Bohnerz aus der schwaebischen Alb

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Lenni

36, Männlich

Beiträge: 567

Re: Bohnerz aus der schwaebischen Alb

von Lenni am 28.09.2017 16:53

Hi Rom,

hoch interessant. Das sollte man vielleicht mal in einem extra Thread ausweiten.

Nach stundenlangem waschen und sieben habe ich jetzt mein Erz komplett und ich kommt auf knapp 2 10L Eimer die ich jetzt am Wochenende mal verhuetten werden. Da es doch recht kruemelig ist, werde ich lieber 1kg Erz mit 2kg Kohle befeuern, damit etwas Platz zwischen den Erzlaagen entsteht, oder meinst du ein anderes Verhaeltniss macht vielleicht mehr Sinn?

Hier nochmal zwei Bilder von einer geroesten Probe. Einmal nur fein gesiebt und einmal grob gesiebt.
IMG_0685.jpg

IMG_0686.jpg

Habe etwas sorge zu wenig eigentliches "Bohnerz" zu haben. Aber vielleicht schafft es ja doch eine kleine Luppe zu werden.
Welche Ofenmasse wuerdest du empfehlen? Ich habe ueberleg um das Durchrieseln zu verhindern, waere doch wahrscheinlich ein eher schmahlerer aber dafuer hoeherer Ofen besser oder? Was ist so die Mindestbreite die man beibehalten sollte, damit die Durchstroehmung nicht behindert wird? unten 40cm oben 30cm?

Gruss,

Lenni

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unsel
Gelöschter Benutzer

Re: Bohnerz aus der schwaebischen Alb

von unsel am 28.09.2017 22:48

Guten Abend Lenni,

Die doppelte Menge Kohle im Verhältniss zum Erz, wäre ein fataler Fehler!
Wenn du auf der sicheren Seite sein willst dann wäre das Umgekehrte Verhältniss eher empfehlenswert. Warum das so ist erzähle ich dir später.
Also 1:1 ist ein Verhältniss welches ich empfehlen würde , besser wären 800g Kohle auf 1 Kg Erz binnen 10 min .
In einem Schacht von 30cm Innendurchmesser auf Sohlenhöhe , und 22cm an der Gicht. Die Düse sollte 20cm über der Ofensohle , ca 25° nach unten geneigt sein. 80cm Schacht über der Düse reichen. Die Düse sollte am Mund einen Durchmesser von 25mm haben. Das Gebläse ist noch von Wichtigkeit, falls du nicht auf Bälge zurückgreifen kannst. 10millibar sind absolut Wichtig.

Zum Durchrieseln....
Nimm die Kohle ausreichend Grob, 3cm) und bereite daneben feine Kohle vor, in der Grösse zwischen Erbsen bis max. Haselnussgrösse vor die du als Schicht auf die gröbere aufgibst bevor du das Erz aufgibst.

Gruss Rom.

 

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unsel
Gelöschter Benutzer

Re: Bohnerz aus der schwaebischen Alb

von unsel am 05.10.2017 13:56

Hallo Lenni,

Wie ist es denn gelaufen?

Gruss Rom.

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Lenni

36, Männlich

Beiträge: 567

Re: Bohnerz aus der schwaebischen Alb

von Lenni am 09.10.2017 20:17

So. Sorry erstma, aber ich bin die Tage zu nischt gekommen. 

Hier erstmal der Ofen:

