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Xerxes

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Re: Meine neue Schmiede und Werkstatt

von Xerxes am 01.11.2014 21:57

Hi Leute, vielen Dank für eure Kommentare.

@Jörg: Jep, ich plane das Schmieden hauptberuflich auzusüben. Dabei konzentrier ich mich in erster Linie auf Einzelanfertigungen von Messern und Schwertern, Schmiedekurse und Kleinserien von Fechtschwertern. Sobald es konkreter wird, werde ich wieder mehr hier im Forum zeigen.

@ Klaeus: Über deine Einwände hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Mein Plan war es, den Tisch 20cm vorzuziehen und die Höhe werd ich dann entsprechend anpassen. Die Zeichnung hab ich nur erstmal für den Bezirksschorni gemacht, damit er sich vorstellen kann, was ich da vor habe. Da werde ich noch ein paar Sachen dran verändern. Z.B. werde ich zusätzlich herunterklappbare Bleche anbringen, um die offene Fläche zwischen Tisch und Rauchfang zu reduzieren und an die Anzahl der brennenden Feuer anzupassen. Die Absaugung werde ich mit einem FU steuern und nur so viel absaugen wie nötig.

Gruß Jannis


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Xerxes

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Re: Meine neue Schmiede und Werkstatt

von Xerxes am 01.11.2014 14:09

Und hier nochmal der Entwurf für die Esse.

Gruß Jannis

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Re: Meine neue Schmiede und Werkstatt

von Xerxes am 01.11.2014 14:06

Meine künftige Schmiede hat mir bisher am meisten Arbeit gemacht. Dieser Raum war eine ehemalige Räucherkammer, in der über Jahrzehnte Schinken und Wurst geräuchert wurden. Auf den ersten Bildern sieht man den Ursprungszustand des Raumes. Im Boden waren große Löcher, es waren mehrere Trennwände eingemauert. Die Wände waren verputzt und mit ca. 2-3mm altem Teer verklebt. Das Mauerwerk dahinter war teilweise völlig marode. Auf Höhe der Träger war eine Zwischendecke aus Heraklitplatten, Kreuzlattung und Estrich eingezogen. Über der Decke war ein großer Abzug aus Stahlträgern. Und noch vieles mehr.

Bisher habe ich die Trennwände abgerissen, die Zwischendecke abgerissen, die Löcher im Boden ausgegossen, den Putz abgeschlagen, ca. 1/4 des Mauerwerks abgebaut und neu aufmauern lassen, die Wände grundiert und gestrichen (an mehreren Stellen zieht noch Teer durch die Farbe), eine Firstpfette eingesetzt und in den Giebeln eingemauert und auf den I-Trägern abgestützt, Die I-Träger neu eingemauert und zusätzlich nach unten mit U-Trägern abgestützt. Dann haben mir die Zimmerer eine Schallschutzdecke mit einer Dämmwirkung von 45db eingebaut. Die Decke hat mittlerweile zwei weitere Lagen Rigips und ist verspachtelt und gestrichen.

Als nächstes baue ich die Esse (mit insg. fünf Feuerstellen und Absaugung) und den doppelwandigen Schornstein ein. Dann werde ich das Fundament für den Lufthammer gießen und dann muss ich nur noch Strom verlegen Dann müsste ich weitestgehend fertig sein

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Re: Meine neue Schmiede und Werkstatt

von Xerxes am 01.11.2014 12:31

Nun der Werkstattraum. Hier musste schon ein bisschen Mehr gemacht werden. Zu Beginn stand der Raum noch mit diversen, teilweise sehr großen und nur schwer zu bewegenden, Maschinen aus der Fleischverarbeitung voll. Dann habe ich meine Maschinen reingeholt, alte Leitungen rückgebaut, Paneelen geflickt, die Werkbänke eingebaut und Strom und Druckluft verlegt. Auf einem Foto sieht man eine Ecke, in der noch ein Loch im Boden ist. Dieses Loch ist mittlerweile ausgegossen und neu gefliest. In dieser Ecke werde ich eine Nasszelle für meinen Nassbandschleifer sowie einen großen Natur-Rundschleifstein (Ø über einen Meter) einrichten. Außerdem kommt noch eine Präzisionskreissäge aus dem graphischen Gewerbe, mit der man auch kanten befräsen kann. Die ist momentan noch eingelagert. Sonst muss auch hier noch einiges gemacht werden aber für den Anfang bin ich schon ganz zufrieden.

