Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
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DerBachleit...
Gelöschter Benutzer
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von DerBachleitnschmied am 01.09.2013 13:50Hallo Beckenbou,
Ich fange am Montag als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker in DBFH (dualer Ausbildung mit Fachhochschulreife) in der BMW in München an. Grob gesagt könnte man es als Spängler bezeichnen, da mein Aufgabenbereich hauptsächlich auf Blechver- und -bearbeitung liegt. Ich denke dass ich dort vieles über die Kaltverformung lernen werde, auch Schweißen etc. glaube ich sind da im Programm. Es wird sicherlich sehr interresant... Das Schmieden wird natürlich weiterhin mein großes Hobby bleiben, auch wenn demnächst die Aktivität darin etwas zurückgeschraubt wird.
Auch ich habe einen Gesenktisch, den sieht man im zweiten Bild ganz rechts.
Werkstücke die so kurz sind dass die Schlagfläche unter dem Amboss liegt wenn man auf dem Stauch arbeitet kann man gleich auf der Ambossbahn stauchen, da diese Werkstücke sehr kurz sind.
Viele Grüße,
Alexander
irontom
Gelöschter Benutzer
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von irontom am 02.09.2013 17:28hallo,
hier scheinen einige ( auch von den beruflichen ) noch nie
eggenzinken ausgespitzt zu haben ...
wenn da ein paar hundert stck. neben dem ambos liegen ,
weiss man recht bald warum das rundhorn nach links gehört !
gruss von thomas ohne linken zeigefinger
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von DerSchlosser am 02.09.2013 17:55Warum denn jetzt?
Betriebsunfall?
Gruß,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von Klaeus am 02.09.2013 19:29Ich bin mal wieder erstaunt wie sich so ein "nebensächlicher" Beitrag in einen echt wertvollen verwandeln kann. Willi und Scheunenschmied bekommen meine volle Zustimmung. Ich möchte nur noch was ergänzen. Der Amboss sollte so stehen dass er im alltäglichen Schmieden gut zu bedienen ist. Also der Amboss muss satt stehen und man muss von allen Seiten gleich gut herankommen. Ich würde also das was im jetzigen Zustand über den Amboss hinausragt mit einem geraden Schnitt absägen. Wenn eine größere Arbeit allerdings so am Amboss nur umständlich zu bewerkstelligen wäre würde ich nicht zögern mir den Amboss (mit oder ohne Stock) so zurechtzudrehen oder zu versetzen dass es mir die Arbeit erleichert.
Ich würde den Amboss sowieso verstellen. Wenn ich das richtig sehe, steht der Amboss direkt vor der Esse. Das heißt du musst dich auf dem rechten Fuß um 180° drehen um am Amboss zu Arbeiten und hast von der Fensterseite gar keinen Platz, ein Zuschläger auch nicht. Deshalb würde ich den Amboss mit Stock um 30-45° in den Raum drehen und etwas in Raummitte und auf die Kamera zu ziehen, so dass du dich auf dem rechten Fuß nur 45-60° drehen musst und genügend Platz von allen Seiten hast.
Auch den kleinen würde ich 90° zur Ecke stellen also etwas gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von Beckenbou am 02.09.2013 21:59Ich glaub Kettenglieder schweißt man leichter wenn das Rundhorn rechts ist!
Ein Amboss ist kein Allheilmittel, jede Form hat seine Entwicklung durchgemacht!
Grenzlandschmiede, meine Arbeit
irontom
Gelöschter Benutzer
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von irontom am 02.09.2013 22:37@beckenbou:
dann schau mal in hamburger hafenschmieden
( sind kaum noch wenige da )
ketten/bolzen/ haken etc.
alle rundhorn links !!
hofi/habermann und konsorten haben das wissen
und die erfahrung von generationen nicht neu erfunden
.... aber , wir können daraus lernen-
und darauf aufbauen
der thomas - in langer schmiedetradition( 3.4. ? )
irontom
Gelöschter Benutzer
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von irontom am 02.09.2013 22:48@schlosser
ne, artfremdes arbeiten mit holz ...
aber , der fehlt schon verdammt
der thomas
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von Worschdsub am 02.09.2013 23:23Da gehts schon los... Den Amboss verdrehen... Der Amboss sollte einen FESTEN Platz in der Werkstatt haben. Meine Ambosse sind alle mit Krampen auf den Stöcken befestigt und weil ich keine Lust hatte und es heutzutage Dübel gibt habe ich meine Stöcke nicht aus Baumstümpfen gemacht die ich eingegraben habe, sondern habe die Stöcke auf dem Betonfußboden meiner Werkstatt aufgedübelt.
Ein Amboss muss fest stehen vor allem für Kunstschmiedearbeiten. Wenn ich mit Biegevorrichtungen etc. im Vierkantloch arbeite darf sich der Amboss nicht mitdrehen. Auch wenn ich auf dem Horn schmiede darf der Amboss nicht springen. Klar es gibt Situationen wo man sich manchmal in einer Wärme fünfmal um den Amboss wurschtelt aber diese Sachen sind die Ausnahme... Bei einem Amboss mit zwei Hörnern und einem Rechtshänder Schmied zeigt das Horn nach links. So habe ich es gelernt und so stehen alle Ambosse in allen Schmieden in denen ich gearbeitet habe... Mit einer Ausnahme wo der Meister Linkshänder war.
