Gasschmelze für Bronzeguß
1 | 2 | 3 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Gasschmelze für Bronzeguß
von Moritz am 04.01.2013 08:18Ich dachte mir ich stell es mal ein in der Hoffnung, das jemand bereits etwas gemacht hat.
Ich würde gern größere 4-5kg Bronze warm kriegen und wenn möglich mit Gas.
Hat jemand Erfahrung, oder vielleicht schon ne fertige Anlage rumstehen?
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von akrumbsEisn am 04.01.2013 10:08Servus Moritz.
Bronzeschmelze sollte in keiner funktionierenden Gasesse ein Problem sein. Je nach Zinnanteil schmilzt Bronze bei 800-1000°, und die erreich ma immer.
Würde mir bei einem Versuch auch keine Gedanken über einen aufwendigen Tiegel machen. Für ein paar Hitzen tuts auch ein Stahltiegel, sonst könn mer ja was anfertigen.
Hab ein paar mal Messing geschmolzen war auch kein Problem.
lg
Walter
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von Aisperg am 04.01.2013 19:17Hallo Moitz,
Kollege krumbseisn schreibt zwar dass das kein Problem sein sollte und auch in einer Stahlpfanne gehen würde.
Da hab ich allerdings so meine Zweifel wegen der Bildung eines Eutektikums. Was ist das ? Ein Stoff geht mit dem anderen eine Verbindung ein, bei der der Schmelzpunkt des höheren in Richtung des niedrigeren abgesenkt wird. Da kann es vorkommen dass die Eisenpfanne schon mal bei ca. 1000°C schmilzt und alles landet im Feuer. Genau weiss ich das aber auch nicht welche Stoffe miteinander so reagiern.
Seit länger Zeit möchte ich auch Gießversuche starten, da werde ich mir aber einen Graphittiegel zulegen und den in dem Ofen, den ich ebenfalls noch am bauen bin einsetzen. Bei einer Menge von ca. 5 kg ist das ja nicht mal ein Liter. Ein Tiegel von 1.5 - 2 Liter könnte da schon reichen.
Wenn jemand aus dem Forum sinnvolle angaben zu den Punkten geben kann so möge er dies tun, wofür ich mich schon jetzt bedanke.
Gruß
Gerhard
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von Torsten am 05.01.2013 01:46Überhaupt kein Problem, mach ich recht häufig, Allu auch mal bis 20-25L
Bronce ist ein wenig tricky, die mag nämlich nicht überhitzt sein und da ich Kupferkabel dickeren Querschnittes aufschmelze wird die Zinnzugabe in Stufen gemacht erst mal so ein paar % um einen besseren Temperaturübergang vom Graphittiegel (im konkretem fall Hessiche Tontiegel da Graphittiegel ja C abgeben und das braucht man in der Bronce nicht) dann der Rest plus 1-2%, das Tinn vomAnfang ist dann bereits teilweise wieder verdampft.
Bei Allu tuts auch ein dickwandiger Stahltiegel.
Tschau Torsten
Klaeus
Gelöschter Benutzer
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von Klaeus am 05.01.2013 12:12Passt auf mit Schmelzen. Wenn euch z.B. was auf Betonboden läuft, kanns ganz schön knallen. Schutzkleidung nicht vergessen.
Bin mal gespannt was ihr so zaubert.
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von huj am 05.01.2013 15:43Hallo,
kleiner Mengen Messing aus alten Sanitärgussteilen hab ich einfach im Edelstahlbecher geschmolzen auf dem Kohlefeuer.
Da ist such nichts durchgefallen, oder so.
Unschön ist der Zinkdammpf, der sich in weißen Fäden niederschlägt und ja auch nicht wirklich gesund ist.
Schön dagegen ist die Qualität des Gusses; durch den Dampfdruck des Zinks wird quasi eine Spülentgasung durchgeführt, sodass man keine Probleme mit der typischen Wasserstoffporiosität z.b. Bei Aluminumguss hat.
Das mit dem Betonboden kann ich bestätigen - war echt froh, eine Schutzbrille aufgehabt zu haben.
Ähnliches kann auch bei Stahlkokillen passieren :/
Grüße,
Martin
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von Damastschmied am 05.01.2013 18:37@huj
Und geht es dadurch auch bei Rotguss besser.
Gruß Maik
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von Torsten am 06.01.2013 16:11Völlig korekt gesund ist das alles allerdings nicht, die übliche Schutzausrüstung etc. sicher auch kein Fehler.
Hier schmelzen übrigends gerade 2,5kg Kupfer auf, dem insgesamt 250g Zinn zulegiert werden. Somit haben wird dann was?
Richtig Bronce (Kanonenbronce triffts historisch gesehen genauer!), die in Stahlkokillen mit richtigem Querschnitt gegossen, dann Rohmaterial für zB. Zwingen ist.
Messing, Rot oder Temperguss, oder was auch immer was Zink enthällt packe ich persönlich nicht an, die abgase sind mir definitiv zu gefährlich, und wer wie ich mal als Lehrling ne Zinkvergiftung mit 4Tagen Intensivstation erlebt hat weiß auch warum, das Erlebniss wünsche ich niemandem und kann nur ausdrücklich davor warnen.
Tschau Torsten
Mein kleinster Schmelzofen.
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von Moritz am 25.01.2013 08:53Oh den thread hab ich vernachlässigt.... Sorry
Also ich habe durchaus schon Bronze geschmolzen und auch im Sand gegossen. Bei groben Teilen, die man eh nachbearbeiten muss, hab ich auch gerne Y-tong geschnitzt. Funktionierte 1a.
Was mich mehr interessiert hätte wäre die Apparatur um den Tiegel heiß zu bringen. Ich hab sonst auch immer die Esse genommen, aber das ist zum entnehmen und so schon ein wenig unpraktisch.
Ich hätte halt gerne nen stehenden Ofen.
Wie ist den das Ding von dir Torsten aufgebaut.
Venturibrenner seh ich... somit recht einfach von der Befeuerung... aber innen?
Re: Gasschmelze für Bronzeguß
von Damastschmied am 25.01.2013 09:53
Den muß ich noch mit besserem Innenleben versehen und die Öffnung ist schon lange nicht mehr so aber der macht jeden Winkel mit.