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Re: zweimal aus der Schmiede für die Küche...
from Ambossheini on 04/14/2017 05:48 PMHi Manfred,
Danke für die Blumen,
die Schmiede ist in Görzig, zwischen Großenhain und Meißen. 1745 steht über der Tür...
Ich glaube ein paar Werkzeuge könten aus der Zeit stammen.
Sie ist in Privatbesitz, der Eigentümer lässt mich dort arbeiten, unter anderem weil ich umzugstechnisch geschuldet nicht mehr schmieden kann.
Leider.
Ich schau mal nach wegen Bildern...
Viele Grüße, Andreas
zweimal aus der Schmiede für die Küche...
from Ambossheini on 04/14/2017 01:58 PMHallo zusammen,
hier mal wieder was von mir...
Um es kurz zu machen, es sind zwei Küchenmesser der etwas anderen Art - zwischen allen Stühlen. Aber sehr solide... Geschmiedet aus einer meiner Lieblingsschruppfeilen, die in jahrelanger Benutzung irgendwann verschlissen und abgenutzt war. Die Länge der Klingen ist um die 18 cm, die der Griffe 12 cm. Entstanden ohne Maschineneinsatz, sieht man vom Zerflexen der Feile, Schmiedegebläse und einer Bohrmaschine fürs Griffholz ab. Messgeräte habe ich auch keine verwendet, nur einen kleinen Schlosserwinkel...Ich habe -wie immer mehr Aufwand in die Wärmebehandlung als in das Finish gesteckt... die Bilder 3047,3048und 3049 zeigen ungefähr was ich meine. Drei mal angelassen auf strohgelb... mit glühendem Eisenklötzchen.
Die Formgebung erfolgte durch Feilen, der Rest Klingspor 40 er, 120er 400er und 1200er.
Griff ist Maserbirke, Knochen, Leder, und ganz entgegen meiner Art- eine Alpakkaplatte, punziert.
Die Angel ist durchgehend und am Ende vernietet. (Pro Messer 1,5 h) Verklebt mit Bindulin Epoxy und bei 40 Grad getempert.
Die Klingen haben zwei Schnittwinkel, die ersten 3 cm von der Klingenwurzel sind beilähnlich, der Rest mit sanftem Übergang nach der Spitze- Flachschliff, leicht ballig. Fragt mich nicht nach Gradzahlen, ich weiß nur dass sie scharf sind... Kann man mal nen Knochen oder Tiefkühlspinat zerhacken, habe ich mir gedacht...
Und solide, sind beide getestet, zwei Buchenkloben gespalten, mehrfach, draufsetzen der Klinge- dann mit einem groben Knüppel durchgetrieben, klappt, hält, keine Risse...
Und rasieren ging hinterher auch noch. Naja beim Spalten reißt ja das Holz selbst auf...
Die Steckscheiden sind aus Sattelleder, gewohnt rustikal aber auch sehr stabil, die Keder sind jeweils aus Spießleder, dürfte also nix passieren.
Das besondere an den Dingelchen sind die Kisten, ich habe zwei Kästchen gebaut, auch Handarbeit nach Art einer japanischen Werkzeugkiste...
Aus Kiefernbrettern. Die Originale sind nach Toshio Odates Aussage in " Die Werkzeuge des japanischen Schreiners" nur zusammengenagelt. Das habe ich nicht übers Herz gebracht und die Seitenbretter geschäftet und die Stirnwände in den Boden mit einer Nut eingelassen, vernagelt und geleimt. Minimal gehobelt und mit Arbeitsplattenöl versiegelt.
Holzdeckel mit Keil zum verschließen, ich bin der Meinung, besser und einfacher geht's nicht.
Die Messer hat eine Kollegin bei mir machen lassen, sie ist fasziniert vom Schmieden...
Hat selber mitgetan, beim Schlichten,Absetzen,
Eines ist für sie, eines für ihre Mutter. Welches nun für wen- ich weiß es nicht...
Das eine sieht stimmiger aus, das andere ist führiger und leichter.
