welchen stahl für`s messerschmieden
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Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von DerSchlosser am 18.12.2012 19:42- Schmiedekohle ist eine spezielle Sorte Steinkohle (Fettkohle)
- Koks 20-40 ist zu grob. Die Körnung sollte 10-20 betragen.
- Anthrazitbriketts sind ebenfalls zu grob und eignen sich auch zerkleinert nur bedingt zum Schmieden.
- es gibt einen Grund warum spezielle Schmiedekohle verkauft wird!
Du solltest Dir unbedingt einige Grundlagen zum Thema Schmieden anlesen
Viele Grüße,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von Eisenbrenner am 18.12.2012 19:55Anthrazitbriketts sind gänzlich ungeeignet, ich habe mir mal einen Sack gekauft. Da aus Staub gepresst zerfallen sie sehr leicht und aus dem Glutnest wird ein Glutpunkt.
Ich verheitze die Reste jetzt beim Anfeuern zusammen mit Holzkohle unten in der Esse, da Koks alleine sehr spät anbrennt.
Dafür sind sie recht gut geeignet.
Ich würde dir aber raten, für kleinere Messer mit einem etwas dünneren Stahl anzufangen, 20mm reichen mit etwas Erfahrung beim Ausbreiten noch gut für größeres Küchenmesser, 15mm wahrscheinlich noch für ein normales Messer. Ist aber natürlich kein Muss, das Ausschmieden schadet nicht.
Wenn z.B. die Feile erste Sternchen wirft ist da kein Gelbton mehr in der Farbe.
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von naabthalschmied am 18.12.2012 20:30Besorg dir "Schmiedekoks", den gibts schon in der richtigen Größe!
Wenn der Amboss nur 50 Kg hat, nimmt der nicht wirklich viel Energie auf ....
Fülldrahtschweissaparillo? Oh mein Gott..... und schweissen kannst du auch nicht. Das kannst vergessen, verkauf den und hol dir nen Elektrodenschweisser! Was solides, gebrauchtes!
Wenn du mit Holzkohle arbeitest, wäre es von Vorteil wenn du sie von der Seite her belüftest und einen engen "Feuerschacht" baust. So in etwa wie es die japaner machen.
Ingo
http://naabtal-klinge.de/
........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du Hammer schlage zu!..........
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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
metallo
Gelöschter Benutzer
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von metallo am 19.12.2012 11:05Hallo,
Ja das sorgt schon für Verwirrung.
Durchmesser und Länge, das wären interessante Angaben.
Koks, da gibts Körnung 4, das ist dann10 -25 mm. (ca.10-12€ / 25kg)
Aber - Achtung!
Koks muß trocken sein, sonst fliegt dir das Zeug um die Ohren.
Holzkohlebrikett kannst du vergessen.
Echte Holzkohle ist gut, aber auch teuer
Wenn dein Amboss auf nem Wackelpudding steht, kannst du kloppen wie ein Weltmeister, ohne das sich da viel tut.
Gruß Heinz
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von Hadi am 19.12.2012 18:59Der Amboß steht bei mir auf einem massiven Guss? gestell. Das war noch in der Werkstatt als ich das Haus gekauft habe. Das hat sicher nochmal 70 -100 kg.
Ich werd mir jetzt mal richtiges Material zum feuern kaufen und eventuell überlegen wie ich meine Esse umgestalte. Ich habe meine nach dem Vorbild in "Messer schmieden für Anfänger " von Ernst G. Siebeneicher-Hellwig und Jürgen Rosinski gestaltet und blase mit der Blasefunktion meines Werkstattsaugers (sehr laut !).
Ich halt euch auf dem Laufenden.
lg Hadi
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von dragonfire am 22.12.2012 20:06Stahl aus der Lanwirtschaft ?
Da gibt es doch viele stark beanspruchte teile zum Beispiel Mähmesser von Kreiselmähwerken , und Mähbalken , Pflugscharen ,
Futtermesser aus diversen Erntewägen , Diverse Federzinken von diversen Heuwendern , Kettensägeschwerter
ist davon nichts zu gebrauchen ???
Wie kann man hochwertiges Material ( Bleche Schwarz ) erkennen ?
Am einfachsten geht es noch bei den resten von der Feilenfabrick aus meiner Nähe entweder es sind ungehärtete gestanzte Feilen die verbogen sind oder die Reste der Bleche aus denen sie gestanzt wurden .
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von aeglos am 23.12.2012 00:42Zur ersten Schätzung des Kohlenstoffgehalts kann man den Funkentest heranziehen. Am besten mit bekannntem Vergleichsstahl, da kann man auch als anfänger größer kleiner schätzen. Und sonst: Versuchen zu härten. Brechen wenn möglich und Bruchkante ansehen.
Oder du kennst jemanden, der eine Funkenspektrometrie durchführen kann. Hochschulinstitute der Eisenhüttenkunde, Werkstoffkunde oder so etwas sind eine mögliche anlaufstelle.
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von Klaeus am 23.12.2012 10:32Die Stähle die in der Landwirtschaft verwendet werden eignen sich nur für grobe Haumesser. Maik hat mal Maishächslermeser für Ingo analysiert die aus Cr/Mo Stahl waren. Grob gesagt ist bestenfalls C70 zu erwarten.
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von Eisenbrenner am 23.12.2012 14:54Zum Thema Stähle und Landwirtschaft:
Ich glaube das dort in den Messern allgemein weniger C-Vorhanden ist. Dies ist ja auch bei z.B. Rasenmäher Messern zu sehen.
Die sollen wahrscheinlich weicher sein, um Kontakt mit harten Gegenständen wie z.B. Steinen besser zu überstehen.
Anders könnte es da bei Stumpfen und federnden Teilen sein, die wegen der fehlenden Schneide nicht so zäh sein müssen.
Ich habe mal aus Rundeisen (8mm Durchmesser vorne und hinten gerade, in der Mitte federförmig aufgewickelt), die wohl das Erdreich pflügen sollen ein spezielles federndes Schnitzmesser geschmiedet und musste das nochmal höher anlassen, weil es so hart wurde.
Nach dem Funkentest war es dann auch wirklich Stahl im Bereich 0,9-1,0 %C.
Ansonsten könnte man für den Anfang auch einfach mal ein passendes Stück Stahl kaufen( zum schmieden und als Vergleich für Funkentests) oder Spiralfedern verwenden.
Hier gilt aber die Preise gut zu vergleichen oder noch mal nachfragen, die Preise von online-Shops differieren hier unheimlich stark.
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: welchen stahl für`s messerschmieden
von Klaeus am 23.12.2012 18:05Also natürlich ist auch das was Eisenbrenner schreibt möglich. Meine Persönliche Meinung ist aber dass du als Anfänger beim Klingenschmieden anders vorgehen solltest. Für erste Versuche kannst du Spiralfedern verwenden. Da weist du in etwa was du hast und wie du ihn behandeln musst. Federstahl von Spiralfedern verzeihen auch viele Fehler. Wenn du dann mal ein wenig Routine hast kauf dir richtigen Klingenstahl oder verwende die Feilenrohlinge an die du ja gut ran kommst. Da weist du dann genau was du hast und kannst das Optimum erreichen.
Die Stähle aus der Landwirtschaft kannst du grob über das Funkenbild im C-Gehalt einschätzen und brauchbare Werkzeuge daraus herstellen die aufgrund der Masse auch nicht so empfindlich sind.