Rennofen im eigenen Garten

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a.w.maria

68, Weiblich

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Re: Rennofen im eigenen Garten

von a.w.maria am 28.02.2017 22:57

Hallo zusammen,


gestern habe ich mit Peter Broich Luppen versucht auszuschmieden. Wir haben mit der Luppe vom Dezember angefangen. Das erste Bild zeigt noch mal die Funken.

Die Ernüchterung kam beim ersten Hammerschlag: Die Luppe bröselte auseinander wie ein Butterstreusel. Nach zwei weiteren Hitzen und Schmiedeversuchen war das Thema durch. (Bilder 2 und 3)

Wir versuchten unser Glück mit einem Luppenstück von meinem abgesabberten Sommerofen mit ähnlichem Ergebnis. (Bild 4)

Jetzt kam ein Minilüppchen von 700 g dran, das ich aus Luppenbröseln des letzten Ofens im Aristoteles-Ofen zusammen gebraten hatte. Bilder 5 und 6 zeigen das Lüppchen und die Funken an der windabgewandten Seite beim Schleifen. Und siehe da, nachdem es die untere Schlackeschicht abgeworfen hatte, ließen sich zwei abgeplatzte Stücke zumindest schon mal zu einem Küchlein drücken und die beiden unterschiedlich großen Teilluppen ließen sich schmieden. Bild 7 zeigt das Lüppchen und Bild 8 zeigt den Minispitzbarren aus dem kleineren Teil. Er ist 8,7 cm lang. In Bild 9 die Funken des Spitzbarrens beim Schleifen. Ich sehe darauf tatsächlich weniger rot-orange Funken, die ich dem Phosphor zuschreibe. Weiß hier jemand, ob im Aristoteles-Ofen wirklich Phosphor reduziert wird?

Die Erze, die ich verhüttet habe, enthielten knapp unter 2% Phosphor und scheinbar hat das schon gereicht, die Luppe unschmiedbar zu machen. Die ganzen Brösel habe ich mitgenommen und werde sie verarbeiten, aber nicht mehr in einem Aristoteles-Ofen, sondern dafür baue ich mir eine Seitenwindesse oder ich baue den Schacht des letzten Rennofens dafür um.

Ich gäbe was darum, den Luppenschnitt, den ich hier habe, analysieren lassen zu können. Vermutlich ist die Luppe so schlecht schmiedbar, weil Eisen, Phosphor und Kohlenstoff an den Korngrenzen dieses lästige Steadit gebildet haben könnten. Ich würde es gerne sehen. Wenn von Euch jemand jemanden kennt, der jemanden kennt, der ein Auflichtmikroskop zur Verfügung hat, bitte melden!

Nur Phosphor, ohne Kohlenstoff hätte doch eigentlich zu einer Kaltbrüchigkeit führen müssen???



1_Funken_beim_Luppe_schneiden.jpg 
3_erster_Schlag_auf_die_Luppe.jpg 
4_Ergebnis_Luppenhaelfte.jpg 
5_naechster_Versuch_Luppenstueck_vom_Sommer.jpg 
6_festgebacken.jpg 
8_Funken_gegenueber_der_Luftzufuhr.jpg 
9_das_700_g_-_Lueppchen.jpg
12_Spitzbarren_aus_dem_kleineren_Teil_87.jpg 
13_Barren-Funken.jpg 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.02.2017 23:04.
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