Suche nach Beiträgen von Sebastian
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Die Suche lieferte 366 Ergebnisse:
Re: Bèché L2 50kg in Stockholm
von Sebastian am 01.10.2023 22:25Hallo Thilo,
die Laufbahnen der Zylinder, welche man auf den Fotos sieht, sind absolut in Ordnung. Hatte hier eigentlich schon ausführlich geantwortet, aber nach dem Absenden ging der Text seltsamerweise ins Leere. Schick mir doch der Einfachheit halber eine PN. Vorab: Auf all deine Fragen kann ich dir entsprechende Infos und Tipps geben, die auf einem reichen Erfahrungsschatz in Bezug auf Instandsetzungen von Lufthämmern beruhen.
Schöne Grüße
Sebastian
Re: Hartmann Lufthammer
von Sebastian am 17.09.2023 08:33Hallo Nils,
das Bärgewicht von deinem Hammer beträgt 45 Kg. Die gesamte Maschine wiegt ohne Motor 1250 Kg. Ist ein wunderschöner Hartmann-Lufthammer aus dem letzten Jahrgang, bevor die Produktion dort eingestellt wurde. Wenn du Unterlagen brauchst (insbesondere was die korrekte Einstellung der Ölpumpe betrifft), schick‘ mir eine PN.
Schöne Grüße
Sebastian
Re: Beche Lufthammer L2? : Hat jemand Unterlagen?
von Sebastian am 14.05.2023 08:33Hallo Jonah,
das ist in der Tat ein wunderschöner Hammer! Glückwunsch!! Lass mir doch deinen Kontakt per PN zukommen, dann kann ich dir eine Fülle von Informationen zu dieser Maschine geben….
Grüße
Sebastian
Re: Stahl des Hammerbären
von Sebastian am 05.07.2021 21:33Hallo,
kurz zur "Härtung": Nimm eine Feile, und du wirst sehen, dass der Bär sich damit wunderbar bearbeiten lässt. Was in deiner alten Anleitung als Härtung beschrieben ist, ist in diesem Fall eine Vergütung (eine Härtung wäre bei diesem Bauteil auf Dauer technisch auch ziemlich kontraproduktiv).
Und was den Wig-Schweißversuch betrifft: Natürlich lässt sich der C45 schweißen. Nur wird sich das Grundmaterial bei deinem Versuch, der jetzt technisch ohne die entsprechende Wärmebehandlung vor und nach dem Schweißen durchgeführt wurde, punktuell aufhärten.
Ich würde mich auch von dem Irrglauben abwenden, dass die Bärdichtung ein entstandenes Untermaß nach einem Abdrehen ausgleichen kann. Beim Aufschlagen auf das Werkstück wird der Bär entsprechend in alle Richtungen rumeiern (wie eben bei einer völlig ausgelutschten Bärführung).
Und noch deine "Hartmann-Frage": Der Werkstoff bei einem Hartmann-Bär soll angeblich auch irgendwo in Richtung C 45 liegen. Genauere Infos dazu habe ich aber leider nicht.....
Schöne Grüße!
Re: Stahl des Hammerbären
von Sebastian am 04.07.2021 17:22Hallo,
ich kenne einen Typen, der starke Furchen am Bär von einem 40er Hartmann mit Weichlot "zugespachtelt" hat. Anfänglich war ich auch etwas skeptisch, aber die Sache funktioniert tatsächlich -mittlerweile nach über 6 Jahren Betriebszeit- einwandfrei.
Die weiche Oberfläche spielt überhaupt keine Rolle, da nun mal nur die erhabenen Originalflächen tragen, und nicht die kleinen zugelöteten Poren. Entscheidend ist hier nur, mit einer geschlossenen Oberfläche wieder eine entsprechende Dichtheit herzustellen. Von Wig-Schweißen würde ich bei einem Bären die Finger lassen, und wenn du das Teil anschließend auch noch abdrehen bzw. rundschleifen lassen willst, kannst du dich wegen dem zwangsläufig entandenen Untermaß auch gleich noch um eine völlig neu angefertigte Bärführung kümmen. Gehärtet wird am Bär ebenfalls nichts......
Schöne Grüße!
Re: Stahl des Hammerbären
von Sebastian am 08.05.2021 17:19Hallo,
wie schon vermutet, ist SM-Stahl ein nach dem Siemens-Martin-Verfahren hergestellter Stahl, wodurch seinerzeit -im Gegensatz zu den anderen damals etablierten Produktionsverfahren- bessere Stahlqualitäten herstellbar waren. Hier noch ein Link zu einer entsprechenden Info:
Siemens-Martin-Stahl
Als Werkstoff für Hammer-Bären wurde oft C45 verwendet....
Schöne Grüße!
Re: Ventilsteuerung Lufthammer
von Sebastian am 06.03.2021 16:12Hallo,
@Fred
Von deinen hier angesprochenen Hämmern, welche beim Anheben des Bären auf dem Vakuumprinzip basieren, gibt es zwei unterschiedliche Versionen. Zum einen die alten Luftfederhämmer, bei welchen der Verdichterkolben im oberen Teil des Bärzylinders zusammen mit dem Bärkolben läuft. Bêché hat in seiner Anfangszeit auch solche Hämmer gebaut, wobei die kleinen -sehr schnell laufenden- Blechtreibhämmer diese technische Lösung dann beibehalten hatten. Zum anderen gibt es auch solche Hämmer, welche nach dem Vakuumprinzip arbeiten, bei denen aber der einstufige Verdichterzylinder ganz klassisch hinter dem Bärzylinder angeordnet hat. Soweit ich weiß, arbeiten z.B. die Hartenfels-Lufthämmer nach diesem Prinzip.
