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Re: Ambossschnäppchen des Jahres
von Wurzelbert am 05.11.2015 12:00Hallöchen!
Ich habe mal einen neuen Versuch mit ner Extra-Galerie gestartet... sieht man es jetzt?
Viele Grüße
Martin
Hallo aus Hannover
von Wurzelbert am 05.11.2015 11:05Hallo zusammen!
Nachdem ich nun schon ein paar Wochen hier heimlich mitlese und auch schon etwas über meine Pläne geschrieben habe, möchte ich mich natürlich auch richtig vorstellen, da ich so das Gefühl habe, hier zukünftig öfter lesend und schreibend unterwegs zu sein
Mein Name ist Martin und ich wurde 1988 in Weimar geboren... mittlerweile bin ich nach einigen Umwegen über BaWü und Bayern im schönen Hannover gelandet und gedenke hier zu bleiben. Meine Brötchen verdiene ich als Schulberater und -prüfer bei der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Die Freizeit verbringe ich größtenteils mit meiner Lebensgefährtin (Tischlermeisterin und Holztechnikerin - sehr sehr praktisch) im Garten, wo wir uns auf alle möglichen Arten handwerklich austoben... ansonsten teilen wir noch die Leidenschaft für's Motorrad fahren (und schrauben) und sind viel auf Konzerten und Festivals unterwegs. Ansonsten wäre noch erwähnenswert, dass ich für mein Leben gern koche und auf fortgeschrittenem Niveau grille bzw. mich mit dem traditionellen, amerikanischen BBQ befasse und des öfteren beim Tätowierer sitze.
Und damit ihr auch wisst, mit wem ihr es zu tun habt, gibt es hier sogar ein Bild meiner Wenigkeit:
Ein paar Gründe für mein Interesse am schmieden liegen in meiner Vergangenheit auf Mittelaltermärkten... ich hatte zeitweise meinen eigenen Stand als Zinngießer als "Filiale" des Familienunternehmens - habe also schon ein kleines bisschen Erfahrung mit Metall und hier besonders im Finishing. Außerdem gehört's nunmal dazu, dass man auf solchen Märkten mit den Nachbarn in's Gespräch kommt und auch gern mal einen trinkt so kam es, dass ich mich des öfteren in einer Schmiede wiederfand und dem Meister staunend bei der Arbeit zugesehen habe...
Lange Rede, kurzer Sinn: ich will nun selbst in der Freizeit mit dem Schmiedehandwerk anfangen, da ich sowohl den Platz, als auch die Mittel für den zaghaften Anfang habe. Und mein Motto lautet hier wie auch sonst "Wenn, dann richtig!". Der viel empfohlene Lesestoff von Harvard Bergland ist bereits bestellt und kommt hoffentlich nächste Woche an... damit sollte ich einige Wochen und Monate beschäftigt sein.
Die stationäre Esse ist in Planung und wird im nächsten Frühjahr, wenn es wieder mal 2 Wochen am Stück warm genug ist hochgezogen. Bis dahin habe ich mir zunächst eine einfache Lehmesse, wie sie hier im Forum schon beschrieben wurde gebaut. Meinen Glücksgriff mit dem Peddinghaus-Amboss habe ich ja bereits im Schnäppchenforum dokumentiert
Ansonsten verfüge ich (meines Erachtens) über genügend Werkzeug für die ersten Schritte... ein paar gut gebrauchte, bereits ballig geklopfte Schlosserhämmer (500, 800 und 2x 1000) die nur noch neu bestielt werden müssen, Baumarktzangen, Feilen, n großen, schweren Schraubstock (Parallel) und Schleifer. Abschrote und sonstiges Spezialzubehör würde ich mir nach und nach zusammenstoppeln... je nachdem was sich so findet.
Meine allererste Arbeit soll natürlich eine Originalreplik eines überdimensionalen Zweihänders aus 300-lagigem Damaststahl werden... ... ... Spaß bei Seite! Ich werde von der Pike auf anfangen, indem ich mich erstmal an einfachen, aber gleichwohl nützlichen Dingen wie einem Schürhaken und einer Kohleschaufel versuche. Dazu noch ein wenig Kleinkram wie Feuereisen, Pfeilspitzen, Fibeln und dergleichen. Eben alles Schrittchen für Schrittchen.