Zur Aufteilung: Erstmal hat natürlich jede Maschine eine eigene Werkbank und bekommt auch noch einen eigenen Werkzeugschrank. Dann habe ich die Arbeitsplätze nach Themen geordnet. Ich wollte z.B. Metall-, Holz- und Lederarbeiten voneinander trennen. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich so bei Schmiedekursen fünf Kursteilnehmern einen eigenen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen kann.

Als nächstes stelle ich euch die Schmiede vor.

Gruß JannisP1020399.jpg

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.11.2014 12:33.

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Re: Meine neue Schmiede und Werkstatt

von Xerxes am 01.11.2014 11:57

So, als erstes stelle ich euch das Büro vor. Hier war relativ wenig zu machen. Fliesen verlegen, Steckdosen anbringen, Tapezieren und ein bisschen Inneneinrichtung und schon war das Büro (fast) fertig

Ach ja, eine Tür ist mittlerweile auch drin.

Weitere Räume stelle ich euch später vor.

Gruß JannisP1020315.jpg

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Meine neue Schmiede und Werkstatt

von Xerxes am 01.11.2014 11:51

Hallo Leute,

nun möchte ich auch mal meine neue Schmiede vorstellen, die sich allerdings noch in der Entwicklung befindet.

Hier die Vorgeschichte: Schon während meines Studiums habe ich Messer geschmiedet und verkauft. Zu dieser Zeit war ich als Kleinunternehmer gemeldet und hatte meine Schmiede in einem alten Pferdestall bei meinen Eltern. Dort hatte ich meine Schmiede schon seit ich etwa 10 Jahre alt war. Alle anderen Arbeiten habe ich zu dieser Zeit im Keller meiner Wohnung ausgeführt. Auf Dauer war das kein hinnehmbarer Zustand und so habe ich mir 2010 einen kleinen Werkstattraum in den Räumlichkeiten einer Künstlerwerkstatt in Oldenburg (Oldb.) gemietet. Gerade groß genug für Gasesse, Amboss, Werkbank und einen Werkzeugschrank. Bis 2012 habe ich dort viele Messer geschmiedet und interessante Projekte durchgeführt. Im Anschluss an das Studium habe ich dann noch eine Ausbildung zum Industriemechaniker (in meinem Lehrbetrieb wurde jedoch eher Maschinenbau und Feinmechanik ausgeführt) begonnen. Währed der Ausbildung war ich zeitlich so eingeschränkt, dass ich kaum zum Schmieden gekommen bin. Ende 2013 musste ich dann auch noch meinen Werkstattraum verlassen, da dass Gebäude verkauft wurde und nun bald abgerissen wird. Das war alles sehr frustrierend für mich.

Auf dem Eisenfest Friesoythe 2013 habe ich dann mit der Hilfe von Alfred Bullermann neue Werkstatträume direkt in der Innenstadt der Eisenstadt Friesoythe gefunden. In unmittelbarer Nähe zu Alfreds Werkstatt und den Ateliers mehrerer Künstler. Insgesamt stehen mir nun 122m² Werkstatt zur Verfügung. Die Räume waren aber teilweise in einem desolaten Zustand und ich habe aufwändige Umbau- und Renovierungsarbeiten eingeplant. Doch dann gab es zusätzlich einige unerwartete Probleme.

