Fast bei Null anfangen!
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Re: Fast bei Null anfangen!
von svenrohark am 27.12.2013 20:22Danke für die Antworten zum nachhärten.
Für mich ist das Schmiedehandwerk ja Neuland. Ich habe verschiedene Äxte und Spaltkeile - was sich halt in den Jahren so ansammelt - im Keller oder oder auf dem Dachboden mal gefunden.
Da hat so eine Axt also bereits die optimale Härte - (kommen ja alle aus irgendwelchen Schmieden), das eine z.B. Ocksenkopf Axt oder die aus Schweden 59 Rockwel Härte haben ist nur Materialabhängig?
Also aus einer Billigaxt oder eine alte vom Dachboden mache ich durch Nachhärten keine "Spitzenklasse". Merke da ja wirklich gewaltige Unterschiede. Ich hacke extrem viel Holz, mein Hobby. Und wenn die nicht richtig hart ist, ist die bereits nach einmal ins Buchenholz schlagen - Quer zur Faser - stumpf. (Spalten kann man ja mit jeder.)
Bei dem Selbsthärteversuch, alte Axt - ins extrem heisse Holzfeuer gelegt, mit Luftzufuhr (extrem heiss), da glüht das Metall sehr schnell. Habe ich dann die Schneide in Wasser 3 Zentimeter tiel gehalten und dann 45 Sekunden später ganz ins Wasser.
So war alles ok, aber beim Test, also Quer zur Faser, bei Weichholz ok, aber dicke Buchenholzäste teilen, brach dann ab und zu die Klinge ab. Habe die dann nachgeschliffen. aber wieder blieb ein Stück Klinge im Holz stecken, brach weg.
Dachte vielleicht die alten Äxte weiter nutzen zu können durch Nachhärtung. Da kauft man wohl besser neue Äxte aus anderen Stahl der härter Gehärtet ist?
Bei so einer alten Axt, habe ich eingestiel alle mit 90 Zentimeter Stiel, muss ich nach 20 Minuten wieder nachschleifen - sie war es nicht wert das ich die neu eingestielt habe. Wusst damals noch nicht wie ich die Härte vor dem Einstielen prüfen kann . (Jetzt nehme ich eine Eisenfeile - gleitet sie über die Axt wie Glas, das ich da gar nichts runterbekomme ist sie sehr gut.) Bei einer Baumarktaxt, kann ich 1 Stunde arbeiten - das ist ok - aber ich dachte, vielleicht kann man das noch verbessern. Bei einer aus Schweden mehrere Stunden - die hat aber nicht die perfekte Form.
Auch die Spaltkeile - da gibt es ja welche die sind superhart in der Spitze - rasierklingenscharf. Auch das ist anderer Stahl? Aus den Alten Härtere machen geht gar nicht? Die Spitze könnte dann auch brechen? (Hinten muss weich bleiben - logo.)
Beste Grüsse
Sven
Re: Fast bei Null anfangen!
von lawi-to am 27.12.2013 20:52Oh Oh, Sven du scheinst ein harter Brocken zu sein. Ich bin gelernter Forstfacharbeiter und war fast 20Jahre in der Forstwirtschaft tätig. Aber eine Axt auf normale weise zu verstümmeln habe ich noch nie geschafft. Hast du dir einmal über deine Schleifeigenschaften Gedanken gemacht. Ja sicher wird eine Axt auch einmal stumpf. Eine Axt sollte auch ballig geschliffen sein damit sie sich beim einschlagen nicht festkeilt. Sie sollte nach dem Schlag auch wieder fast von selbst zurückspringen, sonst brauchst du mehr Energie sie wieder frei zubekommen als du sie beim einschlagen verbrauchst.
Ich denke du hast sie eher weichgeglüht als gehärtet, dadurch biegt sich die Schneide um und bricht letzendlch in der krümmung weg. Also bitte keine Härteversuche Äxte aus dem Handel sind auf ihren entsprechenden Einsatz vergütet und du fügst ihr mehr schaden zu als du dabei gut machst. Eine andere möglichkeit besteht, das deine gefundenen Äxte aus der not heraus in einer Schmiede nachgefertig worden sind und der Schmied sich selbst nicht bewust war was er dort für einen Stahl vor sich hatte. Solche Teile liegen bei mir auch von meinem Urgroßvater noch in der Krempelkiste.
Oh bitte! ihr wahren Schmiede verzeiht mir!!
Gruß Achim
Re: Fast bei Null anfangen!
von svenrohark am 27.12.2013 22:12Ich zerlege einen dünneren Buchenstamm wie mit dem Skalpell. Ein Festmeter mache ich in einer Stunde klein, Knübelholz. 1 Stunde hacken, 1 Stunde abtransport, 1 Stunde zu Hause einräumen. Der 1 Teil ist mir natürlich am liebsten. Also Handgelenkstärke, alles mit einem Schlag, oder auch mal zwei. Bis Durchmesser 20 Zentimeter (auch mal 30), so einen durchzuschlagen, für mich Meditation. Und auch gleich spalten, 10 Zentimeter mit einem Schlag. Alles gleich im Wald, bei schöner Luft. Ich habe gar keine Motorsäge. Brauch so was nicht, meine 15-20 Festmeter sind jedes Jahr so schnell im Haus - das ich Lust hätte selbst den ganzen Sommer durchzuheizen - damit ich noch mehr Holz hacken kann. Ich denke, selbst ein Weltmeister im Holzhacken, wurde anerkennend nicken.
Meine Äxte sind pefekt geschliffen. Genau wie bei den Äxten aus Schweden, also ballig und perfekter Winkel.
Schade ist halt das bei Äxten die ich so noch rumliegen habe, diese sofort wieder Stumpf sind. Bereits nach einem Testschlag, also trocknes Buchenholz, quer zur Faser. Da wollte ich halt eine Antwort haben von Profis, ob ich das ändern kann. Anscheinend geht das ja doch nicht.
BG
Re: Fast bei Null anfangen!
von HerrBinder am 28.12.2013 17:48Auch wenn ich selbst kein Wärmebehandlungsprofi bin, ich bin überzeugt, dass eher das Gegenteil der Fall ist.
Nach dem erhitzen ins Wasser und kein weiteres Anlassen spricht für mich nach zu hart und deswegen massive Ausbrüche.
MfG
Peter
P.S.
Bei Deinen wortgewaltigen Satzwänden ist es schwer zu verstehen, was genau du nun wissen willst.
Da muss man nun wirklich nicht gleich pampig werden, wenn man nicht unverzüglich eine Antwort erhält, die exakt das Kernproblem behandelt.
Re: Fast bei Null anfangen!
von Timm am 28.12.2013 21:43Moin.
O.k. Sven, dann versuchs mal so:
Vorderen Teil des Axtkopfes auf ca. 800âC (Kirschrot. Teste, ob ein Magnet nicht mehr haftet, denn noch ein bisschen wärmer) gleichmäßig erwärmen. Dann in ca. 60âC warmem Pflanzenöl (Aldi) vollständig abschrecken. Testen, ob die Schneide Glas ritzt. Wenn nicht, war die Härtetemperatur zu niedrig, oder der Stahl ist Mist. Wenn doch, sofort im vorgeheizten Backofen bei 240âC 2x 40 min. anlassen, dazwischen in Wasser abkühlen. Wenn das nicht klappt, musst du dich tiefer in die Materie begeben. Alle Angaben ohne Gewähr und auf eigene Verantwortung.