Wenn ich dann irgendwann ein wenig Gefühl und ein paar Handgriffe verinnerlicht habe, werde ich mich an meinen eigenen Zangen versuchen, da ich die hier oft vertetene Auffassung teile, nach der ein guter Schmied sein Werkzeug (zumindest teilweise) selbst anfertigen können sollte.
Das führt mich dann zu meinem angestrebten Fernziel: auch ein Hobbykoch ist ein Handwerker und ich würde mir gern irgendwann meine eigenen Küchen- und Gebrauchsmesser machen. Und auf den langen und lehrreichen Weg bis dahin bin ich sehr gespannt.
Sollte es in der Gegend in und um Hannover einen Schmied geben, dem ich außerhalb von Schmiedekursen (für einen habe ich mich bereits angemeldet) mal helfen und/oder über die Schulter schauen kann, würde ich mich sehr freuen. Und natürlich freue ich mich über jeden Ratschlag, jede Info, jede Fachsimpelei und jedes Gespräch und jeden Ideenaustausch von und mit euch allen.
Bis dahin, auf ein schönes Miteinander!
Viele Grüße aus Hannover
Martin
Ambossschnäppchen des Jahres
von Wurzelbert am 05.11.2015 08:25Hallo zusammen!
Auf meiner Suche nach einem schönen und bezahlbaren Amboss ist mir eine Kleinanzeige ohne Preisangabe aufgefallen... bei einer kurzen Durchsicht der Bilder schimmerte mir ein deutlich zu erkennendes 'PFP' entgegen. Selbst mit meinem äußerst überschaubaren Wissen wusste ich, was ich da vor mir habe.
Das gute Stück war wohl ein Scheunenfund vom Schwiegergroßvater des Verkäufers und er schrieb, dass er keine Ahnung hat, was er mit dem Ding soll und es nur sauschwer (75kg) im Weg rumsteht. Auf meine vorsichtige Frage nach dem Preis meinte er nur, dass er sich nicht auskennt und ob denn 100 Euro für mich okay wären... immerhin sei das Ding ja ziemlich rostig und überhaupt.
Nachdem ich den kurzen Schlaganfall überwunden hatte, wollte ich natürlich keinen Verdacht erregen indem ich das Angebot sofort annehme... ein erfahrener Flohmarktstrolch würde den Braten ja sofort riechen. Mit Verweis auf eine etwas längere Anfahrt und der Ansage, ihn direkt heute noch "aus dem Weg zu räumen" einigten wir uns schließlich auf 90 Euro, so dass ich inklusive Sprit am Ende bei ca. 115 Euro gelandet bin...
Vor Ort musste ich zwar feststellen, dass der Verkäufer ne kaputte Schulter hatte und ich das gute Stück allein zum und in's Auto wuchten musste... aber das war's wert. 50 Meter können verdammt lang sein
Ferdinand (bei mir haben viele Gegenstände Namen und dieser liegt in dem Fall ja nahe) wiegt sportliche 75 Kilo und ist rein äußerlich schon leicht in die Jahre gekommen, aber das ist nichts, was man mit der Topfürste nicht wegputzen könnte. Da ich noch nicht mit Fachwissen und schon gar nicht mit Erfahrung gesegnet bin, kann ich zur Bahn nur sagen, dass sie mir sehr glatt und eben vorkommt und ein Hammerschlag darauf ein schönes "pling" von sich gibt. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass mir eine Kugellagerkugel (wenn ich denn eine hätte) freudig entgegenspringen würde.
Hier nun ein paar Bilder, die ich leider nur gestern Abend im Garten mit dem Handy aus der Hüfte schießen konnte. Wenn gewünscht, kann ich gern ein paar richtige Fotos nachliefern, sobald er aufgehübscht wurde.
Jetzt muss ich nur noch die richtige Höhe für den Untersatz ausmessen, die Lehmesse trocknen lassen und dann kann es an sich so langsam losgehen.
Viele Grüße aus Hannover
Martin
Re: [Neubau] Fragen zu einer stationären Kohleesse
von Wurzelbert am 02.11.2015 21:14Hallo zusammen und vielen Dank für die vielen freundlichen Antworten!
Die Gebläsefrage hat sich auf höchsterfreuliche Art geklärt... Schwiegervater in Spe hat noch einen alten Staubsauger den er nicht mehr braucht und den ich nichtmal ummodeln müsste!
