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Hellhamster

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Re: Zange schmieden

von Hellhamster am 28.03.2015 22:16

20x20mm ist schon heftig. Ich knusper noch am Maul, aber die meisten Zangen die per Hand geschmiedet werden, wurden aus ca 10x20mm Flachstahl gefertigt. Normalerweise reicht Baustahl aus, mehr als C45 muss nicht sein, allein wegen der Hitzebelastung im Maulbereich.

Ansonsten, gerade bei Baustahl hilft es auch einfach etwas wärmer zu schmieden. 1200 Grad und das flutscht. Bei C-Stählen nicht unbedingt zu empfehlen, aber bei Baustahl sollte es egal sein.

Ich merke das immer beim Feuerschweissen von Werkzeugstahl. Ich schweisse immer 3 Mal, wobei ich dirt nach der 3. Schweissung anfange brutal auszurecken (für die nächste Faltung). Die Verformleistung direkt nach dem Schweissen (ca 1200) Grad ist mindestens 3 mal höher als beim Schmieden bei 900 bis 1000 Grad.

Ich hab aber als Benutzer eines Maschinenhammers aber auch leicht reden...

Als Fazit gebe ich allerdings dem 20x20 Material die größte Schuld, das ist schon ein guter Batzen den mit der Hand auszurecken.

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Damastmuster in der Klinge erhalten.

von Hellhamster am 28.03.2015 20:01

Hallo,
ich habe heute einen 400g Block Damaststahl aus 96 Lagen 90MnCrV8 und 75Ni8 geschmiedet, den ich bald zu 2 Messern verarbeiten möchte. Mir gefällt der wilde Damast am besten, aber der kommt ja eher zum Schein wenn man den Stahl Plan schmiedet. Eine Messerklinge ist ja aber Keilförmig. Wenn ich jetzt also z.B. auf 3mm flach schmiede, dann brauche ich zur Schneide hin ja ein Gefälle. Bisher habe ich das eingeschliffen, aber dabei ging im geschliffenen Bereich das wilde Damastmuster verloren und man sah nur noch die einzelnen Lagen.
Sehe ich es richtig das man die Keilform bei wildem Damast besser schmieden sollte? Dadurch das die Schichten dort immer dünner werden sollte das Muster sogar noch besser zur Geltung kommen.

Wenn dem so ist, wie schmiede ich in Richtung Schneide immer dünner, also mit welchem Hammer und welcher Technik. Momentan würde mir nur einfallen die linge an die Kante des Amboßes zu legnudmit streicheden Hamerschlägen die Klinge keilförmig zu schmieden, und dabei immer wieder die Klinge gerade zu richten da sich die Schneide durch das hämmern ausdehnt, der Klingenrücken aber so bleibt wie er ist: die Klinge wird krumm wie ne Sense.

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Re: Gesenke schmieden

von Hellhamster am 28.03.2015 19:52

Das der Amboß heiss wird ist normal, ich lege allerdings keine heissen Stücke darauf ab, sondern hämmere nur darauf. Ablegen tu ich auf einem ST37 Stahltisch.  Am meisten Wärme bekommt während des Schmiedens mein Maschinenhammer ab. Dessen unteres Flachgesenk (1250g) auf dem der glühende Stahl liegt wird auch nach 3 Stunden Damastschmieden nicht so wahnsinnig heiss. Geschätzte 140 Grad könnens tatsächlich mal werden, so das Wasser darauf verdampft, aber unterhalb von 180 Grad mache ich mir da anlasstechnisch keine Sorgen. Dazu kommt das meine Gesenke aus C45 bzw. C60 sind. Diese habe ich nicht gehärtet, und dennoch kriegen sie keine Macken, auch nicht beim Hämmern von 600 Grad warmen Werkzeugstahl.


Aber um 82 Kg Stahl auf über 180 Grad zu kriegen braucht es ne Menge mehr an Energiezufuhr als durchs bloße Schmieden übertragen werden kann.

Wie groß bzw. Schwer war denn Dein Gesenk? Bei 20Kg glühendem Stahl der großflächig auf dem Amboß liegt und behämmert wird könnt ich mir Dein Erlebnis eher vorstellen als bei den üblichen Größenordnungen um die 500g.

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Re: und noch ein Küchengeselle..........

von Hellhamster am 21.03.2015 07:35

Sehr schöner Kontrast, ob der Formgebung ziehe ich meinen Hut. Magst Du verraten mit was Du geätzt hast?

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Re: Eigenartiges Damasbild, auch fehlender Kontrast

von Hellhamster am 18.03.2015 04:42

Danke schon mal Euch allen.

@DietmarC
Was meinst Du genau mit sauberer Vorarbeit? Nur das Schleifen bis Korn 800 oderauch während des Schmiedens? Eine Überhitzung des Stahls kann ich bei einer Gasesse eher ausschließen. Politur durch Sisal- und Schwabbelscheibe eher ungeeignet?

