Bearbeitung nach dem härten
Erste Seite | « | 1 | 2
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Bearbeitung nach dem härten
von Klaeus am 18.01.2015 12:28Natürlich kann man mit Natursteinen mit 1-2m Durchmesser Messer schleifen. Diese haben aber auch sehr hohe Geschwindigkeiten und ein unheimliches Drehmoment. Kann man in jedem historischen Hammerwerk oder Japanischen Video´s sehen. Diese Steine laufen aber nicht mehr im Wasserbad da sie dieses in Minutenschnelle leergeschaufelt hätten. Solche Steine werden nur mit Wasser benetzt da zuviel Wasser eh herausgeschleudert werden würde. Durch den Großen Radius fällt es auch leichter flächige anschliffe zu schleifen. Ich hab vor solchen Teilen einen rießen Respekt. Meine Steine könnte ich im Notfall mit der Hand anhalten da ich die Riemenspannung so eingestellt habe dass der Riemen durchrutschen kann. Mit dem Kunststein möchte ich das aber auch nicht testen.
Ich halte so große Steine für gefährlich und für den Hobbybereich für ungeeignet. Alleine das Ausrichten hat mir bei meinen kleinen Steinen schon ordentlich Nerven gekostet.
Wen das dennoch interessiert: Torsten Pohl hat sich einen solchen Stein mit 1m Durchmesser gebaut. Und nutzt diesen auch.
Ich bleibe bei meiner Meinung: Bandschleifer mit FU ist das Mittel der Wahl
Re: Bearbeitung nach dem härten
von goete am 19.01.2015 19:18Hallo alle,
Vor vielen Jahren (60?) habe ich mit einem grossen handgekurbelten Sandstein in Wasserbad gearbeitet. Ich habe vor, ihn wieder in Stand zu setzen. Zum Schärfen von Sensen war er gut und mit Handkurbel war Wasserspritzen kein Problem. Der größere Stein hat bei selben Oberflächengeschwindigkeit weniger Centrifugalacceleration und wirft deswegen weniger Wasser. Kann also daher schneller laufen als der Tormek. Trotzdem arbeitete er langsam und 0.3mm beiderseits eines Wikingerschwertes wurde wahrscheinlich eine Woche Kurbeln bedeuten.
Für Holzwerkzeuge ist Hohlschliff vorteilhaft. Man kann nähmlich leicht mit einem flachen kleinen Wetzstein die Schärfe schnell wiederherstellen und zwar mit dem richtigen Winkel. Für Stemmeisen und Hobelschneiden ist der Tormek daher sehr gut. Wenn mit einem feinkörnigen Wetsstein kurz weiterbearbeitet wird bekommt man super Schneiden.
Das Problem ist wohl dass Schleifen Wärme erzeugt. Wird schnell geschliffen muß wärme schneller weggeleitet werden. Daher meine ich daß es unmöglich ist, ohne Wasserkühlung, schnell zu arbeiten. Bohrer und Schneiden für Stahlbearbeitung können ohne Kühlung geschliffen werden. Diese Schneiden sind aber nicht so dünn und können deshalb die erzeugte Wärme besser wegleiten. HSS verträgt ja auch höhere Temperaturen.
Grüße aus Schweden
Göte
Re: Bearbeitung nach dem härten
von Ilmarinen am 19.01.2015 21:43Ich habe mir nach der Vorlage von Torsten Pohls Schleifmaschine eine gebaut.
Der Schleifstein hat einen Durchmesser von 50cm und stammt von den Sächsischen Sandsteinwerken.
Der Sandstein ist recht fein und weich und hat daher wenig Abtrag, macht aber ein sehr feine Schleifbild.
Mein Stein dreht (unbeabsichtigterweise) recht langsam.
Daher arbeite ich die Klingen nach dem Härten erst auf dem Bandschleifer vorsichtig vor und gehe dann für den Schliff auf den Sandstein. Zwischen durch arbeite ich mit einem groben japanischen Wasserstein, um immer wieder eine ebene Fläche zu erzielen.
Grüße
Jörg