Das schwerere von beiden hat 297 Gramm, das leichtere 220 Gramm. Eigentlich nichts für zarte Frauenhände, aber ich habe die Griffe so gemacht, dass sie mir zu dünn vorkommen, so sollte es stimmig sein.
Ja- nun - die schöneren Fotos habe nicht ich gemacht, unschwer zu erraten, welche es sind...
Ein paar Impressionen von der alten Dorfschmiede in Görzig sind auch noch dabei, der Eigentümer, der Werner Dittrich lässt mich dort großzügigerweise werkeln.
Ein riesengroßes Dankeschön an ihn und Herzliche Grüße an seinen Vater, über 90 und gelernter Schmied... Ich werde ganz zitterig, wenn er mir auf die Hände schaut.
Selber macht er leider nichts mehr.
Nach langer Abstinenz- wieder mal was- wie gesagt, bin etwas aus der Übung, war ich da jemals richtig drin seid nicht so hart mit mir...
Viele Grüße, Andreas
Das Rohmaterial...
ein bisschen in Form gebracht...
und ein bisschen gefeilt
beim Anlassen
schöne Farbe...
nach der WB...
so sieht`s roh aus...
und so fertig... mit Lederhose...
und ab jetzt ungeordnet...
mit Kiste ...
das Duo auf der Decke am Feuer...
ohne Kommentar...
Re: Hammerbestimmung
from Ambossheini on 03/25/2017 12:32 PMHi Daniel...
Der Hammer mit dem USSR, Kürzel für Union Socialist Soviet Republic. Also ehemals sowjetische Produktion und vermutlich Export. Weil inland hätte eventuell CCCP draufgestanden ( Sojus Sozialistitscheskich Sowjetskich Respublik) Phonetisch übersetzt.
Ich selbst habe 3 Stück von der Sorte und bin damit rundum zufrieden. Ich denke nicht mal, das das spezielle Schmiedehämmer sind. Sie sind halt anders. Aber durch die gedrungene Form und die relativ kleine und rundliche Form der Bahn und der Finne kannst Du schon Material bewegen...
Die Finnen habe ich jeweils bei meinen seitlich die Kante verrundet.
Die Schmiedemarke- keine Ahnung das Internet wird`s irgendwo in den Seiten der russischen Tundra, Taiga was auch immer wissen...
Die Dinger kenne ich aus Armeezeiten, dort waren sie in den Werkzeugsätzen von den Russenlastern Ural, KraZ und Co. mit drin, Gewicht von 500 Gramm- bis ca 2 Kg.
Also - Glückwunsch zu dem Teil. Ein individueller Hammer fürs nicht alltägliche...
Viele Grüße, Andreas
Re: Mobiles gestell aus Metall für einen Amboss
from Ambossheini on 01/29/2017 01:22 PMHi HabRo,
"Nicht zieht" meint, der Amboss nimmt die Energie Deines Hammerschlages nicht richtig auf, bzw nimmt er schon, aber er kann sie nicht ableiten und sie wird nicht gedämpft Kann somit auch nicht dem Hammer eine "Gegenkraft" entgegenbringen. Das heißt er schwingt und vibriert. Ein Holzklotz ist ein exzellenter Schwingungsdämpfer und beruhigt den Amboss in dem Moment wo er schwingt. Vorausgesetzt der Amboss hat einen schön passigen Sitz auf dem Klotz.
Man kann das noch fördern, indem man Bitumenpappe, Bleifolie unter dem Amboss platziert.
Ich habe meinen Amboss 65 Kg auf/in einem Klotz aus Robinie stehen. Ich habe dazu den Fuß auf dem Holz nachgezeichnet und den Umriss ca 1,5 cm tief ausgestemmt. Dann den Amboss draufgestellt und mit einem schweren Holzhammer immer schön senkrecht angeklopft. Das Ergebnis war, dass ich den Klotz umschmeißen konnte und der Amboss nicht abfiel...
Ich habe ihn dann mit Drehen, Kippeln und draufhopsen abbekommen. Dann zwei Lagen Bitumenpappe auf den Fuß gelegt und dem Umriss des Fußes folgend mit einem leichten Hammer ausgedengelt, immer an der Ambossfusskante entlang...
