Wundarztbesteck

1  |  2  |  »  |  Last [ Go to bottom  |  Go to latest post  |  Subscribe to this topic  |  Latest posts first ]


Teckschmied

60, male

Posts: 67

Wundarztbesteck

from Teckschmied on 12/15/2014 12:17 AM

besteck1.jpgIch bin blutiger Anfänger und habe mich an einem mittelalterlichen Wundarztbesteck versucht. Das Ergebnis eines Sonntags mit 8 Stunden schmieden findet man auf dem Bild. Wundsonden und Haken, Skalpelle, scharfer Löffel, Knochenheber, Knochensäge, Schädelbohrer und ganz oben drei Pfeilspitzenzieher. Mit denen bin ich aber nicht zufrieden weil mir beim ausbreiten des Materials die Ränder eingerissen sind. Wahrscheinlich zu kalt geschmiedet? Ich denke ich schrote die Tülle ab und versuchs nochmal! Auf dem unteren Bild sind zwei Ausbrenneisen (Kautereisen) mit angenietetem Holzgriff aus Walnuß (baum vom Nachbarn). Die Zange rechts ist eine gekaufte Schmiedezange, eignet sich aber auch gut zum Zähne brechen :)

Ich möchte auch einen Pfeilzieher für breite Jagdspitzen machen, vielleicht hat einer einen Tipp wie ich das angehen kann damit mir das ausgetriebene Blatt nicht reißt.

Grüßle

besteck2.jpg

 

 

Reply Edited on 12/16/2014 02:18 PM.

Hobbyschmiede

62, male

Posts: 497

Re: Wundarztbesteck

from Hobbyschmiede on 12/15/2014 08:10 AM

moin und herzlich Willkommen hier im Forum ,vieleicht kannst Du ja mal ein Bild "nur " von den Pfeilziehern einstellen damit man sehen kann wie die aussehen . Ich solche "Dinger" nicht ,Gott sei dank ,hört sich nicht so prikelnd an )   

 

Gruß von der Grenze



Jörg



Und immer schön das Feuer schüren

Reply

DietmarC

57, male

Posts: 363

Re: Wundarztbesteck

from DietmarC on 12/15/2014 01:17 PM

Herzlich wilkommen

Aua da tut mir alles bei weh wenn ich das nur sehe.
Saubere Arbeit.
Viel Spass bei uns.

Aua Aua...........

Gruss Didi

Reply

Teckschmied

60, male

Posts: 67

Re: Wundarztbesteck

from Teckschmied on 12/16/2014 02:10 PM

zieher2.jpgzieher1.jpg

 

 

 

 

 

Ich denke man sieht was ich meine. Benutzt wurden die Dinger zusammen mit einer Wundsonde...wo und wie tief sitzt die Pfeilspitze. Dann wird die Tülle an der Spitze vorbeigeschoben und wieder zurückgezogen. Damit kann die Spitze sicher gefasst und ohne weitere (größere) Verletzung herausgezogen werden. Aber hier die Bilder:

zieher3.jpg

Reply

Hacheschmied
Deleted user

Re: Wundarztbesteck

from Hacheschmied on 12/16/2014 06:36 PM

Hi,

es sieht hier so aus als ob du zu kalt gearbeitet hast und dadurch das Material spröde geworden ist.

Ich kenne die Pfeilschnapper vorne geöffnet das man Sie auch wenn die Spitzen in einem Knochen etc. stecken raufschieben kann. Weiterhin wäre es vielleicht "hübscher" wie auch funktionaler ggf. die Ränder zu versäubern um eben "weniger Verletzungen" hinzubekommen.
Das möchte ich generell als Kritikpunkt einwerfen. Ich gehe stark davon aus das Wundarztbesteck auch im Mittelalter schon nicht billig war, aber daraum auch wohl eher gut bzw. sauber gearbeitet war. Schleifsteine und Feilen waren bekannt und wurden wohl auch benutzt.
Bitte nicht krumm nehmen.. Aber die Klischees von "raues wildes Mittelalter" werden so häufig gefördert... wenn man sich die Originale anguckt sind die doch teilweise sehr liebevoll gearbeitet.

Reply Edited on 12/16/2014 06:45 PM.

Teckschmied

60, male

Posts: 67

Re: Wundarztbesteck

from Teckschmied on 12/16/2014 08:46 PM

Hallole Hacheschmied,

danke für die Hinweise. Die Teile waren "quick and dirty". Ich mach´ das nochmal von vorne neu und mit ein bischen mehr Mühe. Und jetzt auch mit mehr "know how". Nur durch Üben kommt man voran. Die Ergebnisse werde ich dann natürlich präsentieren.

Grüßle

Reply

Acetylen

46, male

Posts: 148

Re: Wundarztbesteck

from Acetylen on 12/16/2014 09:46 PM

So sehen die Teile aber archiologisch aus. 

Weiter so.

Lehrling ist Jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann

Reply

Teckschmied

60, male

Posts: 67

Re: Wundarztbesteck

from Teckschmied on 12/17/2014 08:03 PM

Hallole Hacheschmied,

wenn man die Galerie der Hacheschmiede anschaut weiß ich was du meinst. Ich bemühe mich auch die Klischees zurechtzurücken. Meine weiteren Projekte sind auch eine Fleischwendegabel, ein Vorlegemesser, Pfanne und Mastermyr-Grill mit der notwendigen Sorgfalt herzustellen. Ich hoffe das kopieren ist erlaubt (wenn man von der meisterlicher Vorlage das Ergebnis des Kohlenjungen als Kopie bezeichnen darf). Ich werde sicherlich ein paar mal auf die fachliche Kompetenz im Forum zurückgreifen müssen.

Beim Bogenschießen sagt man: alle ins Kill....wie sagt man beim Schmieden wenn das Werk gelingen soll???

Grüßle

Reply

chirmech

66, male

Posts: 3

Re: Wundarztbesteck

from chirmech on 12/25/2014 09:03 PM

Hallo Teckschmied,

deine Instrumente sind , wenn es deine ersten sind, als gelungen anzusehen. Nun, ich bin Chirurgiemechaniker und meine ersten Übungen waren einfacher als deine Schmiedearbeiten. Im Normalfall beginnt man mit einfachen Zungenspateln  
Was dir noch fehlt sind Pinzetten ( Anatomische und Chirurgische ) sowie Klemmen. 
Bin mal gespannt auf deine nächste Serie .

Liebe Grüße aus dem Allgäu
Thomas
 

Reply

Olav_der_Sc...

56, male

Posts: 20

Re: Wundarztbesteck

from Olav_der_Schmied on 12/26/2014 12:27 AM

Die Pfeilzieher sind leider schon etwas veraltet, die Medizin war da schon etwas weiter.
Seit dem 4.Jhd. BC ist der Diokles-Löffel bekannt.
http://imperiumromanum.com/kultur/medizin/medizin_instrumente_dioklesloeffel_01.htm

Falls nicht schon bekannt, empfehle ich aus 25/2002 und 26/2002 von "Traditionell Bogenschiessen" die Artikel:
Pfeilwunden eine wichtige Triebfeder in der Geschichte der Chirurgie, Teil 1 und Teil 2 Von Hubert Sudhues

Und die Die Dissertation "Wundballistik bei Pfeilverletzungen"
http://d-nb.info/972557253/34


Reply
1  |  2  |  »  |  Last

« Back to forum