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Re: Wharncliffe
von c.baum am 15.11.2017 10:17Um diese Vorgehensweise zu verstehen, muss man die Intention der Japaner verstehen. Dort gibt es das Sprichwort "Der Kunde zahlt für die Klinge, der Griff ist kostenlos". Soll heißen jap. Schmiede legen viel mehr Wert auf die Klinge als auf den Griff (bei uns ist das bisweilen andersherum). Und deswegen möchte der Japaner eine Klinge, die lange sehr gute Dienste leistet (die Klingen werden ja nach ihrem Dienst sogar feierilich beerdigt) wohingegen der Griff eher schlicht gehalten wird. Deswegen werden die Klingen laminiert (außen Baustahl, innen eine Lage Schneidenstahl mit C um die 1% bis 1,2%). Die Klinge wird nun in 90% Endform geschmiedet mit gleichmäßiger Dicke, kalt überschmiedet auf Endgröße und dann mit einer dünnen Lehmschicht in Wasser gehärtet und angelassen. Das hat den Vorteil, dass die Klinge bis quasi auf null nachgeschliffen werden kann und an jeder Stelle immer die gleiche Wärmebehandlung hat. Deswegen wird erst nach der Wärmebehandlung geschliffen. Traditionell mit mehreren kaiten toishi, also Wasserschleifsteinen in verschiedenen Körnungen (üblich ist hier ein finish mit umgerechnet K400). Dadurch wird das Überhitzen der Klinge durch das Schleifen ausgeschlossen.
Re: Wharncliffe
von c.baum am 15.11.2017 06:13@Volker53
das werde ich mal versuchen. Kühlen ist oberste Pflicht beim Schleifen, insbesondere wenn man im japanischen Stile arbeitet und vor dem Schleifen härtet. Aber das wird schon. Vielleicht kommt irgendwann der Geldsegen und bestelle mal einen Schwung Keramikbänder.
Re: Wharncliffe
von c.baum am 15.11.2017 06:11@feuerkaefer
da kann ich nur zustimmen. Man merkt deutlich einen Unterschied zwischen frischen Bändern und schon gebrauchten. Die Keramikbänder sind eben sehr teuer, schleifen aber kühler und vor allem länger.
Re: Wharncliffe
von c.baum am 14.11.2017 14:09ich bin immer wieder über diverse Messerschmiede erstaunt, von denen Videos auf einschlägiger Plattform zu finden sind. Ich "verbrenne" mir nach jedem Schleifdurchgang die Finger am Messer, wohingegen besagte Schmiede nicht mal zucken. Mal abgesehen davon, dass sie Schliffe freihand liefern, die ich mit meiner Vorrichtung nicht hinbekomme... (It's a long way to the top)
Re: Seilmesser
von c.baum am 14.11.2017 14:04@ Volker und Steffen
das Problem ist, dass das Material für Seile von den Seilherstellern nicht nach Werkstoffnummern sondern nach Anforderungen einer DIN bestellt wird. Das kann also jedes mal ein unterschiedlicher Stahl sein. Dieser hier war härtbar, sehr gut sogar. Nach Funkentest war der Stahl auch hoch kohlenstoffhaltig (meine Einschätzung). Ich werde aber sicherlich mal meinen Stahlwerker bemühen, den Werkstoff zu beproben.
Ja, die meisten Stahlseile haben eine Einlage aus Kunststoff bzw. üblicherweise Hanf, da hier Schmier- und Korrosionsschutzstoffe eingearbeitet sind, die dann im Betrieb schmieren. Das Seil, aus dem ich das Messer gemacht habe, hat von sich aus ja einen Durchmesser 55mm. D.h. das Messer ist schon aus einem der Randlitzen (ca. 16mm Drm.), in welche dann schon keine Einlagen mehr eingebracht werden. Verrostete Seile zu verschweißen habe ich noch nicht probiert. Warum soll es nicht gehen? Der Rost dürfte sich ja bei den Schweißtemperaturen umwandeln und vom Flussmittel aufgenommen werden. Hier könnte ich mir jedoch vorstellen, dass zumindest etwas öfter nachgepudert und mit der Drahtbürste gereinigt werden muss. Mir fehlt hierzu aber noch die Erfahrung! Ich muss auch dazusagen, dass das Ausgangsseil verzinkt war, so dass ich das Litzenstück auch erstmal in der Esse abbrennen musste. Und das scheint bis in den Kern der Litze funktioniert zu haben.
