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Re: oxidierend / neutral / reduzierend - im Kohlefeuer
von Thorkell am 04.02.2019 13:15PS: bin ich als Laie denn der einzige, der was zur Eingangsfrage zu sagen hat? Für weiteren Input bin ich ja auch immr dankbar zu haben 🤗
Re: oxidierend / neutral / reduzierend - im Kohlefeuer
von Thorkell am 04.02.2019 13:12Möchte aber keine überzogenen Erwartungen wecken oder nachher Gemaule hören weil die Esse dann doch nicht sooooo spektakulär ist 😉😉😉😆
Fotos im kalten Zustand mache ich heute Abend.
Re: oxidierend / neutral / reduzierend - im Kohlefeuer
von Thorkell am 04.02.2019 10:17Bilder kann ich gerne mal einstellen. 70cm erwärmen muss ich natürlich nur zum Härten, fürs Schmieden brauche ich nur ein Feuer 😅 und alle drei Feuer habe ich in der Praxis fast nie an, ist auch knifflig zu handhaben. Meist komme ich mit zweien noch gut aus. Feuer richtig hochfahren ,Glut dann auseinander ziehen, Gebläse aus, Klinge einlegen und permanent vor und zurück bewegen.
Ich verwende fast nur Federstahl, überwiegend 55Si7. Der kann meines Wissens gar nicht so hart werden wie 1.2842, ist für Schaukampfklingen auch unerwünscht
Als Kohle nehme ich wegen der hohen Reinheit nur Ibbenbürener Anthrazit.Habe extra vor Schließung der Zeche noch 1,2to eingelagert . Dank vermehrter Nutzung der Gasesse komme ich damit hoffentlich auch noch ne Weile hin.
Re: oxidierend / neutral / reduzierend - im Kohlefeuer
von Thorkell am 04.02.2019 09:15Hi Simon,
das ist natürlich nur meine ganz individuelle Erfahrung, darf nicht zwingend allgemeingültig gesehen werden. Meine Esse ist ein Eigenbau, da die üblichen Esseneisen mit der tiefen Feuerschale für meine Zwecke ungünstig sind. Je nach Klingenlänge habe ich drei Gebläse in Reihe an, kann bis 70cm erwärmen . Potential für Verbesserungen gibt es beim nächsten Neubau aber noch. Die einzelnen Glutherde müssen noch dichter zusammenrücken, sie wachsen von selber noch nicht gut genug zu einem zusammen.
Fotos schicke ich gerne bei Gelegenheit, arbeite im Moment fast nur mit Gas.
Re: oxidierend / neutral / reduzierend - im Kohlefeuer
von Thorkell am 03.02.2019 22:13Hi Simon,
das Eisen oxidiert (=verbrennt) wenn es zu sehr dem direkten Luftstrom ausgesetzt ist, oxidiert (=Zunderbildung bis hin zu starker Vernarbung nach wiederholtem Abplatzen) auch wenn es zu weit oben/außen liegt.
Die Stärke des Luftstroms spielt dabei sicher ne entscheidende Rolle. Die Dichte des Feuers spielt aus meiner Erfahrung aber auch eine Rolle , also wie groß/klein die Kohlestücke sind. Je kleiner, desto bessere Erfahrungen habe ich gemacht. Mehr Oberfläche bedeutet mehr Sauerstoffverzehr und weniger Oxid am Stahl.
Ich persönlich variiere Luftstrom und die Tiefe des Glutbetts je nach Werkstück und Anforderung. Wenn es nicht so teuer wäre würde ich sagen je mehr desto besser😉 Dickere Werkstücke brauchen per se mehr Tiefe als dünne.
Gemessen habe ich noch nie. Wo du jetzt aber so fragst, schätze 5-6cm Glut hab ich am liebsten immer unterm Eisen, ohne Schlackekuchen. Und oben zugedeckt wenn die Oberfläche fein werden soll, mindestens aber tief eingelegt in einer Art Furche , damit die Umgebungsluft nicht direkt drüber streicht .
Wenn zugedeckt, dann so dass ich das Material nicht mehr zwischen den Kohlen durch sehen kann. Fertige Klingen lege ich fürs Härten ins extra tiefe Glutbett mittig ein, dann bei passivem Feuer ; hochpowern , Gebläse aus, kurz warten und dann einlegen, ohne es vor Entnahme nochmal anzublasen.
Meine Esse ist flach, darum baue ich nach oben auf. Die Feuerbegrenzung sind bei mir Schamott- und Backsteine, so hoch schichte ich auch auf, also ca 12cm. Breite und Länge dann wieder je nach Werkstück.
Gruß Thorkell
Re: Welcher Schmiedekurs ???
von Thorkell am 03.02.2019 19:23Das sind ja mal wirklich feine Teile 😀 das zu können wäre super, hab ich mich aber noch nicht mal dran probiert. Insofern kann ich da leider auch nichts vermitteln... Meine Einladung bleibt aber selbstverständlich trotzdem bestehen 🤗
Re: Welcher Schmiedekurs ???
von Thorkell am 03.02.2019 18:50Kann ich grade schwer einordnen 😅🤔
Möchte mir auch nicht anmaßen Kurse zu geben. Wenn dir der Weg nach Osnabrück aber nicht zu weit ist, können wir gerne mal zusammen ein paar Sachen ausprobieren. Bin immer sehr neugierig und an Austausch interessiert. Müsste doch mit dem Teufel zugehen wenn da nicht für beide was bei rumkommt.
Sonntägliche Kinderarbeit
von Thorkell am 03.02.2019 18:44Heute hatten meine beiden Jungs mal wieder Bock auf Schmieden.
Der ältere (15) hat als Geschenk für seine Freundin Herzen aus Nägeln gemacht. Der jüngere (12) hatte sich Pfeilspitzen überlegt. Beide haben die Arbeiten das erste mal ausgeführt.
Ich habe nur beratend zur Seite gestanden, und zum Schluss den Anschliff der Spitzen übernommen.
Re: Welcher Schmiedekurs ???
von Thorkell am 03.02.2019 15:43Hey Simon,
welche Inhalte suchst Du denn bzw wie schätzt Du den Stand deiner Fähigkeiten ein? Kurse gibt's ja viele , ob gut oder schlecht bzw passend/unpassend hängt ja nicht zuletzt vom gesetzten Ziel ab.
Gruß Thorkell
Re: Schmieden (autodidaktisch) lernen, oder für die Auswärtigen: how to get your blacksmithing (knowledge and) skills!
von Thorkell am 02.02.2019 10:49PS: gedanklich gehe ich grade immer von einem Bild eines Schmieds in heutiger Zeit aus, gepaart mit der Erwartung dass er jede nur erdenkliche Technik und Aufgabe beherrscht. In der Geschichte des Schmiedens gibt/gab es aber auch Spezialisten wie Hufschmiede, Nagelschmiede, Sensenschmiede, Messerschmiede etc. Jeder ein Fachmann auf seinem Gebiet. Ob ein Nagelschmied aber die Kenntnisse für eine gute Messerklinge hatte, sauber Tüllen schmieden oder erstklassig feuerschweißen konnte lassen wir mal offen. Ihm deshalb abzuerkennen dass er schmieden konnte würde sicher niemandem in den Sinn kommen.