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Re: Schrott-Tabelle! Erfahrungswerte mit "gefundenem" Material
von Eisenbrenner am 30.12.2012 17:52Für den Fall das man wirklich "wertvollen" Schrott sammeln möchte würde ich als allererstes den kleinen Stahlschlüssel empfehlen, gibts auch bei Amazon für ~10 Euro.
Da sind die gebräuchlichsten Stähle nebst verwendungszweck Härteannahme und Härteanleitung gelistet.
Man bekommt auch ganz gut ein gefühl, welcher Stahl für welche Anwendung geeignet ist.
Des weiteren ist Stahl nicht gleich Stahl.
Bei der Herstellung können ja Stahlschädlinge in die Legierung wandern(Schwefel und Phosphor).
Da häufig Koks für die Stahlherstellung verwendet wird, ist dies haupsächlich Schwefel.
Durch seine Affinität zum Mangan, bindet dieses den Schwefel in primär nicht mehr schädliche Mangan-Sulfide.
Diese liegen dann aber weiterhin als Fremdkörper im Stahl und können bei einer feinen Schneide Stabilität kosten.
Wenn ihr also Schrott verwendet müsst ihr darauf vertrauen, das der Hersteller "sauberen Stahl" verwendet hat.
Von daher sollten es schon Werkzeuge einer Firma sein, die den Ruf eines "Hochleister" hat.
Diese verwenden häufig von sich aus nur guten und auch geeigneten Stahl und geben diese Info auch heraus, sie haben ja nichts zu verstecken, im Gegenteil.
Erfahrungen habe ich in dieser Hinsicht mit der Richard Felde GmbH für Sägeblätter und Dick bei feilen gemacht.
Das kann man gut an den bereits genannten Feilen sehen.
Dick und Valorbe benutzen hier einen Monostahl und sind so kundenfreudlich sogar dessen Zusammensetzung herauszugeben.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, negatives Beispiel ist hier z.B. DFM-Corona. Auf Anfrage habe ich nie auch nur eine Antwort bei der Frage nach dem Stahl bekommen und der in der mittig gröbkörnige Bruch schreit geradezu nach aufgekohlter Ware.
Dagegen war z.B. der Satz Aldi-Feilen den ich einmal geschenkt bekommen habe eine positive Überraschung.
Diese waren vom Bruch her Monostahl, sauber gehärtet und hatten geschätzt etwa so viel Kohlenstoff wie die Dick-Feilen.
Ergaben auch ganz gute Messerklingen aber beim Ätzen hat man vereinzelt Verunreinigungen erkannt, was bei Dick-Feilen eben nicht der Fall ist. War aber vielleicht Zufall. Für Feuerschläger langen sie aber locker.
Klar sollte aber sein, das man bei günstiger Ware auch öfters Nieten zieht. Bei Feilen schließe ich mich den Vorredner an: Feilenstahl ist ein traumhafter Messerstahl und wird in meinen Augen nur noch von den leicht wolframlegierten Stählen übertroffen. Bei den Dick Feilen sollte sich mit dem Chrom auch das Kornwachstum in Grenzen halten.
Mit Spiralfedern hatte ich eigentlich noch keine großen Probleme.
Sehr gut geeignet sind auch ähnlich gut sind alte Meißel die älteren sind aus C60-C80, die sind sehr gut für Schneidwerkeuge geignet. Neuere können auch beispielsweise 45CroMoV7wWeil nicht mehr angelassen) sein, das taugt gerade noch für Schmiedewerkzeug.
Den bisherigen zusammenfassungen kann ich nur bedingt beistimmen, die meisten Schrottstähle kann man noch ganz gut für Werkzeuge hernehmen, gerade wenn man es nicht so oft braucht.
Und auch bei Messern sehe ich das längst nicht so kritisch. Ich würde es halt nicht für ein Nobelmesser hernehmen in das ich X-Stunden Arbeit stecke. Aber z.B. ein keltisches Ringknaufmesser dauert insgesammt nur ein paar Stunden (2-5), da kann man ruhig einmal mit passendem Schrott experimentieren und üben. Und wenn man nach dem ersten Probemesser merkt, das der Stahl taugt kann man ja auch weiter machen.
