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Hibisgus

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Re: Amerikanische Zangen

von Hibisgus am 15.05.2014 10:01

Danke Jonas!

Der Übergang ist definitiv zu "schwach". Das liegt daran, das ich beim Ausziehen des Griffs am Anfang zu stark abgesetzt habe.
Material war Rund 22x150. Abgesetzt habe ich 100 und auf 310 ausgeschmiedet. Danach habe ich das Maul geschmiedet (16 abgesetzt). Der Rest ergibt sich.
Ich werde das nächste mal anstatt 100 nur 85 absetzen und das Maul bei 18 absetzen.
Mal schauen ob´s dann besser wird

VG Hibisgus 

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Hibisgus

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Re: Amerikanische Zangen

von Hibisgus am 15.05.2014 09:49

Noch ein Bild zu der "Schulter". Ich denke man kann sehen was ich meine.
ScreenShot427_klein.jpg 

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Hibisgus

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Re: Amerikanische Zangen

von Hibisgus am 15.05.2014 09:32

Ich schmiede gerade solche Zangen. Naja.... besser gesagt ich arbeite noch dran.... 
Ich finde diese Zangenform sehr schön. Beim Hufbeschlag wird das warme Eisen dem Pferdehuf angepasst, d.h. man geht mit dem Eisen zum Pferd, kontrolliert die Passform und ändert diese wieder am Amboss. Ist die Passform nur etwas zu eng, so kann man mit einer Zange die weit öffnet das Hufeisen direkt am Pferd mit dem Zangenmaul, durch spreizen an den Hufeisenschenkeln, entsprechend weiten. Dadurch spart man sich den Weg zum Amboss.
Zu den "Schultern" ist meine Theorie wie folgt: Dort ist der Schenkel gekröpft so das die Griffe im weiteren Verlauf übereinander liegen (keine Links-/Rechtshänder-Zange). Dieses Kröpfen schwächt den Schenkel. Durch das anbringen dieser Schulter wird diese Schwächung kompensiert.
Ob das der Grund ist, hab ich noch nicht herausgefunden.

Vielleicht weiß jemand mehr...
Versuch_1_2_klein.jpg
Versuch_1_1_klein.jpg


VG Hibisgus

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.05.2014 09:39.

Hibisgus

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Re: Dorfschmied`s Werkzeug

von Hibisgus am 15.04.2014 17:12

Hallo zusammen,

ich lese eigentlich nur mit, da ich mich nicht wirklich als Schmied in "eurem" Sinne sehe... Bin aber sehr interessiert was hier geschrieben und gezeigt wird .... Hut ab.
Muss jetzt aber zum Thema Hufschmied was los werden.
Es gibt zur Zeit etwa 3000 Hufschmiede in Deutschland, somit ist dieser Beruf meiner Meinung nach nicht am aussterben. In Deutschland dürfte es rund 1 Mio Pferde geben, und somit reichlich Arbeit. Die meisten Beschläge werden mit Hilfe von Rohlingen durchgeführt. D.h. Rohling warm machen und entsprechend der Hufform formen. Das hat natürlich nicht mehr viel mit dem Schmieden von Hufeisen im eigentlichen Sinne zu tun. Wenn man Geld verdienen muss, ist dies aber ein adäquates Mittel.
Oft werden aber noch Modifikationen im/am Hufeisen benötigt, vorallem im huf orthopädischen Bereich. Das beinhaltet Falzen, Lochen, Verbreiterungen, Kappen usw. kurzum viele verschiedene Schmiedetechniken.
Ich selbst bin Hufschmied und durfte (musste) in meiner Prüfungsvorbereitung viele Hufeisen "aus dem Stab" schmieden. Ziel dieser Übungen war es schnell und effizient zu Arbeiten. Hintergrund: Im Hufbeschlag wird nicht nach Zeit abgerechnet, sondern nach geleisteter Arbeit. Zur Prüfung wurde dann der Prüfungskommission eine Auswahl an Mustereisen präsentiert. Die Prüfung beinhaltet auch das Schmieden eines solchen "Mustereisens" aus einem Stück Flachstahl in 90 Minuten. Dies ist auch gleichzeitig eine eigene Wettbewerbsform, mit Europa und Weltmeisterschaften...
Erlaubt sind bei diesen Wettbewerben keine Hilfsmittel ausser Kohlefeuer, Amboss, Hammer und Handhämmer. Gesenke sind nicht erlaubt. Je nach Disziplin ist es erlaubt das Eisen zu raspeln. Bei Feuerschweissungen darf ein entsprechendes Schweisspulver verwendet werden.
Einige Beispiele:

 

Eagle Eye: Der Teilnehmer hat 10 Sekunden Zeit sich einen Huf / eine Hufform einzuprägen. Danach hat er 25 Minuten Zeit ein entsprechend passendes Eisen aus Flachstahl zu schmieden. in dem folgenden Video ein Heartbar mit Feuerschweissung.
https://www.youtube.com/watch?v=V3L--EqOwOI&feature=related

Eine weitere Disziplin ist das Schmieden einer Zange, hierfür hat man 45 Minuten Zeit. Dies gibt es auch in Kombination mit einem Hufeisen. Zuerst wird die Zange geschmiedet, anschliessend das Hufeisen. Besonderheit hierbei ist, das Hufeisen darf nur mit der zuvor geschmiedeten Zange geschmiedet werden.
https://www.youtube.com/watch?v=X3Fc_xIlGOU
https://www.youtube.com/watch?v=0n7lpJOPaTc&feature=relmfu

Auch für das Schmieden von Aluminium gibt es entsprechende Disziplinen:
https://www.youtube.com/watch?v=NgH8gAAJ5Oo

Nomales Eisen:
https://www.youtube.com/watch?v=WFYm4QHFqgY

Etwas ausgefallenere Eisen:
https://www.youtube.com/watch?v=5OU63scfjoA

Einige Impressionen von der Weltmeisterschaft 2012
https://www.youtube.com/watch?v=EIaUJTLscH0&feature=related
https://www.youtube.com/watch?v=r8cdm9GfWMU

Ich selbst habe einmal an einem solchen Wettbewerb teilgenommen. Allerdings nicht annähernd auf dem gezeigten Niveau Ich habe nicht die Zeit, Energie und das Geschick auf diesem Level zu schmieden... Trotzdem wird, so oft es mir die Zeit es erlaubt (mind. einmal wöchentlich) die Esse in Betrieb genommen und geschmiedet.
Ich hoffe euch meinen (von mir leidenschaftlich ausgeübten) Beruf etwas näher gebracht zu haben.

VG Hibisgus 

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