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FaberFerrarius

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Re: amputierter Amboss

von FaberFerrarius am 24.06.2021 23:36

...gäbe es "genug Ambosse" würde die "absolut höchstpreisige Einschätzung" keinen Sinn machen...
Der Ambossbedarf der Menschheit scheint mir nicht gedeckt zu sein! Es geht dabei bestimmt nicht immer um "brauchen" sondern eher um "haben".
Was den Wert eines Ambosses in früheren Zeiten angeht: ohne eine Quelle benennen zu können - Dir sind doch vielleicht auch schon mal Berechnungen begegnet die den Wert einer Rüstung im Mittelalter betreffen?! Ich vermute es verhält sich mit Ambossen ganz analog.
Was mir noch in den Sinn kam:
"Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen."
Arthur Schopenhauer
Schöne Grüße
Sascha

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FaberFerrarius

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Re: Frage an Experten: Axt und Katana

von FaberFerrarius am 19.06.2021 07:46

Hallo zusammen!
Ich sehe es so: die Schneide eines Katanas und die Schneide einer Axt müssen eigentlich sehr ähnliche Anforderungen erfüllen. Die Schneide soll scharf sein, damit sie schneidet. Die Schneide muss robust/zäh genug sein um schlagende Belastungen aushalten können. Um nicht zu schnell stumpf zu werden soll die Schneide hart und schnitthaltig sein. Es wird also der Schmied im Prinzip in beiden Fällen das gleiche Ziel verfolgen. Ich beziehe mich hierbei NUR auf die Schneide und die materialtechnischen Anforderungen an diese.
Die restlichen Gestaltungsmerkmale der beiden Vergleichsstücke sind dagegen deutlich unterschiedlich und zwar aus den bereits von meinen Vorschreibern genannten Gründen.
Ich denke der Hintergrund der Frage geht in die Richtung: Wenn ich eine Axt schmiede die schmiedetechnisch einem Katana gleicht habe ich eine überlegene (Kampf-)Axt.
Wenn man eine Axt schmiedet die möglichst "katanamäßig" ist die dann immer noch als Axt zu erkennen sein soll (die Gestaltungsmerkmale der Axt führen zu einer deutlichen Kopflastigkeit) stellt sich eher die Frage ob ich einen Kämpfer finde, der die Axt überlegen (dem Katana überlegen) einsetzen kann. Soweit ich weiß waren bei den Wikingern die Äxte in der Regel "normale" Werkzeuge und wurden eben auch zum Kämpfen eingesetzt. Die als spezialisierte Kampfäxte zu erkennenden Äxte sind meistens für den "normalen" Einsatzzweck einer Axt weniger gut geeignet. Die sind dann eventuell etwas "katanamäßiger" weil sie z.B. einen anderen Schwerpunkt aufweisen. (Die großen Dänenäxte mit langem Stiel sind natürlich wieder ganz etwas anderes.)
Im Bezug auf eine solche Axt (Wikingeraxt von Arjeplog) schreibt Sundqvist: "Allgemein sind auch alle Äxte durch ihre Form, die Anordnung des Öhrs und nicht zuletzt die Ausformung des Stiels dazu gemacht, gerade nach unten zu schlagen oder dahin, wohin man die Axt von Anfang an gerichtet hat. Die Wikingeraxt von Arjeplog hat meiner Meinung nach ein anderes Grundprinzip und zwar wegen ihrer bestimmt nicht zufälligen Formgebung. ... Dadurch wird das Balanceverhalten der Axt, ihr Drehvermögen deutlich beeinflußt, man kann sie sehr schnell drehen und ihre Bewegungsrichtung während des Schlages ändern." Desweiteren wird beschrieben, dass ein Replikat der angesprochenen Axt sehr leicht ist (675g).
Es ist ausgesprochen seltsam Axt und Katana zu vergleichen  - trotz der m.M. nach sehr ähnlichen Anforderungen an die Schneide. (Ich vermute deshalb sind die Reaktionen auch eher verhalten.)
Schöne Grüße
Sascha

