Richtiges Härten
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Re: Richtiges Härten
von Moritz am 05.03.2014 17:22Ich glaube das es Feuerkäfer darum gin nicht den "riesen Disput" auszurufen...
Er wollte einfach seine Erfahrung teilen und zu einer Stütze für Einsteiger machen.
Ich finde die Anleitung klasse, und auch Walters Tip schnell noch in der richtigen Temperatur nachzurichten.
Davon lebt doch der "Hobbybereich"
Wen die weiterführende Härterei, und die dafür nötigen Formeln interessieren, der muss doch eh viel tiefer in die Materie einsteigen und sich viel theoretisches Wissen zulegen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Alex sich Gedanken gemacht hat welsches Glas härter ist oder wie lange seine Anlasszeit war.
Mir geht es ähnlich....
Bis ich mich ein wenig besser informiert hatte, waren bei mir alle Messer irgendwie gehärtet (komischer weise hab ich noch nix von einem gebrochenen, oder verbogenem gehört).
Das das natürlich nicht reicht um jetzt Survival-messer zu machen, wie Ingo wo man quer zur Maserung Chuck-Norris-bäume umhaun kann indem man hinten mit nem Hammer drauf haut ist auch klar....
.... Aber wenn ich das will frag ich ihn doch einfach, oder den Klaus, oder einen anderen "Profi".
Ich hab noch nie erlebt, dass eine Disskusion über richtiges Härten der technischen Wahrheit gediehnt hat, sondern nur Zwistigkeiten von typisch deutschen Charakter.
1.Auf dem Grabstein stand "hatte Vorfahrt"
2. Zwei Anwälte 3 Meinungen.
Ich finde die Anleitung einfach (und für Hobbyisten geeignet), gut gegliedert und einfach GUT.
Grüße Moritz
DerBachleit...
Gelöschter Benutzer
Re: Richtiges Härten
von DerBachleitnschmied am 05.03.2014 19:57Je mehr verschiedene Meinungen ein Anfänger lesen kann, desto höher ist doch auch die Wahrscheinlichkeit das das Richtige für ihn dabei ist... von dem her, ich stehe voll auf Moritz's seite.
Ausserdem darf man hierbei nie ausser Acht lassen was man denn nun letztlich mit der Härterei erreichen will... Die Differenzen sind meiner Ansicht nach so groß, dass man keine Grundanleitung dazu geben kann... allerdings heist das: Abschätzen, oft machen und einfach mal ausprobieren.
Was ich z.B. mal ganz spannend fand, man nehme verschiedne Stähle (z.B. Baustahl, C45, Federstahl, Feile usw.) schmiede handliche Stücke aus und vollziehe die Wärmebehandlung bei diesen. Dann diversen Tests unterziehen, z.B. Bohren, Schlagtest im Schraubstock, Sägen (Handbügelsäge) usw.
Ausprobieren
Ausprobieren
Ausprobieren
Helfen tut auch oft der Stahlschlüssel, da kann man sich vorher schlau über diverse Temperaturen machen, im Netz sind auch sämtliche Stahlbezeichnungen vorhanden, dort kann man sich also auch schlau machen...
Das alles ist natürlich wieder nur meine Meinung!
Viele Grüße
Alex
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Richtiges Härten
von Worschdsub am 05.03.2014 22:56Da muss ich mal ganz kurz ein wenig widersprechen! Ich gebe regelmäßig Grundanleitungen zum Härten! Und: Bisher kamen alle denen ich sie gegeben habe damit ganz gut zurecht!
Härte: Der Widerstand eines Körpers gegen das eindringen eines anderen Körpers...
Diese Widerstandsfähigkeit will ich mit dem Prozess "Härten" erhöhen. Das wollen wir alle beim Härten erreichen.
Ich sage: es kommt darauf an was man Härten will.
Und wenn wir hier Hämmer mit Messern und Äxte mit Meißeln vergleichen ist das so als würden wir Äpfel mit Birnen vergleichen! Ist zwar alles Werzeug (Obst) aber das wars auch schon an Gemeinsamkeiten!
Also wäre es doch sinnvoller das Härten verschiedener Werkzeuge differenziert zu beschreiben. Denn ich werde alleine aus Gründen der Gewinnmaximierung und des ehelichen Friedens keine Meißel in den heimischen Backofen stecken!
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk
Oli
Re: Richtiges Härten
von Feuerkaefer am 06.03.2014 04:56Meine Härteausführungen beziehen sich meistens zum Thema was eröffnet wurde. So hier auch. Dieses sind die Probleme im ersten Tread
Darauf habe ichdan aufgebaut und die Tips zum härten gegeben. Mit dicken Werkstücken wie Hämmer oder andere Bauteile habe ich ganz wenigg Erfahrung um die weiterzugeben. Deshalb auch der hinweis mit dem C 45 und der Hohen Anlass Temperatur. Dieses habe ich aus Datenblätter.
Das wäre ja mal ein Spaß dabei zusein wenn ein Abbruchmeißel im Backofen liegt und deine Frau Kuchen oder Pizza machen will.
