Ventilsteuerung Lufthammer

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effzwo

52, Männlich

Beiträge: 95

Ventilsteuerung Lufthammer

von effzwo am 09.02.2021 09:22

Hallo,

ich plane den Bau eines Lufthammers nach dem ursprünglichen Prinzip, also mit Motor, Geber- und Nehmerzylinder. Nach einem kleinen Testaufbau habe ich aber festgestellt, dass der Arbeitszylinder (der mit dem Bärgewicht) mit der Zeit immer weiter nach unten sackt. Bei normalen Luftämmern schwingt er aber immer um den oberen Totpunkt, wenn keine Arbeit verlangt wird.
Ich hatte einfach zwei Eckwentile eingebaut, die die Luftmenge regeln.
Kennt sich jemand genau aus mit der Ventilsteuerung eines Lufthammers? Ich konnte im Netz nichts vernünfgitges finden.

mfg

Frank

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.02.2021 09:23.

effzwo

52, Männlich

Beiträge: 95

Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von effzwo am 09.02.2021 09:23

Ich wollte die zylinder allerdings nicht selber drehen, sondern fertige von Festo nehmen

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DL1LBN

67, Männlich

Beiträge: 354

Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von DL1LBN am 09.02.2021 14:37

Moin Frank, ich habe keine praktische Erfahrung mit Lufthämmern und ihrem Innenleben. Aber interessiert hat es mich und ich habe mir mal die alten Patente und Literatur angesehen. Dort wird immer beschrieben, dass die Luftverluste im System durch geschickt angebrachte Bohrungen, die vom Kolben überfahren werden, ergänzt werden. Es sieht so aus, als sei der Luftverlust die Ursache für Dein Problem.

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.

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WiCon

68, Männlich

Beiträge: 219

Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von WiCon am 09.02.2021 14:47

https://av.tib.eu/media/12280
ab ca. 5:35 wird die Ventilsteuerung gezeigt. Inwieweit du das für dein Projekt nutzen kannst, weiß ich natürlich nicht.

Grüße Willy

Das kann man so machen, muss man aber nicht.

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effzwo

52, Männlich

Beiträge: 95

Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von effzwo am 09.02.2021 15:01

Danke, das ist schon sehr hilfreich.

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Moarei
Gelöschter Benutzer

Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von Moarei am 09.02.2021 18:44

Äußerst interessant, aber wäre nicht auch einfach der Nachbau von neuen Lufthämmern genauso gut?

 

 

Zum einen bräuchte man einen potenten Luftkompressor, sicher... aber sonst nur einen Festo Zylinder und eben ein Pneumatiksteuerventil, 2 Rollenventile und ein Fußpedal.

 

Ich bin ja ein Fan von den Big Blu Lufthämmern aus Amerika. Die werden sie sicher nicht erfunden haben, aber so von der Verarbeitung und dem Aufbau bin ich begeistert.

Selbst plane ich auch einen Eigenbau, allerdings mit etwas anderen Teilen. Die liegen schon alle, von der 50mm Stahlgrundträgerplatte bis zum massiven Standformrohr, einem Bärgewicht wahlweise 130mm Rundmaterial oder 160mm Vierkant und einem Amboss in Rundmaterialform welcher 400kg wiegt.

 

Es wird eine Schweißkonstruktion, wobei die Teile vorgewärmt werden und danach mit einem 470Ampere Schweißgerät von mir gefügt werden sollen. (Industriemechaniker, traue mir das zu 😆)

 Also deinen Umbau würde ich zugern nachverfolgen! Bitte lass uns teilhaben vom Fortschritt... wenn es bei mir nicht klappt mit der Steuerung, würde ich schon gerne dich kontaktieren bzw. etwas abschauen 😊

 

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effzwo

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Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von effzwo am 10.02.2021 19:54

Hallo Moarei,

so eine Konstruktion habe ich schon gebaut und bin mit der Steuerung nicht wirklich zufrieden. Ich habe schon mit Kuhn und Beche Hämmern gearbeitet und die gefallen mir deutlich besser. Abgesehen davon muss man wirklich einen großen Kompressor haben. Einen Geberzylinder mit Motor anzutreiben ist m. E. nicht so das große Problem.
Ich weiß leider nicht mit was für Drücken die alten Originale intern arbeiten. Aktuelle Zylinder können maximal 12 Bar ab.

