Selbstbau Gasesse
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Romain
Gelöschter Benutzer
Re: Selbstbau Gasesse
von Romain am 15.02.2011 17:28Gute Anleitung.
Danke fürs zeigen
Gruss Rom.
Ich hatte ebenfalls mal eine von mir entwickelte Gasesse in besagtes Forum gepostet.
Muffel-Gasesse
Post 595 und 596
Re: Selbstbau Gasesse
von hermann am 22.02.2011 17:14Von wegen gute Anleitung!!
Ich finde sie einfach super, wenn ich überlege was alles gepostet wird, und was man sich an Zeit spart die Spreu vom Weizen zu trennen. Zur Zeit veröffentlicht z.B. einer eine Fotostrecke, wo er versucht eine Gasesse zu bauen, was vieleicht noch fehlen würde wär eine Schnittskizze durch Esse Flare und Brenner, aber dann wärs ja perfekt.
Das müßte reichen für meinen ersten Beitrag.
Gruß:Hermann
Re: Selbstbau Gasesse
von DerSchlosser am 22.02.2011 17:29Ich freu mich auch sehr daß es in diesem Forum anders läuft
Was mir hier noch fehlt ist ein Flohmarkt (das hatte ich an anderer Stelle schon geschrieben).
Jeder von uns hat sicherlich mal das eine oder andere Teil abzugeben, und die örtlichen Kleinanzeigenblättchen sind da nicht sehr hilfreich. Es fehlt halt das Fachpublikum
Vielleicht klappt es ja damit.
Viele Schmiedgrüße,
DerSchlosser
PS: ich steh nicht so auf Gasessen, bevorzuge die klassische Variante. Trotzdem eine super Anleitung
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Selbstbau Gasesse
von Worschdsub am 10.03.2011 18:49Nun ja!
Gasessen sind praktisch für kleine Serien. Allerdings zeigt sich der "wahre" Schmied noch immer am Kohlenfeuer. Einige meiner Kollegen vertreten ähnliche Meinungen.
Ein hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
oliver
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Selbstbau Gasesse
von Klaeus am 10.03.2011 20:14Ich sehe das mit der Tradition nicht so eng. Der Fortschritt hat immer neue Möglichkeiten eröffnet die von den Meistern auch genutzt wurden. Eine Gasesse wird eine Kohleesse nie ersetzen. Aber sie erweitert die Möglichkeiten enorm. Ich kann mit der Gasesse Damast höchster Güte erzeugen, Stahl in wenigen Minuten aufkohlen, Mokume Gane herstellen, weichglühen, präziese Härten, gleichmäßig Hitzecolorieren... und das alles preisgünstig und sauber. Natürlich kann man das alles auch auf Traditionelle Weise anstellen, aber nur mit Klimmzügen und Aufwand. Oder wer will heute noch auf moderne Schweißgeräte oder Bandschleifer verzichten?
Ne Gasesse ist wie ich schon geschrieben habe nur für bestimmte Arbeiten sinnvoll, aber dann möchte ich darauf auch nicht mehr verzichten. Meine Kohleesse ist und bleibt immer Hauptbestandteil meiner Schmiede, aber ich mache mir nicht unnötig das Leben schwer.
Als Beispiel für den Fortschritt:
Beim Damastschmieden ist das Ätzen mit Säure nicht mehr wegzudenken. Haben die vor 1000 Jahren auch mit Säure geätzt? Ich glaube nicht - wie dann? Legt den geschliffenen Damast mal über das Wochenende in Regenwasser - ihr werdet überrascht sein.
Ein wahrer Schmied werde ich auch nie sein, aber ein begeisterter
Re: Selbstbau Gasesse
von maidn am 12.03.2011 17:00Hi Leute,
Ich habe zwar nicht direkt nach Anleitung gebaut, aber ich habe einiges aus dieser Anleitung rausgezogen und für meine Esse verwendet.
Ich denke aber es ist vielleicht doch Hilfreich wenn ich Bilder von meiner Esse reinposte.
Mir bringen Bilder immer einiges wenn ich etwas nachbauen will, daher will ich euch die nicht vorenthalten.