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Re: Alter Amboss mit Brust und verstopftem (?) Gesenkloch

von FaberFerrarius am 16.06.2021 07:41

Hallo Maz,
ich denke das Vierkantloch ist schon durchgängig. Wenn Du oben dünnflüssiges Öl einfüllst kannst Du vielleicht erkennen ob etwas durchdiffundiert. Wenn es darum geht die Verstopfung zu beseitigen - hier wurden schon mal einige Tipps gegeben:
Hast Du mal versucht von unten herauszutreiben?
Durch die Brust bekommt die vordere Kante, die beim randnahen Arbeiten oft stark belastet wird (evtl. Fehlschläge), mehr Stabilität. Es kommt nicht so leicht zu Ausbrüchen. So jedenfalls mein Wissensstand - bin kein Ambossprofi. Eine darüber hinausgehende spezielle Funktion ist mir nicht bekannt.
Ich bin gespannt wie Deine "Schönheit" am Ende aussieht - das Bild ist ja eher von schlechter Qualität...
Gruß Sascha

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Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide

von FaberFerrarius am 13.06.2021 10:57

Hallo Martin,
vielen Dank! Diese Normen sind mir durchaus schon mal begegnet - habe ich in meinem Eifer ausgeblendet
Schade, dass es so teuer ist da mal einen Blick reinzuwerfen. Das ist es mir dann doch nicht wert - ich will ja nicht gewerblich Äxte/Beile herstellen.
Also die Normen sind da eindeutig.
Meine Gedanken zu einer Klassifizierung nach der Verwendung (primär auf den Anschliff bezogen) scheinen in diesem Kontext irrelevant zu sein.
Mir ist noch etwas eingefallen wie ich auf meinen "Trip" geraten bin. Ich habe das Buch "Schwedische Schnitz-Schule Arbeiten mit Messer und Axt" von Wille Sundqvist Original "Talja med kniv och yxa". Darin ist auch Abschnitt über Beile sowie einer über "Handäxte" als kleine Ausgabe einer Axt. Der Norm nach wären die im Buch-Kontext erwähnten "Handäxte" wohl Beile. Sundqvist schreibt im nächsten Kapitel selber "Ein geliebtes Kind hat viele Namen". Das Buch bezieht sich natürlich auch "nur" auf die Bearbeitung von Holz. In anderem Kontext (z.B. Fleischerbeil) können wieder ganz andere Gedanken für eine Klassifizierung eine Rolle spielen. Die Normen sind ja nicht exklusiv für Holzhandwerker gemacht. Somit ist die Übertragung meiner von Sundqvist beeinflussten Gedanken (auch wenn sie mir noch so gut gefallen) ins Allgemeine eher unpassend.
Entschuldigt die Unannehmlichkeiten die ich eventuell verursacht habe - ich hätte mich besser vorher nochmal informiert. Ich höre jetzt auf die Normen in Frage zu stellen...
Schöne Grüße
Sascha (...der hoffentlich bald auch nochmal etwas geschmiedetes beizutragen hat...)

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Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide

von FaberFerrarius am 12.06.2021 22:38

Hallo Jean,
schön, dass Du auf meine "Stichelei" eingehst. Gibt es denn tatsächlich eine irgendwo festgelegte Definition für Äxte und Beile. Ist das nicht eher willkürlich? Gibt es tatsächlich eine mir nicht bekannte Norm in der diese Bezeichnungen festgelegt sind? Ich möchte da wirklich keinen Streit vom Zaun brechen...
Ich stoße mich nur daran, weil es ja z.B. eine Zimmermannsaxt gibt welche aber auch oft als Breitbeil bezeichnet wird. Das Breitbeil hat einen kurzen Stiel kann auch 3kg wiegen und wird beidhändig geführt - oder? Die von Dir angeführte Definition ist doch in einem solchen Fall unzureichend - oder? (...zuallem Überfluss gibt es auch noch die recht weitverbreitete Annahme es handele sich bei derlei Exemplaren um "Henkersbeile" wahlweise "Henkersäxte")
Die Verben "axten" und "beilen" stehen nicht im Duden - waren auch nicht ganz ernst gemeint. Im Fachwerkbau/Restaurierung wird jedoch oft davon gesprochen, dass ein Balken abgebeilt wird.
Für mich persönlich hat sich im Laufe der Zeit einfach ein anderes Verständnis ergeben. Meiner Meinung nach passt es gut, wenn ein Werkzeug welches eher hobelartig, also zur Bearbeitung von Oberflächen, verwendet wird als Beil bezeichnet wird, wenn es auf diese Anwendung hin optimiert wurde. Der Begriff Axt ist für mich umfassender und eine Axt kann auch (bei passendem Anschliff) hobelartig verwendet werden. Nach meiner Vorstellung hätte aber ein Beil niemals eine ballige Schneide.
Du hast möglicherweise Recht, dass auch ich nicht ganz unbeeinflusst vom angelsächsischen Sprachgebrauch bin. Obwohl ich, was Äxte angeht, eher nach Skandinavien schaue und da wird zwischen Äxten und Beilen unterschieden. Ich bin nicht sicher ob ich mit meiner Vorstellung von dort beeinflusst bin - das könnte aber gut sein: https://www.oeyo.no/produktkategori/okser/
Wenn Du mir erklären kannst, dass meine Argumente nicht stimmig sind (oder dass es eben eine offizielle anderslautende Definition gibt) lasse ich mich gerne eines Besseren belehren und halte mich zukünftig mit meinen eigenbrötlerischen Spezialansichten zurück.
Jean, ich bitte Dich ernsthaft darum mein Nachhaken nicht als böswillig einzustufen - mich interessiert diese Thematik einfach und ich bin gerne bereit etwas dazuzulernen.
@maz: Bitte entschuldige, dass ich deinen Thread hier missbrauche. Ich finde es toll was Du hier in letzter Zeit alles gezeigt hast. Es ist ein bisschen schade, dass es nicht mehr solche Beiträge gibt. Auch ich könnte mir da mal ein Beispiel nehmen...
Schöne Grüße
Sascha

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Re: gefaltetes Beil mit Damastschneide

von FaberFerrarius am 07.06.2021 08:00

Hallo Maz,
du benötigst einen dickeren Dorn um die spitzen Ohren weiter zu "öffnen". Aber wenn das auf den Bildern nicht täuscht ist die Stielverdickung sehr ausgeprägt. Ich habe das lieber so, dass ich die Axt auch direkt unter dem Haus gut umfassen kann.
So um die 20mm Stieldicke zwischen den Ohren reichen auch für größere Äxte aus. Die verdickte Stelle muss meiner Meinung nach dann nicht mehr als 25 bis 30 mm haben. Es ist sicher nicht so, dass man sich an die Maße sklavisch halten  muss. Es fühlt sich irgendwann einfach "richtig" an.
Gruß Sascha
PS: @Jean Ich denke, Du beziehst Dich mit "Beile sind keine Äxte" auf die Größe / das Gewicht?! Ich finde diese Herangehensweise sehr dogmatisch. Mir gefällt die Definition nach dem Einsatzzweck viel besser. Wenn man mit etwas "axtet" ist es eine Axt, wennn man damit beilt ist es ein Beil. So würde ich zu dem Schluss kommen, dass Maz hier Äxte zeigt mit denen man aber sicher auch beilen könnte wenn der Anschliff stimmt. Für mich sind Beile einfach nur Äxte die auf einen bestimmten Anwendungsfall hin optimiert sind. Die Bezeichnung Axt stellt für mich eher eine Art Überbegriff dar. (Bitte nicht als Angriff auffassen, ich will nicht zanken! )

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Re: Kohleesse Setup für Damast oder eher gescheite Gas esse?

