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Die Suche lieferte 29 Ergebnisse:
Re: Fiat Ferrum
von Rafail am 19.01.2013 12:24Ich hatte an Michaels Ofen eine Weile auch den Schlackeabstich für Ihn in der Pause gemacht. Der Abstich funktionierte unter der Lehmplatte hindurch und wurde nur mit lockerem Torf/Erde/Gras verstopft.
Grüße
Rafail
Re: Fiat Ferrum
von Rafail am 15.01.2013 21:35Hallo Philippe,
meinen Resepkt dafür bei diesen Temperaturen einen Rennofen zu fahren . Bezüglich dem zu tiefen Luftloch: War unter der Lehmtür auch ein Spalt zum Auslass der Schlacke vorhanden?
Grüße
Rafail
Re: Ziegenlederblasebalg
von Rafail am 09.01.2013 11:56Danke für die Tipps. Der Draht wurde jetzt entfernt, bzw. so gut es geht unter einigen Lagen Leinengarn versteckt. An die Spitze der Holzröhren werde ich noch Tüllen aus dünnem Kupfer- oder Bronzeblech anbringen, so dass ich den Luftstrom gezielter fokussieren kann und nix ankokelt. Die Ziegenlederhäute hatte ich beim großen Internet-Auktionshaus erstanden, vegetabile Gerbung, 1.2 mm stark. Die Häute musste ich allerdings erst ordentlich durchwalken da sie ziemlich steif waren.
Gruß
Rafail
Ziegenlederblasebalg
von Rafail am 05.01.2013 19:10Hallo allerseits und ein frohes Neues Jahr 2013!
In den Wintermonaten war ich aktiv um die Konstruktion eines neuen Blasebalges bemüht. Zwar habe ich mit meinem motorbetrieben Kastengebläse gute Erfolge erzielt, wirklich "römisch" ist das ganze aber natürlich nicht.
Einzig als sicher anzunehmen ist nämlich nur die Belüftung von Öfen mit Balsebälgen aus Ziegenbälgen (welch Pleonasmus^^). Diese Gebläse sind quasi nur modifizierte, "entkernte" Ziegen, wo der Hals als Luftauslass und der Allerwerteste als Lufteinlass fungiert. Mit zwei davon kann, bei entsprechender Übung, ein konstanter Luftstrom erzeugt werden.
Da ich jetzt gut abschätzen kann, wieviel Luft mein Rennfeuerofen braucht um gut zu laufen, war mir noch unklar, ob diese Luftmenge mit einem solchen Blasebalgtyp überhaupt machbar ist/war, da Mutter Natur die Größe von Ziegen bekanntermaßen begrenzt hat.
Da ich leider keine echten Ziegenbälge bekommen konnte, habe ich diese aus zwei möglichst "unbeschnittenen" Ziegenlederhäuten durch das Zusammenähen an den Längsseiten improvisiert. Zusammen mit meinen Erfahrungen beim Bau einiger Vorgänger-Modelle konnte ich dann tatsächlich ein zufriedenstellendes Gebläse mit rund 450 L/min an Luftleistung erhalten. Dies entspricht dem Wert, welches ich auch bei meinem Kastengebläse auf mittlerer Stufe erziele. Damit konnte ich Oberndorf 2012 ja in 2,5 Stunden 15 kg Erz durchsetzen und eine schöne 3,3 kg Luppe erhalten.
Mal sehen, wann ich dazu komme, die Teile in der Praxis auszutesten. Video hier.
Re: Bericht Rennfeuertreffen in Oberndorf 2012
von Rafail am 04.10.2012 18:08Schön, dass es euch auch gefällt. Ich hab nix gegen Verlinkungen. Nächstes Jahr steht übrigens das 10. Internationale Rennofensymposium in der Zeit vom 28.08. - 01.09. 2013 in der Grube Fortuna bei Solms an. (http://www.grube-fortuna.de).
Re: Bericht Rennfeuertreffen in Oberndorf 2012
von Rafail am 03.10.2012 22:10Abend!
