gefaltetes Beil mit Damastschneide

1  |  2  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


mazdautel

51, Männlich

Beiträge: 32

gefaltetes Beil mit Damastschneide

von mazdautel am 29.04.2021 21:43

Da ich selbst so gerne Bilder von Beilen anschaue... mein erstes Beil:
WhatsApp_Image_2021-03-04_at_214336.jpeg

Zuerst ein Stück Baustahl im Form geklopft, dann verschweißt, das Auge erstellt und die Schneidlage aus einem Rest Damast eingefügt. Leider war ich dabei so beschäftigt, dass ich nicht fotografiert habe...


WhatsApp_Image_2021-03-04_at_211800_1.jpeg

wurde doch recht grob... Form anzeichnen, schleifen,WhatsApp_Image_2021-03-04_at_211800_2.jpeg

Dann gings an den Griff:

WhatsApp_Image_2021-03-04_at_211800_3.jpeg

Erstmal aus Papier,

WhatsApp_Image_2021-03-04_at_211800_4.jpeg


Dann aus Esche

WhatsApp_Image_2021-03-04_at_211450.jpeg

Hier nochmal ein Bild von der (überflüssigen)  Damastschneide:

WhatsApp_Image_2021-03-04_at_212043.jpeg

Gerade gestern ist mir der Griff wieder abgebrochen- ich hatte das Auge doch zu klein gemacht. Ich habe  mir jetzt nen größeren Axtdrift (wie heißt das Werkzeug denn auf Deutsch?)  geschmiedet und versuche das Auge nochmal zu erweitern.

IMG_0968_1.jpeg

IMG_0969_1.jpeg
Ich werde mal weiter berichten...

Do something!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.04.2021 15:46.

HACHIJURO

80, Männlich

Beiträge: 170

Beil in 'Klapp-Technik' mit Damastschneide

von HACHIJURO am 30.04.2021 01:35

Mazdautel,

das Werkzeug ist ein Lochdorn.

Stiele brechen oft im Auge, wenn sie nicht gut angepasst wurden, wenn im Auge noch Grate vorhanden waren, die nicht sauber verfeilt wurden, und wenn der Druck im Stielholz durch zu dicke Keile zu hoch war. Dann werden die Holzfasern gequetscht, und je nach verwendeter Holzart bricht der Stiel früher oder eben später.

Freundliche Grüße

Jean

P.S. Beile sind keine Äxte

Antworten

mazdautel

51, Männlich

Beiträge: 32

Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide

von mazdautel am 30.04.2021 15:44

Hallo Jean,
danke für die Antwort. Der Stiel war tatsächlich nicht so genau dem Auge angepasst und beim Keil war mein Gefühl "viel hilft viel"... Meinst du, dass ich das Auge nicht größer schmieden muss, sondern nur den Stiel genauer an das ( dann auch sauber entgratete) Auge anpassen muss? Der Querschnitt des Auges ist aktuell außen 15mm*43mm bei einem Gewicht des Beils von 700g.
Mein neuer Lochdorn hat unten einen Querschnitt von 12mm*45mm und oben 22mm*65mm.
Schöne Grüße
Maz

Do something!

Antworten

HACHIJURO

80, Männlich

Beiträge: 170

Beil in Klapptechnik mit Damastschneide

von HACHIJURO am 04.05.2021 01:07

Guten Tag, Maz!

Eine präzise Antwort fällt mir schwer, dazu müsste ich das Beil eigentlich in der Hand haben. Aber wenn Du bei einem 700 g-Beil ein Auge von 15 x 43 mm (außen) hast, wird es auf der Stielseite nicht so arg viel größer sein. Das ist schon eher zierlich, allerdings hängt das wiederum davon ab, was Du mit dem Beil veranstaltest. Zum Spalten und kleine Bäumchen abhacken kann das bei Robinie und Hickory als Stielholz ausreichend sein, Esche ist etwas weicher. Daher kann ich nicht sicher sagen, ob Du noch weiter aufdornen müsstest. Ich habe hier ein amerikanisches Beil in der Gewichtsklasse (ich müsste es wiegen), das einen so zierlichen Stiel hat und sehr gut hält.

Bei Hammerstielen ist es etwas einfacher. Da gibt es die Empfehlung, dass das Auge von oben und unten so aufgedornt sein sollte, dass die Öffnungen um einen Winkelbetrag von ca. 5° gegenüber einem (gedacht) vertikalen Auge größer sein sollten. Hört sich in Worten weniger verständlich an, als es auf einer Zeichnung wäre. 

Bei einem Beil kann dieses Aufweiten nach meiner Erfahrung etwas geringer ausfallen. Wichtig ist, dass das Stielholz UND der Holzkeil vor der Montage gut getrocknet sind. Der Holzkeil wird mit Leim eingetrieben. Lockert sich der Beilkopf nach einiger Zeit, nimmt man zum Nachkeilen einen Weicheisenkeil. 

