Streithammer eines Lehrlings....

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pit03

66, Männlich

Beiträge: 849

Streithammer eines Lehrlings....

von pit03 am 04.02.2013 22:28

Nabend allen.

Um noch ein mal auf das Thema Lehrlinge zu kommen, habe ich noch was zu erzählen.
2010 hat ein Azubi in einem benachbarten Metallbaubetrieb eine Lehre als Metallbauer gemacht.
Er war damals mit mir in einer Mittelaltertruppe und Schmiedete in seiner Freizeit ab und zu mal in meiner Schmiede.
Sein Opa war auch selbständiger Schmied (wie mein Vater auch), und die Schmiede besteht auch noch heute. Soll aber wegen Erbstreitigkeiten eventuell veräußert werden.
Nun das ist eine andere sache, aber er wollte einen Streithammer haben und so haben wir uns ans Werk gemacht.
Leider habe ich nur 3 Fotos davon, aber es ist durchaus zu sehen das er etwas von seinem Opa im Blut hat.









Ich muß noch dazu sagen das er nur Mündliche anleitungen von mir bekommen hat!!
Hab daneben gestanden und jeden Fehler sofort bemängelt bzw. Ihn korigieren lassen!!
Aber das ergebniss ist doch überzeugend!   Ist halt vererbtes Schmiedeblut .

Gruß vom pit03.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.02.2013 22:41.

Burgschmied...

29, Männlich

Moderator

Beiträge: 266

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von Burgschmied.Daniel am 04.02.2013 23:18

Ist doch schön geworden Pit! Der Henrick (Falke226) und ich haben auch mal einen zusammen gemacht: 



Gruß
Daniel 

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naabthalsch...

47, Männlich

Beiträge: 545

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von naabthalschmied am 06.02.2013 10:47

He Jungs, ihr steigt ja in die Waffenproduktion ein

Daniel dein "Rabenschnabel" schaut gut aus.


 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

______________________________________________________________________________
Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!

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Flaumur
Gelöschter Benutzer

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von Flaumur am 06.02.2013 16:27

aber zum "Dosen öffnen" müsste er glaube ich etwas spitzer sein :/ hau doch mal auf 'n 1mm Blech drauf und versuch es aufzubiegen ^^

sollte es nicht klappen: Spitze = nicht spitze genug

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DerBachleit...
Gelöschter Benutzer

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von DerBachleitnschmied am 06.02.2013 17:56

1 mm ?? Reicht nie im leben, 2 mm müssens schon sein! Von der Verarbeitung und dem Design her schaun die Rabenschnäbel echt toll aus, müsste auch mal einen machen... bin nurnoch am Material suchen. Tolle Arbeit!

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Flaumur
Gelöschter Benutzer

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von Flaumur am 06.02.2013 18:50

ich denke wenn es bei 1mm die passende Wirkung zeigt, wird bei 'ner 2mm vlt. auch 3mm Platte auch das passende Ergebnis zustande kommen..... vlt. muss er 'n bisschen fester zuschlagen aber naja....
es geht schließlich um die Spitze und darum ein schönes Loch zu erzeugen und keine Delle oder Kratzer.

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welud

72, Männlich

Beiträge: 117

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von welud am 06.02.2013 19:05

Es wäre  besser, solch einen Streithammer mit einer Vierkantspitze auszurüsten. Bei gleicher Kraft dringt eine Vierkantspitze tiefer in das Blech ein, da die Kanten eine Schneidwirkung ausüben. Außerdem ist die Spitze bei den historischen Vorbildern länger und dünner, der Hammerkopf ist relativ kurz.

Literaturhinweis: " Europäische Hieb- und Stichwaffen " Militärverlag der DDR  1. Auflage 1981

Preis damals: 80 Mark    


Grüße

welud

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Bohr_Romain
Gelöschter Benutzer

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von Bohr_Romain am 06.02.2013 19:24

Warum denkst du dass 1mm nicht reicht? 

Um durch einen Kaltgewalzten  von 2mm Stärke Blech mit diesem Streithammer zu schlagen, müsste das Ding wenigstens 1000g haben, spitz , und der Konus stumpf sein.

