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Burgschmied...

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Re: Halter für Gardinenstange

von Burgschmied.Daniel am 19.12.2013 23:48

Hallo Jörg,

 

danke erstmal. Das sind keine Einschnitte an sich, ich habe dort mit der Ambosskante 90° Winkel eingeschlagen. Schlägt man so einen Winkel, oder auch einen Ballhammer mit einem passenden Radius bis zur Hälfte des Materials ein, dann kann man ganz einfach eine 90° Biegung machen. Die beiden Flächen der Einkehlung liegen dann auf einander und stützen sich. Das ist eine Technik, mit der man schnell ästhetische (kommt auf den Geschmack an) Biegungen machen kann, ohne große Einbußen in der Stabilität hinnehmen zu müssen. Ein gestauchter oder ausgezogener Winkel wäre sicherlich ein wenig stärker, aber bei solchen Kunstschmiedearbeiten ist das ein vernachlässigbarer Unterschied. Ich habe schon ähnliche Biegungen an wesentlich schwereren und Sicherheitsrelevanteren Arbeiten gesehen.

Einfach mal ausprobieren, ist eine tolle Technik und sieht meiner Meinung nach echt toll aus. Vielleicht kann Peter Brunner mal etwas zu Statik dieser Biegungen sagen, da er sie auch gelegentlich bei professionellen Arbeiten einsetzt...

Gruß
Daniel

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Halter für Gardinenstange

von Burgschmied.Daniel am 19.12.2013 00:22

Hallo Kollegen,

 

heute konnte ich die erste Etappe eines Projekts für mich selbst fertig stellen. Der schmiedische Teil ist vollendet. Nun muss ich nur noch den 150mm langen und 16mm dicken Rundstab an beiden Enden einbohren und mit einem Innengewinde versehen und zwei Maschinenschrauben überschmieden. Dann wird der Stab zwischen den beiden Haltern durch die Löcher festgeschraubt. Das Ganze soll dann in meinem Zimmer über dem Fenster angebracht werden.


Hier ist die Zeichnung:




Work in Progress (Material: 25mm vierkant St37 Stahl und 80*10mm Flachstahl S235JR):







Die fertigen Halter:




Ein Bild von den befestigten Haltern mit Stange wird noch folgen.


Liebe Grüße, euer
- Daniel 

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Bezugsquelle für Titan

von Burgschmied.Daniel am 09.11.2013 03:34

Hallo Kollegen,

zum ersten Mal bin ich mit Titan in der Schmiede in Kontakt gekommen, als ich bei Brian Brazeal in Amerika war. Der hatte einige Schmuckstücke und Zangen aus Titan geschmiedet. Ich finde Titan als Rohstoff gerade für Zangen sehr interessant, weil er hart und flexibel ist wie Federstahl, aber leicht wie Aluminium. Noch dazu hat er eine sehr geringe Wäremeleitfähigkeit, weshalb er dort warm ist, wo er warm sein soll, die Wärme aber nicht wandert.

Mir ist bewusst, dass Titan nur einen sehr begrenzten Anwendungsbereich in der Schmiede hat, aber ich würde dennoch mal welchen ausprobieren wollen für:

1) Zangen, die auch mal warm werden dürfen und dann abgeschreckt werden dürfen müssen (z.B. fürs Härten sehr kleiner Dinge)

2) Schmuck und anderer Kleinkram quasi als Gag

3)  Bestimmte Werkzeuge und Anwendungen, bei denen die Eigenschaften von Titan von Vorteil sind.

Nur stellt sich mir die Frage wo man das Zeug den her bekommt. Kann mir einer von euch eine Bezugsquelle nennen und eventuell ein paar Produkte aus Titan, die man häufig als Schrott finden kann?


Liebe Grüße
- Daniel 

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Re: Endlich eine ordentlich Schnörkelzange!

von Burgschmied.Daniel am 04.11.2013 23:36

Hey Thomas!

Vielen Dank! Es freut mich, dass immerhin einer mal auf den Beitrag geantwortet hat x). Ja, Struktur ist mit einer der wichtigsten Faktoren bei Schmiedearbeiten. Danach richtet sich oft, ob eine Arbeit schön und "professionell" aussieht, oder halt nur so dahin gekloppt anmutet. Ich habe anfänglich auch oft den Fehler gemacht zu schnell zu weit zu gehen und mir dadurch die Struktur von vorne herein kaputt gemacht. Naja aus Fehlern lernt man :).

