Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Meine erste Arbeit überhaubt (ich bin kein Schmied),
Ein Scheibendolch des späten 15. Jhd. mit Panzerstecher- oder Panzerbrecher Klinge. Die Klinge ist ca. 30 cm Lang und im Querschnitt vierkantig, sie ist zum durchstoßen der Rüstung oder zum Stechen in die Blößen eines Harnisches, hauptsächlich durch den Sehschlitz im Visier, gedacht

Die Klinge und die Scheiben sind aus Baustahl, die Knaufniete ist aus Messing
insgesamt hab ich 3 Wochen gebraucht.

Ich hoffe er gefällt

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Saubere Arbeit, hast du gefeilt?

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

ja, sehr viel

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Jetzt hab ich gleich mal eine Frage zu einem Problem, dass ich wärend der Arbeit hatte.
Die Klinge geht ja durch den Griff und wird am Ende flachgeschlagen. Das Problem, der Holzgriff verbrennt bzw. es ist so viel Wasserdampf ausgetreten, dass der Stahl nicht mehr heiß genug ist um ihn flach zu schlagen.

Letztendlich hab ichs mit der Flamme des Schweißgeräts gemacht, ich hätte es aber gerne ohne ein so modernes Gerät gemacht, vielleicht kann mir jemand helfen.

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Servus,
Also erstmal saubere Arbeit, auch wenn ich es sehr schade finde das es nur gefeilt wurde, was aber bei dir wohl nicht anders möglich gewesen wäre. Die Klinge aus Baustahl wird wohl auch durch das Feilen ihre Berechtigung haben.

Zu deiner Frage:
Mit dem "Flachschlagen" wirst du denke ich das Nieten meinen. Gerade bei Baustahl und deinem Vorhaben (bei dieser Klinge) kannst und solltest du Kalt vernieten. Gründe hierfür hast du ja bereits genannt, der Griff verträgt die Hitze nicht. Ausserdem lässt sich Baustahl schön nieten, da er sehr weich ist. Das Kaltvernieten solltest du dir von jemanden Zeigen lassen, bzw. genügend Üben. Im extremsten Falle müsstest du den Baustahl vor dem Vernieten weichglühen, sprich erhitzten (rotglut) und langsam in warmer Asche oder ähnlichem auskühlen lassen.
Verwendest du andere Stähle (z.B. Federstahl etc.) wird es mit dem Kaltvernieten schwieriger bzw. es ist gar nicht mehr möglich.

Bei Baustahl hast du damit aber keine Probleme, auch den "modernen" Schweißbrenner kannst du dann weglassen.

Viele Grüße,
Alex

PS: Beim Kaltvernieten mein Tipp (ohne besonderes Werkzeug wie Döpper etc.) kleiner, leichter Hammer (so um die 300-200g) und viele kleine Schläge.

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Hallo,

ein sehr schicker Panzerstecher, gefällt mir gut.

Du hattest also Probleme beim vernieten? Aus was für einem Stahl besteht denn die Klinge? Eventuell kann man den Stahl auch kalt vernieten (also ordentlich das Ende ausglühen und in Asche auskühlen lassen).

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Vielen Dank für die Tipps, ich werds beim Nächsten mal ausbrobieren

Felix

PS: die genaue Bezeichnung des Stahls war S235

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Ja, ich hatte es überlesen... und Alex und Ich haben dann auch noch mehr oder minder synchron geantwortet. Der Stahl für einen Dolch ist.. nunja.. bestenfalls ungeeignet, aber wenns nur ein Dekostück sein soll ists in Ordnung.

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Der nächste wird auf jeden Fall aus einem besseren Stahl und geschmiedet

Re: Scheibendolch des 15. Jhd. (erste Arbeit)

Ich finde deinen Dolch einfach Klasse.
Die Arbeit dies alles zu feilen ist schon bemerkenswert. Davon mal abgesehen. Ich hatte schon lange keinen Grund mehr jemanden durch die Rüstung zu stechen. Von daher ist die Materialwahl auch in Ordnung.

Lehrling ist Jedermann, Geselle ist, wer was kann, Meister ist, wer etwas ersann