Beil aus C45?

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HACHIJURO

80, Männlich

Beiträge: 170

Re: Beil aus C45?

von HACHIJURO am 20.05.2022 11:18

Sascha,

die Jahresringe bei Deinem Stiel sind "liegend", nicht "stehend", wie von Dir empfohlen ( https://www.holzwerken.net/artikel/archiv/stehend-oder-liegend ). Als Musterbeispiel vielleicht nicht so geeignet?

 

Freundliche Grüße

Jean 

 

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FaberFerrarius

-, Männlich

Beiträge: 115

Re: Beil aus C45?

von FaberFerrarius am 20.05.2022 17:44

Hallo zusammen,
das mit der fehlenden Zeit kenne ich - man hat halt immer nur die Zeit die man sich nimmt...
@Jean: Anscheinend gibt es unterschiedliche Auffassungen zu stehenden und liegenden Jahresringen.
In dem von Dir verlinkten Beitrag ist das anhand des skizzierten Brettes ja eigentlich eindeutig, dennoch findet man das im Bezug auf Werkzeugstiele oft anders definiert.
Es geht ja dabei um die Belastungsrichtung im Stiel welche in Richtung der Schneide (bei normaler Benutzung) größer ist als in Querrichtung. Demzufolge sollen Die Jahrringe möglichst parallel zur Schneide laufen. Vielleicht ist die Verwendung des Wortes "stehend" in diesem Zusammenhang unpassend.
Auf meinem Foto ist aber zu erkennen, dass die Jahrringe in Längsrichtung des oval angezeichneten Auges laufen - dies scheint mir die geeignete Orientierung des Holzes zu sein. Bei meinem sehr geschwungenen Stiel würden, bei anderer Orientierung des Holzes, die Fasern aus dem Stiel laufen und die Bruchanfälligkeit wäre höher.
Hast Du dazu eine andere Meinung?
(genau zu diesem Thema gab es im Messerforum (20. Juli 2011) mal eine Diskussion: "Verlauf der Maserung bei (Axt)Stielen")
Schöne Grüße
Sascha

Es ist besser ein kleines Schmiedefeuer anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen!

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HACHIJURO

80, Männlich

Beiträge: 170

Re: Beil aus C45?

von HACHIJURO am 21.05.2022 11:21

Guten Tag, Sascha!

 

Idealerweise folgt die Maserung tatsächlich der Form des Griffs, aber bei einem ausgeprägten Kuhfußstiel ist das wirklich etwas viel verlangt! Aber es gibt ja gute Gründe für die Wahl der geeigneten Hölzer. Deren Zähigkeit verhindert das schichtweise Abreißen in der Maserung bei guter Dimensionierung und bestimmungsgemäßem Gebrauch.

Die Belastungen im Griffquerschnitt treten tatsächlich parallel zur Längsrichtung des Beilkopfes auf, und bei stehenden Jahresringen (der Ausdruck ist in der Tat nicht selbsterklärend, sondern eine willkürliche Festlegung) ist die Zähigkeit größer und das Bruchrisiko geringer. Bei Deinem Rohgriff-Entwurf wäre die Steifigkeit (bei verminderter Flexibilität) wohl höher, was sich im Gebrauch als unkomfortabel und eher ermüdend zeigen könnte. Auch Verzug könnte bei einem frischen Griffholz bei liegenden Jahresringen eher auftreten.

 

Wenn Du Bogenbauer wärst, gäbe es darüber keine Diskussion - im flexiblen Teil des Bogens geht natürlich nur "stehend"!

 

Freundliche Grüße

 

Jean

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