Auch ist ein nicht ganz so hartes Bastelmesser stellenweise gut zu gebrauchen.
Den 1.2842 empfinde ich mit 15Euro/Kg und mehr in den meisten Fällen als viel zu teuer für einen so niedrig legierten Stahl, dafür bekomme ich Feilen als fertiges Werkzeug! (gerade wenn man sieht, das herr Balbach ihn in diesen Forum mal für unter 3 Euro/Kg angeboten hat!)
Hier empfinde ich den Preis als noch in ordnung.
Warum wegschmeißen? Kugellager müssen gut gegen Verschleiß geschützt sein, deshalb enthalten sie Chrom und zumindest außen auch genug Kohlenstoff für Karbide. Einfach mal aufschneiden und in der Mitte eine Funkenprobe sollte Klarheit bringen.
Wenn es scheinbar gar keine Härte annimmt könnte es rostfrei gewesen sein.
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Video: Zange im Hufschmiedestil schmieden
von Eisenbrenner am 28.12.2012 14:53Schönes Video, danke dafür.
Wenn ich mit Hämmern aufeinanderschlage (ich benutze einen Fäustel hin und wieder als Setzhammer), so bau ich mir für den "liegenden" Hammer eine "Kappe" aus Baustahl indem ich diesen warm oder kalt einen 20 mm breiten streifen um Schlagkopf des Hammer biege und knapp ablänge.
Danach nur noch diesen auf ein 5mm Blech legen und gut anschweißen. Zuletzt das Blech um die Schweißnaht abflexen.
Das geht recht schnell und funktioniert auch ganz gut.
Ist natürlich zu erwarten, das die Kappe früher oder später zu weit wird.
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Projekt: Ringpanzer um 1250
von Eisenbrenner am 27.12.2012 13:35@Flaumur
hast du dir schon mal überlegt, wie du das Loch für die Vernietung in die Ringe bekommen möchtest?
Ich hab mir vor etlichen Jahren mal Gedanken gemacht/mich etwas informiert und auch ein paar Versuche von Hand diesbezüglich gemacht.
Ich erinnere mich an folgende Möglichkeiten:
1.freihand Lochen mit einem Dorn
2.eine Art (kalt) Gesenk anfertigen
3.eine Art Zange bauen
Gemeinsam haben diese jedoch: du kannst keinen spitzen Dorn an einen runden Kettenring ansetzen und dann lochen.
D.h. zumindest die Stelle die aufgedornt werden soll muss plattgeklopft werden. Du kannst dann aber auch gleich den ganzen Ring plattklopfen, wie es im Mittelalter dann wohl auch teilweise gemacht wurde.
Dies bedeutet aber wiederum für dich, das du den Ring nach dem Plätten/vor dem Lochen eh nochmal glühen musst. Ich denke deswegen ist dann der gekaufte Ausgangszustand nicht so entscheidend.
Solltest du irgendwann z.B. aus Zeitgründen auf die verwerfliche Idee kommen doch nicht zu nieten, würde ich gänzlich auf geglühten normalen Draht verzichten und nur zähhart gehärteten Federstahl verbauen.
Mein erstes Hemd ist aus 2mm verzinkten Ringen. Durch das Zink (oder das fehlende Glühen) ist dieser wirklich deutlich härter als geglühter Eisendraht. Und trotzdem verliere ständig Ringe an den "Problemzonen".
Deshalb hatte ich damals die Versuche für ein neues Hemd mit einem standard 1,8mm unverzinkten Draht wieder eingestellt.
Re: Projekt: Ringpanzer um 1250
von Eisenbrenner am 27.12.2012 11:30Hört sich toll und authentisch an, wenn du jeden Feierabend ranklotzt und bald zu ersten Ergebnissen kommst, währe eine Fertigstellung in 5 Jahren vielleicht zu erreichen. Fürs nächste jahr würde ich da eher schauen ob ich 10-20 Leute finde die mit machen
Ohne Vernieten und mit noch größeren Ringen haben wir zu zweit 2 Monate gebraucht. (und das war sportlich)
Die Stärke des Drahtes ist wahrscheinlich stellenweise überdimensioniert. Drahtdicke und Ringröße orientiert sich bei historischen Vorlagen häufig an der zu schützenden stelle. Schau dir doch da einfach mal ein Orginal an.
