Rennofen
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Rennofen
von Flo78 am 08.11.2012 13:13Hallo zusammen
Wir waren am 27/28.10 bei Jürgen Rosinski, der uns eine Rennofenreise zeigte, bzw. uns auch selbst sehr viel machen ließ.
Vorab: Sehr interessant, Luppe war verbesserungswürdig, wir hatten eine RIESENGAUDI und es war saukalt.
In der Früh hatten wir ca. 5 cm Neuschnee.
Mein Dank hier noch mal an den Jürgen für die nette Bewirtung, die Unterkunft und an alle Beteiligten für das lustige Wochenende.
Re: Rennofen
von Timm am 08.11.2012 14:30Moin,
sieht doch gar nicht so übel aus!
Welches Erz, welche Chargierung, wieviel Luft, welche Ausbeute?
Gruß, Timm
Re: Rennofen
von Flo78 am 08.11.2012 14:54Du fragst mich Sachen.....
Wir hattten Spaß, keine Diplomarbeit...
Aber ich versuchs mal: Erz aus Österreich, bei Salzburg?! Das liefert dem Jürgen immer einer....
ca. 100 kg Holzkohle, ca. 20-25 kg Erz, Luft aus einem Gebläse für eine Esse, Ausbeute ca. 8 kg Luppe, verteilt auf 2 Stücke (die anfangs noch ein großes mit Schlacke waren), je Düse eine.
Eben, nach ca. 8 h hatte sich eine Düse zugesetzt, dann wurde auf die 2. gewechselt. Diese wurde dann noch 5 h gefahren, dann wars 00.00 Uhr und Feierabend.
Allerdings wurde nichts gewogen, sondern das ist nur meine Schätzung.
Anfangs war das auch so, daß wir doof und ahnungslos am Ofen standen, der Jürgen immer mal wieder kam und nach dem Rechten sah. Manchmal meite er dann: Da stimmt was nicht (was wir natürlich anfangs nicht nachvollziehen konnten), stocherte an der Düse rum und schon liefs wieder. Später konnten wir dann die werändernden Geräusche des Ofens dann schon besser interpretieren und Jürgen musste auch immer weniger eingreifen.
Das nachlegen haben von Anfang an wir selbst übernommen. Abwechselnd 1 Eimer Kohle (ca. 5 l) und 1 Becher Erz (ca. 500 ml), später 1,5 Becher. Gewichtmäßig schlecht zu schätzen.....
Der Zustand ist mom. folgender: Ich hab meinen Anteil mal kalt geklopft, um das meiste der Schlacke zu entfernen.
Wenn ich dann mal etwas Zeit übrig hab werde ich versuchen, das ganze zu verschmieden
Re: Rennofen
von pit03 am 08.11.2012 22:14Hi Flo.
Das ist ja ein richtiger erfolg gewesen. So wie ich lese hattet Ihr eine mords Gaudi dabei.
Genau so sollten die Rennofenreisen sein. Viel spass bei der sache und etwas hintergrundwissen bezügl. der reise .
Danke fürs Posten.
Der pit03.
Re: Rennofen
von Flo78 am 30.12.2012 16:34Hi zusammen
So, das ist nun erst mal das resultat von "meiner" luppe. 2 tage in der schmiede. Nachdem ich mein eisen so weit raffiniert hatte und leider feststellen musste, dass es recht wenig isz und auch nur ca. 0.5% C hatte. Hab ich das gleich noch mit einem alten raffinierstahl verschweisst, auf 12lagen gebracht und flach ausgeschmiedet. So will ich es nun weiter fuer eine damastklinge verwenden. Hab mir das lange ueberlegt, aber schliesslich fand ich das besser als eine kleine klinge nur aus dem eisen zu machen.
Gruss Flo
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Rennofen
von Klaeus am 30.12.2012 17:01Du weist aber dass Rennofenmaterial nicht mit modernen Stahl gleichzusetzen ist? Soweit ich weis, muss Rennofenmaterial im Wasser gehärtet werden, wie es die Japaner mit ihrem Tahamage machen. Bei deinem Raffinierstahl, könnte es sich jetzt um abgekohltes (gepuddeltes) Hochofenmaterial handeln oder eben auch um Rennofenmaterial. Willst du in Öl oder Wasser härten?
Kennst du die Seite von Volker Hollmann? Schwertschmiede.ch
Eigendlich sträubt es mich dagegen auf Seiten mit solch einem Umgangston zu verweisen, aber Interessant isses.
P.S. Auch wenn Hollmann schimpft wie ein Rohrspatz, kann ich seinen Ärger etwas nachvollziehen da ich damals den Umgang mit ihm im Messerforum miterlebt habe.
Ich hoffe das wir hier im Forum sachlich bleiben, soooo unrecht hat Hollmann schließlich nicht
Re: Rennofen
von Flo78 am 30.12.2012 17:38Bei dem geringen durchmesser der klinge ist oelhaertung schon i.o.
C105 haertet man auch nicht unbedingt in wasser. Obwohls ein wasserhaerter waere.
Der andere raffinierstahl war mal ein zugmesser mit ca. 1.5%C.
Wie der erzeugt wurde kann ich nicht feststellen.
Gut, was nun meinen geplanten damast angeht, ist mir schon klar dass man auch leistungsfaehigere klingen erzeugen kann.
Aber mir gehts hier primaer darum "mein" eisen noch einigermassen sinnvoll zu verarbeiten.
Bohr_Romain
Gelöschter Benutzer
Re: Rennofen
von Bohr_Romain am 30.12.2012 23:34Hallo,
Ich glaube nicht dass man sich einen Gefallen tut, sich mit Volker Hollmann übers Rennofen fahren zu unterhalten.
Ich erinnere mich noch zu gut an seinen "Glaubenskrieg" den er 2009 im Messerforum angezettelt hat. Dieser Tread ist teils lehrreich, teils frustrierend.
Hollmanns Aussagen, lassen sich in 3 Sätzen zusammenfassen, und betreffen hauptsächlich Luppenstähle. Seine Aussagen sind teils richtig , teils falsch. Dabei scheint er bleiben zu wollen.
Ums eigendliche Rennofen fahren geht es gar nicht.
Er scheint mir ein nicht ganz einfacher Zeitgenosse zu sein.
Gruß Rom.
Re: Rennofen
von Flo78 am 31.12.2012 11:44Hab da mal kurz reingeschaut. Ist in der Tat ganz schoen ruppig.
Mir ist das ganze auch zu sehr schwarz-weiss-denkerisch aufgebaut.
Wer nun Recht und wer Unrecht hat, auf das will ich hier nicht eingehen.
Das wurde offensichtlich mehr als zur Genuege diskutiert.
Aber eine maximale Einhaertbarkeit von 4mm reicht allemal fuer klingen.
Und ich denke auch fuer viele andere Anwendungen auch. Ausserdem erwaehnt er, dass hier max. 4 mm die Glashaerte erreicht wird.
Aber die wird ja sowieso durch Anlassen wieder abgebaut.
Ich denke, dass man das mit unlegierten Staehlen und Oelhaertung nicht so eng sehen darf.
Zumindest nicht bei Messerklingen.