Also dir noch viel Erfolg mit deinen Zangen und liebe Grüße
- Daniel 

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Re: Calla Kerzenständer

von Burgschmied.Daniel am 28.10.2013 00:45

Ich werde - wenn ich die Zeit finde - mal versuchen das Teil mit verschweißtem Mittelstück zu machen und schaue mal, ob das Ergebnis genau so gut, oder besser wird.

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Endlich eine ordentlich Schnörkelzange!

von Burgschmied.Daniel am 27.10.2013 19:01

Hallo Kollegen,

am Freitag habe ich mich zu etwas durchgerungen, das ich schon viel zu lange aufgeschoben hatte! Eine ordentliche Schnörkelzange. Ich hatte mir bis jetzt immer mit einem Zangenverschnitt beholfen, den ich in meiner grauen Anfangszeit mal zum Pfeilspitzenschmieden gemacht hatte. Ausgangsmaterial war 16mm rund Baustahl. Arbeitszeit, bis die Zange so aussah, wie auf den Bildern war knapp unter 2h. Sie ist weitestgehend bis zum "Finish" geschmiedet. Ich musste lediglich an einem Teil des Mauls 0,5mm weg feilen und ca. 1mm von der Spitze des einen Mauls weg schleifen.

Hier ein paar Bilder:






Anwendungsbeispiel:

 

Vergleich von oben nach unten: 1. Versuch, 2. Versuch, 3. Versuch:

 

Hier noch ein Video, auf dem man die Zange in Relation sieht und gut den abgesetzten und somit parallelen Schenkel gut erkennen kann: http://www.youtube.com/watch?v=sY5AFdQbKSc


LG, euer
- Daniel

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Re: Calla Kerzenständer

von Burgschmied.Daniel am 27.10.2013 14:01

Hallo Willi!

 

Du warst dir mal wieder nicht zu schade gewesen eine ausführliche und Konstruktive Kritik zu schreiben. Erst mal danke für das Lob! Ich muss hierzu sagen, dass ich mir einiges an künstlerischer Freiheit gelassen habe. Ich finde halt glatte Blätter sehen geschmiedet selten besonders gut aus. Ich habe in so einem tschechischen Video mal eine Lilie gesehen die wirklich fast 100% originalgetreu ausgesehen hat. Das hat aber ein Meister mit Zuschläger aus 60x10mm Flachstahl (o.Ä.) ausgeschmiedet und die Möglichkeit hatte ich gestern Abend nicht. Was vielleicht noch ein bisschen besser ausgesehen hätte, wären die "water leaves" die Aspery so oft verwendet, aber auch dazu braucht mal viel spezielles Werkzeug und Zeit...

Du hast Recht, es waren glaube ich exakt 980mm. Ich habe es nicht Feuergeschweißt, weil ich erstens finde, dass ein warmgewalzter Stab Stahl nicht so natürlich und lebendig aussieht, wie wenn man das ausschmiedet. Die Struktur ist eine Verjüngung von der Blüte abwärts, dann läuft es parallel und dann eine Verjüngung vom Blatt abwärts. Und zweitens, weil man bei diesen Materialstärken die Schweißnaht fast immer sieht, drittens das Aussehen des Stahls auch wegen der Oxidation leidet und viertens so was immer abbrechen kann, bei den schlechten Stahlqualitäten, die wir heute haben. Hätte ich den Rundstahl so überschmiedet, dass er genau so schön aussieht, wie das Ausgeschmiedete und so stark angestaucht, dass eine feste und unsichtbare Verbindung entsteht, die sich auch in die Gesamtstruktur einschmiedet, das dann verschweißt und das Schweißgeschmadder dann sauber gemacht, dann hätte ich sicher fast genauso lange gebraucht. Von Fehlversuchen mal ganz abgesehen... Ich habe im Feuerschweißen nicht allzu viel Erfahrung. Jemand, der das aus den FF kann, für den wäre das sicherlich eine Möglichkeit Zeit zu sparen. Am liebsten wäre es mir jedoch das mithilfe eines Lufthammers auszurecken, das geht schnell und du hast die Qualität einer Arbeit aus einem Stück.