Streithämmer sind aber nicht als Dorne erdacht worden um Blech zu lochen, sondern um im Kampfgetümmel  schnellst möglich einem die Schädeldecke zu "lochen" was natürlich zum sofortigem Tot führt.
Schädeldecken sind im gegesatz zu gewalztem Stahl eher spröde.....Ich denke es reicht sich das vorzustellen.

Jeder Junge "muss" eine Waffe gemacht, geschmiedet, gebaut haben und das ist vollkommen in Ordnung. Meine Jungs hielten das auch so,es fing mit Lego und Lastics/Gummis? an über diverse Holzkonstruktionen/Bögen und Armbuste, und der aktuele Stand sind teure Hightech Paintball Kanonen. 

Was ich an dieser Stelle sagen möchte ist dass jeder hier wissen muss, dass die Motivation eine Waffe herzustellen niemals dazu verleiten sollte sie irgendwann mal zu gebrauchen. Es fängt eigendlich schon damit an die Waffe herzustellen, vom Gebrauch mal abgesehen daß das Gesetz es verbietet.

Gruß der Moral Apostel

 

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Hacheschmied
Gelöschter Benutzer

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von Hacheschmied am 06.02.2013 19:49

Hallo,

die Streithämmer gab es in verschiedenen Varianten, als Fußstreithammer, hier waren sie meist noch mit einem Dorn versehen zum Stechen, oder als Reiterstreithammer, hier waren sie vom Griff her kleiner und dienten wohl wirklich eher dem "Dosenöffnen". Allerdings zum Fußstreithammer habe ich dieses beeindruckende Video gesehn zu den Techniken.. also nicht nur blankes draufrumgedonner, sondern richtig Technik.

http://www.youtube.com/watch?v=gTVC25hYJaY

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DerBachleit...
Gelöschter Benutzer

Re: Streithammer eines Lehrlings....

von DerBachleitnschmied am 06.02.2013 20:54

@Flaumur
 Leider kann man das nicht immer sagen. Du kannst auch mit einer normalen Axt ein 1mm Blech durchschlagen, aber bei 2mm hört sichs da schon auf.

@welud
Das mit der Vierkantspitze leuchtet mir ein, ich denke da hat man wirklich bessere Ergebnisse. Den Hammerkopf würd ich so lassen wie er auf den Bildern ist, die Länge passt finde ich (auch von den Proportionen her)

@Bohr Romain
Im Kampfgetümmel hat man aber oft Helme auf, die gerne auch mal 2 mm Stahl dick sind. Ein gewisses Gewicht ist bei solchen Wuchtwaffen (was für ein wunder) vorrausgesetzt, 1000g ist ganz ok für eine Einhandwaffe diesen Types. Der Dorn des Streithammers ist eben auch dazu da Panzerung zu durchdringen und nicht nur freie Haut zu treffen. Deswegen ist auch die Kopfseite so klein bei solchen Hämmern, da (was ja eh viele wissen) auf weniger Fläche die Kraft verteilt wird, und somit eine größere Wuchtwirkung bzw. später dann Delle im Plattenpanzer des gegners erreicht wird. Ich denke generell, das solche Streithämmer dieser Form eher schwerer und größer und damit auch Zweihändig geführt werden sollten. Kleinere, einhändige Streithämmer sind von den Proportionen anders Aufgeteilt (kürzerer, stabilerer Dorn, insgesammt leichter). Deine Meinung über das Waffen-selbermachen, die kann ich vollends teilen! Es ist schon interessant wie soetwas gemacht wird, doch man muss immer den Gedanken haben, dass es nur ein anschauungsstück ist, und kein gebrauchsgegenstand (ausser villeicht bei einer Axt, die ja eh ein Werkzeug ist).

@Hacheschmied
Das Video das du hier vorzeigst ist Technisch wunderbar... nur sind das keine Streithämmer oder Rabenschnabel, sondern gehört zur Kategorie Axt. (Klar, der aufbau der beiden ähnelt sich schon, doch wird ein Streithammer anders verwendet als eine Stangenaxt). Streithämmer waren beim Reitervolk beliebt, da sie eine schier unbeschreibliche Wucht aufbauen, wenn sie unterm Galopp geschwungen werden. Aber auch beim leichteren Fußvolk waren solche Waffen äuserst beliebt, da sie selbst schwere Rüstungen mit leichtigkeit knacken. Auch sind sie relativ leicht herzustellen und waren deshalb auch nicht kostenintensiv.

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