Weingitter

Re: Weingitter

Hi Alex,
gut gemacht, das Weingitter gefällt mir sehr gut.
Interessant wäre es noch wie es sich in sein geplantes Umfeld einfügt.

Verbesserungsvorschläg von meiner Seite wären:
-Die E-Schweißung der Zirbel drängt sich optisch zu sehr auf. Hier würde ich nachschleifen oder schmieden und wenn du es eh nicht schon vorher gemacht hast vor dem Schweißen die Kanten anschrägen, damit man überhaupt gut nachschleifen kann.
-Ich schließe mich knifesmith an: der Zirbelabschluss sieht etwas unfertig aus. hätte ich vielleicht ausgeschmiedet wie eine "Schlumpfmütze" (wenn es denn verspielt passt) oder einfach nur kegelig/irgendwie anders spitz auslaufen lassen.

Grüße und danke fürs Zeigen,
Eisenbrenner

Re: Weingitter

Hallo Eisenbrenner,
Da bedanke ich mich doch erstmal recht herzlich für das Lob ;)
Das Geplante umfeld siehst du ja in den letzten 3 bildern, dort wirds stehenbleiben

Zu den Verbesserungsvorschlägen:
Stimmt ja, die E-Schweißung hätte ich nochmal nachbearbeiten sollen, aber jetzt ist das ganze schon lakiert usw... und in 2,50m höhe fällts nicht ganz so auf ^^
Ja, die Abschlüsse sehen schon recht unfertig aus, das kommt aber daher: Meine Eltern wollten es eigentlich gar nicht so verspielt mit den ganzen Schnörkeln usw. Selbiges auch mit den Zwirbeln... aber so sahs irgendwie nach schrottplatz aus das gitter, also hab ich mir einfach die Freiheit genommen und die Schnörkel sowie Zwirbel angeschweißt... Die Zwirbeln haben keine Spitze, weil ich die zuerst zentriert und Mittig von Baustahlstange zu baustahlstange anschweißen wollte, es mir aber dann doch anders überlegt habe....

Viele Grüße,
Alex ;)

Re: Weingitter

Servus Alex

Schönne Arbeit nur die Zwirbel hät man schönener auslaufen lassen können, oder nen andern Abschluss,
ansonnst schlicht und einfach gefällt mir schönne Arbeit

Gruß Stefan

Re: Weingitter

Danke Stefan für das Kompliment ;)

Servus,
Alex

Re: Weingitter

Hallo Alex,

Du bist noch sehr jung, und betreibst das Schmieden aus begrüßenswerter Lust am Hobby, von daher bist Du mit dieser Materie verständlicherweise noch nicht besonders lange, bzw. intensiv vertraut. Aber dem Lob meiner Vorredner kann ich hier leider absolut nicht zustimmen. In meiner Ausbildung zum Kunstschmied vor langer Zeit wurde so eine Arbeit zu Recht despektierlich als "Drahtbiegerei" bezeichnet. Mit Schmieden hat das jedenfalls nichts zu tun.
An Deiner Stelle würde ich mit dem Üben von geschmiedeten Schnecken anfangen, d.h. unbedingt auf einen sauberen Anfang achten, und dann gleichmäßig einrollen. Wenn Dich insbesondere "Schnörkel" bei der Umsetzung interessieren, kann ich Dir folgenden Buchtipp geben:
"Werk und Werkzeug des Kunstschmieds" von Otto Schmirler. Von der Gestaltung der Beispiele für mein Empfinden zwar absolut schwer verdaulich, dafür aber mit sehr schönen Zeichnungen von Arbeitstechniken versehen, welche Dir sicher weiterhelfen können.

Grüße

Sebastian

Re: Weingitter

Danke Sebastian, war kurz davor mich ähnlich zu äußern.

gruß Johannes 

"A dream you dream alone is a dream. A dream you dream together is reality"
John Lennon

