Hammerstiel?!
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Re: Hammerstiel?!
von Ilmarinen am 16.03.2015 22:00Ich denke, dass man schon zwischen Rotbuche und Weissbuche unterscheiden muss, da sie recht unterschiedliche Eigenschaften haben. Rotbuche ist vorallem wegen ihrer Kurzfasrigkeit bekannt.
Ich würde auch die Esche nehmen, da sie einfach extrem langfasrig ist.
Grüße
Jörg
Re: Hammerstiel?!
von WiCon am 17.03.2015 00:20Finger weg von Rotbuche und anderen kurzfaserigen Hölzern für Hammerstiele! Geeignet sind alle langfaserigen Hölzer, die auch beim Bogenbau (als Wurfarme natürlich und nicht als Griffholz) Verwendung finden: Hickory, Robinie, Ulme, Esche, Osage Orange (mein Lieblingsholz), Eibe usw. Früher waren fast alle Werkzeugstiele aus Weißbuche. Esche wächst aber schneller und hat deshalb die Weißbuche als Griffmaterial fast vollständig verdrängt.
Die Weißbuche ist eigentlich keine Buche, sondern gehört zur Familie der Birken.
Im Baumarkt findest du praktisch ausschließlich Esche oder Hickory. Wenn du die Auswahl hast, nimm Hickory. Ist zwar teurer, aber auch bedeutend besser.
Nochmal: Finger weg von kurzfaserigen Hölzern! Oder sag zumindest den Leuten in deiner Nähe bescheid, daß sie aus der Flugbahn des Hammerkopfes bleiben können, und es bei deiner Bewerbung um den Darwin Award keinen Unschuldigen trifft.
Für Hilfshämmer nehme ich gerne Hasel - übrigens eine Verwandte der Weißbuche. Einfach ein paar Wasserschosse geschnitten und in den Keller gelegt, habe ich immer trockenes Material für Stiele. Frische Stiele schwinden, trockene nicht. (Wobei mir einfällt, dass ich noch Nachschub brauche).
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
DerBachleit...
Gelöschter Benutzer
Re: Hammerstiel?!
von DerBachleitnschmied am 17.03.2015 16:11Zum Thema trockene Stiele:
Lars Enander Empfiehlt, immer ein paar getrocknete Stiele auf der Esseabzugshaube zu lagern... dort werden sie schnell trocken, und bleiben das auch. Ausserdem stören sie dort keinen
Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Hammerstiel?!
von Worschdsub am 17.03.2015 16:45Moin!
Also ich persönlich halte nichts von Hickory! Denn: Die Stiele müssen lackiert sein. Hickory ist nämlich stark blausäurehaltig und die blausäure diffundiert vom rohen Holz ins Hautgewebe. Und lackierte Stiele haben meiner Meinung nach gerade bei anstrengenden Arbeiten und z. B. meinen Schwitzhänden echtes Unfallpotential. Die Stiele sind dann nämlichirgendwann richtig schön flutschig!
Ich verwende für alle Vor- und Handhämmer Esche. Und da es bei uns tonnenweise wächst in Zukunft für Hilfshämmer nur noch Haselnuss.
Und zum verkeilen der Hilfshämmer: Habe noch nie gehört das ein richtig gesetzter Keil aus dem Material davongeflogen ist! Aber wenn der Hammer mal verkantet sitzt oder der Zuschläger leicht daneben trifft ist der Prellschlag bei unverkeilten Hilfshämmern noch erträglich!
Außerdem müssen Hilfshämmer öfter mal wieder in Schuss gebracht werden. da ist der Stiel hinderlich! Also sind lose Stiele auch in der Hinsicht sehr praktisch!
Ich halte das "auf" im Buch für einen Übersetzungsfehler! Und würde da besser "über" schreiben! Die Abzugshaube wird ab und an sehr heiß! Dann gibts unter Umständen "Schwarzholz".
Gruß
Oli
PS: Mein Vater machte seine Stiele allesamt aus Hainbuche selbst. Und der war Forstwirt. Die Stiele halten zum Teil schon fast 40 Jahre... Aber da ich kein Drechsler sondern Schmied bin überlasse ich die "große" Holzkunde den Holzwürmern!
Re: Hammerstiel?!
von Lenni am 13.04.2015 11:59Habe gestern beim Spaziergang im Park nen großen Eibenast aufgesammelt. Eibe soll ja grundsätzlich auch geeignet sein, trotzdem ließt man davon nur selten. Hat hier jemand Erfahrungen damit? Vor- bzw. Nachteile die er mir verraten kann?
Gruß,
Lenni
Re: Hammerstiel?!
von WiCon am 13.04.2015 23:17Hallo Lenni,
die Antwort steht drei Posts weiter oben.
Eibe ist gut geeignet, aber zu selten, zu selten astrein und wächst zu langsam, und wird deshalb nicht wirtschaftlich genutzt. Achtung: So ziemlich alles an der Eibe ist giftig, auch und vor allem die Rinde! Also Vorsicht bei der Bearbeitung. Handschuhe und beim Schleifen eine Schutzmaske. Abgelagertes Holz ist aber unschädlich, wie auch bei Goldregen und Hickory.
Grüße Willy
p.s.: Esche ist nach DIN die Minimalforderung
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Hammerstiel?!
von Lenni am 14.04.2015 14:33Oh ich glaub ich hab nur die erste Seite durchgelesen. In wie fern mussn der Astfrei sein? Das was ich da angeschleppt habe, hat sehr viel ca. 5mm dicke Ästchen. Ist das schon zu groß?
Re: Hammerstiel?!
von WiCon am 15.04.2015 00:23Wie dick ist denn der Ast? Ich schätze einmal zwischen 3cm und 7cm. 5mm sollten da okay sein. Wenn du ganz sicher gehen willst: Sieh dir einmal an, wie Bogenbauer mit Ästen in Eibenbögen umgehen - einfach mal nach Bildern von Eibenbögen googlen.
Grüße Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Hammerstiel?!
von Lenni am 30.04.2015 09:36Hi Willy,
ja mit der Schätzung liegst du ganz gut. Ich habe ca. 2m eher 7cm dick und knapp 2m ca. 4cm oder sowas. Den Bogenbauer Trick kenne ich tatsächlich, aber denke für nen Hammerstiel ist das nicht so prickeld. Außer der Knubbel landet irgendwo, wo man ihn eh nicht berührt ...
Gruß,
Lenni
Robert
Gelöschter Benutzer
Re: Hammerstiel?!
von Robert am 02.06.2015 10:34Hallo,
Da meinen zwei Haselsträuchern das (geeignete) Holz ausgeht, habe ich einen neue Quelle suchen müssen : Liguster, der bei uns als Hecke/Sichtschutz fungiert. Heckenschneiden hat eine neue Bedeutung erhalten und der Schnitt wird nicht mehr nur nach rein optischen Kriterien ausgeführt.
Der Staub der beim Bearbeiten entsteht, ist nicht giftig.
Zitat Wikipedia :
« ...Das außerordentlich harte Holz des gewöhnlichen Ligusters zeichnet sich durch einen violett gefärbten Kern aus. Es ist glatt, zäh und fest und eignet sich für Drechsler- und Schnitzarbeiten sowie zur Herstellung von Werkzeuggriffen. Früher verwendete man es für Pflöcke für Schuhmacher und Rebstangen für den Weinbau. Die biegsamen jungen Zweige benutzte man zu Korbarbeiten.... »
MfG
Robert