Ich selbst habe so ein Teil noch nie in Aktion gesehen, könnte mir aber vorstellen, dass gerade bei größeren Hämmern die Nachteile solcher Konstruktionen darin begründet liegen, indem hier der Bär beim Anheben in der Unterdruckphase ja nur mit theoretisch maximal 1 bar Druck von außen durch die Atmosphäre angehoben werden kann.
Schöne Grüße!
Re: Ventilsteuerung Lufthammer
von Sebastian am 24.02.2021 23:27Hallo Stefan,
was dieses spezielle Thema betrifft, gibt es zu diesem Buch meiner Meinung nach leider keine Alternative. Vor längerer Zeit wurden für dieses Werk teilweise völlig absurde 500,- Euro aufgerufen. Ich hatte dann das große Glück, und konnte hintereinander bei ZVAB drei Exemplare für ca. 30,- Euro / Stück ergattern. Eines habe ich dann behalten, und den Rest an Kollegen, die dem Buch eine entsprechende Wertschätzung entgegengebracht hatten, verschenkt.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass man bei ausdauernder Suche sicher auch mal Glück hat, und an diesen Schmöker rankommt. Ansonsten haben auch viele technische Bibliotheken das Buch in ihrem Bestand.
Viele Grüße!
Re: Ventilsteuerung Lufthammer
von Sebastian am 23.02.2021 21:23Hallo Stefan,
wie du schon erwähnt hast, muss das Hubvolumen vom Verdichterzylinder größer sein, als das des Bärzylinders. Durch die Kompression der Luft, und nicht zuletzt auch wegen Druckverlusten ist das notwendig. Der durchschnittliche Arbeitsdruck bei Lufthämmern liegt wohl bei ca. 2 - 3 bar, wenn ich mich jetzt nicht täusche. Diese ganze Thematik ist übrigens mit allen Berechnungen sehr gut in "Schmiedehämmer" von Guido Gube beschrieben. Wenn du dich in diese Materie vertiefen willst, kann ich dir dieses geniale Buch nur empfehlen. Gibt's aber leider nur noch sehr selten antiquarisch, und das teils zu völlig überzogenen Preisen...
Schöne Grüße!
Re: Ajax 2 Exzenter überholen
von Sebastian am 20.02.2021 14:38Hallo,
früher hatte ich mal einen schönen Lasco 1 - Federhammer (der mittlerweile durch diverse Lufthämmer ersetzt wurde), bei dem ich ähnliche Instandsetzungen durchführen musste. Glücklicherweise musste ich damals beim Exzenter nur den Verbindungsflansch leicht abfräsen, und damit war die Luft, welche sich nur in der Höhe bemerkbar machte, ausgeglichen.
Zu den Wellenlagern: Diese sind bei Federhämmern dieser Bauart immer mit Weißmetall ausgegossen, und so würde ich das an deiner Stelle auch wieder machen. Diese Aktion war seinerzeit bei meinem Hammer auch angesagt, und von der Durchführung her wirklich völlig problemlos. Mit dem Brenner das alte Lagermetall ausschmelzen, für den Wellendurchmesser einen entsprechenden Kern einlegen und seitlich abdichten, im Topf auf dem Campingkocher das Lagermetall verflüssigen, und rein mit der Suppe. Danach die Bohrungen zu den Schmierbüchsen setzen, die Schmiernuten noch einmeißeln, und fertig! Einfacher geht´s nicht, und von daher würde ich Rotgussbuchsen unbedingt sein lassen.
Diese Weißmetallgleitlager sind technisch für eine Stossbelastung perfekt geeignet, und wurden auch früher bei den Dampfloks an den Treib- und Kuppelstangen verwendet. Ein wirklich sehr informativer Link dazu -auch was die genaue Legierung von dem Lagermetall betrifft- wäre hier:
Lagermetalle von Dampfloks
Der von dir beschriebene Schlag der Exzenterwelle müsste allerdings unter einer Presse unbedingt gerichtet werden, da auf den Hauplagern ansonsten tendenziell nur eine Punktbelastung liegt, und der Exzenter auch darunter leidet. Diese Arbeit sollte aber auch kein großes Problem darstellen.
Etwas anders sieht es mit den Gehäuseschalen von dem Exzenter aus. Da hier schon schweißtechnisch rumgemurkst wurde, würde sich mir persönlich die Frage stellen, ob man die beiden Bauteile ganz einfach neu gießen lässt. Bei meinem Lasco waren z.B. damals beide Lagerböcke von der Blattfeder mehrfach gebrochen. Nachdem die Dinger von Haus aus schon etwas unterdimensioniert waren, habe ich die dünnen Schwachstellen mit Spachtelmasse etwas großzügiger ausgelegt, und die so ertüchtigten Lagerböcke als Gussmodell in eine Kunst-Gießerei gebracht, welche ansonsten eher Skulpturen anfertigte. Als Material wurde Bronze verwendet (die Legierung ging in Richtung RG 7), das Verfahren war simpler Sandguss. Die ganze Angelegenheit war damals unglaublich preiswert. Auf dem Foto kann man die verstärkten Lagerböcke aus Bronze gut erkennen.
Diese Art der Instandsetzung könntest du in deinem Fall auch übernehmen, und vorher mit Spachtelmasse für entsprechendes späteres Fleisch sorgen, was dann mit der Drehmaschine (bzw. teilweise Fräsmaschine) sauber abgearbeitet werden kann. In meinen Augen eine absolut souveräne und relativ kostengünstige Umsetzung!
Grüße, und viel Erfolg!