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Re: Eigenartiges Damasbild, auch fehlender Kontrast

von Hellhamster am 17.03.2015 20:04

2000er... da muss ich erst mal einkaufen gehen. Das feinste was ich habe ist 240er Korn auf Walze, dazu Sisal- und Schwabbelscheibe mit Polierpasten. Selbst meinfeinster Abzieh/Schärfstein ist nur Korn 1000.

Ich habe eine andere kleine Klinge heute 20Min geätzt und danach mit Stahlwolle bearbeitet, das Ergebnis ist noch schlimmer, eigentlich nur eine graue Masse.

Das mit dem Härten in Öl werde ich dann noch probieren mit der nächsten Klinge.

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Re: Eigenartiges Damasbild, auch fehlender Kontrast

von Hellhamster am 17.03.2015 18:11

Ich studiere gerade Videos, fast überall geht man nach dem (etwas längeren Ätzen) mit Stahlwolle und feiner Politurcreme bei. Ich kann meine Ätzung derzeit ganz einfach wegpolieren, aber das war zu erwarten bei 9 Sek. Ätzzeit. Mich wundert auch nur das "verwischte" Ergebnis.

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Eigenartiges Damasbild, auch fehlender Kontrast

von Hellhamster am 17.03.2015 16:02

Hallo,
ich habe mein erstes kleines Messer aus 95MnCrV8 und 75Ni8 Damast geschmiedet, es sind rechnerisch 256 Lagen. Ich habe die Klinge geschmiedet, weichgeglüht, danach 3 mal hart normalisiert und bei 820 Grad gehärtet laut Thermometer, zusätzlicher Magnettest bescheinigte ebenfalls keine magnetischen Eigenschaften mehr. Gehärtet habe ich in 40 Grad warmen Wasser.

Danach habe ich die Klinge 2x45Min bei 190 Grad im Ofen angelassen, jeweils mit Wasser abgeschreckt. Anschließend erfolgt die Politur auf Spiegelglanz wobei peinlich darauf geachtet wuerde die Klinge nie über 60 Grad werden zu lassen (mit blanken Händen poliert). Danach mit Isopropanol entfettet, 3x für 3 Sekunden in 40%ige Eisen3Chlorid-Lösung geätzt, jeweils in warmen Spülmittelwasser neutralisiert.


Mein Problem ist, das ich mit dem Bild nicht zufrieden bin. Die Schneide wirkt dunkler, der Kontrast ist hellgrau/dunkelgrau, von Schwarz/Silber nicht die Spur. Das Muster ist insgesamt sehr schön, aber an einigen Stellen ist der Kontrast höher als an anderen. Mich würde interessieren was ich falsch gemacht habe. Ich habe aus dieser "Charge" noch genug Rest Damast für ein weiteres Messer, würde aber vorher gerne wissen ob sich die Arbeit überhaupt lohnt. Am liebsten hätte ich den "Zebra-Look" was Kontrast angeht, derzeit erkennt man das Muster nur angestrengt bei richtigem Lichteinfallwinkel.

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Re: Tipps zum Schmieden

von Hellhamster am 05.03.2015 00:26

Stell Dir vor das Du Knete vor Dir hast, die Du aber nur mit Zange halten und mit Hammer bearbeiten darfst. Das hilft sehr. Man muss sich VORHER im Klaren sein wie man mit dem Hammer wo draufhauen muss damit sich die zähe Masse so verformt wie man will. Heiss machen und dann mit dem Hammer vorstehen ohne zu wissen was man nun tun soll funktioniert leider nicht.
Ich überlege mir jeden Schritt während des Aufwärmens in der Esse. Bei Anfänger kann man bei Damast von ca 50% Verlust ausgehen, wird später weniger. Bei Schwertern rechne ich gewichtsmäßig mit ca der 1,5fachen Anfangsmasse des späteren Gewichts.

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Re: Damast bohren?

von Hellhamster am 19.02.2015 18:42

Hacheschmied hat mir etwas Lektüre zukommen lassen und ich habe den Stahl falsch weichgeglüht, ihn behandelt wie C60. Ich habe eine neue Klinge 3 Minuten lang auf Glühtemperatur gehalten, und sie dann in der durchgewärmten (Gas-)Esse mit verstopften Ausgängen laaaaaaaaaaaaaaaaangsam abkühlen lassen. Danach konnte ich sie mit einem normalen HSS Bohrer für Baustahl bohren, auch wenn der frische Cobalt besser durchging und besser geeignet ist. Damast lässt sich also durchaus bohren, ich hoffe nur das ich nicht zuviel Kohlenstoff durch diese Aktion verloren habe.

Mein Klappmesser wird leider noch dauern, ich habe die Feder zu kühl angelassen bei 185 Grad, und sie ist leider gebrochen. Feder war ein Stück einer VW Polo Spiralfeder aus einem Stoßdämpfer. Keine Ahnung was das für ein Stahl ist.

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