Vermutlich muss man es einfachausprobieren.

Gruß

Frank
 

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derStefan

50, Männlich

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Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von derStefan am 16.02.2021 20:12

Moin an alle Freunde des warmen Eisens, ich bin der neue ;)

 

Ich habe zwar einen Eigenbau, nach dem Kinyon Style, Lufthammer mit ca. 27 Kg Bärgewicht aber leider keinen "potenten" Kompressor mehr, deshalb bin ich gerade dabei mir einen Lufthammer mit Bär- und Kompressor Zylinder zu konstruieren.

@ effzwo: Die Variante mit zwei Pneumatikzylindern habe ich mittlerweile allerdings verworfen, nicht wegen der Steuerung, auch die Belüftung des Kompressor Zylinders kurz vor OT (was mir in dem schönen, altem IWF Film gefehlt hat) ist recht einfach umsetzbar mit einem Rollen betätigtem 3-2 Wege Ventil, was das absacken des Bären in Bereitschaft verhindern sollte...
Bis jetzt wollte oder konnte mir keiner von den Händlern oder Herstellern (auch die Jungs von Festo) einen Pneumatik Zylinder anbieten der die hohen Kolbengeschwindigkeiten "überlebt" oder auch nur eine akzeptable Zeitlang mitmacht, die bei der Verwendung in einem "kleinen" (20-25 Kg) Hammer mit 220 bis 250 Schlägen die Minute anfallen :(
Es würde mich aber sehr freuen wenn Du dafür eine Lösung hättest und sie mit mir teilen würdest ;)

@ alle: wenn einer von euch Infos über kleine Lufthämmer (15-25 Kg) hat im Bezug auf Durchmesser des Bärkolben oben und unten bzw. Kompressor Kolben oben und unten, Hub Bär/ Kompressor... dann würde ich mich sehr freuen wenn er die Infos mit mir teilt ;)

Beste Grüße aus dem Norden
der Stefan

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effzwo

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Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von effzwo am 18.02.2021 09:36

Hallo Stefan,

das mit den Geschwindigkeiten war mir gar nicht bewusst. Beim Geberzylinder dürfte das eigentlich kein Problem sein, höchstens beim Arbeitszylinder ( der mit dem Bärgewicht).  Ich mache aber gerade eine kleine Versuchsreihe mit einem magnetisch angetriebenen Hammer. vielleicht funktioniert das einfacher. Das wird aber noch eine weile dauern, bis ich ergebnisse habe.

mfg

Frank 

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derStefan

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Beiträge: 6

Re: Ventilsteuerung Lufthammer

von derStefan am 18.02.2021 13:00

Moin Frank,

 

naja das ist glaube ich genau andersherum, der Kompressorzylinder wird in der Regel über einen Exzenter auf der Schwungscheibe relativ (je nach Motordimensionierung starker Motor = gleichbleibender) konstant vom Motor angetrieben. (Leerlauf zu Volllast)
Der Bärzylinder "folgt", je nach Ventilstellung, mit Verzögerung dem Über- bzw. Unterdruck den der Kompressorzylinder liefert. Das anschwellen des Über- bzw. Unterdrucks und die Masseträgheit des Bärs nicht mitberechnet. Das ist im Film aber auch sehr schön veranschaulicht.

Wegen der Kolbengeschwindigkeiten allgemein... da haben mir die Ingenjöre am Telefon kurz mal vorgerechnet:
Annahme Hübe pro Minute 180, Hublänge 200 mm OT zu UT, max. Kolbengeschwindigkeit von Handelsüblichen Pneum.Zylindern bzw. der Dichtungen max. 0,5 m/s...
180 : 60 = 3 Hübe pro Sekunde x 200 mm = 0,6 m/s (bei 180 Schlägen wenn die Luft verlustfrei vom Kompressorzyl. zum Bär kommt)
Dichtungen kann man berechnen und anfertigen aber die kosten ordentlich :(

Die "guten" von denen mit den ich telefoniert habe haben dann noch nach der Dimension der Kolben gefragt, weil dickerer Kolbendurchmesser = gleiches Volumen bei weniger Hub... und haben zu bedenken gegeben das die Anschlussbohrungen für die Verschraubungen ½ zoll oder 5/8 zoll groß sind und mit dem Volumenstrom eventuell Probleme bekommen :(

Grüße
derStefan

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.02.2021 13:13.
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