Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

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EdgarDerSch...

23, Männlich

Beiträge: 714

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von EdgarDerSchmied am 03.10.2016 20:57

Dachte ich mirs doch
PS: wenn ich dran denke, frag ich mal morgen in der Schule nach dem WIG.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.10.2016 20:58.

nils

31, Männlich

Beiträge: 207

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von nils am 03.10.2016 21:31

Hallo Edgar,

kannst Du bitte ein Gesamtbild von der Bahn machen? Schräg und von oben fände ich ganz gut.

Und irgendwie glaube ich, dass du das lieber lässt (Mangel an Erfahrung und Ausrüstung), weil es sich einfach nicht rechnet.
Warte auf den Schnapper im Internet oder vielleicht findest du einen günstigen neuen Amboss im Forum.

Viele Grüße!
  Nils

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Welder

50, Männlich

Beiträge: 111

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von Welder am 04.10.2016 12:38

Hallo zusammen ,

Mit dem Amboss-Bau bin ich nicht sehr  vertraut,aber ein Schmiedekollege erzählte kürzlich,dass bei einigen Modellen eine weiche Platte als Bahn aufgeschweisst wurde mit dem Hintergedanken,dass sie sich durch das hämmern von selbst härtet. Die Bahnen waren aber ausgeschlagen und hohl,bevor sie hart waren.In der Schlosserei bei uns schweissen wir alle paar Jahre die Kanten wieder auf mit einer Hartauftrag-Elektrode (genaue Bezeichnung müsste ich nachschauen ) und zum abrichten nehmen wir ein Schleifgerät (mit Benzinmotor und biegsamer Antriebswelle ) mit einer grossen Topfscheibe ,welches zum Planschleifen von Schienenschweissungen vorgesehen ist und ein langes Haarlineal,ebenfalls vom Gleisbau.

Gruss Heinz

 .

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daus

40, Männlich

Beiträge: 124

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von daus am 04.10.2016 13:22

Edgar konntest du denn einen ähnlichen Zusatz für WIG wie die DUR600 Elektrode finden?
Ich würde da so oder so nicht mit WIG rangehen. Die Wärmeeinbringung ist bei WIG, neben Autogen, die höchste die du ins Material schicken kannst. Der Prozess ist außerdem elends langsam und die Handhabung auch nicht ohne. Gerade die Gefahr dir Oxideinschlüsse durch den (kurzzeitig) nicht von der Gasglocke geschützten Zusatz zu holen ist hoch.
Dein Gerät kann leider nicht auf PLUS schweißen, was für basische Elektroden aber notwendig ist.
Ich würde die erste Lage mit DUR300 schweißen und dann mit der DUR600 solange drüberlegen bis du annehmen kannst, dass du nach der Verschleifung eine schöne, rechtwinkelige Kante hinbekommst. 
Bei dem komplett ausgeschlagenen Teil könnte es knifflig werden, da du dabei ja sowohl in den Guss als auch in die gehärtete Stahlplatte die auf den Amboss geschweißt wurde, eingreifen willst.

Für deine Löcher bzw Schläge auf der Bahn würde ich mit voller Kanne Strom Punkte auf die besagten Stellen machen und dann verschleifen. Bei so kurzen bzw Punktförmigen Schweißungen besteht aber meist das Problem, dass die Hitze nicht lange genug wirkt und du Bindefehler riskierst bzw der Einbrand sehr gering ausfällt.

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DerSchlosser

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 1828

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von DerSchlosser am 04.10.2016 16:34

dass bei einigen Modellen eine weiche Platte als Bahn aufgeschweisst wurde mit dem Hintergedanken,dass sie sich durch das hämmern von selbst härtet.

also von "durch Hämmern selbst härtetem Stahl" habe ich noch nie gehört
Wollte Dir da jemand einen Bären aufbinden?

Gruß DerSchlosser

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

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WiCon

68, Männlich

Beiträge: 218

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von WiCon am 04.10.2016 17:16

@DerSchlosser: Martin, guck mal nach Manganhartstahl. Der ist im Ausgangszustand austenitisch und erreicht durch hämmern oder ähnliches Härtewerte bis 600HV (54,5HRC)

Grüße Willy 

Das kann man so machen, muss man aber nicht.

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daus

40, Männlich

Beiträge: 124

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von daus am 04.10.2016 17:27

@WiCon: sehr interessant! Hab davon auch nichts gehört und mal dieses Datenblatt gefunden http://www.bohler.at/deutsch/files/downloads/K700DE.pdf
Interessantester Punkt finde ich, dass die DUR600 dafür als schweißgeeignet gilt. Außerdem wird empfohlen, die Schweißstellen nicht vorzuwärmen und am besten direkt mit Wasser zu kühlen und/oder das Werkstück in einem Wasserbad liegend, die Schweißstelle exponiert, zu verschweißen! Was sagt man dazu.
Wie unsel geschrieben hat sollte man auch hier die Schweißung hämmern. Ich denke also weiters, dass unsels Elektroden den DUR600 nicht unähnlich sein werden. Bzw den anderen angehführten in dem Datenblatt.

