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Xerxes

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Re: Neues Raseneisenerz gefunden...

von Xerxes am 12.03.2012 17:39

Hallo,

das anthrazitfarbene Granulat ist ein sog. Konzentrat. Es handelt sich dabei mit ziemlicher Zicherheit um aufbereitetes Erz, welches als Vorprodukt für die Pellets- und Sintererzherstellung verwendet wird. Auch geologische hämatitische und magnetitische Erze sind nicht absolut rein. Krassen Beispiel ist das magnetitische Erz aus Kiruna (Schweden), welches bis zu 8% P2O5 aufweist. Solche Erze werden vor der industriellen Verhüttung gereinigt/aufbereitet. Dabei werden durch Waschen und Schwämmen unter Zugabe versch. Lösungsmittel Phosphor- Schwefel und Siliziumverbindungen entfernt. Das Resultat ist ein solches Konzentrat welches fast reines Eisenoxid ist. Die Farbe sagt übrigens nichts darüber aus, ob es Magnetit oder Hämatit ist. Dieses kann durchaus aus Fe2O3 bestehen, also Hämatit.

Zum Verhütten eignet es sich scheinbar ganz gut. Es gibt einige Leute, die Konzentrat oder sogar Eisenoxid-Farbpigmente im Rennofen verhütten. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass dieses Erz fast keine Schlackebildner enthält. Wie sich dieser Umstand auf das Konglomerieren der Eisenpartikel zur Luppe auswirkt, kann ich nicht genau sagen...

Gruß Jannis


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Xerxes

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Re: Neues Raseneisenerz gefunden...

von Xerxes am 10.03.2012 00:56

Hi Rom,

Übrigends das Norddeutsche Sumpferz von Heinz Denig hat 77% Fe2O3.

das ist interessant. Mit dem gleichen Erz, welches Heinz Denig verwendet hat, haben wir zwei große Öfen gefahren. Die Lagerstätte ist ca. 30 Km von hier, meist holen wir das Erz im Frühjahr von den frisch gepflügten Äckern. Ich habe bis jetzt vier versch. Analysen von dem gleichen Erz gesehen. Der Fe2O3-Gehalt variiert von 42% bis 80%. Sehr interessant wie unterschiedlich die Qualität eines Erzes aus der gleichen Lagerstätte sein kann. Das Erz ist im Übrigen deutlich lehmiger als dieses, lässt sich aber sehr gut verhütten. Der phosphorhaltige Barren aus diesem Thread ist aus dem Erz.

Gruß Jannis


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Xerxes

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Re: Neues Raseneisenerz gefunden...

von Xerxes am 09.03.2012 19:28

Hi Rom,

Bilder von der Region mach ich gerne. GPS Daten werde ich aber nicht einstellen. Es geht mir nicht darum, mir so einen Vorteil zu verschaffen. Aber ich möchte es vermeiden, dass plötzlich ein Haufen Leute mit Spaten und Spitzhacke in das das Gebiet stiefelt und dort Schäden anrichtet. Das halte ich nicht für unrealistisch, denn in den letzten Monaten haben mich einige Leute angeschrieben, ob ich ihnen nicht etwas Erz für ein paar Ofenreisen abgeben könnte. Und ich traue leider nicht jedem im Netz einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur zu.

Gruß Jannis


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Xerxes

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Re: Neues Raseneisenerz gefunden...

von Xerxes am 09.03.2012 18:52

Hi Ingo,

so hoher FeO Gehalt ist wohl nicht so häufig aber auch nicht total außergewöhnlich.

Zur Geographie:

Ich bin da kein Fachmann aber ich würde es am ehesten als Niedermoor beschreiben. Obwohl der Boden nicht torfig ist. Der Wald ist ein Mischwald, der direkt in der Nähe eines natürlichen Sees liegt. Der Boden dort ist recht feucht aber nicht permanent nass. Im Winter ist das Gebiet meist sehr feucht und gelegentlich überschwemmt, im Sommer ist der Boden relativ trocken.

Hoffe ich konnte helfen...

Gruß Jannis


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Neues Raseneisenerz gefunden...

von Xerxes am 09.03.2012 17:27

Hi Leute,

vor ner Weile haben wir eine neue Lagerstätte (sagt man das bei Raseneisenerz so?) gefunden. Das Erz befindet sich in einem kleinen Waldstück ca. 1,5 Kg von mir entfernt. Es liegt ca. 15-20cm unter der Oberfläche als ca. 15cm tiefer Horizont. Wir haben mehrer kleine Probegrabungen gemacht und das Erz scheint sich über eine mind. 200x200m große Fläche zu erstrecken.

Außerdem sind über die Fläche verteilt diverse Bäume umgekippt, so das man das Erz einfach aus den Wurzeln sammeln kann. Alleine das Erz was so direkt an der Oberfläche liegt, schätze ich auf mind. 500 Kg.

Heute bin ich nochmal mit einem kleinen Rucksack hingegangen und hab in 5Min ca. 40 Kg abgesammelt (und nen Kilometer zu Auto geschleppt:glgl:)

Vor ner Weile war Romain so nett, das Erz für uns analysieren zu lassen und das Ergebnis ist sehr vielversprechend;-)

Hier mal die wichtigsten Werte:

Fe2O3: 82,9%
MnO: 6,34%
SiO2: 5,23%
P2O5: 2,94%
SO3: 0,159%
Al2O3: 0,482%
CaO: 0,825%
CoO: 0,146%
MgO: 0,112%
BaO: 0,666%
Tb4O7: 0,109%

Bin gespannt wie es sich verhütten lässt. Der nächste Ofen wird jedenfalls damit gefahren.