Zuletzt noch eine kleine Videokompilation über das Treffen:
http://www.youtube.com/watch?v=DsyFFzQvmtU&list=UUXZw76_-xa6cK532J9bqZTw&index=1&feature=plcp
Re: Bericht Rennfeuertreffen in Oberndorf 2012
von Rafail am 23.09.2012 11:35Moin,
prinzipiell ist es am sinnvollsten die Luppe nach dem "tatsächlich nutzbaren" Eisenanteil zu messen. Für mich ist das alles, was Stücke sind, die sich direkt ausschmieden lassen, also keine Krümel oder viel Schlacke drin, selbst wenn man die in einem Aristoteles noch aufreinigen könnte. Da Michael aus 30 kg rund 7,5 kg kompakte Luppe rausbekommen hat, schätze ich, dass aeglos Luppe (die deutlich über 10 kg wog und schon gut vorkomprimiert wurde) nach dem vollständigen ausschmieden auch letztlich in diesem Bereich landen wird, möglicherweise sogar darüber.
Grüße
Raphael
Re: Bericht Rennfeuertreffen in Oberndorf 2012
von Rafail am 19.09.2012 20:46@Romain: Wir konnten am Wochenende nur Funkenproben machen. In wie weit die aussagekräftig sind, kann man nur vermuten.
Bericht Rennfeuertreffen in Oberndorf 2012
von Rafail am 18.09.2012 23:16So, ich mach mal das Fass auf:
Ein sehr erfahrungsreiches Wochenende liegt hinter mir, und wahrscheinlich auch allen anderen die sich über das Wochenende des 14. bis 16. September in Oberndorf an der Oste bei Timm eingefunden haben. Mir persönlich hat es sehr gefallen, nach langer Zeit wieder mal andere Öfen als meine eigenen zu sehen und ich konnte wieder mal viel dazu lernen. Mein Dank schonmal an alle Beteiligten.
Das vielleicht spannendste waren der Ofen von Michael aus Dänemark, der mit seinem Ofen nach Funden aus Jütland (soweit ich das in Erinnerung hab) ein gewagtes Experiment souverän meisterte: 1,5 kg Erz alle 10 Minuten, bei 1:1 Kohle:Erz. Der Ofen wurde in Aufblastechnik durch eine Tür an der Front belüftet. Die Konstruktion entsprach fast dem Design des Ofens der Gruppe Sachsenhof Greven (http://schmiededaseisen.de/forum/show_thread.html?id=8309171&p=1), allerdings ohne die rückwärtige Zusatzbelüftung und mit einer weitaus stärkeren Belüftung, die sich so wahrscheinlich niemand zugetraut hätte. Der Erfolg von 7,5 kg einer äußerst stark aufgekohlten, aber noch schmiedbaren Luppe aus 30 kg Erz sprach dann für sich. Interessant war, dass der Schlackeabstich sozusagen automatisch unter der Ofentür heraus erfolgte, die unten nur mit Grassoden abgedichtet war. Die rund 3 cm starke Ofentür schmolz während der Verhüttung erstaunlicherweise nicht durch, obwohl sie deutlich rot glühte. Zwar wurde in Ermangelung von passendem Baumaterial ein moderner, feuerfester Stein verwendet, aber laut Michael wäre auch eine simple Lehmwand stabil genug.
Die größte Luppe wurde allerdings in einem besonders hohen Faulenzer-Ofen von aeglos erschmolzen: Ein Klotz von über 10 kg kompaktem Eisen. Der Ofen kam prinzipiell ohne Schlackeabstich aus. Hier kann der Ofenmeister wahrscheinlich selbst mehr berichten.
Der Ofen von Timm und Jannis war weniger erfolgreich, möglicherweise weil ein neues Erz ausgetestet wurde. Zwar sah es beim Schlackeabstich nach sehr guten Prozessbedingungen aus, als der Ofen geöffnet wurde, war aber keine kompakte Luppe vorhanden. Die Luppenstücke ließen sich zudem nicht gut verdichten und zerbröseltem unter dem Hammer. Der genaue Fehler konnte am Wochenende noch nicht gefunden werden, so dass mit dem neuen Erz weitere Versuche zu erwarten sind.