Das nicht so erfreuliche ist mein Arbeitspensum der nächsten Wochen... ich werde es leider nicht mehr schaffen, die Esse dieses Jahr noch hochzuziehen. Aber ich werde aus der Not eine Tugend machen und mir für den Anfang eine Holzkistenesse mit Lehm bauen... bis nächstes Jahr sollte die für die ersten Schritte ja locker ausreichen.
In dieser Zeit kann ich dann die gemauerte Esse auch komplett durchdenken, ein bisschen mit CAD rumspielen und dann im Frühjahr richtig und ohne Zeitdruck angreifen.
Und für einen Schmiedekurs im Frühjahr bin ich auch schon angemeldet
So long... ich halte euch auf dem laufenden bzgl. des Baus der Esse.
Viele Grüße
Martin
Re: [Neubau] Fragen zu einer stationären Kohleesse
von Wurzelbert am 02.11.2015 13:17Hallo Martin,
vielen Dank für die Infos. Das mit dem Mörtel ist ja schonmal ne gute Nachricht.
Wie lange würde denn eine Lehmesse bei normalem Betrieb mit Holzkohle halten? Müsste ich die dann ggf. regelmäßig erneuern?
Die Esse selbst wird natürlich auch umwandet und incl. Abzug überdacht... aber das würde ich dann vermutlich erst im nächsten Jahr in Angriff nehmen.
Bzgl. der Lüftung wollte ich die Konstruktion im Video nachbauen... die scheint aus meiner Sicht als Laie ganz gut zu funktionieren. Oder hat der gute Mann irgendwas nicht bedacht?
https://www.youtube.com/watch?v=71s6HpuG_hQ
Ich würde es allerdings nicht tapen sondern vernünftig verbinden ;)
Viele Grüße
Martin
[Neubau] Fragen zu einer stationären Kohleesse
von Wurzelbert am 02.11.2015 11:24Hallo zusammen!
Vorab ganz kurz zu mir :) ich bin Martin, 27 Jahre alt und wohne mit meiner Lebensgefährtin im schönen Hannover. Da ich nun gern mit dem schmieden anfangen möchte, müssen natürlich für den Anfang ein paar Basics her.
Ich bin nun also (zugegebenermaßen recht spät im Jahr, aber die Temperaturen spielen ja geradeso noch mit) dabei, mir im Garten eine kleine Schmiedeesse zu bauen und hätte dazu noch ein paar Anfängerfragen, die die Suchfunktion leider nicht so wirklich beantworten konnte.
Da ich das gute Verhältnis zu meinen Nachbarn gern beibehalten würde, werde ich die Esse mit Holzkohle betreiben ;) Nun zu den akuten Fragen:
1.) Der Unterbau für die Esse wird bis Arbeitsflächenhöhe gemauert. Sollte ich bereits hierfür feuerfesten Mörtel verwenden oder reicht da normales Material aus? Ich tendiere zu letzterem...
2.) Die Esse selbst wollte ich entweder aus Schamottsteinen + Feuerzement gestalten oder alternativ aus einem mageren Lehm/Sand/Stroh-Gemisch. Welche Variante ist hierbei für eine Holzkohlenesse die empfehlenswertere? Kostenmäßig kämen beide ungefähr auf's gleiche raus, da ich die Schamottsteine gratis bekommen kann.
3.) Die Esse soll seitlich belüftet werden. Hierzu dachte ich an eine Luftbettpumpe, die an ein Wasserrohr mit Kugelhahn zur Regelung angeschlossen wird. Reicht das aus?
z.b. so eine hier: http://www.amazon.de/Intex-Elektrische-Luftpumpe-Quick-Electric/dp/B004LXB7HM/ref=sr_1_8?ie=UTF8&qid=1446458318&sr=8-8&keywords=elektro+luftpumpe
Alternativ hätte ich noch einen 140mm PC Lüfter hier, der laut Datenblatt einen Luftdurchlass von ca. 130 m³/h leistet... den könnte man ebenfalls per Schaltersteuerung anschließen. Da müsste man sich dann Gehäusetechnisch und für die Regelung was einfallen lassen, aber das ist ja machbar. Der hätte den gewaltigen Vorteil, dass er im Vergleich mit der Pumpe oder einem umgebauten Staubsaugergebläse praktisch lautlos ist.
Ich bin für den Vorschlag und Tipp sehr dankbar! :)
Viele Grüße
Martin