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Re: Die Mastermyr- Werkzeuge
von EdgarDerSchmied am 21.06.2016 15:22Jep, die Ringe sind wohl als Lochunterlage. Kann ich mir auch gut vorstellen. Um die Spitzen der Schaftlappen beim Dornen nicht wieder rund zu machen, habe ich ihn auf eine tiefe Delle im Ambossklotz gelegt. Hat zwar geraucht und gebrannt wie bekloppt, aber die Schaftlappen sind wie ihr seht ganz zufriedenstellend geworden.
Es wäre definitiv besser, das ganze aus einem Rohmaterial zu machen, was vorher kein Loch hat, aber ich hatte keinen Dorn vor dem Projekt, und auch keinen Schlitzmeißel. Jetzt habe ich aber beides. Außerdem habe ich kein stark genuges härtbares Material. Sonntag habe ich zwar etwas passendes gefunden, ich werde es gleich mal anschleifen. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass es wieder nur Baustahl ist.
Habt ihr vielleicht noch Tricks, wie ich einen alten Hammer so umschmiede, dass das Loch sich weniger streckt? Vielleicht von Anfang an den Dorn reinmachen? Ich habe nämlich noch so einige Hämmer, die gewichtlich passen würden, die ich aber nicht benutze.
Ich glaube, das Original habe ich auch schon gesehen. Ich wusste aber damals in Stockholm noch nichts von Mastermyr, und ich konnte kein Schwedisch. Zum Glück habe ich in Stockholm Verwandschaft, so werde ich noch öfter hinkommen.
Danke für das Video, schau ich mir gleich mal an.
Die Mastermyr- Werkzeuge
von EdgarDerSchmied am 20.06.2016 20:47Hallo!
Ich habe ja vor einiger Zeit die Mastermyrtruhe rekonstruiert, und davon auch ein Vido gemacht. Das Video findet sich in meinem Vorstellungstthread. Wenn ihr wollt, poste ich hier später noch mal den Link. ( Einfach fragen)
Nun war die Kiste ja voller Werkzeuge.
Ich bin grade dabei diese nachzuschmieden, Stück für Stück.
Ich habe schon den Ascherechen und den hammer Nr. 67 gemacht.
Hier die Übersicht aller Hämmer, von mir zusammengestellt aus dem grabungsbericht: Was haltet ihr von der Annahme, dass das Werkzeug ganz unten der Dorn ist, mit dem die Löcher gemacht wurden?
Er sieht ja nicht wirklich typisch aus. Mir ist aber in allen Funden aus der Kiste nichts unter die Augen gekommen, was ähnlichkeit mit einem Dorn hatte. Ein wirklicher Meißel übrigens auch nicht, ein Abschrot war auch nicht dabei. Vielleicht weiß ja einer wie das damals gemacht wurde, oder euch ist was aufgefallen was ich nicht gesehen habe.
Hier nochmal der Link zum Download der PDF über den Mastermyrfund(Englisch): Mastermyr Find- a Viking age toolchst from Gotland, Greta Arvidsson und Gosta Berg
So hier erstmal zum Glutrechen:
Das Blech vorne ist wie im Original mit zwei nieten rangenietet. Der Griff ist aus 15 oder 20 mm Vierkant geschmiedet, ich weiß nicht mehr genau, weil es ursprünglich ein Kerzenläuchter werden sollre, der irgendwie beim Schmieden abbgach. Lange aber einseitige (läuft nich von allen seiten Konisch zu, sondern nur von unten und den Seiten) Spitze, anderes Ende 3-4 cm Flachgekloppt, löcher rein, festnieten an einem entsprechend zugemeißeltem und (Asche auf mein Haupt) geflexten Blech, ca 1,5 mm stark.
Die Nieten waren ca. 2,5- 3mm starke Drahtstifte, 1,5 mal die Dicke überstand auf jeder seite, freihand warm vernietet.
Hab leider die Maße jetzt nicht im Kopf, Stehen aber in der Arvidsson-PDF.
Funzt übrigens super, wurde gleich benutzt, weil vorher hatte ich sowas nicht.
Dann zum Hammer: Alter hammer mit zerborstener Finne aus der Werkstatt von Opa genommen, gespaltenes Stück abgeflext.Hier das Bruchbild der Stelle die ich nach dem Anflexen gebrochen habe, ich fand es insofern interessant, da sich sehr sehr grobe und garnicht schlechte schichten abwechselten, außen war das Gefüge schön fein: So sah es nach dem Schmieden vor dem Loch in ordnung bringen aus, daneben der eben selbstgeschmiedete Dorn( nicht historisch):
nach dem aufdornen und überschmieden so hab danach leider kein Bild mehr von oben gemacht:mit Stiel aus Esche (alter Schaufelstiel) sieht es so aus:
Von oben:
von unten ( der Keil von unten war leider nötig da sich das Loch blöd gestreckt hatte unten) :und von vorn ( gehobelt, mit Schwingschleifer und Schachtelhalm geglättet, geölt):Ich hoffe es gefällt euch, weitere Werkzeuge werden folgen.
Was ich vergessen habe zu sagen: Bahn und Finne sind gehärtet und ebenfalls poliert.
