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Jagdnicker aus Kelteneisen
von Hufpfleger am 11.01.2017 12:55Hallo,
ich hatte noch einige Schlackenstücke vom Gelände eines Rennofens. Die wollte ich eigentlich in einem "Minirennofen" neu einschmelzen, um das Eisen daraus zu bekommen. Hat leider nicht funktioniert.
Ich habe dann die Schlacken möglichst klein zerschlagen und alle magnetische Stücken in einen "Lehmball" eingepackt und im Schmiedefeuer ziemlich erhitzt. Nach dem zerschlagen des Lehmballes war ......nichts! Also das Prozedere nochmal wiederholt, hatte ein Feuerchen, da wurde es mir langsam Angst um meine Feldesse. Das Feuer war schön begrenzt, damit nicht soviel Wärme verloren ging. Das "reinsehen" tat schon in den Augen weh.
Nach gut 20min bekam ich wirklich Angst und hab das Gebläse abgestellt. Nach dem Zerschlagen des Lehmballes (der war nicht hart gebrannt, sondern eher ziemlich körnig/ bröckelig) hatte ich 2 Eisenstückchen, die "irgendwie dickflüssig" zusammen gelaufen waren. Ungefähr ein gutes halbes Schnapsgläschen voll.
Die beiden Stücke habe ich dann grob in Form geschmiedet, auf einander gelegt und el. großzügig zusammen geschweißt. Am Bach habe ich dann schönen, feinen, weichen Sand (gibt ja kein Borax mehr für Privat) geholt und damit die beiden Stücke Feuerverschweißt. Das hat, wider erwarten, auf Anhieb funktioniert. War das erste Mal!
Dieses Eisenstück habe ich dann an ein Moniereisen angeschweißt. Mit einer Zange das kleine Stück ausschmieden ging irgendwie nicht so richtig. Danach zu einem Flacheisen ausgeschmiedet, die Mitte etwas gestaucht und dem Messerchen langsam die Form gegeben. Das Ganze hat so einen Spaß gemacht, hatte den Photoapparat griffbereit liegen und ......keine Bilder gemacht. Mist!
Dann hab ich das Messer so richtig mit Genuß in Form gefeilt. Ja, ehrlich, gefeilt. Das war auch nicht soooo viel Arbeit, da ich durch das wenige Eisen die Form schon sehr genau ausgeschmiedet habe. Das sah dann so aus:
Vor einiger Zeit hab ich mal einen Jagdnicker, einen Bodenfund, ersteigert, um zu sehen, wie die Angel aussieht und im Messer befestigt ist. Da war eine Kordel um die Angel gewickelt und der Hohlraum mit einer undefinierbaren, bröseligen Masse ausgefüllt und natürlich hinten vernietet. Diesen habe ich als Modell genommen und mein Messerchen danach geformt.
Leider ließen sich einige, ich nehme mal an, es sind Schlackeneinschlüsse gewesen, nicht mehr rausfeilen. Könnte die "Naht" vom Feuerverschweißen sein. Schade, war eben sehr wenig Eisen.
Danach habe ich das Messer in Öl gehärtet. Vorher habe ich mit einer Schlüsselfeile einige Feilstriche auf der Angel gemacht. Das Härten war leider nicht möglich. Erneute Feilstriche nach dem Entfernen des Kohlenstoffes ergaben nur minimal weniger "pack an" der Feile. Egal, soll ja kein Gebrauchsmesser werden, sondern nur ein Messer mit Vergangenheit.
Ein kleines Rehgehörn lag auch noch im Keller rum, das habe ich dann als Griff verwndet, damit ich das Messerchen besser zum Polieren halten kann.
Jetzt, beim nächsten langweiligen Fernsehfilm, schön, wie früher gelernt, mit Schmirgel, Kreide und Öl poliert, ein Bierchen oder zwei, dabei und fertig.
Gruß Dieter
Re: Eigentlich Seitenwindesse, oder doch lieber einen "Minirennofen"?
von Hufpfleger am 11.01.2017 12:03Hallo,
hab "zwischen den Tagen" mal meinen "Minirennofen ausprobiert. Da ich u.A. ziemlich "Rücken" und "Schulter" habe, hab ich noch ein altes Tonrohr aufgesetzt, um ein wenig Höhe zu erhalten. Funktioniert aber nicht, ein Durchmesser von nur 10cm ist zu klein, da liegt die, in meinem Versuch normale Grill- Holzkohle, zu dicht, es kommt kein richtiger Zug auf. Hab dann ein altes Eisenrohr prov. zusätzlich aufgesetzt und kam auf eine Höhe von ca 1,20m. Trotz "Anwärmen" des Eisenrohres zog der Ofen nicht.
Ich denke mal dieses Objekt hefte ich im Ordner "Versuch macht kluch" ab!
......Aber Spaß hats trotzdem gemacht!
Re: Ü-60 Walz, eine total verrückte Idee?
von Hufpfleger am 05.11.2016 19:40Hallo Leute,
lange hab ich mich nicht mehr gemeldet. Das lag aber nich daran, daß ich die Lust am Schmieden verloren hätte, sondern, meine Knochen sind total im Eimer. Es knirscht und knackt im Gebälk und dauernd nach schon leichten Arbeiten immer wieder Schmerzen in den Gelenken.
Ich habe seit dem Schmiedetreffen im Technikmuseum in Freudenberg nur 3 solche "aufklappbare Kreuze" aus einem Vierkantstahl gemacht. Hab ich in Freudnberg gesehen und hat mich fasziniert, mußte ich auch mal probieren. Dann kamen noch 2 Scharniere und die Verriegelung für meine Klotzbeute (mittelalterliche Bienenwohnung im Baumstamm) und, weil der Klotz einen mit Schindeln gedeckten Unterstand haben sollte, ein Schindelmesser. ........aber alles im Zeitlupentempo.
Ich hatte mir soviel vorgenommen, aber lt. Doktor, der altersbedingte Verschleiß. Kann man natürlich mit Schmerzmitteln bekämpfen, doch ich kenn mich ja, tuts nicht weh, dann weiter wie vorher..... Außerdem steh ich nicht so auf die ganze Chemie, wo man dann noch eine Tablette hinterher schieben muß, damit der Magen das überlebt.
Also, das wars erstmal mit dem Schmieden. Ich werd mich mal noch ein wenig an ein paar Nägeln oder so Kleinteilen versuchen oder umsatteln auf Goldschmied, aber da wird die Kasse wohl nicht reichen
Erstmal vielen Dank für die vielen Angebote die ich erhalten habe!
......und weiterhin frohes "Eisenverhauen"!
Gruß Dieter
Re: Schmiedefest am Krenzer Hammer!
von Hufpfleger am 24.07.2016 10:43Hallo,
Ennepetal, das ist ja nur schlappe 100km weg, das sehe ich mir bestimmt an.
Gut, daß es das Forum gibt, sonst hätte ich diesen Termin bestimmt mitbekommen.
Gruß Dieter,
der viel zu selten hier reinschaut
Am 28. 5. im Technikmuseum Freudenberg
von Hufpfleger am 29.05.2016 09:33Gestern war ich (dank einem Hinweis von Martin auf das Treffen, Danke dafür) im Technikmuseum in Freudenberg.
Das schöne Wetter, für Besucher war das Klasse, auf den Stirnen der Schmiede habe ich aber manchen Schweißtropfen gesehen.....
Interessant waren die Essen, keine glich der Anderen, von elektrisch über Kurbel, Tretantrieb und Blasebalg alles dabei, nichts "von der Stange". Genau wie die Ambosse, von riesig groß bis klein und leicht, mit starken Gebrauchsspuren und wie neu, jeder mit einer anderen, eigenen Form. So wie die Hämmer, Zangen und andere Zubehörteile, teils stark gebraucht, teils noch neu, meist selbestgeschmiedet, speziell für einen bestimmten Gebrauch angefertigt.
......und dann das Schmieden, viele formten das Eisen mit einer Leichtigkeit als wär es Knetmasse. Ab und zu mußte bei größeren Teilen aber auch mal richtig "draufgehauen" werden.
Denk ich da an meine "Dengelei", da muß ich noch viel üben. Irgendwann, wenn ich meine "Schmiedetechnik" mal verbessert habe, bin ich dann auch mal dabei.
Re: Messerchen zum üben
von Hufpfleger am 25.05.2016 09:33Hallo Volker,
nein, da war ich bestimmt nicht krank, die Werkstoffbearbeitung hat mir Spaß gemacht. Ich habe allerdings nur die ersten Anfänge wie bei einer Schlosserlehre mitgemacht, immer unterbrochen von anderen Theoriestunden, war 'ne Fernmelderausbildung. Gehärtet hab ich da nur Schraubendreher, Meißel und Hammer.
Gruß Dieter,
der nach und nach immer noch was dazu lernt!
Messerchen zum üben
von Hufpfleger am 23.05.2016 09:16Hallo,
ich habe vor einiger Zeit einige Stücke Olivenholz bekommen und wollte mal schauen, wie sich das als Messergriff macht. Olivenholz ist sehr fein, fast ohne Maserung und läßt sich (m.M. nach) gut bearbeiten. Da ein kleines Stück dabei war, hab ich mal versucht, ein Messerchen für "zarte Frauenhände" zu schmieden.
Das war ein Stahlstück, aus dem eigentlich im Automobilbau Laschen draus gebogen werden sollten. Allerdings ließ er sich ohne Ausglühen nicht biegen.... Also hab ich den mal fürs Messerchen genommen.
Grob gefeilt/ geschliffen und schon ein wenig geglättet
Gehärtet und angelassen. Danach hab ich etwas von Normalglühen gelesen, da hab ich in der Lehre nichts von gehört. Muß ich mich mal schlau machen. Ist das bei unbekanntem Stahl nötig?
Mittlerweile von Hand poliert, den Griff angebracht und bereit zum Schärfen. ich hab dafür mein Lansky genommen, so frei aus der Hand, da fehlt mir noch die Übung.
