Anfängerthema: Hammerformen
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Re: Anfängerthema: Hammerformen
von natto am 28.07.2013 09:15Moin Oliver,
wenn das Hammergewicht zu gering für den Querschnitt des Werkstückes ist, verformt man nur oberflächlich, erreicht keine durchgreifende Verformung. In deinem Beitrag steht anscheinend das Gegenteil
Gruß Holger
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von Worschdsub am 28.07.2013 22:27Das stimmt schon! Man sollte bis in den Kern wirken können... Aber nicht mit nem überschweren Handhammer! Es ist ab gewissen Querschnitten sinnvoll mit einem Zuschläger oder mit einem Maschinenhammer oder einer Presse zu arbeiten. Der Zuschläger bringt den Vorteil mit, dass automatisch die Frequenz steigt...
Es geht mir hauptsächlich darum, dass der Mensch in seinen Fähigkeiten begrenzt ist. Und der 2Kg Hammer ist schon ein ganz schön schweres Stück Stahl...
Ich kenne einige Schmiede, die immer diese Riesenhämmer benutzt haben... Starke Typen! Aber ohne Technik. Nur mit Kraft... Heute sind die Bandscheiben im Eimer, die Finger lahm... Invaliden sind sie mittlerweile! Das wollte ich damit sagen! Und ein 1,5 Kg Hammer ist durchaus ein schwerer Hammer.
Gruß
Oliver
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von nils am 28.07.2013 22:49Hallo Oliver,
du hast bestimmt recht, wenn du von körperlichen Schäden sprichst. Aber es ist ja auch immer eine Sache von Ausgleich und anderen Aktivitäten, speziell Sport meine ich hier. Ich glaube diese Probleme rühren nicht immer nur daher, dass man einen schweren Hammer schwingt.
Den Rückenproblemen kann man leicht vorbeugen.
Ich habe selbst einen 2kg- Hammer und finde es sehr anstrengend damit zu arbeiten und wenn man eh die ersten Gehversuche im Schmieden macht und sich mit Blättern, Spitzen, und Herstellung von Grundwerkzeugen beschäftigt braucht man diesen auch nicht unbeding.
Aber wenn man keinen Zuschläger oder Maschinenhammer hat, bleibt einem wohl nichts anderes übrig, wenn man Damastpakete ausrecken möchte, oder wie siehst du das?
Grüße
nils
Viele Grüße!
Nils
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von Worschdsub am 28.07.2013 23:13Hallo Nils!
Da gibts den ein oder anderen Trick... Zum Recken habe ich mir einen Kreuzschaghammer mit 1,5 Kg gemacht. dann geht das recht flott von der Hand. Das Hauptproblem ist, dass Du einfach sehr schnell an körperliche und physikalische Grenzen stößt! Und Physik kann man nicht außer Kraft setzen.
Damastpakete beim Schmieden von Hand musst Du immer sehr klein halten... Alles andere führt früher oder später zu Riesenfrust. Ich weiß von was ich spreche... Schmiede schon seit über 20 Jahren.
In meiner neuen Werkstatt habe ich auch keinen Maschinenhammer... Zuschläger fehlt auch. Das ist das Problem in der "Fremde".
Aber mit der Zeit wird vieles besser... Übung macht den Meister! Spreche da aus Erfahrung!
Wenn ich "große" Pakete mache dann habe ich Zugang zu schwerem Gerät. Luft-, Fallhämmer-, Pressen... Alles kein Problem!
Aber für den Hausgebrauch muss das alles nicht sein!
Sollltest nen Zuschläger brauchen... Wir können Termine machen!
Gruß
Worschdsub
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von Schmiednr1 am 29.07.2013 14:55Servus ihr Lieben!
Ich möchte noch was zum Rounding Hammer anmerken. Ich sehe in Videos oft, dass der Hammer sehr weit vorne gegrifen wird.
ICH habe noch NIE mit einem Rounding Hammer geschmiedet, das sehe ich nur oft in Videos!
MFG Michi
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von nils am 29.07.2013 19:15Hallo Worschdsub,
dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Viele Grüße
nils
Viele Grüße!
Nils
DerBachleit...
