Blattfedern aufschmieden

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Micha

52, Männlich

Beiträge: 19

Re: Blattfedern aufschmieden

von Micha am 25.06.2012 07:47

Moin,

ich werde auf jeden Fall die Finger davon lassen, ich hatte das eigentlich auch garnicht vor...
Mich hat nur interessiert, wie das funktionieren koennte.

Danke fuer eure Antworten!

Gruss,
Micha

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naabthalsch...

48, Männlich

Beiträge: 545

Re: Blattfedern aufschmieden

von naabthalschmied am 22.06.2012 22:17

Ich schließ mich dem Torsten mal völlig an. Mir kommt das suspekt vor!

Für mich klingt das so wie eine Technik aus Zeiten wo Notstand und Materialknappheit an der Tagesordnung waren. Ein alter Antiquitätenhändler und wucherer, hat mir mal nen Brief vorgelesen, den ein regionaler Schmied so ca. gegen 1951-52 bekommen hatte. Darin stand (ich versuch den urprünglichen Wortlaut zu finden): ".......wenn es für sie möglich erscheint, Fleisch und Eier bereit zu stellen, könnten wir ihnen das benötigte Eisen und den Stahl liefern, wenn es ihnen ebenfalls möglich ist, die Rechnung bei erhalt des Materials, sofort in bar zu bezahlen............"
Diesen Brief hatte ein Mitarbeiter einer damaligen Firma, die anscheinend Stahl und Eisen verkaufte, geschrieben.
Wenn man sich die materielle Not mal vorstellen kann, so versteht man auch die hier beschriebene Technik um Federblätter wieder etwas aufzumöbeln!

Ich würd es lassen!


 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!

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Torsten

59, Männlich

Beiträge: 537

Re: Blattfedern aufschmieden

von Torsten am 21.06.2012 22:10

Ich seh sowas durchaus kritisch, sicher das wurde zu DDR zeiten gemacht (übrigends auch im anderem Teil Deutschlands) das war alles andere als unüblich!
Und sicher heute noch in vielen Teilen der Welt!

Aber es setzt genaue Kentnisse über das Material vorraus und kann niemals nie so gut wie neue sein, vom gestresstem Ausgangsmaerial mal angefangen und mit versteckten Haarrissen die selbst unter entsprecenden Prüfungen nicht sichtbar sind mal gar nich geredet.
Je nach Hersteller dicke usw waren das verschiedene Stähle mit verschiedenen WHB etc. teils Lufthärter teils Wasser oder Ölhärter das gabs alles, also vorsicht.
Freu mich immer über Blattfedern aber frischen würd ich die nie.

Tschau Torsten

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welud

72, Männlich

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Re: Blattfedern aufschmieden

von welud am 21.06.2012 20:37

Blattfedern aufschmieden ist in der Hobbyschmiede schon durchfürbar , aber mit einem gewissen Risiko verbunden. Natürlich lassen sich die Federlagen auch ohne Presse per Hand in Form bringen. Allerdings wüßte ich nicht wieviel ich die einzelne Lage vorbiegen müsste. Dann stellt sich natürlich die Frage wie Du mit Härte -und Anlasstemperatur klar kommst. Da ergeben sich bei der Länge der Federlagen im heimischen Schmiedefeuer schon Probleme.
Grüße
welud

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giraffe14

56, Männlich

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Re: Blattfedern aufschmieden

von giraffe14 am 21.06.2012 11:27

also wenn's um das wieder frisch machen von Blattfedern geht: vor einiger Zeit war da mal ein schöner ausführlicher Artikel in der Oldtimer Markt. Das Heft habe ich leider irgendwo verbuddelt, aber vielleicht findest du ja was im Netz.
Ich teile die Einschätzung, dass Hobbyschmiede wohl mangels technischer Ausrüstung mit der Federinstandsetzung überfordert sind. Dafür können Hobbyschmiede die Federn immer irgendeiner anderen Bestimmung zuführen

Gruß
Christian.

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Micha

52, Männlich

Beiträge: 19

Re: Blattfedern aufschmieden

von Micha am 21.06.2012 09:58

Moin Damastschmied,

aktuell habe ich keine gesetzten Federn, aber halt 2 Fahrzeuge die Blattfedern haben und vielleicht sind die ja irgendwann soweit...

Gruss,
Micha

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Damastschmied

60, Männlich

Beiträge: 1245

Re: Blattfedern aufschmieden

von Damastschmied am 21.06.2012 09:03

Wieso ?,hast du Federn die sich gesetzt haben und einer Aufarbeitung bedürfen ?,danach hatte sich deine Frage nicht konkret gerichtet.
Wenn ich von so mancher "Hobbyschmiede" höre,da kann so mancher Profi (mich eingeschlossen) nur träumen.

Gruß Maik

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Micha

52, Männlich

Beiträge: 19

Re: Blattfedern aufschmieden

von Micha am 21.06.2012 08:26

Moin Moin,

kann man das Ganze so zusammenfassen: Blattfedern aufschmieden ist in der Hobbyschmiede nicht durchfuehrbar?
Man braucht dazu z.B. eine Presse um die Federn wieder in Form zu druecken..

Gruss,
Micha

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Damastschmied

60, Männlich

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Re: Blattfedern aufschmieden

von Damastschmied am 20.06.2012 19:29

Später baute er sich einen Gasofen und machte es teilweise selbst. Um Gas zu sparen wurden die Federlagen im Koksfeuer vorgewärmt und dann erst in den Gasofen gegeben.

Im Verhältnis zum Lohn Ok,weiß jetzt aber den Kokspreis nicht oder war es Steinkohle/Schmiedekohle,aber bei den Preisen jetzt,wird man da wohl auch Nachkalkulieren müssen.

Gruß Maik

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welud

72, Männlich

Beiträge: 117

Re: Blattfedern aufschmieden

von welud am 20.06.2012 19:18

Hallo Micha,
Klaeus hat mit seiner Vermutung recht. In der DDR war die Reparatur von Plattfedern der normale Weg. Die Federn wurden zerlegt und dann weichgeklüht, dannach mit einer Presse in mehren Schritten wieder in Form gebracht, anschließend gehärtet und zusammengebaut. Der Zusammenbau erfolgte mittes Vorrichtung, da die regenerierten Federlagen unter Vorspannung zusammen gesetzt wurden.
 Ich hatte einen Kollegen, der hat nichts anderes gemacht, da die meisten Ostfahrzeuge Blattfedern hatten. Oft waren die Federaugen weggebrochen und sie mussten neu eingerollt werden. Alle irgendwie verwertbaren Federlagen wurden wiederverwendet. Allerdings hat besagter Kollege die vorgekrümmmten Federn anfangs in einem Industriebetrieb härten lassen da dies unter Werstattbedingungen Probleme bereiten kann. Später baute er sich einen Gasofen und machte es teilweise selbst. Um Gas zu sparen  wurden die Federlagen im Koksfeuer vorgewärmt und dann erst in den Gasofen gegeben. Gehärtet wurde in Öl.
Wichtig ist es auf jeden Fall die Materialsorte zu kennen, da es für jeden härtbaren Stahl eine Härtevorschrift bezüglich Glühtemperatur, Härtemedium und Anlasstemperatur gibt.
Grüße
welud

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