Trotz einer bewilligten Bauvoranfrage von Seiten des Landkreises, hat sich bei dem eigentlichen Bauantrag das Gewebeaufsichtsamt eingeschaltet und von mir Prognosen für die Schall- und Schwingungsemision meines Lufthammers verlangt. Glücklicher Weise hat mich dabei die Stadt Friesoythe finanziell und organisatorisch unterstützt. Vielen Dank dafür. Allerdings hat das Erstellen der Prognosen meine Umbau- und Renovierungsarbeiten um insg. viereinhalb Monate verzögert. Eine Zeit, in der ich nicht einmal wusste, ob ich die Werkstatt wie geplant umsetzen darf.

Nun ist von rechtlicher Seite alles geklärt und in den letzten Monaten habe ich mit Vollgas die Werkstatt umgebaut und renoviert. Trotzdem bleibt noch einiges zu tun...

In den folgenden Beiträgen werde ich nun nacheinander die Werkstatträume vorstellen.

Gruß Jannis


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Historische Bohrer

von Xerxes am 20.10.2014 18:53

Hi Leute, ich hatte gestern das Glück, auf dem Flohmarkt ein paar historische Bohrer zu erstehen.

Insgesamt waren es:

- Vier Winden-Schneckenbohrer mit konischem Vierkantschaft

- Ein großer konischer Löffelbohrer

- Zwei Schlangenbohrer mit konischem Vierkantschaft.

Die Schneckenbohrer und der Löffelbohrer sind handgeschmiedet mit verstählter Schneide und aus einem Raffinier- oder Gärbstahl. Da man an einigen Stellen sehr schön die Lagen des Materials erkennen kann, gehe ich nicht davon aus, dass es sich um "gerührtes" Puddeleisen handelt. Es wäre also durchaus möglich, dass diese Bohrer noch vor 1782 hergestellt wurden.

Die Schlangenbohrer sind zwar nicht handgeschmiedet aber auch aus einem inhomogenen und faserigen Material. Das erkennt man schön am Konus. Bilder dazu reiche ich nach.

Alle Bohrer haben eine Schmiedemake, wobei man die meisten nicht mehr erkennen kann.

So, viel Spaß beim Gucken

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Gruß Jannis


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Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.10.2014 18:54.

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Re: Rennöfen beim Bealtaine Festival am 7./8.6.2014 in Luxemburg

von Xerxes am 11.06.2014 23:24

Das sieht doch richtig gut aus. Hast du das Material gefaltet oder direkt aus der Luppe gezogen?

Gruß Jannis


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Re: Rennöfen beim Bealtaine Festival am 7./8.6.2014 in Luxemburg

von Xerxes am 11.06.2014 22:04

Und hier noch ein schönes Video von unserer ersten Ofenreise mit Magnetitsand von der Ostsee am Samstag. Das Video wurde von Peter Broich aufgenommen und geschnitten. Vielen Dank dafür

Rennfeuertreffen Luxemburg 2014

Gruß Jannis


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Re: Rennöfen beim Bealtaine Festival am 7./8.6.2014 in Luxemburg

von Xerxes am 11.06.2014 21:59

So, dann berichte ich auch nochmal vom Rennfeuertreffen in Luxemburg.

Zuerst aber einen großen Dank an Romain Bohr und alle Teilnehmer für die tolle Organisation und die gelungene Zusammenarbeit. Es waren auch dieses Mal wieder viele bekannte Gesichter da, die sich hier vielleicht auch noch zu Wort melden.

Bei diesem Bericht beziehe ich mich auf die Öfen, welche ich mit meinem Kollegen Timm gefahren habe. Natürlich gab es noch viele andere Öfen mit spannenden Ergebnissen. Zu erwähnen sei hier z.B. ein "gläserner Ofen" von Romain, bei dem man während des Betriebs im Abstand von 10cm mit Hilfe von luftgekühlten Linsen ins innere des Ofens gucken und auch Proben nehmen konnte.