IMG_0694.jpg

Hier sieht man auch schon den grossen Fehler. Beim Hochstellen der Blasebaelge hatte ich nach gut 3Tagen Akkordarbeit nicht mehr genuegen Musse und habe eine zu wacklige Konstruktion gebaut. Dadurch ergab sich immer wieder das Problem, dass die Baelge rutschten, sie gerichtet werden mussten und somit die Luftzufuhr immer wieder abriss. Der Gegendruck wurde somit sehr schnell groesser. Die ersten 4 Beschickungen waren noch im Rahmen von 7Minuten, dann ging es recht schlagartig hoch auf ca 12min. Ich habe immer wieder mal ueber der Duese geoeffnet um Schlacke vor der Duese weg zu stossen, aber jedes Mal sah ich das selbe Bild: Hinter der Duese war nicht genuegend Kohle und anstatt gleissender Hitze sah man eher ein kraeftiges Orange.
Die letzten 2 Stunden musste sich vor Allem auf eine Baelge eine zusaetzliche Person mit vollem Gewicht drauf stuetzen, sodass wir nach ca. 4 Stunden so erschoepft waren, dass wir abbrechen mussten. Wir haben dann noch ca 20min mit Luftzufuhr abbrennen lassen, bis dann wieder die Baelge verrutschten und wir voellig entkraeftet abgebrochen haben.

Das Ergebniss war soweit eine leicht magnetische Schlacke:
IMG_0709.jpg

IMG_0706.jpg

Der Anschnitt mit der Steintrennscheibe auf der Flex hat dann erst noch "groessere" Eisenflaechen erhofft, erwies sich beim Schmieden als Falschmeldung. Ich befuerchte dass die Schlacke durch die Flex regelrecht poliert wurde und so im Werkstattlicht nach Eisen aussahen. Funken habe ich beim Trennen, sowie Anschleifen mit der Schruppscheibe zumindest nicht gesehen. Beim Versuch die Luppe zu packen broesselte sie bei den leichtesten Schlaegen nur auseinander und alles was sich formen liess, schien doch nur "schmiedbare" Schlacke zu sein. Ich werde im November in einer grossen Bodenesse nochmal versuchen die groeseren Schlackekuchen zu formen. Meine Esse zu Hause schien mir dafuer etwas zu klein.

Ich denke ich moechte das Erz aber dennoch nochmal verhuetten. Dann aber mit den Baelgen die wir mit Robert und Frank aber immer in Brandenburg benutzt haben oder mit einem Geblaese. Ausserdem muessen die Baelge auf den Boden. Ich haette den Rennofen einfach "einbuddeln" sollen, was leider im Wirrwarr der  moeglichen Aufstellungsorte irgendwie verlohren ging.

Alles an Vorschlaegen zur Weiterverarbeitung der Schlacke/Luppe und der naechsten Reise ist herzlichst willkommen :) 

Beste Gruesse,

Lenni

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unsel
Gelöschter Benutzer

Re: Bohnerz aus der schwaebischen Alb

von unsel am 09.10.2017 21:15

Und welche Chargenmengen und Verhältnisse hast du gewählt?

Wieso ist die Düse so hoch?

Gruss Rom. 

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Lenni

36, Männlich

Beiträge: 567

Re: Bohnerz aus der schwaebischen Alb

von Lenni am 09.10.2017 21:32

Hi Rom,

die Hoehe kamen durch die 20cm Duesenhoehe (dank Augenmass wahrscheinlich dann doch eher knappe 30cm) und den Winkel von ca. 20Grad. Mengenverhaeltnisse haben wir 1kg Erz zu 1kg Kohle -2 Hand voll (wir konnten nur 1kg abwiegen. Um Richtung 800gr zu kommen haben wir noch zwei Haende voll Kohle rausgenommen). 
Die Kohle haben wir auf ca 3x3x3cm grosse Stuecke gehackt. Beschickt wurde mit kleinen Kohlekruemeln vom Hacken, dann Erz, dann die groesseren Kohlestuecke. 

Gruss, Lenni

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unsel
Gelöschter Benutzer

Re: Bohnerz aus der schwaebischen Alb

von unsel am 09.10.2017 21:46

da  hat es wohl etwas am Wind gemangelt.

Rom.

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EdgarDerSch...

23, Männlich

Beiträge: 714

Re: Bohnerz aus der schwaebischen Alb

von EdgarDerSchmied am 10.10.2017 18:39

Schade dass keine Luppe bei rauskam, aber gut dass du dich nochmal rantraust!
Bin gespannt auf das nächste Mal!
VG, Edgar

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