Erster Versuch: Nietklinge
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Erster Versuch: Nietklinge
von Blacksmith2012 am 08.03.2013 21:06Hallo ich bin ganz neu hier im Forum und habe auch zum ersten mal etwas anderes als Hufeisen geschmiedet
Das hier soll eine Nietklinge werden, für alle die diesen Begriff nicht kennen:
Quelle: Google.de
Die Hufnägel werden durchgeschlagen und wie auf dem Bild "vernietet". Um diese vor dem abnehmen des Eisens wieder zu öffnen braucht man eine "Nietklinge".
Und das ist mein erster Versuch so etwas selbst zu basteln. Geformt aus einem alten Hufeisen.
Die Bohrungen sind zwar etwas misslungen aber die habe ich in den Griffschalen angepasst ;)
Das einzige was mir noch fehlt ist die Härtung, das hab ich in der Lehre leider nicht gelernt weil man es für Hufeisen nicht braucht ;) Ich habe auch über Google und Foren viele Seiten gefunden wo darüber gesprochen wird welche Methode gewählt wurde aber wie es genau gemacht wird ist nirgends ordentlich nachzulesen. Könnte mir da jemand weiterhelfen?
Die markierten Stellen müssten gehärtet werden.
Vielen Dank im vorraus.
Gruß
Richard
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von pit03 am 08.03.2013 21:23Hallo Richard.
Eine echt schöne Nietklinge hast Du da geschmiedet!
Schreib mal wie groß die ist, ich kenne die nur so ca. 100-120mm. lang und 30-40mm. Klingenbreite 50-60mm. hoch!
Und Hufeisen ist nicht gleich hufeisen. Ein Allueisen wars sicher nicht aber so ein 0-8-15 Eisen ist auch minderwertig soll sich ja schnell ablaufen . Ein Härten hat da wenig zweck es sollte zumindest aus einer Hufrasspel geschmiedet werden!! Das läst sich hervorragend Härten und anlassen das es auch für diesen zweck bestend geeignet ist!
Mach das noch ein mal aus einer alten Hufraspel!! Und Härte in Öl und lass die Schneide bei Himmelbau an. Schon hast Du eine perfeckte Nietklinge .
gruß der pit03.
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von Blacksmith2012 am 08.03.2013 21:39Die maße sind:
Griff:
148mm x 15mm
Kopf:
Schlagkopf: 27mm
Klinge: 35mm
Höhe: 57mm
Die Idee mit der Raspel kam mir beim Bohren, als meine Klinge also schon fast fertig war ^^
Hatte gehofft dass man da mit härten noch etwas drauß machen kann.
Das Hufeisen war ein 19 x 8 Werkmann Reitpferd Eisen.
Gruß
Richard
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von Timm am 08.03.2013 22:10Moin Richard,
mach zuerst mal 'ne Funkenprobe, ob das zeug rein zufällig härtbar ist (also genug C hat). Vermutlich aber nicht...
Du könntest das Teil dann lediglich aufkohlen oder aufnitrieren. Ich habe schon mit Holzkohlepulver, Lederkohlenpulver und Bariumkarbonat aufgekohlt, hat gut geklappt. Ist aber auch etwas aufwändig aufgrund der langen Haltezeit.
Gruß,
Timm
DerBachleit...
Gelöschter Benutzer
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von DerBachleitnschmied am 09.03.2013 07:59Warum musst/willst du die Hintere seite Härten? Wenn du da mit nem Hammer draufhaust würd ich se lieber weich lassen, so hast du keine gefahr das dir irgendwann mal was absplittert!
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von akrumbsEisn am 09.03.2013 09:25Glaube auch nicht, dass das Material härtbar ist. Hufeisen liegt vom Funkenbild her nahe am Bewehrunsstahl. Früher St 52.
Aber versuchs einfach.
Dazu den gesamten Kopf auf ca. 800C wärmen (kontrolle mit Magnet) und abwechseld, Klinge und Kopf in Wasser abschrecken. Immer ca. 5 sec. lang 2-3cm tiet eintauchen, dann wenden, solange bis das Wasser nicht mehr kocht.
Anlassen von Innen: heißt die Klinge rasch vom Zunder reinigen, und schauen wann aus der noch heißen Axtmitte "Farbe" herausläuft. Bei Goldgelb an der Schneide, das ganze Ding ins Wasser, mit einer Feile kontrolieren ob`s Härte angenommen hat. Wenn ja: hast glück gehabt, wenn nein: aufkohlen oder Schneidleiste aufsohlen. da kannst ja Teile der Hufraspel verwenden.
lg
Walter
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von Damastschmied am 09.03.2013 11:02Die Niet-löcher würde ich auch nicht soo Groß machen !
Wird wohl nichts bringen,aber wenn dann könntest du auch durchhärten und es auf einem glühendem Stück fettem Eisen in der Mitte auflegen,so das du nach dem blank machen sehen kannst wie die Anlassfarben von der Mitte her bis nach außen laufen.Wenn du an Schneide/Hammerbahn ein Stohgelb siehst,in Wasser das Anlassen abbrechen,dann dürftest du genug Zähigkeit vom Stiel aus haben.
Gruß Maik
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von Blacksmith2012 am 09.03.2013 11:53Wow das sind ja mehr Infos als ich erwartet habe =D Klasse
Heute werde ich da wohl nicht zu kommen aber am Montag werde ich mal die Funkenprobe ausprobieren und euch dazu wieder Infos geben.
Das mit dem Härten werde ich dann auch nochmal versuchen.
Die Nietlöcher habe ich so groß gemacht weil ich solche Befestigungsmaterialien aus dem Baumarkt geholt habe die es leider nicht kleiner gab. Deshalb haben die einen Durchmesser von 8mm.
(***Bearbeitet -> Besseres Bild***)
Den Kopf wollte ich auch härten weil ich dort ständig mit einem Metallhammer drauf hauen muss und sich der Kopf dann warscheinlich zu schnell verformt. Um das springen zu vermeiden wollte ich die Mitte der Klinge nicht härten.
Gruß
Richard
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von Damastschmied am 09.03.2013 18:13Deine Schrauben gibt es auch im Baumarkt kleiner,hast wohl Pech gehabt.
Wegen den in der Mitte zäher lassen ist ja das von Innen nach Außen gemeint,angelassener Martensit ist Zäher und das nur Schneide und Bahn härten nicht ganz so einfach und es können schneller Fehler gemacht werden.
Wenn nicht härtbar,könntest du ja noch um den Rest zu retten,eine Schneide und Bahn Elektrisch sauber auf/anschweißen und nochmals durch die Hitzen ziehen.
Re: Erster Versuch: Nietklinge
von WalterN am 12.03.2013 08:36Hallo,
es gab mal in einem US-Schmiedeforum eine Mischung "Superquench" damit kann man Baustahl härten.
http://www.artmetal.com/w-agora/view.php?bn=techtalk_forging&key=974737271
Wenn würde ich es danach differentiell anlassen, einfach die Stellen die hart bleiben sollen nach dem Härten in ne Kartoffel oder einen Apfel stecken und die Mitte mit dem Brenner erhitzen.
Falls jemand Hülsenmuttern in M4 u. Schrauben dazu braucht, sowas hab ich immer auf Lager
(Edelstahl ,Senkkopf mit Innensechskant)
Schöne Grüße
Walter