Re: Weingitter

Hallo Sebastian,
ich bedanke mich ersteinmal sehr für dein Lob, aber auch sehr für deine Kritik. Durch loben wird man nicht besser...
Ich möchte auch gleich noch klarstellen dass dieses Gitter für mich keine Schmiedearbeit ist. Es mag zwar geschmiedete Elemente dranhaben, aber das ganze wurde ja im grunde nur zusammengeschweißt. Da hier im Forum aber auch desöfteren Metallgestaltungsgegenstände gezeigt werden hab ich das hier ebenfalls hochgeladen.
Es sollte aber auch klar sein, dass ich als Schüler der dieses "Gewerbe" als Hobby ausführt, keine besonders grosartigen Kenntnise in der Metallverarbeitung habe. Wie auch, ich habe werder die Zeit, noch die Lehrer, die mir diese Sachen beibringen könnten. Auch bleiben meine Möglichkeiten durch begrenzte Arbeitsmittel und Werkzeuge recht begrentzt. Ich habe weder eine für große Gitter oder Zäune ausgelegte Werkstatt, noch eine Unbegrenzte auswahl an Material verschiedenster Durchmesser, Längen und Formen, noch Werkzeuge die für diesen Zweck spezialisiert sind. Wedernoch hab ich Erfahrung in diesem Bereich.
Bedenkt auch den Zeitaufwand... große geländer können schonmal 3 Tage in einer Werkstatt oder Firma liegen, bevor sie fertig gebaut sind... Wenn man nur einen Nachmittag mit gerade mal 5-6 Stunden hat und sowas macht wird schätzungsweise schon ein sichtbarer Unterschied vorliegen. Wär ja schlimm wenn nicht.
Ich mache das, weil ich Spaß daran habe. Nicht weil ich damit Angeben möchte wie gut ich bin. Nicht weil ich damit Geld verdienen möchte. Nicht weil ich eine Beschäftigung brauche. Es macht mir einfach Spaß... Und dabei muss nicht ein Blitzeblankes Hochmodern- doch zugleich Antikwirkendes, Feuerverschweißtes, 3 mal Gehärtet und Angelassen sowie in diversen Ölen gebadet und mit 265 verschiedenen, Wetterfesten Metallschutzlacks versehenes Ornamenteziergitter nach Englischer Schlossgartentürtradition hergestelltes 350 Tausend Euro teueres High-tech Weinwachshilfe entstehen, nein, es kann auch was sein was einfach und schlicht aussieht und praktsich ist bzw. seinen Zweck erfüllt. Vielleicht ist es in der Herstellung, Ausführung und Fertigung nicht so Perfekt ist wie manch anderer Hobbyschmied oder Berufsschmied das schafft. Aber es geht doch hier um ein Gitter, das helfen soll dass der Wein nach oben wächst. Man hätte auch ein Holzgerüst hinschrauben können... das verfault zwar nach 2-3 jahren, aber egal, machen wir halt ein neues, s´kostet ja nix und is gleich gebaut.
Natürlich ist es toll, wenn neben dem Praktischen Zweck auch noch Optisch was dabei ist. Es muss ja auch nichts aufwändiges sein. Hobby heist ja nicht umsonst, Mit dem Größtmöglichen Geld-, Zeit- und Arbeitsaufwand den geringstmöglichen Erfolg zu erzielen :)
Für mich und meine Familie ist das Gitter schön und zweckmäßig. Ich hab Lob bekommen und was machen dürfen, sie ein kostenloses Gitter für ihren Wein ohne Arbeitsaufwand, beide Seiten zufrieden.
Natürlich geht es perfekter und schöner... aber mal hallo, ich bin erst 16 und mach das jetzt seit einem halben Jahr aus eigenem Antrieb. Ich mach kleine sowie große Dinge, mal ein Messer, mal einen Schürhacken, mal einen S-haken,  mal Nägel, mal ein Herzchen, mal einen Hammer, mal eine Zange, sogar Damast hab ich schon gemacht. Weil es Spaß macht und weil es Leute gibt, die eine unglaubliche Freude daran haben zu sehen, dass sich noch junge Menschen für das alte Handwerk interresieren und es weitertragen und mir damit selber Freude bereiten. Da muss nicht alles perfekt sein.
Für mich war dieses kleine Projekt eine Aufgabe, die es Meistern zu galt. Das Ergebnis ist dabei egal. Es war möglicherweiße auch ein Selbstest... Kannst du das?... wirst du es Schaffen?... wie sieht das Resultat aus? Gefällts den Anderen?
Ich hab schon viel geschafft wenn man mal zurückblicht... vielleicht zuviel. Vielleicht mag ich gar nicht besser werden... Vielleicht mach ich auch nie mehr solch große Gitter. Vielleicht... ich weis es nicht.  Aber ich weis, dass mir meine derzeitigen Fertigkeiten genügen. Und das ist doch das wichtigste, oder? Dass man selbst sagen kann: Ja, ich stehe hinter dem was ich mache.

Viele liebe Grüße,
Alex