Viel Erfolg und freundliche Grüße

Jean

Antworten

mazdautel

51, Männlich

Beiträge: 32

Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide

von mazdautel am 04.05.2021 17:26

Danke, das hilft sehr weiter- ich dorne noch etwas auf...
Maz

Do something!

Antworten

Holledauer

55, Männlich

Beiträge: 667

Re: Phurba (tibetanischer Dolch) mit dreikantiger Klinge schmieden

von Holledauer am 04.05.2021 19:37

"Hat soweit ganz gut geklappt. Wie ich da die Hohlkehle rin die drei Seiten der Klinge einschmiede ist mir noch nicht klar- beim Plastilin ging das ja ganz entpannt mit der Finne"

Servus Maz,

ein Hilfshammer/Kehlhammer wird die Sache erleichern. Den kannst Du auf dem Werkstück gezielter führen als mit der Finne drauf loszuschlagen.
Fehlenderweise kann Dir auch Stück geradgebogener Sprialfeder vom Auto helfen, eine relativ breite Hohlkehle wäre auch damit möglich.

Gruß aus der Holledau

Fred

Nachtrag bzw. kleiner Hinweis: Die geschmiedete Spitze sieht im Vergleich zum Holzmodell etwas hohl aus und dürfte m.M. nach balliger sein...

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.05.2021 20:35.

mazdautel

51, Männlich

Beiträge: 32

Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide

von mazdautel am 04.05.2021 21:50

Beitrag in den richtigen Thread umgezogen ...

Do something!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.05.2021 22:30.

Holledauer

55, Männlich

Beiträge: 667

Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide

von Holledauer am 04.05.2021 22:00

....siehe nächster Beitrag - sorry!

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.05.2021 22:06.

mazdautel

51, Männlich

Beiträge: 32

Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide / Bartaxt

von mazdautel am 06.06.2021 17:04

Ich habe nach Jeans Tipp das Auge noch deutlich aufgedornt und einen neuen Stiel eingepasst- da ich gerade dabei war habe ich auch die Bartaxt fertiggemacht und eingestielt. Die Bartaxt ist aus einem Stück C45 geschmiedet- gelocht, aufgedornt und dann mit der Spindelpresse in Form gebracht. Ich bin mir noch unsicher, welche Art der Axt/ Beilherstellung mir besser gefällt- gefaltet und Feuerverschweißt oder eben aus dem Vollen aufgedornt...
Bei der Formgebung der Stiele bin ich mir noch unsicher- durch die "Zacken nach unten" am Axthaus, die mir optisch sehr gut gefallen habe ich den Eindruck, dass ich mit der Verdickung am Stiel nicht so nahe ans Haus komme wie ich gerne ( aus Stabilitätsgründen) würde. Gibt es da einen Trick?

IMG_1126.jpeg

IMG_1118.jpeg

IMG_1121.jpeg

Schöne Grüße aus der Schmiede.
Maz

Do something!

Antworten

FaberFerrarius

-, Männlich

Beiträge: 115

Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide

von FaberFerrarius am 07.06.2021 08:00

Hallo Maz,
du benötigst einen dickeren Dorn um die spitzen Ohren weiter zu "öffnen". Aber wenn das auf den Bildern nicht täuscht ist die Stielverdickung sehr ausgeprägt. Ich habe das lieber so, dass ich die Axt auch direkt unter dem Haus gut umfassen kann.
So um die 20mm Stieldicke zwischen den Ohren reichen auch für größere Äxte aus. Die verdickte Stelle muss meiner Meinung nach dann nicht mehr als 25 bis 30 mm haben. Es ist sicher nicht so, dass man sich an die Maße sklavisch halten  muss. Es fühlt sich irgendwann einfach "richtig" an.
Gruß Sascha
PS: @Jean Ich denke, Du beziehst Dich mit "Beile sind keine Äxte" auf die Größe / das Gewicht?! Ich finde diese Herangehensweise sehr dogmatisch. Mir gefällt die Definition nach dem Einsatzzweck viel besser. Wenn man mit etwas "axtet" ist es eine Axt, wennn man damit beilt ist es ein Beil. So würde ich zu dem Schluss kommen, dass Maz hier Äxte zeigt mit denen man aber sicher auch beilen könnte wenn der Anschliff stimmt. Für mich sind Beile einfach nur Äxte die auf einen bestimmten Anwendungsfall hin optimiert sind. Die Bezeichnung Axt stellt für mich eher eine Art Überbegriff dar. (Bitte nicht als Angriff auffassen, ich will nicht zanken! )

Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!

Antworten
1  |  2  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum