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Berrickert

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Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....

von Berrickert am 23.09.2015 20:06

IMG_0919.pngIMG_0918.pngIMG_0917.pngIMG_0916.pngIMG_0915.pngIMG_0914.pngIMG_0913.pngIMG_0912.pngIMG_0911.pngIMG_0910.pngIMG_0909.pngIMG_0908.pngBin heute nochmal vor Ort gewesen und habe ein paar Fotos gemacht. Hier sieht man auch ein Stück von der Ofenwand und die Trennmauer der Teiche. Die Platten sind definitiv aus Eisen. Man hört es wenn man sie umdreht und sie auf einen Stein treffen. Sie sind ungefähr 40 x 60 cm groß und ca 3-4cm dick.   

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Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....

von Berrickert am 22.09.2015 12:56

Hier noch ein Auszug aus dem Bericht von Dr. Manuel Zeiler vom LWL-Westfalen:
Früher Hochofen-Standort mit Teichen, Obergraben und Schlackenhalde; evt. 18. Jh. und Nachnutzung als Hammer im 19. Jh.
- Zwei langovale Teiche zu 85 x 15 m bzw. 60 x 15 m, die höhenmäßig nach Westen abfallend gestaffelt sind und von Dämmen bis auf die Südseite umgrenzt sind, nehmen das umgeleitete Wasser des östlich gelegenen Westerbachs auf. Quer durch eine Wiese wurde dazu ein ca. 180 m langer Graben vom Westerbach parallel zur Nahmer nach Westen gelegt. In die Teiche münden darüber hinaus zwei namenlose Siepen, die nach Norden entwässern. Die Teiche sind am tiefsten Punkt tiefer als 2 m.
- Westlich des westlichen Teiches ist ein Einschnitt im gemauerten Damm, der in einen SW-NO- ausgerichteten Graben mündet, dessen Sohle gut 2 m unterhalb des Teichniveaus liegt. Es wird sich hier um den Graben eines oberschlächtigen Wasserrades handeln. Der Graben entwässert nach NW in die Nahmer (Entwässerungsgraben).
- Westlich des Grabens befindet sich eine eingeebnete Plattform, wo der Standort einer technischen Anlage zu vermuten ist. Da nordöstlich zahlreiche Schlacken und glasige Ofenwände liegen, ist von einem Verhüttungsofen auszugehen, dessen Gebläse über das Wasserrad angebtrieben wurde.
- Bemerkenswert sind Eisenplatten nordwestlich des Grabens sowie große Schlacken- und Ofenwandmengen. Zudem findet sich Steinkohle (evt. keine Fettkohle).
- Nördlich des westlichen Teiches im Waldstück finden sich die meisten Schlacken und zudem Ofenwandfragmente mit anhaftender Mauerrung. Vermutlich liegt hier die Halde dem Ofen vorgelagert. Unter den Schlacken liegen auch mutmaßliche Frischeschlacken bzw. Schlacken der Weiterverarbeitung/Schmieden
- Die große Ausdehnung der Halde, die glasig verschlackte Ofenwandung, die gute Erhaltung der Teiche und die Auffindung von Kohle als Brennstoff, machen wahrscheinlich, dass es sich hier um einen frühen Hochofen des 18. Jahrhunderts mit angeschlossener Frischewerkstatt handelt. In der Preussischen Uraufnahme sind Obergraben, Teiche und Entwässerungsgraben kartiert, nicht hingegen Betriebseinrichtungen. Somit existierte die Hütte spätestens 1830 nicht mehr. Auf der Preußischen Neuafnahme von 1891-1912 ist das Areal hingegen als "Kriegelshammer" bezeichnet. Deswegen ist vorstellbar, dass die Fundstelle mehrere Nutzungsphasen aufweist und im 20. Jahrhundert hier ein Hammer befand.
Also schon einiges mehr als ein Rennofen. Deshalb umso verwunderlicher dass es keine Nachweise darüber gibt. Wäre natürlich schön wenn sich das Fachleute vom Schmiedehandwerk mal ansehen. Nicht weit davon steht mein Elternhaus, welches früher eine Schmiede war. Leider ist darüber auch nichts näheres bekannt.

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Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....

von Berrickert am 21.09.2015 22:27

Klingt alles sehr interessant. Ich habe das auch schon unserem zuständigen Archäologen gezeigt, der dann einen Bericht darüber verfasst hat. Aber es wäre schön wenn noch mehr im Detail zu erfahren. Da ich selbst leider weder von Verhüttung noch vom schmieden Ahnung habe, freue ich mich hier dann Fachleute zu dem Thema zu finden. Was die Platten angeht, kommen die mir halt vor wie Gusseisen. Wie gesagt, bin kein Fachmann. Es liegt schon ziemlich viel Material dort herum. Auch Teile von Ofenwänden mit Anhaftungen von Schlacke.
Ich werde morgen mal den Bericht vom LWL-Olpe posten.

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Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....

von Berrickert am 21.09.2015 20:21

Hier habe ich einige Fotos. Hoffe man kann etwas erkennnen. Der Fundort liegt nahe Lüdenscheid.

http://schmiededaseisen.de/gallery/Berrickert/verhttung/1345457/

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Re: Historischen Rennfeuerplatz gefunden.....

von Berrickert am 20.09.2015 15:05

Beim Wandern ist mir eine Stelle im Wald an einem Bach aufgefallen, an der Unmengen Schlacke, Kohle und Metallteile ( Dicke Platten und Klumpen ca. 30-40 Kilo) herumliegen. Das ganze erstreckt sich über mehrere hundert Quadratmeter. Eine Anfrage im Stadtarchiv ergab keine Anhaltspunkte. Weiter oberhalb kann man noch Umrisse von 2 Teichen erkennen. Nach einem Treffen dort mit einem Archäologen wurde von ihm bestätigt dass es sich um einen Verhüttungsstandort handelt. Leider ist in keinem Archiv etwas darüber zu finden. Aber sehr interessant allemal. Und das direkt vor der Haustür.

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