Auch dieses Mal haben Timm und ich unseren Typischen Ofen mit rekonstruierten frühmittelalterlichen Bälgen gefahren. Mit diesem Ofentyp und Prozess haben wir in den letzten 2-3 Jahren viele Erfahrungen gesammelt und den Prozess weitestgehend optimiert. Dieser konkrete Ofen war eine Prämiere, denn es handelt sich um einen mobilen Ofen, welcher von unserem Freund und Kollegen Michael Schmidt Nissen gebaut wurde. Er hat im Innern ein Metallgerüst und wurde komplett mit Lehm verputzt. Bis jetzt sind wir mit dem Ofen sehr zufrieden! Vielen Dank nochmal an Michael, sehr gute Arbeit!

Der Ofen hat eine Höhe von 100cm und unten einen Innendurchmesser von 28cm, welcher sich nach Oben auf 25cm verjüngt. Wir setzen den Ofen auf eine mit Lehm ausgekleidete Kuhle, so dass wir unter dem Ofen noch weitere 20cm Schacht haben.

Die Bälge betreiben wir mit Gewichten, so können wir leicht über mehrere Stunden einen kontinuierlichen Luftstrohm erzeugen. Mit Ollis Hilfe konnten wir nun feststellen, dass wir bei unserer üblichen Vorgehensweise eine Luftmenge von ca. 15 Kubikmeter pro Stunde erzeugen.

Dieses Jahr haben wir die Öfen mit zwei für uns neuen Erzen gefahren. Bei der ersten Reise haben wir den Ofen mit einem Magnetitsand bestückt, welchen ich mit Hilfe von Magneten an Ostseestränden gesammelt habe. Das war für uns der zweite Versuch mit diesem Sand und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Bei der ersten Ofenreise mit diesem Erz hatten wir eine sehr zähflüssige Schlacke und daher eine sehr bröselige und stark verunreinigte Luppe. Wir hatten das Erz dafür nur mit dem Magnet vom Sand getrennt und die Analyse im Nachhinein hat ergeben, dass wir noch 19% SiO im Erz hatten, welches wir mit dem Magneten nicht mehr weiter trennen konnten. Kein Wunder also. Dieses Mal haben wir den Sand zusätzlich gewaschen und so weitestgehend von Salz und Schluff/Staub getrennt. Das hat sich sofort positiv auf den Prozess ausgewirkt. Wir haben ca. alle 7 Min eine Charge von 700g Holzkohle und 600g Magnetitsand aufgegeben. Aus 10 Kg Magnetitsand haben wir eine schön kompakte 3,2Kg Luppe gezogen. Besonders interessant an dem Erz ist, dass es einen relativ geringen Phosphorgehalt hat und daher eine sehr gute Stahlqualität zu erwarten ist.

Bei der zweiten Ofenreise haben wir mit Romains Luxemburgischen Bohnerz gearbeitet. Wir haben am Prozess nichts geändert, allerdings haben wir hier ca. alle 5Min eine Charge von 500g Holzkohle und 450g Erz zugegeben. Auch bei dieser Ofenreise haben wir aus 10Kg Erz eine schön kompakte Luppe von 3,2Kg gezogen. Mit diesem Erz hatten wir vorher noch nicht gearbeitet und sind daher mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Auch hier lässt sich eine gute Stahlqualität erwarten, da der P-Gehalt im Erz unter 0,4% liegt. Beim anschließenden Ausschmieden eines Teilstücks der Luppe hat sich gezeigt, dass sich das Material ausgezeichnet schmieden lässt. Allerdings wirkt das Eisen insgesamt sehr weich und wenig stark gekohlt. Analysen folgen...

Hier bedarf es also noch ein bisschen Modifikation, dass wir beim nächsten mal eine stärker gekohlte Luppe erhalten. Es wäre ja schade, das Potential dieses Erzes mit nicht härtbaren Material zu vergeuden.

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