Gehärtete Ringe halte ich bei Vernietung für kontraproduktiv, da hauptsächlich Beschuss und Stich ein Problem für einen Ringpanzer darstellt, da ist es ganz gut wenn er eher zäh als hart ist. Auch ST37 wird bei richtiger "härtetemperatur" und schneller Abkühlung deutlich Zäher.
Prüfen würde ich, in welchem Umfang in dieser Epoche überhaupt geschweißt und wie vernietet wurde.
Ich habe hier stumpf in Erinnerung das man irgendwann nur die überlappende Stelle und irgendwann den ganzen Ring plattgeklopft hat. Auch Details wie die Art des Nietdrahtes/der Nietung können eine Rolle spielen.
Wenn du Wert auf authentische Arbeit legst, würde dafür aber unbedingt zusätzlich in ein historisches Fachforum schauen.
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Ich mag doch so gern Kettensägen "Motorsägenkettenschale"
von Eisenbrenner am 24.12.2012 12:51Eine sehr gute und witzige Idee, danke fürs Zeigen!
Behandelst du die Kette vor dem Schweißen vor?
Grüße,
Eisenbrenner
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von Eisenbrenner am 23.12.2012 23:54Ich denke es ist dort wie überall: man braucht etwas Glück und muss wissen wo ordentliche Stähle verbaut worden sein könnten.
Wenn aber wirklich auch C70-C80W2 in alten Pflugscharen verwendet wird, wie hier geschrieben, oder nach Stahlschlüssel auch C67W für Eggenmesser/C85W für Mähmaschinenmesser zum Einsatz kommen ist das doch recht brauchbar.
Nachprüfen sollte man natürlich immer.
Stahlfedern hatte ich ja auch vorgeschlagen, aber da ist das Problem ähnlich:
Auch die sind nicht unbedingt so üppig mit Kohlenstoff versehen und zumindest unter den Stücken die ich daheim habe existiert ein relativ großer Unterschied im Kohlenstoffgehalt, geschätzt 0,45%C-0,75%C.
Aber das konnte ich natürlich erst zuverlässig einschätzen seitdem ich Güten mit bekanntem Kohlenstoffgehalt zum Vergleich vorliegen hatte (C45,C60,80CrV2,C105).
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Der Richtige Schliff ???
von Eisenbrenner am 23.12.2012 22:10Hallo, ihr habt recht, die von mir angegebenen 22m/s sind wohl zu langsam, interessanterweise haben (unter anderen) die Geräte vom kleinen Messerladen auch nur 17-22 m/s.
Aus welchen Gründen könnte das Sinn machen?
Daher und von einigen Selbstbauten im Blauen hab ich wohl die Zahl im Kopf.
Habe leider keine Tabellen für spezifische Bandgeschwindigkeiten pro Werkstoff gefunden, einzig diesen Thread/Post im Blauen.
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Diverse Brennstoffe
von Eisenbrenner am 23.12.2012 16:12Ich habe früher auch Fetnuss benutzt diese hat zwar durchaus einen höheren Heizwert, brennt aber auch mit einer höher lodernden Flamme und es kommt nicht so viel von dem mehr Energie an den Stahl.
Unpraktisch ist auch, das man die Steinkohle relativ lange ausbrennen soll, wegen dem Schwefel (welcher dann auch irgendwann den Kamin angreift).
Auch finde ich den Gedanken, das das Brennmittel einen Stahlschädling absondert nicht so toll.
Kann ich auch für Wohngebiete nicht empfehlen, da riecht bei Tiefdruck das ganze Viertel nach Dampflok. Zudem entsteht sehr viel mehr Ruß, der sich auch irgendwo niederschlägt.
Durch die höhere Flamme ist auch die (unnötige) Hitzebelastung höher, was im Sommer schon stört.
Durchaus verbessert hat sich auch die Qualität der Feuerschweißungen, seit ich auf Koks umgestiegen bin.
