Eisenbahnschiene bestimmen?
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Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von EisenbahnPeter am 30.08.2012 20:33Ätz das Stück doch mal an wenn du es etwas ausgeschmiedet hast.
Die hier war zwar einige Jahrzehnte älter aber wer weiss
Allerdings wie schon geschrieben : Der Kopf war scheisse und der Stahl an sich taugte eben nur als Seitenlage.
Und leider zeigen nur die wenigsten solch ein häbsches Muster.
Servus
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von Mumpitz am 30.08.2012 19:35Hallo,
also jetzt komme ich endlich mal dazu, die Fotos von meinem Versuch hochzuladen.
Habe am Flansch der Schiene etwa 80mmx10mm große Stücke abgeflext und in der Esse zum glühen gebracht.
Nach dem Härten in Wasser, ohne Anlassen
Bruchprobe: Fast Glashart und nicht mehr mit der Feile zu bearbeiten (nächstes Bild)
Erneuter Versuch gleiches Spiel nur bei ca 220°C angelassen (Farbverlauf und Farbton kommen auf dem bild nicht ganz so gut rüber)
Es war mir dann nicht mehr möglich das Stück zu zerbrechen.
Fazit:
Ich werde evtl. nochmal das ganze mit Ölhärten probieren und dann mal schauen.
Ich denke aber dass ich daraus durchaus einige brauchbare Werkzeuge/Gesenke schmieden kann.
Gruß Marco
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von Damastschmied am 28.08.2012 20:11Aus der Ecke genommenen Neodymmagneten einer PC Festplatte ist da auch sehr sicher.
Gruß Maik
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von Eisenbrenner am 28.08.2012 19:48Konnte mit den ganzen Kirschfarben noch nie was anfangen.
Nimm einfach reines Salz, kein Meersalz oder Himalaya und warte bis es schmilzt.
Dann bist du im unteren Bereich des Härtefensters.
500 Grad anlassen wird dann federhart, das ist nichts für die meisten Werkzeuge.
Für Schneidwerkzeuge würde ich je nach anwendungszweck im Bereich 150-200° anlassen.
Und nicht vergessen wo bei alten Zügen das Klo war -> immer schön reinigen vor der Verwendung
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von Damastschmied am 28.08.2012 14:37Weiß ja nicht was du so zu liegen hast,vom C-Funken her kannst du es ja mal mit Blattfeder (je größer desto besser ) oder PKW Spiralfeder vergleichen.
Gruß Maik
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von Timm am 28.08.2012 13:13Die Anlasstemperatur hängt immer vom Verwendungszweck hab. Für eine Bruchprobe ist 500° jedoch so oder so viel zu hoch.
Die Bruchprobe würde ich zuerst ohne jegliches Anlassen machen, dann nach einem Anlassen bei ca. 200° (Weißgelb) - 230° (Goldgelb).
Ein Messer würde ich beispielsweise sogar nur bei 190° anlassen.
Gruß,
Timm
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von Mumpitz am 28.08.2012 12:26Hall
wie es aussieht werde ich heute Nachmittag die Esse anschüren. Ich mach dann eventell eine kleine Fotoserie von meinen Härteversuchen und Bruchproben. Ich habe mir vorgestellt, bei in etwa hellkirschrot zu härten welche Anlasstemperaturen könntet ihr mir dazu empfehlen? Wenn ich mich nicht irre, steht in meinem Stahlschlüssel ausgehend von C45 eine Anlasstemperatur von 500-550°C. Wwas haltet ihr davon? Ich dachte mir davon ausgehen bisschen weniger Temoeratur zum Anlassen und paar versuche mit unterschiedlichen Temps.
Gruß
MARCO
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von Eisenbrenner am 27.08.2012 23:53@Warrior
Das könnte man so auch über Werkzeugstahl sagen, der schwankt noch schlimmer, außerdem sind die 0,35%C bei modernen Schienen zu tief angesetzt, da wären es minimum 0,40%C und auch das ist eher unwahrscheinlich.
Fakt ist es gibt höher Kohlenstoffhaltigen Schienenstahl und weniger Kohlenstoffhaltigen genauso wie bei Werkzugstahl.
Dem Anwendungszeck entsprechend geht das aber nur bis zu Zäh-Harten Güten, da werden aber gute Messer draus, wenn man die richtigen Teile verwendet.
Wenn du ein unbezeichnetes Stück Stahl findest weist du auch nicht was drin ist bis zur Funkenprobe.
Bei neueren Schienen gibt es noch Walzzeichen um die Qualität zu identifizieren, bei älteren auch da muss man aber den Schlüssel kennen.
Die Schiene auf dem Foto hat ein älteres System.
Ich hab mir vom Alteisenverwerter ein Stück einer lt Walzeichen höherlegierten Schiene für etwas mehr als Schrottpreis geholt und da sind einige gute Messer draus geworden die auch noch nach dem Anlassen Glas ritzen.
Grüße,
Eisenbrenner
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von EisenbahnPeter am 27.08.2012 22:12Maxhütte ist richtig, die weiteren zeichen geben Aufschluss über Zugfestigkeit etc.
Das kann ich aber nicht auflösen.
Kompetente Ansprechpartner findest du mit etwas Glück beim grössten Produzenten http://www.voestalpine.com/schienen/de/products/railway_infrastructure/rails.html
Wie schon gesagt: Zum einen ist es logisch wenn zehn Tonnen pro Achse und ettliche Achsen pro Zug mehrmals am Tag und mit hundert oder mehr km/h drüberrutschen, das sich Risse bilden.
Zum andern habe ich die Erfahrung bereits mit solchen Stücken gemacht und könnte auch mal Bilder beisteuern wenn ich wieder Zeit habe.
Steg und Fuss kann man aber immer noch wunderbar verwenden.
Für Hämmer und Co würde ich aber neue Stücke verwenden, da kann dann immer noch genug schief gehen.
Was allerdings sein kann ist das sich tolle Muster zueigen wenn du den Stahl ausschmiedest und ätzt.
Dekorlagen wären dann durchaus eine überlegung wert.
Ein Bekannter hat mir mal so eine Schiene von vor 1900 förmlich aus den Händen gerissen weil es ausah wie der "Sumigaschijaschiaschi" $$$Stahl vom Dick.
Re: Eisenbahnschiene bestimmen?
von Sebastian am 27.08.2012 18:40Hallo,
die Bezeichnung MH dürfte auf die ehemalige Maxhütte hindeuten. Evtl. kannst Du in dieser Richtung recherchieren.
Grüße
Sebastian