Meine Esse besteht aus einem alten 50kg Feuerlöscher mit 30cm Durchmesser und ursprünglich 1,20m Länge.
Ich habe in der Mitte einen Teil rausgeflext und wieder zusammengeschweißt. Habe mich da auf eine Länge von ca. 42cm festgelegt, was ungefähr den maßen einer 11KG Gasflasche entspricht.
Warum? Mit diesen Maßen gibt es die meisten Erfahrungswerte, sowohl in Punkto Materiaverbrauch von Keramikfaserwolle und Feuerbeton, als auch bei der Beurteilung der Brennerleistung.
Meine Öffnungen haben ca. 17cm Durchmesser, und der Innendurchmesser der Esse hat nach dem ausschmieren ca. 14 cm.
Hinten ist noch ein Deckel geplant mit dem ich die Esse verschließen kann um den Gasverbrauch noch etwas zu drosseln wenn es nicht unbedingt nötig ist.
Gruß
Florian
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Selbstbau Gasesse
von Klaeus am 13.03.2011 09:54Also Florian, ich überlege schon seit gestern was ich Dir schreiben soll. Ich habe den Bau Deiner Esse mitverfolgt und frage mich ernsthaft was genau du von meiner Anleitung übernommen hast. Es geht dabei nicht darum dass ich beleidigt bin, dass du Deine Esse nicht genau nach meinem Vorbild gebaut hast, sondern dass Du doch einiges nicht verstanden hast.
Deinen Maßen nach hast du also 3 Lagen 2,5cm Dämmwolle eingebracht. Aber an den Schwachstellen - vorne und hinten an der Esse, wo der Löscher eh schon gerundet ist - hast du von innen nach außen konisch geformt. Du hast also die Dämmung geschwächt. Auch willst du ja nen Deckel machen, und wie? Hättest Du die Öffnungen zylindrisch geformt könnest du Scheiben einsetzen und hättest glatte passgenaue Übergänge. Du kannst natürlich Schienen wie oben von mir beschrieben montieren um die Öffnungen zuzustellen, aber selbst da sind diese konischen Öffnungen von Dir ungünstig. Das Potenzial des Weichglühens hast du vergeben.
Und mal ganz logisch überlegt: Deine Esse ist in der Mitte am engsten, erweitert sich nach vorn und hinten. Damit gewärleistest du dass die Hitzes schön schnell aus der Esse entweichen kann.
Eine Gasesse sollte mindestens zylindrisch im Innenraum sein, besser im Innenraum größer als an den Öffnungen sein um dem Gas möglichst viel Zeit zu geben Energie abzugeben. Gleichzeitig ist die Oberfläche dann auch größer die Energie abgeben kann.
Wenn ich mich recht erinnere willst Du einen fertigen Brenner kaufen. Auch davon rate ich ab. Mit einem selbstgebauten Brenner bist du viel Flexibler und kannst für wenig Geld und Aufwand Brenner und Esse effizient aufeinander Abstimmen. Ob deine Flare funktioniert wird sich eh erst beim Einbrennen herausstellen.
Ich will Dich nicht entmutigen, ich bin mir sicher dass sie funktionieren wird. Aber du hast einiges an Potenzial verschenkt. Verzeih die Kritik, aber darauf hättest du auch selbst kommen können.
Oder steckt da ein höherer Sinn dahinter den ich nicht verstehe.
Re: Selbstbau Gasesse
von akrumbsEisn am 13.03.2011 17:27Hi Florian.
Kann mich dem Klaeus in seinen Kritikpunkten nur anschließen. Hab selbst die eine oder andere Gasesse gebaut und immer wieder dazuglernt. Mein letztes Bauwerk samt kurzen Texten findest auf: Gasesse
Fahre mit den Eigenbaubrennern und 0,4 Bar Gasdruck (Beide Brenner in Betrieb)1100Grad konstant, und alles bis dorthin stufenlos und gradgenau. Wennst Maße oder dgl. brauchst kannst gerne haben.
Würde an deiner Stelle die Öffnungen auf die Vorschläge von Klaeus hin ändern, noch isses gut möglich.