Gelöschter Benutzer
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von DerBachleitnschmied am 05.08.2013 21:38@Michi,
Das liegt daran, das die "Brazeals" (so wie ich die Gruppe gerne nenne, weil von Brian Brazeal alles ausgeht) diesen Hammer verwenden. Er wiegt 5 pounds was etwa 2.6 Kilogramm entspricht. Damit ist er eigentlich (meiner Ansicht nach) für die meisten zu schwer zum richtigen Schmieden. Sie halten ihn soweit vorne, weil er so schwer ist. Dadurch kann er aber auch nicht Springen, diese Energie geht ins Handgelenk über und schädigt es. Man erstickt den Hammer sozusagen, der Rückschlag wird vom Körper aufgenommen. Eine recht hohe Schlagfrequenz bekommt man da auch nicht hin, weil das ganze teil einfach so schwer ist. Deshalb bin ich auch kein Befürworter der "5-Pound-Roundinghammer", den die Brazeals verwenden.
Viele Grüße,
Alex
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von Willi am 06.08.2013 11:20@Alex (Michi):
Ich sehe das sehr ähnlich wie Alex.
Der Hammer ist häufig zu schwer und es werden beim Arbeiten langsame schwere Schläge ausgeführt. Dabei schwingt der Hammer so gut wie gar nicht und wird nur immer wieder angehoben.
Ich habe einmal mit solch einem Hammer gearbeitet und kann mich damit definitiv nicht anfreunden.
Zu dem was nun schon gesagt wurde möchte ich ergänzen, dass gerade Anfänger aber oft gut damit zurecht kommen.
Habermann lässt in einem Video seinen Hammer bis über den Kopf springen und gibt wie er sagt:
Das weite Ausholen und Schwingen des Hammers erfordert jedoch mehr Koordination.
Hier das übertriebene Gegenbeispiel:
Wenn ich einen 5kg Hammer immer nur aus 10cm Höhe auf das Werkstück fallen lassen muss dann muss ich weniger zielen.
Deshalb arbeiten viele Anfänger gerne mit schweren Hämmern.
Eine starke Belastung der Gelenke beim Heben des schweren Hammers und beim Ersticken des Rückschlags ist jedoch die Folge.
Klar ist es nicht verboten mit schweren Hämmern zu arbeiten!
Deshalb möchte ich hier betonen, dass die Grenze, ab der man den Hammer aufgrund seines Gewichts nicht mehr richtig schwingen kann, für jeden Schmied woanders liegt!
Allen Anfängern kann ich nur zu einem Hammergewicht von 1-1,5kg raten.
Warum??
1. Nicht jedes Handgelenk ist von vornherein an die Schmiedebelastung gewöhnt. Deshalb nicht mit zu schweren Hämmern anfangen.
2. Das Schwingen des Hammers gehört dazu und sollte früh gübt werden. Mit z.B. 1,5kg kann man jedoch bei kleinen Teilen auch die Methode des "Fallenlassens" anwenden und sich langsam an das Schwingen heran tasten.
Wenn man mit über 2kg anfängt und dann versucht richtig zu schwingen klappt das nicht.
Und schon habe ich wieder eine Seite voll
Wenn noch Fragen offen sind, dann schießt los!
Gruß
Willi
PS: Alex laut dieser Quelle entsprechen 5 pound (lbs) 2,3kg.
www.schmiedekunst-weyer.de
DerBachleit...
Gelöschter Benutzer
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von DerBachleitnschmied am 06.08.2013 15:21@Willi, kann mich auch dir wieder nur Anschließen!
mhhh.. mit den 2,3 könntest du recht haben, ich glaub die 2,6 hab ich mal irgendwo gelesen. Für mich ist ein Pfund (was ja ein Pound ist) ein halbes kilo, also 5 pounds = 2,5 Kg. ;)
Re: Anfängerthema: Hammerformen
von Schmiednr1 am 06.08.2013 15:37Ei jo eben deshalb habe ich das ja geschrieben. Wenn ein Hammer zu schwer ist, hält man ihn weit vorne.... Ich wuste nicht, das es eine "Gewichtsregel" bei Roundinghammers giebt, jedenfalls sind 2,3 Kg zu schwer, denke ich( jaja das ist für jeden unterschiedlich).
Folgen von zu schweren Hämmern: Handgelenk kaput....
MFG Michi
PS Alex, über das zu weit vorne halten haben wir ja schon geschprochen, obwohl wir zu erst nicht wusten das wir miteinander schreiben.
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????