Schienenstahl

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Eisenbrenner

44, Männlich

Beiträge: 181

Re: Schienenstahl

von Eisenbrenner am 21.11.2011 16:04

Hallo Willi,
ich benutze den Schienenstahl auch sehr ausgiebig, und bin mit den Resultaten durchaus zufrieden, auch ohne zu wissen welcher Stahl es genau ist.
Wenn du auf dem Material vielleicht einen Schriftzug hast, könnte ich dir evtl genauer bescheid geben.

Aber eigentlich reicht ja ein Blick auf das Eisen-Kohlenstoff diagramm vollkommen aus:
1.) Die Schienenstähle bewegen sich im untereutektoiden bereich von 0,38%C bis 0,82, wobei die höherlkohlenstoffhaltigen- und Chrom- Stähle wohl eher seltener zu finden sind

2.) Die Wirkung des Magneten ist leider unabhängig von der benötigten Härtetemperatur, aber glücklicherweise bei einer Temperatur angesiedelt, die die Härtetemperatur der meisten (leicht legierten) Werzeugstähle abdeckt: 768 °

Jetzt gehen wir in dieses Diagramm:  http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
Wir wollen eine Härtung erzielen, und bewegen uns knapp über der Linie G-O-S, im Gamma bereich, da wir ja unlegiert und unter 0,8% C allen Kohlenstoff für die martensitische Härtung benutzen wollen.
Dort schätzen wir also: erst über einem Kohlenstoffanteil von 0,5% liegt die freundlicherweise auch eingezeichnete Magnettemperatur über dem idealen Wert, so das aller Kohlenstoff gelöst ist.
Aber auch darunter haben wir schon zum teil das benötigte Gamma Eisen, nur halt noch nicht alles.

Was für die Praxis bedeutet, sehr gut möglich, das der Magnettest funktioniert aber evtl benötigst du noch ein paar °C mehr.
Wahrscheinlich ist der Stahl so oder so gehärtet, aber evtl nicht optimal, im Sinne von zu weich.
Probier es einfach mal mit einem  dünn ausgeschmiedeten Stück und dem Magneten.
Wenn du damit vor dem Anlassen Glas ritzen kannst war die Temperatur ausreichend. (wenn nicht kann man keine Aussage treffen)
Wenn du das stück dann vor dem Anlassen in den Schraubstock spannst und daran ziehst, sollte es abbrechen und nicht verbiegen (vorsicht, splitter!).

Wenn du nach dem Anlassen den Warmschrot !vorsichtig! an einem 8mm Rundeisen kalt ausprobierst, und sich die Schneide nicht verbiegt weist du das es auf jeden Fall gehärtet ist.

Wenn nicht beobachte die Farbe beim unmagnetischen Punkt, und erhöhe noch ein paar grad weiter, es gibt ja Farbtabellen.

Viel Erfolg, Eisenbrenner

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.11.2011 17:22.
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