Rennofen

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Timm

49, Männlich

Beiträge: 347

Re: Rennofen

von Timm am 31.12.2012 13:20

Moin,
ich finde Seiten, bei denen es offensichtlich nicht (mehr) um den eigentlichen fachlichen Inhalt geht, sondern darum, dass sich jemand missachtet (oder was auch immer) fühlt, auch nicht sonderlich zielführend und hilfreich. Wer offenbar einen Teil des Reflektionsvermögens eingebüßt hat aufgrund starker emotionaler Involvierung, ist auch nicht mehr unbedingt in der Lage den sachlichen Inhalten gerecht zu werden.
Aber mal zur Sache:
Ich halte es einfach so, dass ich pauschal alles (mir zur Verfügung stehende) in angewärmtem Pflanzenöl härte und dann eine Feilprobe oder einen Glasritztest machen. Sollte es wieder Erwarten mal nicht klappen, kann ich dann immernoch auf schroffere Mittel zurück greifen.
Gruß,
Timm

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Bohr_Romain
Gelöschter Benutzer

Re: Rennofen

von Bohr_Romain am 31.12.2012 14:00

So wie Timm die Seite von besagtem Herrn umschreibt, finde ich es sehr treffend.
Ich habe ebenfalls schon einige Klingen aus Erzen welche härtbaren Stahl hergaben geschmiedet. Die habe ich alle in kaltem Regenwasser gehärtet, ..... weils grad in dem Regenwasserfass stand. Das ist zwar streng genommen metallurgisch alles andere als eine kompetente Aussage, aber wie bereits erwähnt , vergewissere ich mich ebenfalls anschliessend per Anlassfarbe , Schlichtfeile, und einigen kühnen Meisseltests in Rundeisen, ob die Schneide was taugt oder nur zur Show dient.

Ich gehe mal davon aus dass unsere hochverehrten Altvorderen, ebenfalls "empirische" Tricks drauf hatten um sich der Qualität Ihrer Klingen zu vergewissern. 

Übrigends, hat es tatsächlich keinen Sinn, das Rad neu zu erfinden oder alleine den Anspruch auf das verhütten von Eisenerzen für sich zu beanspruchen. Es gibt nicht alles schon seit tausenden von Jahren, es wurde in unserer Zeit auch von kompetenten Wissenschaftlern alles theoretisch erklärt. (Schürmann, Osann, Pleiner,Evenstad,Gilles,Straube,und viele andere)
Das einzige was sich noch lohnt ist Spass daran zu haben, Klingen nach antikem Vorbild herzustellen, resp. einfach experimentieren zu wollen. Ob man Kundschaft für eine solche aufwändige Arbeit findet ist sehr fraglich, da kaum jemand versteht resp. verstehen will warum eine Klinge ein vielfaches von einer schöneren aus Industriellem Damast, oder auch nicht aus Damast kostet. 
Wer ein Accout bei Facebook hat, und der Gruppe  Iron Smelters of the World beitritt weiss sehr schnell dass die Welt nicht auf Westeuropa begrenzt ist.

Gruß Rom.
 

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Flo78

46, Männlich

Beiträge: 111

Re: Rennofen

von Flo78 am 31.12.2012 14:58

Hi Rom
Mal eine Frage.
Wenn du in Wasser haertest kuehlst Du die Klinge bis auf die Wassertemp. ab und laesst sie anschliessend extra an oder laesst Du gleich mit der Restwaerme un und kuehlst somit den kern nicht vollstaendig aus?
Gruss Flo

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Bohr_Romain
Gelöschter Benutzer

Re: Rennofen

von Bohr_Romain am 31.12.2012 17:11

Klingen, damit meine ich was wir hier darunter verstehen..... also Querschnitte von maximal 200 mal 5-6mm aus Luppenstahl, was eine Qualität " von - bis "ergibt , also um die 0,6-1%C , je nach Fahrweise, meist aus einem Hämatiterz welches wir hier kaum bis gar nicht haben , schrecke ich im Wasser (10-15°C) komplett ab, und bemühe anschliessend den Herd meiner Frau zum anlassen. (Unter Ihren argwöhnischen Blicken)

Ich kann mir nicht vorstellen dass man schnell genug ist mit der Restwärme eines so geringen Querschnittes anzulassen. Also ich bins schon mal nicht. Was aber nicht heisst dass es nicht geht!!! 

Wir Rennfeuer begeisterte sollten uns im klaren sein dass unsere Europäischen Rasen, Bohn, Dogger, Sumpferze  auch unsere Aufmerksamkeit  wert sind zu Stahl sprich aufgekohltes Eisen verhüttet zu werden.
Das wurde früher mit Erfolg gemacht. 
Ich habe bisher noch keinen gesehen der daraus eine gehärtete Klinge hinbekommen hat! Mich eingeschlossen!
Es ist einfach mit einem Brasilianischem Erz eine im Wasser gehärtete Klinge zu schmieden und ein "Oha" etc. einzuheimsen, aber ein mit Phospor versäuchtes Rasen oder Sumperz auf zu kohlen????? Unsere Skandinavischen Freunde sind uns da im Moment ein wenig voraus.

Es gibt viel zu tun

Gruß Rom.
 

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Flo78

46, Männlich

Beiträge: 111

Re: Rennofen

von Flo78 am 26.11.2013 08:56

Hallo zusammen

Wollt mal zeigen, was aus einem Teil des Rennofeneisens geworden ist:

Anhand des doch recht niedrigen C-Gehaltes von ca. 0,6 % habe ich mich dazu entschieden, eine Schneidlage aus einem alten Raffinierstahl mit ca. 1,2-1,5 % C zu verwenden.

Die Flanken wurden auf ca. 80000 Lagen raffiniert und zeigten beim Ätzen mit Schwefelsäure nur noch ein Grau.
Auch beim Polieren kam nix mehr zum Vorschein (die Schneidlage erkennt man allerdings noch, die weist nichtso viele Lagen auf.

Es wurde 9x verschweißt, allerdings habe ich nicht gefaltet sondern gedrittelt und geviertelt, von da her kommt man auf die Lagenzahl.

CIMG2019.jpg

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