Ungewöhnliche Axt

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Holledauer

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Re: Ungewöhnliche Axt

von Holledauer am 17.04.2021 13:27

Servus Paul,

ergonomische Werkzeuggestaltung - gute Idee! In dem Fall wär der Bediener dann Linkshänder (der nach links auszieht) gewesen.

Grüße vom Holledauer

Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

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FaberFerrarius

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Re: Ungewöhnliche Axt

von FaberFerrarius am 17.04.2021 14:45

Hallo Rudolf,
meine Idee ist, dass der Schwerpunkt der Axt möglichst in einer Ebene mit Schneide & Griffposition liegen sollte.
Wenn dies nicht der Fall ist, muss man beim Arbeiten ständig Kraft aufwenden, um die Axt in der richtigen Richtung zu halten.
Ich habe leider kein Beispielbild aber bei der Suche bin ich auf einige Bilder gestoßen auf denen man erkennen kann, dass die Spitze der Schneide (wenigstens annähernd) auf einer Ebene mit dem Stiel liegt.
Ich meinte es wäre evtl. möglich, eine ähnliche Gewichtsverteilung in Relation zur Griffposition herzustellen, indem man einen entsprechend gekrümmten Stiel einsetzt. Der Stiel sollte durch die Krümmung wieder etwas näher an die Ebene der Schneide herankommen. Ob es wirklich etwas bringt weiß ich nicht.
Ich hoffe ich konnte mich -auch ohne Bild- verständlich machen.
Gruß
Sascha

Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.04.2021 16:34.

trieli

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Re: Ungewöhnliche Axt

von trieli am 17.04.2021 16:52

Ich versuche mal ein Bild hochzuladen das die Grössenverhältnisse zeigt.
Die kleinere Axt ist eine Schrotaxt mit Gesamtlänge 80 cm wie sie seit Jahrhunderten im Schwarzwald verwendet wird um den Fallkerb zu setzen, also'anschroten'.Leicht,sehr ausgewogen und extrem schnitthaltig.Der Unterschied ist augenfällig.
Die Bilder von der restaurierten Beschlagaxt sind toll aber das ist definitiv was anderes.
Toll,wie viele sich hier an der 'Wahrheitsfindung' beteiligen.
Das lässt hoffen...20210417_162244.jpg20210417_162411.jpg


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trieli

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Re: Ungewöhnliche Axt

von trieli am 17.04.2021 16:59

Ich bin zwar kein Schmied aber ich habe Werkzeugmacher gelernt und wie ich am Klang und am Schleifbild sehen konnte ist es eine sehr gute Qualität und darum kann ich mir irgendwie nicht vorstellen,daß sich ein Schmied einfach mal so diese Arbeit gemacht hat um etwas auszuprobieren.

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FaberFerrarius

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Re: Ungewöhnliche Axt

von FaberFerrarius am 17.04.2021 18:44

...hier noch eine interessante Schrift zum Thema Axt - falls nicht bereits bekannt.
Auf Seite 18, links unten, ist auch ein "krummer" Stiel, in der Art wie ich mir das vorgestellt habe, abgebildet.
Es ist ja klar, dass es kein typisches Breitbeil/Beschlagbeil ist - sonst hätten wir ja hier nichts zu rätseln...
Wenn ich auch keine Belege liefern kann, so bin ich doch nach wie vor davon überzeugt, dass es sich um ein Werkzeug zur Holzbearbeitung handelt. Alex hat vermutlich bisher die besten Hinweise gegeben.
Ich habe noch ein bisschen gesucht (Bildersuche nach "shipwrights axe" und "talabot hache") - nun denke ich die Axt ist französisch (Marke "Talabot"?) - die sehen sehr ähnlich aus - nur für die "verdrehte Schnittebene" konnte ich kein Beispiel finden.
In post #7 sind Bilder aus einem alten frz. Werkzeugkatalog - ich bin nur leider nicht der französischen Sprache mächtig... aber da könntest Du noch Hinweise finden.
Eine gute Stahlqualität bedeutet ja nicht automatisch, dass das Werkzeug ein gutes (im Sinne der Ergonomie) ist.
Ich finde Äxte sehr spannend... merkt man vermutlich...
Gruß Sascha

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trieli

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Re: Ungewöhnliche Axt

von trieli am 17.04.2021 19:18

Wow,Sascha,toller Hinweis mit dem französischen Werkzeugkatalog.Da muss ich mich mal durcharbeiten.
Und deinen Hinweis auf den krummen Stiel habe ich jetzt auch kapiert.Der ist aber eigentlich nicht krumm sondern versetzt.Das heisst die Auge/Hand kombination funktionioniert nach wie vor .Das ist eben bei einer Klinge die schräg zur Längsachse steht nicht möglich.Zumindest nicht bei einer Holzbearbeitung in Faserrichtung.
Die Aussage zur Stahlqualität sollte lediglich meine Einschätzung verdeutlichen,daß sich jemand viel Arbeit gemacht hat.
Schöe Grüsse
Rudolf

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Holledauer

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Re: Ungewöhnliche Axt

von Holledauer am 17.04.2021 22:58

...der Größenvergleich relativiert die Sache. vielleicht ist es doch die Henkersaxt!?
Ehrlich gesagt hab ich von Holzbearbeitung noch weniger Ahnung als bei der von Metall.
Bin echt gespannt, was da noch alles angeboten wird....

Der Holledauer

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trieli

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Re: Ungewöhnliche Axt

von trieli am 18.04.2021 07:43

Hallo Fred,schon mein erstes Photo war zumGrössenvergleich aber ich hatte nicht bedacht dass ich etwas grosse Pfoten habe.

und jetzt eine Frage an die Schmiede:Ist es ein Mehraufwand bei der Herstellung der Axt wenn das Axthaus eine Schlagplatte haben soll ?Bei Fostäxten wurde eine platte Seite nur dann verwendet wenn die Axt auch als Hammer dienen sollte.
Meine Überlegung ist,wenn die Axt im weitesten Sinne als Waffe dienen sollte,wozu dann der platte Kopf.
So versuche ich eben mich durch die Möglichkeiten an den ursprünglichen Nutzen heranzutasten.
Und am Ende war es dann vielleicht doch nur eine spinnerte Idee eines gelangweilten Schmiedes !?
Ich wünsche allseits einen Schönen Sonntag
Gruss Rudolf

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FaberFerrarius

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Re: Ungewöhnliche Axt

von FaberFerrarius am 18.04.2021 09:55

Guten Morgen!
Ich löse auf:
Es handelt sich um eine Reiterwaffe. Die verdrehte Schneide dient dazu das Fußvolk lässig vom Pferd herab enthaupten zu können ohne sich groß verrenken zu müssen. Handelt es sich bei dem Fußvolk um Holzköpfe so bekommt auch mein hartnäckiges Festhalten an der Holzbearbeitung eine Berechtigung.
Und auch die von Paul angedachte Ergonomie ist mit im Spiel.
The Horsemans Headtaker!
Sind alle einverstanden? 
Gruß Sascha

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Mr.Smith

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Beiträge: 34

Re: Ungewöhnliche Axt

von Mr.Smith am 19.04.2021 18:23

Welche Einstellungen muss ich vornehmen, um die Bilder des ursprünglichen Eintrags sehen zu können?
Ich finde solche Themen immer sehr spannend, leider kann ich weder auf dem Smartphone noch auf dem Rechner die Bilder zu der Axt sehen... ;-(

Beste Grüße,  Olli

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