Edelstahl schmieden
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Re: Edelstahl schmieden
von Tommi am 06.03.2016 08:23Ich verwende Edelstahl ab und zu für Flaschenöffner und einmal um den Handlauf unserer Holztreppe etwas zu befestigen.
Es stimmt, es ist etwas zäher als Baustahl, der Zunder (wenn man ihn dran lässt) ist grau.
Das Material lässt sich mit Hartmetallwerkzeugen recht gut bearbeiten, bohren ist auch kein großes Problem.
Die im Bild dargestellten Flaschenöffner sind allerdings aus Titan, die beiden unteren haben ein Geschmiedeten Hebelarm, der Rest ist maschinell bearbeitet.
(Rein)Titan ist allerdings ein Sauzeug, widerstrebt gerne der maschinellen Bearbeitung ;)
Die Aufschrift "nicht brennbar" ist keine Herausforderung
Re: Edelstahl schmieden
von Kromoser am 06.03.2016 17:16Also meine Erfahrung ist, dass der normale V2A nicht zum Schmieden geeignet ist. Besondern wenn du den im Kohlefeuer erhitzt. Besser wäre ein höher legierter nichtrostender Stahl weil der mehr verzeiht
Möglich ist es aber trotzdem...Der Stahl sollte im Temperaturbereich von 1180 bis 950 °C geschmiedet werden. Oberhalb schädigt man den Stahl durch eindiffundierenden Kohlenstoff (Korrosionsbeständigkeit geht flöten) und unterhalb bilden sich spröde Phasen.
Damit der stahl nach dem Schmieden Korrosionsbeständig ist sollte eine Lösungsglühung im Temperaturbereich von 1000 °C – 1100 °C erfolgen. Danach musst du den Stahl rasch abkühlen(Wasser) Durch diese Behandlung werden die schädlichen Chromkarbide aufgelöst. Da diese Güte generell zur Ausscheidung von Chromkarbiden
neigt, muss die Zeit im Temperaturbereich 450 °C – 850 °C sowohl bei der Herstellung als
auch bei der Verarbeitung sorgfältig begrenzt werden. Eigentlich sollte immer das gesamte Stück erwärmt werden und nicht nur kleine Zonen. Da das selten möglich ist bleibt nur die Lösungsglühung zum Wiedergutmachen. Wird die Lösungsglühung weggelassen wird trotz sorgfältigen Beizen irgenwo einmal Rost auftreten.