Die Pappe in die Vertiefung, Amboss drauf - und wohlfühlen.
Ich habe ihn bislang niemals mehr abmachen müssen, würde wohl auch schwer gehen. Auf jeden Fall ist er recht leise, steht sicher, kippelt nicht- und zieht...
Ach so, der Klotz, egal aus Hartholz, Beton, etc muss immer breiter und länger sein als die Standfläche.
Viele Grüße, Andreas!
Re: Mal eine Reko...
from Ambossheini on 10/17/2016 11:15 PMHi Lenni,
ich weiß nicht, ob`s der Lehrling war oder Geselle oder oder oder.
Der Kollege hat`s ausgegraben. Nee die beiden Keile und dann noch einer oben größer als unten habe ich genommen, weil das Haus m.E. nach relativ groß zum Keil ist. Ich gestehe hiermit, ich hatte keinen größeren. Also zwei - einmal mittel, einmal klein.
Zum anderen kenne ich meinen Kollegen, und traue ihm nicht wirklich. Wenn er seine Fiskars Beile, 4 Stück von scharf nach "Maurerhammerschneide" gehackt hat und er nichts mehr findet, nimmt er das.
Aber es ist ein Spielzeug, unter einem Kilo. eher ein Beil, wenn der vormalige Stiel nicht auch fast so lang 58 cm gewesen wäre...
Jetzt isser 60 cm.
Mal eine Reko...
from Ambossheini on 10/16/2016 10:43 PMHallo zusammen,
ich habe mal wieder einen Hühnerstallfund für einen Kollegen flottgemacht. Eine kleine Axt, handgeschmiedet vom wahrscheinlich schon lange nicht mehr unter uns weilenden Dorfschmied des Vertrauens...
Der Kollege hat das Ding beim Ausräumen seines alten von ihm gekauften Bauernhofes gefunden, im Sand, aber eben trocken liegend, so dass der ganze Axtkopf total verrostet erschien. Beim Bearbeiten mit einer Zopfbürste war der Rost sofort weg, kein Lochfraß nix.
Aber ich habe eben auch erst dann gesehen, dass das Ding gute alte Handarbeit war. Schweißspuren unterm Haus, beim an-die-Schleifscheibe-halten- Schneide- wie eine Wunderkerze, Haus langweilige gerade orange Funken...
Der Stiel war zwar noch leidlich erhalten, er guckte wohl unterm verk... Stroh hervor, aber eben gammlig und wurmstichig. Außerdem war er langweilig gerade.
Schade, dass ich wie sooft keine Bilder von vorher-nachher gemacht habe.
Jedenfalls habe ich ein schönes Stück Esche genommen, alt, aufrechtstehende Jahrringe und habe einen Stiel gehäckelt, geschnitzt und ein wenig geraspelt. Werkzeuge waren mein kleines Breitbeil, Zugmesser, Schabhobel,Gitterraspel und ein Taschenmesser, Marke Topman, Made in Japan... Feinarbeit ist nicht, Finish erfolgte mit dem Taschenmesser. Die Form naja- etwas geschwungen- verhalten elegant. Ich durfte mir beim Formen alle Freiheiten nehmen, da ich auf Kurven steh, kam die Form dabei heraus.
Wovon ich erst lange Zeit nicht zu überzeugen war, sind die Ringkeile, die ich verwendet habe. Ich stand bisher immer auf selbstgeschmiedet mit kleinen Widerhaken.
Seit ich einen ringverkeilten Hammer besitze, bin ich überzeugt von den Dingern. Auch wenn man mit dem Ringkeil den einfacheren Weg geht, oder gerade weil...
Wermutstropfen ist die nicht mehr historische Anmutung.
Es war schon immer ein wenig Pusselei einen Stiel mit 2xHolz und einmal Stahl zu verkeilen. Auf jeden Fall ist der Arbeitsaufwand größer, als mit den beiden runden Drehteilen...