Lg
a krumbs Eisn
Re: Selbstbau Gasesse
von maidn am 13.03.2011 18:28Hi,
Fakt ist ich habe deine Anleitung erst gefunden da war der Bau der Esse schon ziemlich weit fortgeschrittten.
Und zwar nach anderer Anleitung. Ich habe mich bei den Technischen Daten recht genau an die von Peter Abels Esse gehalten, weil ich seine Esse als gut funktionierend ansehe.
Ebenso seinen Brenner.
Den Einzigen Kritikpunkt den ich nachvollziehen kann ist die Form der "Ausschmierung. Klar hätte man das noch exakter machen können, ich hatte aber schon arge Probleme das der Zement überhaupt an der Faserwolle kleben wollte.
Eventuell könnte ich die Öffnungen noch etwas anders ausarbeiten, das dürfte kein Problem sein, Aber wirklich nötig? Ich denke nicht!
Außerdem muss ich dir jetzt leider unterstellen das du auf den Bildern eigentlich nicht wirklich viel erkennen kannst. Der Innenraum ist überall auf gleichen Durchmesser ausgeschmiert - +- 1cm.
Lediglich an den Enden, da wo die Löcher ins Metall geschnitten wurden habe ich den Übergang von der Wolle zum Metallrand konisch ausgeformt.
Die Dämmung ist überall gleichmäßig!
Ansonsten werde ich keinerlei Experimente machen. Ich kenne mich zwar mit dem Stoff "Propan" sehr gut aus, ich will aber Baulich keine Experimente eingehen. Lieber greife ich auf ein fertig zusammengebauten und erpropten Brenner zurück.
Ich respektiere es wenn jemand selbst gerne einen Brenner baut, aber mir ist das zu heiß!
Die Esse wird funktionieren da bin ich mir sicher, und es wird sicher nicht meine letzte Gasesse sein die ich gebaut habe.
P.s Weichgeglüht wird im Härteofen der in Planung ist!
Re: Selbstbau Gasesse
von maidn am 13.04.2011 17:10Hi nochmal,
wollte mich nochmal rückmelden.
Am Montag habe ich die Esse das erste mal in Betrieb genommen.
Strahlend Blauer Himmel, also die Esse angeheizt.
Leider hatte ich heftige Probleme und ich bekam die Esse nicht auf Temperatur. Aufgrund der Helligkeit konnte ich das Problem nicht sofort erkennen.
Heute den nächsten Versuch gemacht und dabei habe ich das Problem erkannt.
Mir ist aufgefallen das die Flamme bis zu den Lüftungsschlitzen geschlagen hat!!
Das ist mir am Montag deshalb nicht aufgefallen weil es so dermaßen Hell war das man es schlicht nicht erkennen konnte.
Ich habe dann also angefangen den Brenner etwas vor dem doch sehr starkem Wind zu schützen.
Außerdem hatte ich am Montag den Fehler gemacht und mit 0,1 bar angezündet.
Kaum stelle ich das Manometer auf 1 Bar ein und zünde die Esse dann, klappt es.
Nach ca. 15 Minuten war die Esse bereits gut durchgeglüht!
Kein Vergleich zu Gestern, dieses mal war der gesamte Feuerzement gleichmäßig auf Temperatur!
Habe einige Stunden geschmiedet, und habe mit 0,3-0,4bar bei ca. 1cm Luftöffnung gearbeitet.
Feuerverschweißen konnte ich bei ca. 1,4bar, jedoch hatte ich da die Luft immernoch bei 1cm, wenn ich die Lüftung etwas weiter öffne sollte ich bei etwa 1bar Feuerverschweißen ankommen.
Hier noch ein kleines Video das die Esse nun im Schmiedebetrieb zeigt. Deutlich leiser und freundlicher im Ton, nicht war?
http://www.youtube.com/watch?v=NjLQwYPeMtU
Nur ein kleines Problem hat sich noch aufgetan. Nach dem Auskühlen der Esse am Schluss habe ich bei der Inspektion entdeckt das der Flare auf ca. 2x2cm heftige Risse bekommen hat. Hab den Beton an dieser Stelle dann rausgeschlagen und werde morgen nochmal neu ausschmieren.