von FaberFerrarius am 05.06.2021 20:47

Hallo Martin,
ich kann nur für mich sprechen - mir fällt das Feuerschweißen in der Gasesse wesentlich leichter.
Die wesentlichen Vorteile sind aus meiner Sicht (vorausgesetzt die Gasesse ist eine geeignete, schau evtl. auch mal bei der Lindenschmiede, Peter Abel):
  • nach dem Einstellen des Brenners ist kein weiterer Aufwand für die Feuerführung nötig
  • die Atmosphäre in der Esse ist leicht in Richtung reduzierend steuerbar
  • die Einstellungen sind relativ gut reproduzierbar
  • gute Sicht auf das Werkstück
Ist jemand mit einem Kohlefeuer sehr vertraut (jemand der als Schmied arbeitet?) kann ich mir vorstellen, dass die Feuerführung derart in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass es auch im Kohlefeuer recht mühelos funktionieren kann und man sich die Anschaffung einer Gasesse sparen kann.
Für mich als "Gelegenheitsschmied" war die Gasesse für das Feuerschweißen eine gewaltige Erleichterung.
Schöne Grüße
Sascha

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FaberFerrarius

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Re: Ungewöhnliche Axt

von FaberFerrarius am 18.04.2021 09:55

Guten Morgen!
Ich löse auf:
Es handelt sich um eine Reiterwaffe. Die verdrehte Schneide dient dazu das Fußvolk lässig vom Pferd herab enthaupten zu können ohne sich groß verrenken zu müssen. Handelt es sich bei dem Fußvolk um Holzköpfe so bekommt auch mein hartnäckiges Festhalten an der Holzbearbeitung eine Berechtigung.
Und auch die von Paul angedachte Ergonomie ist mit im Spiel.
The Horsemans Headtaker!
Sind alle einverstanden? 
Gruß Sascha

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Re: Ungewöhnliche Axt

von FaberFerrarius am 17.04.2021 18:44

...hier noch eine interessante Schrift zum Thema Axt - falls nicht bereits bekannt.
Auf Seite 18, links unten, ist auch ein "krummer" Stiel, in der Art wie ich mir das vorgestellt habe, abgebildet.
Es ist ja klar, dass es kein typisches Breitbeil/Beschlagbeil ist - sonst hätten wir ja hier nichts zu rätseln...
Wenn ich auch keine Belege liefern kann, so bin ich doch nach wie vor davon überzeugt, dass es sich um ein Werkzeug zur Holzbearbeitung handelt. Alex hat vermutlich bisher die besten Hinweise gegeben.
Ich habe noch ein bisschen gesucht (Bildersuche nach "shipwrights axe" und "talabot hache") - nun denke ich die Axt ist französisch (Marke "Talabot"?) - die sehen sehr ähnlich aus - nur für die "verdrehte Schnittebene" konnte ich kein Beispiel finden.
In post #7 sind Bilder aus einem alten frz. Werkzeugkatalog - ich bin nur leider nicht der französischen Sprache mächtig... aber da könntest Du noch Hinweise finden.
Eine gute Stahlqualität bedeutet ja nicht automatisch, dass das Werkzeug ein gutes (im Sinne der Ergonomie) ist.
Ich finde Äxte sehr spannend... merkt man vermutlich...
Gruß Sascha

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Re: Ungewöhnliche Axt

von FaberFerrarius am 17.04.2021 14:45

Hallo Rudolf,
meine Idee ist, dass der Schwerpunkt der Axt möglichst in einer Ebene mit Schneide & Griffposition liegen sollte.
Wenn dies nicht der Fall ist, muss man beim Arbeiten ständig Kraft aufwenden, um die Axt in der richtigen Richtung zu halten.
Ich habe leider kein Beispielbild aber bei der Suche bin ich auf einige Bilder gestoßen auf denen man erkennen kann, dass die Spitze der Schneide (wenigstens annähernd) auf einer Ebene mit dem Stiel liegt.
Ich meinte es wäre evtl. möglich, eine ähnliche Gewichtsverteilung in Relation zur Griffposition herzustellen, indem man einen entsprechend gekrümmten Stiel einsetzt. Der Stiel sollte durch die Krümmung wieder etwas näher an die Ebene der Schneide herankommen. Ob es wirklich etwas bringt weiß ich nicht.
Ich hoffe ich konnte mich -auch ohne Bild- verständlich machen.
Gruß
Sascha

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.04.2021 16:34.
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