Mit den Biegungen gebe ich dir Recht. Die hätten flüssiger aussehen können. Da habe ich noch net so viel Erfahrung drin und in Ermangelung von Arbeitszeit gestern um Mitternacht habe ich mich entschieden, dass das für das Auge des Leihen flüssig genug aussieht. Mithilfe eines Gasbrenners und mehr Zeit und ggf. die richtigen Schablonen ginge da sicher noch einiges.
Danke nochmal, dass du dir die Zeit gemacht hast, das ein wenig zu analysieren.

Liebe Grüße
- Daniel

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Calla Kerzenständer

von Burgschmied.Daniel am 27.10.2013 01:30

Ein kleines Kunstschmiedeprojekt von mir. Am Samstagabend in den Sinn gekommen und innerhalb von 4 - 5 Stunden fertig gestellt. Hand geschmiedet aus 16mm Rundstahl.


 



LG
- Daniel 

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Re: Videos - Zangen aus Rundmaterial

von Burgschmied.Daniel am 26.10.2013 01:25

Das dritte Video hatte Brian damals für mich gemacht ^__^. Also er verwendet für gewöhnlich einen 3 1/2lbs Hammer, das entspricht etwa 1,4kg und in diesem Gewicht werden auch die meißten kommerziellen Hämmer (Habermann Hammer, Hofi Hammer) verkauft. Für größere Sachen kann man auch schon einen größeren Hammer gebrauchen. Ich verwende derzeit einen Rounding Hammer mit ca. 2kg. Durch die Form und Ergonomie schwingen sich diese Hämmer nicht so schwer, wie sie aussehen. Wenn man die Technik erstmal raus hat, kann man damit mit dem Stahl quasi spielen wie mit Knete.

Hier eine Schnörkelzange, die ich heute mit der Technik aus dem dritten Video geschmiedet habe:










Von oben nach unten: erster Versuch, zweiter Versuch, dritter Versuch:



Arbeitszeit von Anfag bis Ende knapp unter 2h. Ausgangsmaterial 16mm rund Baustahl.


Ach ja und hier ist mein Rounding Hammer auf Peter Brunner´s Amboss balanciert:



Ich habe ihn mit Joshua McLaren als meinem Zuschläger bei Brian in Amerika geschmiedet.


LG
- Daniel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.10.2013 01:35.

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Re: Lochhammer - Fragen zur Bahn

von Burgschmied.Daniel am 27.09.2013 01:10

Die Nomenklatur scheint in deutschen Sprachraum wohl nicht ganz schlüssig zu sein. Auch alte Meister scheinen unterschiedliche Termini für die einzelnen Werkzeuge zu verwenden. Ich denke wichtig ist, dass in einem Schmiedebetrieb, oder in einer Projektgruppe klar ist, welches Werkzeug mit welcher Bezeichnung gemeint ist. Man könnte einen Lochmeißel auch als Klobürste bezeichnen, wenn jeder wüsste, was gemeint wäre. Für mich ist ein Punzen (engl. punch) etwas mit dem man einen Pfropfen (engl. plug) heraus stößt. Ein Meißel (engl. chissel) ist für mich ein Werkzeug, dass etwas schneidet. Damit der Pfropfen ordentlich ausgeschert (engl. sheared) werden kann muss der Übergang von Ende zu Werkzeugt, egal ob spitz oder flach (ich bevorzuge die Variante in Alec´s video) sehr scharf und plötzlich sein. Je runder das wird, desto schwieriger wird es einen Pfropfen auszuscheren. Du solltest dabei übrigens darauf achten das Material im Loch so weit zu verdichten, bis es nicht mehr geht (Achtung! Machst du dann weiter kann das Ende des flachen Punzens aufpilzen oder die Spitze des spitzen Punzens auf die Ambossbahn geraten) und dann von der anderen Seite den Pfropfen erst mal quasi zurück schlagen, bis auch dieser auf der Ambossbahn aufliegt. Ist er dann nicht eh schon heraus gefallen, dann kannst du ihn über dem Rundloch mit ein oder zwei leichten Schlägen heraus schlagen. Ferner kann es sinnvoll sein den Punzen nach jedem Schlag mal kurz aus dem Loch zu nehmen, damit dieser ein wenig luftkühlen und die Wärme aus dem Werkstück zurück ins Loch fließen kann.

- Daniel

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