Härten

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aang__

29, Männlich

Beiträge: 21

Härten

von aang__ am 29.06.2015 23:02

Hallo,
ich bin es mal wieder.
Ich habe letzte Woche ein Messer geschmiedet, ich hatte es fertig gestellt und anschließend im Wasser abgeschreckt (Federstahl) ich wusste dann nicht ob es nun hart ist oder nicht hab deshalb eine klangprobe durchgeführt...gebrochen (es war wirklich nur leicht an den Amboss getippt)
Naja aus Fehlern lernt man!

Jetzt meine Frage:
Muss ich Federstahl in Öl abhärten, wenn ja welches soll ich mir anschaffen eher eine hohe Viskosität, geht Olivenöl oder was nehmt ihr so her?
angelassen habe ich mein Bruchstück dann auf ca. 250 Grad ist das zu wenig?
Wie testet ihr ob das Härten einwandfrei funktioniert hat?

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knifesmith

52, Männlich

Beiträge: 198

Re: Härten

von knifesmith am 29.06.2015 23:48

Olivenöl ???
Nimm das billigste Raps- oder Sonnenblumenöl !
250° ist zu viel, würd ich sagen ! 180-200° ist eher angebracht !

Gruß Knifesmith


"Was der Schmied verträgt, zerreißt den Schneider"! 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.06.2015 23:54.

Conni

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 261

Re: Härten

von Conni am 30.06.2015 07:19

Im "Blauen" hat mal einer geschrieben (ich glaube es war Ulf Gerfin) dass es bei so kleinen Querschnitten, wie Messer es sind, immer besser ist, in Öl zu härten. Das Härtemedium spielt wohl bei so kleinen Querschnitten nicht die große Rolle. Federstahl ist aber meines Wissens nach definitiv ein Ölhärter.

Ganz wichtig gerade bei Messern ist aber auch das normalisieren vor dem Härten, damit man eine feine Gefügestruktur bekommt.

Beim  ersten mal Härten habe ich auch Speiseöl (das billigste aus einem Discounter) genommen. Das habe ich aber ziemlich schnell sein gelassen. Meine Werkstatt hat noch Tage danach wie eine Frittenbude gerochen. Jetz nehme ich Hydrauliköl.

Die Härte teste ich unmittelbar nach dem Abschrecken und einem eventuellen Richten der Klinge mit einer Feile. Wenn die nicht oder nur wenig greift, ist alles gut. Dann gehts ans anlassen: 2 x 1 Stunde bei ca. 200 ° und anschließendem Abschrecken unter fließend kaltem Wasser.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

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Blechbaron

39, Männlich

Beiträge: 117

Re: Härten

von Blechbaron am 30.06.2015 11:45

Meine Werkstatt hat noch Tage danach wie eine Frittenbude gerochen. Jetz nehme ich Hydrauliköl.

Nix für ungut: 

Der Frittenfettmief würde mich weniger stören als die Verbrennungsprodukte von Hydrauliköl.   Man sollte nicht alles inhalieren. 

Mein Schwiegervater hat wegen eines Unfalles mit Hydrauliköl einen Finger verloren. 

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Conni

60, Männlich

Moderator

Beiträge: 261

Re: Härten

von Conni am 30.06.2015 13:06

Man sollte nicht alles inhalieren.

 

Muss man ja nicht. Es gibt es ja Atemschutzmasken (und ich meine nicht die Dinger aus dem Baumarkt). Das Härten ist ja nicht das einzige bei unserem Hobby / Beruf, bei dem man schädliche Stoffe inhalieren kann.

Gruß Thomas

Gruß Thomas

 

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Micha76

47, Männlich

Beiträge: 171

Re: Härten

von Micha76 am 30.06.2015 15:54

Hallo,

sicherlich gibt es einige Möglichkeiten, bei unserem Hobby/Beruf mit giftigen Stoffen in Kontakt zu kommen. Aber wenn es so einfach ist, eine mögliche Schadensquelle auszuschließen, indem man von bestimmten Ölen zum Härten absieht... dann nehm ich das doch gerne mit. Und erhalte mir so meine Gesundheit. Außerdem sind die freigesetzten Gifte ja auch immer etwas, das Verwandte, Anwohner und Nachbarn "gratis" mitbekommen. Gerade in dem Licht sollte es doch das Bestreben sein, möglichst "sauber" zu arbeiten. Ich härte mit Leinöl und bin von Schmiedekohle auf -koks umgestiegen. Beides hat das Schmieden für mich selber angenehmer gemacht.
Oder bin ich komisch und alle sehen das anders?

Gruß, Michael

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.06.2015 15:55.

Blechbaron

39, Männlich

Beiträge: 117

Re: Härten

von Blechbaron am 30.06.2015 16:12

Nein, ich sehe das ganz genau so. Auch ich werde, wenn die paar Eimer Fettnuss, die ich mit meiner Esse gekauft habe, verbraucht ist, auf Koks umsteigen, denn ich möchte niemanden über Gebühr belästigen, weil ich es selbst auch von anderen erwarte.

Meist wird einem erst zu spät klar, daß man mit bestimmten Stoffen besser nicht herumhantiert und die Finger davon gelassen hätte, nämlich dann, wenn die Gesundheit schon Schaden genommen hat.
 
Und so ganz nebenbei sind unsere Vorfahren in ihren Wasserhämmern und Schleifkotten auch ohne die heutige Chemie ausgekommen.  

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aang__

29, Männlich

Beiträge: 21

Re: Härten

von aang__ am 30.06.2015 19:40

Ich arbeite im Moment auch mit Schmiedekohle...und da ich relativer Anfänger bin habe ich noch keine Esse mit Abzug, ist bei koks der Gestank bzw. der Schwefelgehalt nicht so hoch ?

Danke für die Tipps beim Härten!

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Felix_D.

25, Männlich

Beiträge: 191

Re: Härten

von Felix_D. am 30.06.2015 20:05

Koks rauchen so gut wie garnicht. Da sie fast keinen Schwefelgehalt haben braucht man sie auch nicht entschwefeln. Es kann aber passieren das sie "Explodieren" wenn du sie in die direkte Glut wirfst.
Gruß FELIX 

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Blechbaron

39, Männlich

Beiträge: 117

Re: Härten

von Blechbaron am 30.06.2015 20:32

Koks ist vereinfacht gesagt, reiner Kohlenstoff, hergestellt aus Steinkohle. Der Schwefel wird, neben anderen, bei der Eisenverhüttung unerwünschten Stoffen, bei der Herstellung abgetrennt. Wenn man keine Informationen über Drogenkosum und -herstellung möchte, sollte man nach "Kokerei" suchen...

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