Ich konnte am Samstag ebenfalls kein gutes Ergebnis erzielen, da auch das in meinem Ofen produzierte Eisen gering und sehr unrein war (800 g aus 15 kg Erz). Da ich den Ofen der Chargengröße und Menge pro Stunde an die Bedingungen der erfolgreichen Verhüttungen von Timm und Jannis angepasst hatte, lag ein tiefergehendes Problem auf der Hand. Nach längerer Diskussion fiel die Vermutung auf die -mehr oder weniger- permanent geöffnete Abstichöffung des Ofens als Hauptproblem. Zudem wurde von mir beim Erstversuch eine Düse aus einer Holzkohle-Lehm Mischung verwendet, die sich aber durch den sehr sandigen Lehm als fragil erwies. Der geringe Neigungswinkel wurde auch kritisch betrachtet.
Am Samstag Abend errichtete ich dann, aus den noch warmen Trümmern des ersten Ofens, einen sehr "schlampig" gebauten zweiten Ofen. Ich schichtete die Ziegel nur übereinander, wobei ich Unebenheiten grob mit Lehm ausglich. Auf eine innere Lehmauskleidung wurde verzichtet, da diese an den heißen Steinen nicht gehalten hätte und ich verstopfte die Fugen nur von außen mit etwas Lehm. Der wichtigste Unterschied zum erste Ofen war aber, dass ich keine Abstichöffnung einbaute und eine Düse aus HT-Zement nahm. Die Neigung der Düse war auch stärker als bei ersten Ofen. Fatal hätte sich fast ein Bruch der Kolbenstange an meinem Kastengebläse erwiesen, welcher mit Timms Hilfe noch rechtzeitig behoben werden konnte (Ich hoffe seine Tochter verzeiht die Opferung des Besenstiels ;) Am Sonntag startete ich den Ofen um 12:00 Uhr. Ich steigerte zudem die Luftmenge gegenüber dem Vorversuch um 8 kg Erz pro Stunde umsetzen zu können. Nach nur 2,5 Stunden und 15 kg Erz konnte der Ofen sauber herruntergefahren werden, und um 15:00 wurde der Ofen geöffnet. Diesmal konnte eine gut schmiedbare Luppe von 3,3 kg erhalten werden. Das Problem des ersten Ofens lag damit sehr wahrscheinlich an der Abstichöffnung.
Im Anschluss noch ein paar ausgewählte Bilder, ein größeres Kompendium gibt es hier. Für hochaufgelöste Bilder bitte PM
Re: Eisenzeitfest in Venne
von Rafail am 13.09.2012 11:38Hallo,
irgendwo stand die Frage, wer die Gruppe wäre: Es handelt sich um die Gruppe des Sachsenhofs Greven, wo das 1. internationale Rennfeuersymposium 2004 stattfand. Die hatten auf jeden Fall den identischen Ofen mit den Blasebalg-Modell von Tjis v.d. Manakker. Ich hatte seinerzeit den Ofen genauer begutachten können und auch eine weile beim Verhütten am Blasebalg geholfen. Die Rohre bestehen aus Eisen, Düsen verwendeten die nicht. Die Blasebälge empfand ich als sehr gewöhnungsbedürftig und sperrig in der Handhabung, zumindest wenn du längere Zeit daran arbeiten musst, mag aber auch Geschmackssache sein.
Ich persönlich hatte bisher nur negative Erfahrungen mit der Technik ohne Düsen: Sobald dickere Kohlestücke oder Schlacke vor der Düse liegen, geht viel Wind durch Rückstau verloren. Eine tiefere Belüftung der Schüttung ist dann nur sehr eingeschränkt möglich und die Hitze konzentriert sich direkt an der Ofenwand (deswegen auch die Luppe, die an der Ofentür festklebt). Ein weiteres Problem ist dann, dass es zu einem starken Abschmelzen/Einfressen der Ofenwandung an dieser Stelle kommt, so dass sich der Wind nicht mehr konzentrieren lässt (passiert bei meinem ersten Ofen 2012 http://schmiededaseisen.de/videos/Rafail/1259811.html). Die Wand muss in einem solchen Fall mit Gestübbe feuerfest gemacht werden, damit das nicht passiert (so wie Öfen des Nando Nava).