Das mit der Schneidlage an sich ist eine gute Idee, zumal ich beim Schmieden wirkich Probleme hatte, aus dem ohnehin schon dünnen Material nach dem Schweißen noch eine Klinge zu formen. Beim nächsten Mal werde ich sicher etwas mehr Seillitze nehmen und nach dem Verschweißen umfalten, um die Klinge etwas breiter zu bekommen. Da könnte ich noch eine schicke Lage aus 90MnCrV9 einlegen...
Man mag nicht glauben, wofür manche Stahlsorten noch gebraucht werden. Im Stahlwerk meines guten Freundes verkauft sich der 1.2343 (Warmarbeitsstahl mit hoher Zähigkeit und Warmfestigkeit) momentan wie warme Brötchen. Nicht etwas, um Gesenke draus zu machen, sonder weil der Stahl auch bei Minustemperaturen noch zäh ist. In China macht man da Bolzen für Bagger draus.
Seilmesser
von c.baum am 14.11.2017 07:01Hatte am Wochenende die Gelegenheit, ein bisschen was zu machen. Ausgangmaterial war ein Stück Oberseil unseres Förderschachtes. Erst die Enden im Feuer verschweißt, im Schraubstock nachtordiert und dann den Bereich der Klinge verschweißt. Gehärtet in Öl und angeätzt in FeCl3. So richtig zufriden bin ich mit der Klingeform nicht, im Rücken noch zu breit und generell nicht ansprechend. Mich freut bei diesem Messer viel eher, dass der Knoten mit dem Feuerschweißen endlich geplatzt ist!
Wharncliffe
von c.baum am 14.11.2017 06:45Hier mein erstes Messerchen. Ausgangsmaterial war ein altes Messer einer Abrichte. Grob zurecht geschmiedet, den Rest am Bandschleifer. Gehärtet in Öl. Griffmaterial unbekannt, lag halt so rum. Niete ganz simpel aus Schwarzstahl. Für den Anfang bin ich stolz wie Bolle, zumal es der vierte Anlauf war, bis ein brauchbares Messer herauskam. Verbesserungswürdig ist in meinen Augen noch das komplette Finish und das Herausarbeiten des Ricasso. Funktionieren tut es gut, Rasieren klappt sogar auch.
Re: gut Ding braucht Weile
von c.baum am 02.11.2017 11:18Hallo,
ich beneide Dich um dein Können im Scheidenherstellen. Sehr feine Details, Hut ab. Hat der doppelt-gebogene Bauch des Messer eine tiefere Bewandnis? Üblicherweise wird so ein recurve doch eher mittig in die Klinge gesetzt, um damit hackn zu können. So weit hinten scheint mir das eher ein stilistisches Mittel zu sein. Zumal das sicher nicht ohne Weiteres zu schleifen gehen dürfte. Würde mich tatsächlich interessieren :)
Re: Wie bau ich meinen Messergriff ?
von c.baum am 01.11.2017 13:39Hallo Conni,
Zu 1.Warum den Erl krümmen, nur damit er schön weit in den Griff ragt? Gerader Erl bis zum zweiten Loch reicht vollkommen.
Zu 2. Möchtest Du den Erl trotzdem so haben, empfiehlt es sich, zwei Griffschalen zu machen, auf die du den Erl jeweils anzeichnest und entprechend ausstemmst (halbe Höhe vom Erl pro Seite).
zu 3. Alternativ kannst du auch eine Zwischenlage fertigen, die dann eine "Aussparung" in Form des Erls hat. Aber wie gesagt, gerader Erl hält genauso.
Re: Integrales_Damast_Küchenmesser
von c.baum am 10.10.2017 06:02Hallo Johannes,
das Messer macht doch einen guten Eindruck! Und wenn es nach deinen Wünschen funktioniert, ist doch schonmal vieles richtig gelaufen. Es sieht so aus als hättest du in das Damastpaket eine extra Schneidlage eingelegt. Ist das so?
Vielleicht 2 Anmerkungen noch:
Du hat am Ricasso die Schneide nicht "bis hinter" durchgeschliffen (mir fehlen grad die Fachbegriffe, ist früh am Morgen). Bei Küchenmessern find ich das eher hinderlich, da du mit Abarbeiten der Klinge dir hier einen Überstand erzeugst. Dadurch liegt die Schneide später nicht mehr auf der ganzen Länge auf, das macht sich im Schneidergebnis bemerkbar.
Zu guter Letzt scheinen mir deine Griffschalen nicht ganz formschlüssig. Oder täuscht das?
Danke für's Zeigen!