Die Axt soll dann einen Ehrenplatz haben, er sprach mal irgendwie von Herrenzimmer, wo man rauchen darf...
Viele Grüße, Andreas!
Spielzeugaxt von links
...von rechts
von nah
mit grob eingeschweißtem Blatt...
...neumodische Ringkeile
Maseresche...
...sitzt
und liegt gut in der Hand.
Re: Bronzebecken...
from Ambossheini on 10/13/2016 09:33 AMHmm, befürchte ich auch, dass es so werden wird, aber eine Nickerzwinge z.B. muß sitzen, da gibt`s nicht viel Spielraum...
Also wahrscheinlich mit Gesenken arbeiten oder gleich gießen...
Viele Grüße und vielen Dank, Andreas
Bronzebecken...
from Ambossheini on 10/12/2016 10:13 PMHallo mal in die Runde:
Ich habe von meinem Junior ein altes gesprungenes Schlagzeugbecken aus Bronze bekommen.
Bei Messing und reinem Kupfer kenne ich es so: ausglühen abkühlen/abschrecken und es wird nach hämmern, treiben und Co, wo es Härte gewinnt, wieder biegsam. Bei dem Material von den Becken bringt es gar nichts. Es bleibt so hart.
Eigentlich wollte ich das Zeug, ca 3mm stark als Material für Beschläge , Zwingen etc nehmen, es funktioniert aber in dem harten Zustand nicht, weil es einfach zu spröde ist... Hat eventuell jemand eine Idee, wie ichs`s weich bekomme?
Viele Grüße, Andreas!
Re: Schraubstock
from Ambossheini on 08/28/2016 12:55 PMHi zusammen, die kleinen Dinger sind sogar sehr gut zu gerbrauchen, ich glaube trotz ihrer Zwergenhaftigkeit sind sie haltetechnisch einem Baumarktding eindeutig vorzuziehen...
Das Gute bei den Kleinen, sie sind handlich und mobil zu verwenden!
Der Kumpel unten im Bild ist zuständig für kleine feine Arbeiten, gibt nix besseres!
Viele Grüße, Andreas!
Re: Naht an der Schneide
from Ambossheini on 08/28/2016 12:33 PMHallo Volker,
ich denke schon dass das funktionieren würde.
Am besten denke ich, würde es gehen, wenn Du ein nicht durchgegerbtes Leder verwendest. Sogenenanntes Spießleder. Da ist der Gerbstoff nur außen zum Wirken gekommen, in der Mitte hast Du eine Schicht Rohhaut. Das Zeug ist quasi nicht schneidbar, oder zumindest sehr schlecht zu schneiden. Allerdings knannst Du dieses Leder nur nass formen, weil die Rohhaut sehr widerspenstig ist und sich nur verformen lässt, wenn sie N a s s ist. Sie behält nach dem Trocknen allerdings zu 100 % die Form, in die sie gebracht wurde. Imprägnieren geht hinterher nach dem Formen und trocknen vorzugsweise mit Wachs, Bienen/Carnaubawachs würde ich nehmen. Holzteer geht auch oder Mischung Holzteer/ Wachs, warm zusammengerührt.
Weil bei Fett setzt eine leichte Gerbung ein und Du veränderst den Rohhautstreifen geringfügig in Richtung mehr weich. Wenn Du mal so was gemacht hast- bitte Fotos...
Ein Minisax mit Spießlederscheide...
Sehr beschwerlich zu nähen, weil der ungegerbte Streifen im Leder schlecht durchzustechen ist, deswegen immergut feuchthalten, allerdings nicht tropfnass, sonst verzieht sich`s nach dem Trocknen...
Links neben dem Daumen ist ein weißer Punkt im Leder zu sehen, nicht eingefärbt, durch Zufall, bei Spießleder siehst Du da einen hellen Streifen...
Ein Jagdskinner, Steckscheide aus Wildschweinspieß, das Zeug hat blechartige Konsistenz.
Nur zu nähen wenn das Leder nass ist, und man sich irgendwie abreagieren muss...
Viele Grüße, Andreas!