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Re: Ostern, was passt geschmiedetes dazu?
von Micha76 am 16.06.2017 12:36Hi Edgar, schönes Video.
Deinen Amboss solltest du mal anders aufstellen, der wackelt ja wie Hulle bei jedem kleinen Schlag. Das sieht echt gefährlich aus, nicht dass dir der mal da runter kippt!
Grüße, Michael
Re: Voramboss u. Bahnenbreite
von Micha76 am 31.05.2017 17:06Hallo!
Also was ich da habe kann man wahrscheinlich mit verschiedenen Namen benennen, je nach Epoche.
Ich hatte in meinem Post erwähnt, dass ich das Stück Metall für eine Mittelalterdarstellung benutze. Orientiert ist das daran:
http://www.afm-oerlinghausen.de/afm-rundgang/fruehes-mittelalter/schmiedehandwerk
Dengelambosse kenne ich zum Beispiel noch erheblich schlanker, eher mit einer Fläche von maximal 5x5cm, eher sowas wie 3x3. Die sehen bei mir aus wie ein extrem überdimensionierter "Nagel", bei dem der Kopf nicht akzentutiert ist sondern eher einen fließenden Übergang / Verdickung bildet. Ich bin gebürtig aus dem Tal der Ennepe, von daher weiß ich was von Sensen und Sensendengeln. Für meinen Bruder hab ich mal einen Dengelamboss aufbereitet, er nutzt ihn auch zum Dengeln seiner Sense.
Werde mal schauen, ob davon ein Bild auftreibe.
Also wieder mal zeigt sich das Problem der Bezeichnungen, werde dann demnächst früher mit Bildern werfen.
Bezüglich Verformung... na klar verformt der sich. Der wird sogar warm, wenn man länger am Stück darauf arbeitet und muss dann erstmal in den Eimer. Ich glaube auch nicht, dass er sonderlich gehärtet ist. So manch ein "moderner" (<200 Jahre alt) Amboss mit Hörnern hat auch eine ordentliche Senke in der Ambossbahn.
Grüße, Michael
Re: Voramboss u. Bahnenbreite
von Micha76 am 30.05.2017 21:53Hi Steffen, ganz genau darauf will ich auch hinaus. Natürlich ist es Unsinn mit einem großen Hammer am Ende eines Horns zu arbeiten. In der Mitte des Amboss kann man sicherlich über das "Regelgewicht" des Hammers locker hinausgehen, an den Hornspitzen muss man eher drunter bleiben. Auch ein 300kg Amboss wird es nicht leiden mögen, wenn ihm einer mit nem 10kg Hammer aufs Horn gibt. In der Mitte des Amboss ist auch der Kraftschluss fast immer gegeben, sobald man wie es sein sollte mit der Hammerbahn bei Auftreffen auf das Werkstück parallel zur Ambossbahn ist. An den Hörnern hingegen hat man eigentlich nie einen Kraftschluß zum Unterbau, da müsste man den Amboss schon festschrauben, was natürlich dann aber nur dazu führt, dass die "Ausweichbewegung" des Amboss nicht mehr möglich ist und schlicht das Horn abbrechen kann.
Mir war die Regel halt einfach zu pauschal ausgedrückt.
Von dem besagten Steckamboss hab ich mal ein Foto eingefügt - kraftschlüssig im Eicheklotz verbaut - sowas wurde ja nun mal vor Jahrhunderten wirklich benutzt. Der Regel nach dürfte ich darauf aber nur mit einem 100g Hammer arbeiten, was ich für unrealistisch halte - 2kg sind sicher auch nicht so klug... aber es kommt ja wie erwähnt auch noch auf den Krafteinsatz an:
Grüße, Michael
Re: Voramboss u. Bahnenbreite
von Micha76 am 30.05.2017 13:42Hallo,
Impulserhaltungssatz ist mir auch bekannt. In den Impuls geht aber zum einen die Geschwindigkeit in gleicher Höhe ein wie die Masse. Also darf ich bei einer Hammer-Amboss-Kombination, die der Faustregel entspricht, auch nicht wie von Sinnen mit dem Hammer losprügeln. Ich nutze ohnehin meisten eher das Gewicht des Hammers und die gute Erdanziehungskraft bei der Arbeit, als dass ich den Hammer großartig Richtung Werkstück heftiigst beschleuningen würde.