Benutzt wird der nicht, zumindest nicht bis zum ersten Markt auf dem ich meine in einigen jahren evtl. fertige Wikischmiede testen darf.
Gute nacht
Edgar
Re: Geboren an der Eisenstraße
von EdgarDerSchmied am 20.06.2016 19:19Hey , hallo!
Schöne Arbeiten. Besonders die Schnecke im ersten Bild rechts gefällt mir, die erinnert mich daran, dass ich seit zwei Jahren schon eine Schnecke nachschmieden will die ich mal irgendwo gesehen habe.
Mit mittelalter hast du auch was am Hut, wenn ich das Bild mit den Strohballen und dem Blasebalg richtig interpretiere?
Re: Den Nagel auf den Kopf treffen
von EdgarDerSchmied am 16.06.2016 20:48Schön! Ich mag ja solche eintönigen, meditativen Tätigkeiten echt gern. Im Praktikum habe ich an einem Tag ca 90 Nägel Schmieden dürfen. Der Meister schien das als unbeliebte Aufgabe zu sehen, umso erstaunter war er, als er mich nach einigen Stunden mit meinen 90 Nägeln ganz vergnügt schmiedend vorfand.
Ja, ich weiss, 90 Nägel für einen Tag sind echt nicht soo viel, aber da ich allein gearbeitet habe, ohne Gesenk, einfach aus Rundstahl und ich bei den ersten Nägeln zum Teil 4 Wärmen brauchte bin ich echt zufrieden gewesen. Am ende ging es in 1-2 wärmen.
ca. 10 der Nägel sind jetzt in meiner Truhe.
Re: Gattersäge im Damast
von EdgarDerSchmied am 15.06.2016 16:28Dachte ich mir schon, dass das Schwierig ist mit dem Analysieren. Kontakte habe ich leider keine.
Naja, dann eben nicht. Es ging auch weniger um Schrott, sondern um einen Eventuellen Rennofen irgendwann mal.----> Ferne Zukunft
Also einfach weiter Schrott anschleifen, um die Funkenprobe zu üben. Eigentlich reicht ja auch der Kohlenstoffgehalt.
Danke auch fürs zeigen der Ergebnisse. Wenn mir mal eine Gattersäge über den Weg läuft, weiß ich jetzt, dass ich die mitnehme.
Re: ungleiche Geschwister
von EdgarDerSchmied am 15.06.2016 16:14Sehr schön, auch wenn sie alle anders aussehen sieht man ganz klar die Verwandschaft!
Auch die Scheiden sind gut geworden.
Re: Welcher Stahl für einen Meißel, der nur einmal gebraucht wird?
von EdgarDerSchmied am 15.06.2016 16:11Wiso im Schlimmsten Fall? Spiralfeder ist doch relativ gut?
Ich würde dir auch Spiralfeder empfehlen.
Wenn der Putz aber wirklich locker ist, ud der Meißel nur einmal gebraucht wird, kannst du eventuell sogar Moniereisen nehmen.
Ist dann zwar bald stumpf, aber kann man ja nachschleifen. Kommt auch auf die Zahl der Platten an.
Wenns mehr als 20 sind, würde ich dir zu etwas gehärtetem raten.
Re: Gattersäge im Damast
von EdgarDerSchmied am 12.06.2016 07:52Erstmal: schönes Messer, schöner Damast.
Ich finde, man könnte für sowas eine Likefunktion einfügen.
Ich habe aber auch noch eine Frage: Wo kann man Stahl analysieren lassen, und wieviel kostet das? Und kann man einfache Analysen vielleicht auch selbst durchführen? ( von Funkenprobe mal abgesehen)
Re: 2 kleine Probleme mit einem kleinen Messer
von EdgarDerSchmied am 08.06.2016 16:46Das gute ist, von diesem Stahl habe ich noch mehr ( genug für 30 kleine Messer) und ich habe schon an verschiedensten stellen in meiner Umgebung stücke der gleichen Form und des gleichen Funkenbilds gefunden, d. h. dass ich evtl. noch mehr finde. Wenn ich nächstes mal die Esse an habe, schmiede ich ein stück aus, trenne das, härte eins in Wasser, breche es, härte eins in öl, breche es, und wenn ich kein gutes Bruchbild bekomme, gehe ich mit der Temparatur runter, bis das Bild besser wird.
Danke für die weiteren Erklärungen des FeC- Diagramms.
Messerklingen und Stahl von Roman Landes steht schon auf der Geburtstagsliste, spätestens nachdem ich das gelesen habe, sollte ich das ganze verstanden haben.
Ja, härten ist so eine sache. Ist aber das erste mal, dass ich probleme damit habe, grade habe ich ein Messer, das ist so hart, dass ich da mit dem Schleifstein kaum was abbekomme.
Wieder was gelernt!
Re: Spirodamast die 2.Versuchsreihe
von EdgarDerSchmied am 07.06.2016 15:50Wie geil sieht das denn aus Besonders das mit den Quadraten!
Wie hast du das Muster denn gemacht? ( steh grad irgendwie auf dem Schlauch und kann mir das jetzt nicht in 3D vorstellen)