Solche Groben Querschnitte sind wohl immer ein Fall für die Esse oder wenns Feudal sein soll den Härteofen.
Für feine Messerklingen darf es dann auch mal der Ofen sein.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Re: Richtiges Härten
von Damastschmied am 06.03.2014 08:44??,wieso soll eine Esse oder Härteofen besser/angebrachter sein,als eine Backröhre zum anlassen von Meißel,sie muss doch nur die zu erreichende Temperatur erreichen.
Gruß Maik
Re: Richtiges Härten
von Feuerkaefer am 06.03.2014 09:10Das ist schon klar das es im Backofen geht wen es bis Temperaturen von ca 250 Grad geht höher ist aber wohl nicht möglich. Des weiteren bezog sich das auf die Aussage von Oli wegen dem Ärger mit der Frau. Meißel und grobe Geometrien machen sich nicht besonders Gut inder backröhre der Frau.
Gehen tut alles was warm macht.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Re: Richtiges Härten
von WiCon am 06.03.2014 09:55Deshalb habe ich darauf hingewiesen, dass Äxte (Mindestforderung der DIN 7294B: C35), Beile (dito, nur andere Norm) aber auch Hämmer eben nicht bei 500°C angelassen werden. Bei 500°C Anlasstemperatur hat C45 eine Härte von ca. 35HRC, wäre also für diesen Einsatzzweck viel zu weich. Äxte und Beile werden industriell im Warmbad bei ca 280°C gehärtet, Hämmer ... guckst du dir am besten bei Krenzer an.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Richtiges Härten
von Feuerkaefer am 06.03.2014 11:26Ich denke da ist ein Riesieger Schreibfehler drin. Gehärtet wird bei über 800 Grad angelassen wird dann wohl bei 280 Grad. Krenzer habe ich schon vor Jahren besucht und mir die Hammerproduktion angeschaut. Interessant aber ich meine die Hämmer wurden damal mit Restwärme angelassen.Bin mir da aber nicht sicher.
Klar sind Hämmer nicht bis 500 Grad angelassen aber hier mal ein Link zum anlassen http://www.saarstahl.de/fileadmin/saarstahl_extranet/images/04_produkte/walzstahlsorten/deutsch/0503_C45.pdf
Hier nochmal eines wo auch niedriger angelassen wird und dann eben die max erreichbaren ca 57 HRC aufgezeichnet sind
http://www.dillinger.de/imperia/md/content/dillinger/publikationen/kunststoffformenbau/werkstoffblaetter/dimo_c45_d25_g__11_06__d.pdf
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Re: Richtiges Härten
von Eisenbrenner am 20.03.2014 22:42Hallo Kollegen,
sehr wichtig finde ich vorallem zu erwähnen, das auch das die Art und weise des Schmiedens die korrekten Wärmebehandlung beeinflussen kann.
Der C45 an sich ist soweit auf kein Anlassgebiet ausgelegt, das Teilt er sich mit anderen einfachen Stählen wie z.B. dem C75/C100 75Cr1 oder 80CrV2 die auch wahlweise federhart oder in niederen Bereichen angelassen werden. Von daher wird er hierbei auch nicht zweckentfremdet.
Dementsprechend tauchen die meisten dieser Stähle z.B. im kleinen Stahlschlüssel sowohl unter den Federstählen als auch bei den Werkzeugstählen auf.
Wie bereits auch schon darauf eingeganggen wurde sind bei schnelleren Abkühlgeschwindikeiten deutlich höhere Ansprunghärten als die 57 HRC möglich. Der Atlas zur Wärmebehandlung der Stähle beschreibt unter sehr guten Bedinugnen z.B. gemessene Ansprungshärten von 840 HV1 was dann etwa 63 HRC wären.
Also kann ein Messer aus C45 durchaus Glas ritzen wenn Härtetemperatur und Abschreckgeschwindigkeit(also Kühlmedium und Werkstoffdicke) stimmen.
Grüße,
Eisenbrenner
PS: Ich bekomme keine Probleme damit größere Werkstücke im Ofen anzulassen wenn ich Backpapier unterlege.
Re: Richtiges Härten
von bummi am 20.09.2014 21:52Hallo akrumbseisn,
da geht was durcheinander, die Perlitnase ist ,,oben,,so bei 800°C. Sie sollte man nicht durchlaufen da sonst -Messer weich.
Perlit ist weich, also schnell genug abschrecken um an der Nase vorbei zu flitschen.
Was du meinst ist der Martensitpunkt so um die 150 bis 200 grad - Stahlabhängig.
Du musst also schnell sein, wenn das Messer den Martensitpunkt erreicht ist es schlagartig hart, dann bricht es wenn du versuchst zu richten.
Halte richten nach dem härten für sehr risikoreich , da die Abkühlung bei unseren geringe Querschnitten sehr schnell geht.
Lieber nochmal glühen , richten und entspannen bei 650°C und nochmal härten , aufwendig aber sicher.
gruss fritz