Zum anderen liegt unter meinem Amboss eben nicht der Nachbar, sondern der Ambossstock. Auch wenn dein Bild sehr amüsant ist... :) Und wenn die Verbindung zwischen Amboss und Ambossstock kraftschlüssig ist, wird die Masse des Ambossstockes der des Ambosses zugeschlagen, was die Impulserhaltung angeht. Und dann kommen ja unter Umständen auch noch dämpfende Elemente hinzu, nicht zuletzt das Werkstück selbst. Denn da soll die Energie (der Impuls in dem Fall) ja schließlich zum größten Teil rein, damit es sich nämlich verformt. Wenn man natürlich (zu) kalt schmiedet...
Wenn man diese Faustregel mal auf einen Maschinenhammer überträgt, dann müsste die Schabotte ja auch 30x Bärgewicht wiegen, oder? Tut sie das? Wird dort nicht auch das Fundament entsprechend dimensioniert? Ich hab von Maschinenhammer keine Ahnung, lese hier nur manchmal mit, wenn ich Zeit habe. Aber das Fundament schien mir immer immens wichtig zu sein, genauso wie der Einsatz von entkoppelnden (dämpfenden) Elementen wie Matten und ähnliches. Vergebt mir, wenn ich da jetzt nicht die korrekten Begriffe benutzt habe - wie gesagt interessiere ich mich für die Maschinenhämmer nur ganz am Rande und bin da sicherlich nicht firm drin.
Die Regel bedeutet nebenbei auch, dass man für das Schmieden mit Zuschläger dann ja offenbar mindestens einen Amboss der 200kg-Klasse braucht, wenn der Zuschläger einen Vorschlaghammer benutzt (6kg haben die ja wohl mindestens).
Grüße, Michael, der dazu erzogen wurde immer dumme Fragen zu stellen, bis er Sachen versteht, statt einfach Dinge als gegeben hinzunehmen... ;)
Re: Voramboss u. Bahnenbreite
von Micha76 am 29.05.2017 15:53Holledauer - wo kommt diese Regel her? Und bezieht sie sich nur auf das Gewicht des Amboss selbst oder Amboss plus Untersatz?
Denn für eine Mittelalter-Darstellung benutze ich einen Steckamboss, der vielleicht 4kg wiegt und in einem etwa 25kg Eicheklotz steckt. Auf dem kann man ohne Probleme auch mit einem 2kg Hammer arbeiten.
Was soll denn passieren, wenn man einen schwereren Hammer benutzt?
Grüße
Michael
Re: Kleine Schale
von Micha76 am 23.05.2017 12:12Na da das ein Lampenschirm war, wird er wohl schon eines haben... so für Stromkabel und um die Fassung zu befestigen...
Super Arbeit!
Grüße, Michael
Re: Pedalhammer / Trethammer
von Micha76 am 21.05.2017 12:31Ja, sehr cooles Ding! Lustig fand ich, dass er erst das Riesenvierkant runterschmieden wollte für die Hammerkopf dran zu befestigen und es dann doch lieber runtergschliffen hat ;) Aber sehr schön gemacht das Gerät. Platz müsste man haben...
Haken für Kleiderbügel
von Micha76 am 19.03.2017 10:28Hallo!
Nachdem ich im Moment durch eine Knieverletzung etwas eingeschränlt bin, habe ich gestern zumindest ein Projekt endlich fertigstellen können. Der Haken wird im Bad installiert, damit ich nach dem Sport meine Karate-Anzüge oder anderes auf Kleiderbügeln daran zum Trocknen/Auslüften aufhängen kann.
Doch seht selbst:
Die "Dellen" sollen den Abstand der einzelnen Bügel etwas vorgeben. Um sie zu erzeugen, habe ich einen Rundstahl auf dem meiner Lochplatte liegen gehabt und das erwärmte Werkstück dann darüber geschmiedet. Das Ende ist gespalten und auf der Rückseite der Montageplatte vernietet. Ich habe den Ansatz des "Arms" extra etwas nach unten gesetzt, um den Hebel zum oberen Befestigungspunkt etwas zu verlängern.
Hier noch die Rückseite:
Grüße, Michael
Re: Erstes Messer mit Holzgriff
von Micha76 am 09.03.2017 16:37Hallo Bexter,
einen Bandschleifer habe ich derzeit noch gar nicht, bin auch auf der Suche. Die Klinge habe ich freihand mit einem Nass-Schleifer geschliffen, danach auf dem Wasserstein. Die Klingenform schmiede ich aber auch immer so weit schon aus, dass ich möglichst wenig schleifen muss.
Der Griff ist erst grob gerapselt und dann per Hand mit Schleifpapier bearbeitet.
Grüße, Michael
Re: Kreisel aus Damast
von Micha76 am 02.03.2017 21:58Glückwunsch Willi!
Wirklich toll geworden der Kreisel, da steckt ne Menge Arbeit und Können drin! Toll!