P1010714a.jpg

Hier gibt es weitere Bilder.

Gruß Jannis


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Re: Kelten-Doku mit Markus Balbach

von Xerxes am 06.03.2012 19:22

Hi Leute,

ich will ja gar nicht bestreiten, dass Meteoriteneisen ein interessantes und faszinierendes Material ist und mit Sicherheit auch einen mythischen Aspekt beinhaltet. Und wenn man ein Stück mit geringem Schwefelgehalt erwischt, kann man aufgrund des Nickels einen wunderschönen Schweißmusterstahl daraus machen. Aber warum müssen bei solchen Sendungen immer irgendwelche pseudowissenschaftlichen Verschwörungstheorien als Tatsachen dargestellt werden. Und dann wird es noch reißerisch ausgeschmückt mit Schlagwörtern wie: "Superstahl" etc... Dann werden Aussagen von Experten (die ich im Übrigen sehr schätze) völlig aus dem Kontext gerissen und geschickt im Bericht platziert, so dass sie den Thesen der Berichterstatter scheinbar zustimmen. Bild lässt grüßen.

Aber nocheinmal. Bei keinem der diversen antiken keltischen und römischen Klingenfunde konnten Anomalien bezüglich der Zusammensetzung nachgewiesen werden, die den Schluss zuließen, dass außerirdisches Material verwendet wurde. Und selbst wenn, müsste erstmal nachgewiesen werden, dass damit eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften einherginge. Ich lasse mich da gerne vom Gegenteil überzeugen und würde mich ehrlich über aussagekräftige Analysen freuen.

Ich frage mich, warum heißt es nicht einfach:

"Die Analysen an antiken keltischen und römischen Schwertern haben eine erstaunlich hohe Stahlqualität ergeben. Scheinbar waren frühe europäische Handwerker schon deutlich früher in der Lage, kontinuierlich hochwertigen und waffenfähigen Stahl herzustellen, als es bisher angenommen wurde. Auch ein Techniktransfer zwischen Römern und keltischen Stämmen lässt sich nicht ausschließen, wenngleich er bis heute nicht nachgewiesen werden konnte."

Aber das ist wohl nicht actionreich und reißerisch genug. Ich versteh das echt nicht. Ich würde mir einmal einen sachlichen und wissenschaftlichen fundierten Bericht zu diesem Thema wünschen...

Gruß Jannis


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.03.2012 19:30.

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Re: Kelten-Doku mit Markus Balbach

von Xerxes am 05.03.2012 22:47

Mag ja sein, das "die" Kelten cool sind. Aber der Bericht ist murks!!! Lediglich der Aussage, das die frühen Schmiede ihr Handwerk verstanden haben, kann ich zustimmen. Nicht einmal der Einfluss Germanischer oder Keltischer Schmiede auf das römische Schmiedehandwerk lässt sich in irgendeiner Weise belegen. Geschweige denn die Verwendung irgendeines außerirdischen Materials.

Außerdem kommt es nicht nur darauf an, wie viel "reinen" Kohlenstoff man dem Ofen zugibt, um aufgekohlten Stahl zu erhalten. Das kann man auch ohne Probleme mit reiner Holzkohle (die auch über 80% Kohlenstoff hat) erreichen. Und auch reproduzierbar, wenn man einige Zeit Erfahrungen mit einem bestimmten Erz und Ofentyp gesammelt hat.

Wie gesagt, es gibt nicht einen Fund der die Verwendung von außerirdischen Material belegt!!!

Alles infotainment, glaubt den Mist nicht...

Gruß Jannis


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Re: Kelten-Doku mit Markus Balbach

von Xerxes am 05.03.2012 22:23

Hmm, ich teile eure Begeisterung nicht.

Ich halte das alles für Humbug. Aus ein paar römischen Quellen, die in jedem Fall eher politisch motiviert waren, leitet man ab, dass es irgendeinen Superstahl gegeben haben muss.

Meteoriten, das hört sich auch gut an und wird mit in die Storie reingemixt.

Letztlich gibt es nicht einen einzigen europäischen Fund, der belegt, das in irgendeiner Klinge außerirdisches Material verarbeitet wurde. Wird auch in dem Bericht nichts von erwähnt. Und wenn man genau hinhört, dann halten sich die "Experten" auch schön zurück, wenn es ums Thema "Superstahl" geht.

Ich will gar nicht bestreiten, dass viele frühe Schmiede exzellente Waffen herstellen konnten. Aber um es mit den Worten von Ulrich Gerfin zu sagen, es liegt wohl eher daran, dass sie bei der Herstellung möglichst wenig falsch gemacht haben als daran, das sie irgendein "Wundermaterial" verwendet haben!!!

Gruß Jannis


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Xerxes

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Re: Bachelorarbeit "Frühmittelalterlicher Schweißmusterstahl"

von Xerxes am 03.03.2012 20:31

Was meinst du genau?

Gruß Jannis


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Re: Bachelorarbeit "Frühmittelalterlicher Schweißmusterstahl"

von Xerxes am 03.03.2012 19:47

Hi Maik,

auf jeden Fall. Schon beim Schmieden erkennt man deutlich die unterschiedlichen Lagen. Nach dem Härten hast du auch eine unterschiedliche Oberflächenoxidation.

Gruß Jannis


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