Da meine Versuche mit Steinkohle schon eine ganze Zeit her sind und ich das ganze nie von einem Profi gelernt bekommen habe, kann das natürlich auch an der schlechten Feuerführung gelegen haben, aber ich würde nicht wieder zurück auf Steinkohle wechseln wollen.
Das einzige was mir etwas abgeht ist der Geruch beim Schmieden.
@Feuerkaefer:Wo hast du die Kohlen geholt?
Viele Grüße,
Eisenbrenner
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von Eisenbrenner am 23.12.2012 14:54Zum Thema Stähle und Landwirtschaft:
Ich glaube das dort in den Messern allgemein weniger C-Vorhanden ist. Dies ist ja auch bei z.B. Rasenmäher Messern zu sehen.
Die sollen wahrscheinlich weicher sein, um Kontakt mit harten Gegenständen wie z.B. Steinen besser zu überstehen.
Anders könnte es da bei Stumpfen und federnden Teilen sein, die wegen der fehlenden Schneide nicht so zäh sein müssen.
Ich habe mal aus Rundeisen (8mm Durchmesser vorne und hinten gerade, in der Mitte federförmig aufgewickelt), die wohl das Erdreich pflügen sollen ein spezielles federndes Schnitzmesser geschmiedet und musste das nochmal höher anlassen, weil es so hart wurde.
Nach dem Funkentest war es dann auch wirklich Stahl im Bereich 0,9-1,0 %C.
Ansonsten könnte man für den Anfang auch einfach mal ein passendes Stück Stahl kaufen( zum schmieden und als Vergleich für Funkentests) oder Spiralfedern verwenden.
Hier gilt aber die Preise gut zu vergleichen oder noch mal nachfragen, die Preise von online-Shops differieren hier unheimlich stark.
Re: Der Richtige Schliff ???
von Eisenbrenner am 23.12.2012 09:50Hallo Dragonfire, bisher habe ich die Klingen hauptsächlich gefeilt und danach mit normalem/billigen Hand-Bandschleifer(6m/s) plan geschliffen. Feilen geht bei dieser Vorgehensweise schneller.
Bei (2-4)/10 mm wird gehärtet.
Da meine Klingengeometrie aboslut schnittfreudig sein soll wird danach noch mal auf dem Handschleifer mit K40/60 (feucht) bis null gequält. Dabei entsteht zwar kaum Hitze, das dauert aber Ewigkeiten!
Danach geht es weiter bis K300 auf dem Bandschleifer, dann weiter von Hand bis 800 teilweise auch 2000 hier nehme ich aber bevorzugt Schleifsteine, da das Papier sofort stumpf wird. Ein sehr schönes Ergebnis ergibt Schleifschlamm vom gelben belgischem Brocken auf 800 (stumpfen) Schleifpapier verrieben.
Dann wird mit dem Endwinkel auf den Steinen geschärft, auf dem gröbsten etwas länger als nötig, falls wirklich beim Bandschleifer Hitze in die Schneide gewandert ist.
Auf dem Schleifbock schleife ich nur Rasiermesser. Hier benutze ich einen 24 Stein und nach dem Härten eine Wässerungsvorrichtung gegen die Hitze.
Die Schnitzer benutzen ihn wohl sehr häufig für das Schärfen von Schnitzmessern, wenn ich das aber sehe stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Ich verwende für Schnitzmesser nur eine sehr harte, zusammengesetzte Fließscheibe mit rosa Schleifpaste nach dem Schärfen oder wenn sie von der Schärfe nachlassen.
Auch gefällt mir die hochglanzpolierte Optik auf Messern nicht so gut.
Da die Geräte aber nicht auf den Nassbetrieb ausgelegt sind, schleife ich wirklich nur feucht und nicht nass und ein zuverlässiger FI ist Pflicht!
So ein Bandschleifer wird dir hier sicher sehr gute Dienste leisten, die gekauften haben wohl meistens so 22m/s als Geschwindigkeit. Wenn ich auch nicht weiß, wie dann die Hitzeentwicklung aussieht. Vielleicht sind dann die 14m/s bei einem nicht regelbarem Schleifer gar kein so schlechter Kompromiss.
Grüße,
Eisenbrenner