.......Das Bierchen im Hintergrund dient natürlich nur zur Kühlung, falls die Klinge zu heiß wird......
Naja, ein paar kleine Macken sind in der Klinge, ich hatte sie im weichen Zustand im Schraubstock zum Feilen ohne Aluschutzbacken eingespannt. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort!
Fehler kannn man eben nicht lernen, die muß man selber machen.
Der Olivenholzgriff paßt aber gut auf so ein kleines Messerchen, finde ich. Er ist nur mehrmals mit Distelöl eingerieben.
Re: Ü-60 Walz, eine total verrückte Idee?
von Hufpfleger am 14.04.2016 21:11Hallo,
ich habe eben mal die emails gelesen, da war ein Hinweis, mich als ehrenamtlicher Herlfer zur Verfügung zu stellen. Die Idee gefällt mir richtig gut. Ich glaube, das ist der richtige Weg. Hab eh' schon 3 Jahre keinen Urlaub mehr gemacht, warum nicht die alte Gummikuh gesattelt (für schlechtes Wetter geht auch ein Auto) und ein wenig beim Aufbau, Durchführung, Abbau geholfen und dem Gegenüber dafür Löcher in den Bauch gefragt.
.....und vieleicht darf ich auch mal einen Nagel schmieden......
Bücher kann man viele lesen, rein theoretisch eine Schmiede einrichten ist auch kein Problem, aber es ist wahrscheinlich wie beim Hausbau, ....beim nächsten Haus mach ich alles gaaaanz anders.....
Mein Opa hatte schon recht, stehlen kann man am Besten mit den Augen, und das geht nur, wo das Eisen glüht. Würde mich freuen, wenn ich irgendwo helfen könnte. Sollte vielleicht nicht unheimlich weit vom Westerwald weg sein.
Gruß Dieter
Re: Ü-60 Walz, eine total verrückte Idee?
von Hufpfleger am 14.04.2016 08:33Hallo,
freut mich, daß ihr das nicht so ganz als verrückt abtut.
Das mit der Versicherung, ich meine damit keine Versicherung für mich, sondern möchte keinen Schmied/ Betrieb in Schwierigkeiten bringen, falls ein (Arbeits) Unfall oder ähnliches eintritt. Da viele Schmiede als "Einzelkämpfer" arbeiten, müßten Hilfen/ Aushilfen extra bei der HWK/ Gewerbeaufsicht/ Betriebshaftpflicht usw. angemeldet werden. Das ist nicht nur mit Aufwand, sondern wahrscheinlich auch mit Kosten verbunden. Natürlich möchte ich das Keinem zumuten. Ich kenne das von meiner Microbrauerei, die ich die letzten Jahre betrieben habe.
Hier in Deutschland läuft man leider mit einem Fuß immer Richtung Knast.......
Gruß Dieter
Ü-60 Walz, eine total verrückte Idee?
von Hufpfleger am 13.04.2016 22:43Hallo,
lange habe ich überlegt, ob ich das überhaupt hier fragen soll, aber hier sind soviel bodenständige Leute, die eine solche Frage nicht sofort als Spinnerei betrachten......
Kurz zu mir, bin halt "Ü-60", hab in der Lehre u.a. 3/4 Jahr Werkstoffbearbeitung gemacht, U- Eisen, Schwalbenschwanzpassung, Schraubendreher, Meißel, Hammer, usw., und halte das heute noch für das sinnvollste meiner Ausbildung. Mittlerweile haben sich auch schon 2 Flaschenschraubstöcke, Amboß, Feldschmiede, Drehbank (naja, noch einiges älter wie ich), usw , angesammelt. Handwerklich halte ich mich für einigermaßen geschickt, schweißen, löten, mal gerade ein Scharnier dengeln, so alles für den Hausgebrauch ist kein Problem.
Nur, mir fehlt die richtige Praxis und viiiiel Wissen!
Meine Idee, nein, besser mein Traum, ich gehe auf meine persönliche Walz. Ich weiß, ich bin über 30 Jahre zu spät, habe nicht die nötigen Vorraussetzungen und will auch den richtigen Gesellen keine "Konkurrenz" machen. Es soll halt meine persönliche Walz sein. Ich möchte gern in einigen Schmieden mithelfen und dabei etwas lernen. Natürlich komme ich für meine Unterkunft und Verpflegung selbst auf und möchte natürlich auch keinen Lohn. Da ich zwischen Frühjahr und Herbst ziemlich wenig Zeit habe, ginge das nur vom späten Herbst bis zum zeitigen Frühjahr.
Mir ist leider nicht bekannt, ob das "versicherungstechnisch" so einfach machbar ist. Vielleicht könnte man das als Praktikum werten, zur Not müßte ich mich dann arbeitslos melden, da sind (glaube ich) Praktiiken versichert.
......aber, wäre so etwas überhaupt möglich und gäbe es Schmiede, die mich mal einige Tage mitarbeiten lassen?
Gruß Dieter,