Wärmebehandlungs Techniken und Erfahrungen
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Re: Wärmebehandlungs Techniken und Erfahrungen
von Marianos am 16.09.2016 08:26Danke Bummi und allen anderen für die sehr hilfreichen Antworten. Dadurch ist mir einiges wieder ein wenig verständlicher geworden. Werd wohl eher mehr investieren und mir Motoröl nehmen. Scheint ja durch die langsamere Alterung zumindest auch ein wenig preiswerter als wenn ich Pflanzenöl nehme.
Re: Wärmebehandlungs Techniken und Erfahrungen
von Marianos am 09.01.2017 14:18Hallo Leute
Ich war jetzt relativ lange im Forum inaktiv. Aber ich hatte gesundheitlich und wegen Arbeit ein wenig zu kämpfen. Bin beim schmieden noch ganz ganz am Anfang. Meine Technik so wie Ausdauer lässt zu wünschen übrig. Jedoch das worauf ich stolz bin ist das ich es schaffe ein Messer zu schmieden (Aussehen ist nicht immer unbedingt schön). Aber das Härten (mache ich in gebrauchten Motoradöl) funktioniert wunderbar und für das anlassen nehm ich nichtmal einen Backofen sondern auf grund langer Recherche und all der Hilfe hier im Forum schaffe ich es in der Esse Anzulassen und rechzeitig abzulöschen. 2 Messer hab ich jetzt die auch mal langsam auf einem Herzeigbaren Lvl sind aber Foto mach ich erst wenn ich einen Griff drauf hab. Komm aber leider meist nur am Wochenende dazu. Werd auch wenn ich dazu komm Fotos meiner kleinen Schmiedestelle machen bevor ich anheize.
Ich möchte mich aber auf jedenfall nochmal bei allen für die Hilfe bedanken. Ich wusste immer schon das der Satz "Versuch macht kluch" wahr ist. Aber beim Härten ist der so war wie kein anderer. Als Anfänger am besten Metallschrott holen und loslegen. So habs ich zumindest gemacht und komme gut damit zurecht. Stahl kaufen kann man dann immer noch wenn man ein wenig mehr Erfahrung hat und vllt. mehr Geld.
Re: Wärmebehandlungs Techniken und Erfahrungen
von roman am 12.06.2017 09:49Guten Tag,
wenn der Stahl es zulässt, Wasser (abgestandenes Regenwasser, keine Blasenbildung im Gegensatz zu Leitungswasser, wenn Leitungswasser, dann mindestens ein paar Tage abgestanden).
Die anderen Stähle in Pflanzenöl, meist Rapsöl, 20 Grad reichen mir immer aus, Motoröl benutze ich keins, stinkt mir zuviel.
Extrem empfindliche Sachen oder kleine Klingen aus hochkohlenstoffhaltigen Stahl in Unschlitt. Unschlitt ist einfach gesagt Rindertalg, man kann ihn beim Metzger kaufen, auslassen in einer Pfanne, den flüssigen Talg in ein passendes Gefäß gegen (bei mir ein atter Fischbräter mit Deckel), die festen Bestandteile wegschmeißen (oder an die Hühner verfüttern). Sobald man härten will, das Gefäss erwärmen, der Talg wird dann wieder flüssig, ansonst ist er so fest wie ein Stein.
Aufwärmen in Holzkohlefeuer, Holzkohle vorher zerkleinern, so umschließt die Kohle besser das Härtegut und bei Holzkohle braucht man kaum Gebläseluft (bei ausreichend großem Feuer), bei Messern mit dem Rücken nach unten ins Feuer einhalten, ist die Klinge rotglühend mit der Schneide nach unten auf Härtetemperatur bringen. Bei Klingen halte ich keine Haltezeit ein, sobald sie auf Härtetemperatur sind wird abgeschreckt, zu lange Haltezeit auf Härtetemperatur setzt dem Stahl genauso zu wie zu hoch erwärmen.
Anlassen neben dem Feuer.
Gewöhnlich härte ich zweimal, wenn ich eine gehärtete Klinge wieder glühe sind eventuelle Spannungen gelöst.
Bei einer zu erzeugenden Härtelinie schrecke ich immer in Wasser ab, um eventuellen Bruch zu unterbinden ist das vorherige Härten und wieder ausglühen hilfreich, und cirka 0,5 mm Breite an der Schneide stehen lassen, zu dünn ausgeschliffen erzeugt oft Bruch oder Riss.
Viele Grüße
Roman