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uuups

56, Männlich

Beiträge: 49

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von uuups am 04.10.2016 18:00

Das mit dem WIG schweißen würde ich mal ganz schnell vergessen.
Die Wärmeeinbringung ist punktuell viel zu hoch. Außerdem dauert das viel zu lange.

Dasselbe ist mit mal eben einen Punkt setzen.
Der Punkt ist dann hart und die Wärmeeinflußzohne weich...
Außerdem bringst du so sehr hohe Spannungen in das Werkstück.

Wenn geschweißt wird, dann eine größere Fläche (am besten die ganze Bahn) mit entsprechender Vorwärmung.

Bei Manganhartstahl gilt das natürlich nicht...da darf man nur mit möglichst geringer Streckenernergie arbeiten.
Das mit dem Kühlen ist da also schon richtig.
Man hämmert (leicht) um die Spannungen abzubauen...

@Welder: Schau doch mal bitte nach, das interessiert uns immer ;

@daus:  "Unsel"? 

 

 

Viele Grüße aus dem Ennepetal - Stefan (uuups)


Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.
[Offenbarung 21,6]

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.10.2016 18:14.

EdgarDerSch...

23, Männlich

Beiträge: 714

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von EdgarDerSchmied am 04.10.2016 20:13

nach einem erquickenden Computerabsturz, der mich einen sehr langen Beirag kostete, habe ich keinen Bock, alles nochmal zu schreiben. Daher hier kurz:
- Der Kumpel hat kein WIG, noch nicht mal ein Schweißgerät. Missverständnis.
- Mein Opa hat aber ein E- Schweißgerät. Ich frag bei Gelegenheit mal danach. Wird aber erst nach den Ferien was. Hoffe, mehr als einen verständnisosen Blick zu ernten, wenn ich frage ob das auch auf PLUS schweißt
- Gesamtbild von der Bahn?:IMG_4647.jpg Leider unterbelichtet, die anderen Bilder gingen beim Absturz verloren, man kann trotzdem etwas erkennen hoffe ich.

- Habe grade eine Stahlkugel fallen gelassen, hüpft zurück auf etwas über die hälfte.
- Hammer hüpft auch zurück, kann ich nicht beurteilen, da ich nie einen anderen Amboss hatte, und aus dem Praktikum hab    ichs vergessen. Auf dem Horn und Voramboss klingts heller als in der Mitte, kommt mir aber logisch vor.
- Ich hatte eigentlich ein Video gemacht, doch der PC-Absturz hat das leider samt Rohdateien entfernt! :( :.(
- Feile greift auf der Bahn nur an einer Stelle, das ist die, die voller Meißelnarben und Dellen ist. Besonders die Ränder sind sehr hart.
- Meißel schlägt sich flach, es besteht ein extremer Unterschied zwischen Bahn und Seite, an der Seite hinterlässt er deutlich Spuren, an der Bahn nur leichte Spuren an der weichen stelle, sonst nicht. 
- Bahn ist nicht ganz gerade, ein Leichter Durchhang ist der Länge nach mit Lineal zu verzeichnen, ist aber nicht sehr schlimm.

Manganhartstahl klingt interessant. Mal sehen. Obwohl die DUR 600 ja härter wird, angeblich. Reichen denn 54,5 HRC? 

Ich würde die erste Lage mit DUR300 schweißen und dann mit der DUR600

 Warum? Hält die Schweißung dann besser auf dem Material? 

Danke für eure vielen Beiträge, ich lerne hier grade echt viel.
Ps: Vielleicht sollte ich mal in Erwägung ziehen, einen Schweißkurs oder ähnlichs zu machen... 
VG Edgar 

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daus

40, Männlich

Beiträge: 124

Re: Aufarbeiten oder nicht aufarbeiten, das ist hier die Frage.

von daus am 04.10.2016 22:59

@uuups: hab aus versehen dieses Thema hier und das auf der vorigen Seite verlinkte geistig zusammengefügt.
http://schmiededaseisen.de/forum/re_ambosskanten_aufschweien-16939721-t.html#16939721
Da beschreibt unsel seine Herangehensweise.

@Edgar: den Tipp hab ich von Felix D. Er hat Bilder von seiner Ambossrepartur in der Galerie und ich hab ihm eine PN geschickt. Gefunden hab ich es auch mal bei einer Produktbeschreibung für die DUR 600. Weiß aber nimma wo. 
Die Ansage war ungefähr, dass die 300er zäher ist und besser geeignet ist für die erste Lage um die Schläge nach den harten Kanten besser abzuleiten. Dann muss man aber wieder zwei verschiedene Elektroden organisieren. Nachteilig. Kostet ja schon eine Packung die Hosn.

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