Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
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Worschdsub
Gelöschter Benutzer
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von Worschdsub am 26.12.2012 12:34Normalglühen, Weichglühen... Ihr solltet die Begriffe mal in der Fachliteratur nach schlagen... Ihr redet in allen Beiträgen eigentlich nur von Normalglühen. Weichglühen erfordert eine Haltezeit der Glühtemperatur über mehrere Stunden mit anschließendem kontrolliertem langsamen abkühlen...
Zähhärten... Habe ich noch nie gehört. Denke mal ihr redet von vergüten.
Hämmer werden gehärtet...
Mein Chef sagte immer: "Ehr Leit! Jed Ding hat soi Nomme! Dingsdo gebts net!"
Ich sage: "Recht hat er!"
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von Klaeus am 26.12.2012 13:47Ich würde mal vorschlagen du schlägst selbst mal nach, oder noch besser du machst mal den Praxistest.
Es ist natürlich richtig dass Weichglühen eine längere Haltezeit benötigt und sehr langsam abgekühlt werden muss. Das ist umso wichtiger je größer der Querschnitt des Werkstückes ist. Dafür gibt es Tabellen, Temperaturen, Abkühlgeschwindigkeiten. Wenn man das beachtet kann man Werkstücke auf das Maximum Weichglühen. Wenn man aber ein Werkstück auf Weichglühtemperatur bringt und je nach Material und Querschnitt eine Haltezeit von 5-15 Min einhält und das Werkstück dann in lockere Holzasche oder Vermiculit abkühlen lässt kann man sehr deutlich Härte nehmen. Auf die restlichen 10% kann ich verzichten.
Was das normalisieren angeht: Da ist es entscheident schnell und gleichmäßig auf Umwandlungstemperatur zu kommen (bei höherlegierten Stählen etwa 5min zu halten) und dann zügig und schonend abzukühlen. Dieses zügige Pendeln ob unterbrochen oder nicht ist Grundlage der Kornverfeinerung.
Bohr_Romain
Gelöschter Benutzer
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von Bohr_Romain am 26.12.2012 13:57Worschdsub, hat recht. Es wird schnell mit Ausdrücken um sich geworfen die nicht immer das treffen was beschrieben wird, und den Mitleser verwirren, oder es werden halbwahrheiten wieitergegeben, die wiederum zu Misserfolgen führen.
Unter zähhärten denke ich mal, ist Federhart gemeint. Also je nach Stahl auf Blau angelassen ...280-300°C . Das ist allerdings wieder so eine ungenaue Aussage.
Wie Klaus richtig gestellt hat gilt es darauf zu achten was man an fachlichem weiter gibt !
Gruß Rom.
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von Schmiednr1 am 26.12.2012 18:17Hallo Rom ich glaube (Bin mir ziemlich sicher)das im buch Die Kunst des Schmiedens von Havard Bergland steht das Zähhärten ein härten mit anschliesendem anlasen auf ca. 600 Grad C ist(?)das ist dan Vergüten oder?
Mit bienlichen Grüßen Michi und Stück davon
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von aeglos am 26.12.2012 22:54Hallo Michi,
ja Härten+Anlassen wird Vergüten genannt. 600°C halte ich für einen Standartfederstahl (55Si7) zur Verwendung als Feder zu hoch. Im Stahlschlüssel ist die Rede von ~430-500°C. Anlassen ist zwar das Zusammenspiel von Zeit und Temperatur (es wird Energie für Umwandlungsprozesse im Stahl bereitgestellt), aber 600 ist einfach zu hoch. Da glüht der Stahl dann schon ansatzweise...
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von Willi am 27.12.2012 02:21Hallo zusammen.
Ich hatte eigeintlich gedacht dass es sich bereits in meinem Beitrag vom 30.9. geklärt hätte dass Daniel hier einige Begriffe vertauscht hat:
Er hat von Weichglühen gesprochen und meinte eigentlich Normalisieren....
Meine Erklärung hat den Unterschied eigentlich doch verdeutlicht oder?? (vielleicht nochal genauer nachlesen)
So kenne ich es auch aus der Fachliteratur
Zum Zähhärten:
Ich kenne diesen Begriff aus dem Buch die "Die Kunst des Schmiedens" von Bergland.
Gemeint ist ein Anlassen bei Temperaturen zwischen 400° und 500°C. Angewandt wird es bei Gesenkhämmern an der Schlagseite (auf die geschlagen wird).
Ziel des Verfahrens ist es ein beständigeres Werkzeug.
Während die Unterseite des Gesenks (die auf dem Werkstück liegt) den Anforderungen entsprechend vergütet wird, so wird die Schlagseite höher angelassen (höher vergütet?).
An der Schlagfläche vermeidet man dadurch theoretisch zwei Extreme:
Einerseits ist die Schlagfläche nicht so hart dass sie beim Arbeiten splittert oder abplatzt.
Andererseits ist sie härter als der eine unbehandelte Schlagfläche und somit beständiger.
Ich kenne diesen Begriff aus diesem Zusammenhang. Ich selber habe diese Methode noch nicht angewandt und kann also leider keine Erfahrungswerte liefern.
Gruß
Willi
PS:
Schön wenn du den Dialekt verstehst, ich tue es nicht und weiß nicht was er gesagt hat...
www.schmiedekunst-weyer.de
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von Schmiednr1 am 27.12.2012 14:07Hallo zusammen ja kan sein ich habs nicht mehr ganz gewust und hab die Stelle nicht mehr gefunden
@Willi
li Ehr Leit! Jed Ding hat soi Nomme! Dingsdo gebts net!
Das Heist:He Leute jedes Ding Hat seinen Namen! Dingsda giebts nicht
Mit bienlichen Grüsen Michi und Stück davon
Vor ausgewogener Ernährung unerreichbar aufbewahren, kein Ersatz für Kinder. Oder anders herum??????
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von Eisenbrenner am 28.12.2012 14:53Schönes Video, danke dafür.
Wenn ich mit Hämmern aufeinanderschlage (ich benutze einen Fäustel hin und wieder als Setzhammer), so bau ich mir für den "liegenden" Hammer eine "Kappe" aus Baustahl indem ich diesen warm oder kalt einen 20 mm breiten streifen um Schlagkopf des Hammer biege und knapp ablänge.
Danach nur noch diesen auf ein 5mm Blech legen und gut anschweißen. Zuletzt das Blech um die Schweißnaht abflexen.
Das geht recht schnell und funktioniert auch ganz gut.
Ist natürlich zu erwarten, das die Kappe früher oder später zu weit wird.
Grüße,
Eisenbrenner