Der Stauch zeigt immer weg vom Schmied. Ob mit oder ohne Zuschläger, es sei denn ich brauche den Stauch als Gegenhalter für spezielle Fälle.
Wie auch immer... Es gibt zu jeder Regel eine Ausnahme... Das ist bei der Rechtschreibung so, das ist beim Sport so und beim Schmieden denke ich auch.
Wie gesagt. Es gibt grundsätzliche Sachen... Für die "normalen" und immer wiederkehrenden Arbeiten. Danach haben sich auch die Ambosse entwickelt. Ein Richtamboss für Sägen braucht keine Hörner. Ein Messerschmied braucht die Hörner eigentlich auch nicht. Der Wald und Wiesenschmied der quasi alles was nicht bei drei auf dem Baum ist schmieden und reparieren muss und auch Schmiedeeisen im Sinne von Gerät, Baukunst etc. macht wird ohne einen Zweihornamboss nicht auskommen...
Habermann und Hofi haben das Rad nicht neu erfunden... Sie sind auf Ihre Art Spezialisten. Aber für meinen Geschmack zu abgehoben und werden von Elgaß und Co in den Himmel gehoben. Meiner Meinung nach sind sie auch nicht für alle Fragen und Belange die allgemeingültige und einzige Referenz.
Ich habe Habermann kennengelernt, als er in der Schmiede in der ich gearbeitet habe zu Besuch war um sich anzusehen wie wir arbeiten und was wir machen... Er fand unser Werkzeug plump und unbrauchbar. Ohne es getestet zu haben!!!
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von Willi am 03.09.2013 00:31Wenn der eine oder andere seine Behauptungen mal begründen würde, dann würde das meiner Meinung nach sicherlich hilfreich sein.
Ich kann niemanden Ernst nehmen der seine Behauptungen damit begründet, dass es früher schon so gemacht wurde, und nicht in der Lage ist eine fundierte Erklärung zu liefern.
Für mich orientiert sich ein Amboss am Vierkantloch, da dort die Gesenke eingesteckt werden und die schnell der Hammerhand schaden können.
Die Hörner eines Ambosses stehen dabei für mich an zweiter Stelle.
Bestes Beipiel: Die Ambosse der steyrischen Form.
Ich denke es ist klar dass hier die Seite mit der runden Kante vom Schmied weg zeigen sollte, da man dann darauf strecken, spitzen, anschärfen usw. ausführen kann.
Zeigt diese Seite zum Schmied, wüsste ich diese Rundung prsönlich nicht zu nutzen.
Wenn man den Amboss also mit der runden Kante vom Schmied weg aufstellt, dann ist das Horn immer rechts, das Vierkantloch aber links....
Und noch speziell zu Hofi, Habermann usw. Ob diese Leute nun verehrt werden sollten oder ähnliches weiß ich nicht.
Was ich aber weiß ist, dass sie neue Wege gegangen sind und vorallem andere an ihrem Wissen teilhaben lassen, welches sie sowohl auf den alten als auch auf den neuen wegen erhalten haben!
Gruß
Willi
PS: Sorry an alle Linkshänder
www.schmiedekunst-weyer.de
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Ambosstock, Kreuzschlaghammer und Schmiedenagel
von Klaeus am 03.09.2013 10:07Wenn man um seinen Amboss 2-3m Platz hat kann man den bestimmt auch stehen lassen, wenn man wie Alex oder ich in einer Garage schmiedet kommt man nicht drum rum ab und zu mal den Amboss zu verstellen. Wenn ich z.B. ein 2m langes Hebeleisen ausschmieden will, bleibe ich sonst auf dem Weg vom Feuer zum Amboss und auch beim Arbeiten überall hängen. Das ist auch überhaupt kein Problem da wir Betonböden haben und die Ambossstöcke sofort wieder sauber und satt stehen. Bei gestampftem Boden ist das natürlich nicht so einfach den Amboss umzustellen ohne dass er kippelt.
Was das befestigen vom Amboss angeht - ich habe meinen Amboss lose auf einem Bleibett stehen und so bleibts auch. Mein Vater hatte den Aboss mit langen Rundeisen wie Nägeln gegen verdrehen gesichert was ich auch noch gut finde. Den Amboss mit Klammern am Stock zu befestigen mache ich nicht und habe auch meinen Grund dafür. Ich vertrete wie Willi die Meinung dass der Amboss ne gewisse Eigendynamik haben muss um Schadfrei zu bleiben. Der Amboss muss aber auch und das muss dazugesagt werden - ein gewisses mindest Gewicht haben. Schlage ich beim Arbeiten so fest auf das Horn dass der der Amboss hüpft ist das ein klares Zeichen für mich dass der Amboss für diese Arbeit zu leicht ist und für die Belastung nicht ausgelegt ist. Das ist im Sommer vielleicht nicht sooo gravierent bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aber sehr. Dann muss ich mir überlegen ob ich anders (schonender) arbeiten kann. Fixiere ich den Amboss aber und womöglich noch den Stock dazu, muss mein Amboss die volle Belastung aufnehmen und ich habe kein Gefühl dafür wann ich ihn schädige. Wenn ich große Dimensionen mit der Ambossbiegegabel biegen will benutze ich das Ambosswerkzeug im Schaubstock oder der Lochplatte. Sowohl Werkbank als auch das Gestell der Lockplatte sind bei mir fest mit Boden bzw. mit Boden und Wand verschraubt.