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Silver11k

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Re: Herkules Hessenmüller und Söhne

von Silver11k am 23.01.2021 10:45

Hallo Lukas,
bei deinem Hammer handelt es sich um einen Hessenmüller Herkules H1.
Und wie Sebastian im Vorfeld die Daten richtig übermittelt hat, hat er 35kg Bärgewicht. Dass es sich um einen H1 handelt ist auch schön daran zu erkennen, dass die Schabotte und der Maschinenständer aus einem Stück gefertigt worden ist.  Bereits beim H2 ist die Schabotte vom Maschinenständer getrennt.
Auch gehe ich damit konform, dass es sich bei den Eintichen im Kolben um Ölnuten handelt, obwohl es auch Varianten mit selbstnachjustierenden Kolbenringen gab.
Allerdings hinterlassen defekte Kolbenringe sowohl im Zylnder als auch am Kolben allzudeutliche Spuren beim Versagen. Da du keine undefinierbaren Brocken beim Ausbau und starke Riefen in der Bärzylinderwandung erwähnt hast gehe ich daher auch davon aus, dass du eine Variante mit Ölnuten hast.
Zum Betrieb des Hammers. Ich habe selbst einen Hessenmüller H3. Den deutlich größeren Bruder zu deinem.
meiner bläst auch im unteren Bereich an der Kolenstange Luft ab. Das ist nur normal. Und auch nötig, damit die Luft überschüssiges Öl wieder mit ausfördert, da die Permanentschmierung sonst irgendwann deine Zylinder füllen würde. Als Öl empfehle ich übrigens ein Getriebeöl mit Viskosität 220.
Ein wichtiger Unterschied zu anderen Lufthämmern ist die senkrecht eingebaute und axial verschiebbare Steuerwalze, über die die Funktionen des Hammers abgefragt werden. Falls dein Hammer über Reck- und Setzschlag verfügt, hat er im Gußkörper übrigens Druckspeicher, die er beim Setzschlag auf ca 6-8bar aufpumpt um dann genug Luft für Reihensetzschläge zu haben.

1.Lehrjahr: "Lerne dem fliegenden Hammer auf Sicht auszuweichen."

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Re: Rückblick Hammer In 2017

von Silver11k am 25.07.2017 20:53

War wirklich wieder ein gelungenes Treffen! Mein Dank an Peter und sein Organisatorenteam für den schönen Rahmen für ein angenehmes Wochenende. ;)

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Re: Mammut MW1 Schmiedehammer

von Silver11k am 28.11.2016 23:13

Hallo Claude,

 

der Mammut- (Herz-) Hammer wird im Buch "Schmiedehämmer " Autor: Otto Fuchs von 1922 beschrieben. Beginnend auf Seite 61 bis 63 wird der Hammer und seine Arbeitsweise kurz beschrieben und anhand Zeichnungen dokumentiert. Es it ein Luftdruckhammer mit zwei Kolben, die in einem Zylinder arbeiten. Er ist also ein ziemlicher Exot.

Grüße,

Jörg

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Re: Rat zu Lufthammergesenken

von Silver11k am 13.04.2016 22:45

Servus... Also beim Härten von gesenken wird folgendes angegeben... Wasser 20°C warm in starker Aufwärtsbewegung (Aktives Härtebecken mit Umwälzung). Das Gesenk wird gleichmäßig durchgewärmt und auf Härtetemperatur gebracht. Anschließend wird die zu härtende Bahn 2-3cm tief ins Wasser eingetaucht. Bei erreichen der Braunröte, wird die eintauchtiefe auf 1-2cm verringert, um einen fließenden Übergang zu gewährleisten... Es kann auch Öl genommen werden, wie der Stahl und die gewünschte Endhärte es erfordert... Zum Anlassen werden verschiedene Methoden beschrieben... Vom Anlassofen, über Sand- und Bleibad, hin zu Salzbädern, etc.... Zur Härte wird nur angegeben, bis die erforderliche Härte erreicht ist... Soviel aus dem Buch Schmieden im Gesenk und Herstellung der Schmiedegesenke von1920.

Dass die Aufnahme ungehärtet bleibt hat zwei Gründe. zum einen ist durch die Schwalbenschwanzzinkung die Kerbwirkung dort unten am Größten. Also auch die Gefahr eines Risses. Dies würde man durch das Härten nur unnütz verstärken, da hier sowieso keine Umformarbeit geleistet werden muss und es daher auch zu keinem Verschleiß kommt. Härten ist in diesem Bereich daher unnütz und sogar gefährlich, da es im schlimmsten Fall, bei falschem Anlassen zum regelrechten Zersplittern kommen kann. Beim Handhammer lässt man das Haus ja auch zäh stehen und härtet nur die Bahn und Finne.

Den zweiten Grund kann man schön bei alten Hämmern sehen, die noch ihre Originalgesenke haben. Das "Setzen" der Schwalbenschwanzaufnahme in die Aufnahme der Schabotte und des bärs ist sogar gewünscht. Hierbei glätten sich zunächst die Oberflächenunebenheiten (Fräsenriefen, Schleifspuren, etc.) auf Keil und Aufnahme langsam. Später arbeiten sich teilweise sogar über Jahre hinweg richtige Spuren ein, die den Keil Passgenau halten, so dass dieser selbst im ausgebauten Zustand nur durch Ein- und Ausschieben vom Gesenk getrennt werden kann. Daher findet man auch bei manchem alten Hammer mehrere Sätze Keile. und zwar für jedes Gesenkpaar seine eigenen. das ist aber nicht unbedingt ein Muss. Das Setzen ist hierbei als langsames Fließen des Werkstoffs zu betrachten, bei dem sich die, mit Toleranzabweichungen behaftete Schwalbenschwanzzinkung sich allmählich an die Gesenkaufnahme anschmiegt und passgenau wird. Eine härtung würde diesen Effekt verhindern.

 

Gruß,

Jörg

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Re: Lufthammer Hub: Bär hebt sich kaum.

von Silver11k am 23.05.2015 17:09

Hallo Paul.

Das ist ein Lufthammer aus den Pionierzeiten des Hammerbaus, als Ingenieure noch viel versucht haben. Damals hat man gerne etwas mehr Spiel den Maschinen gelassen, was dazu führt, dass die Kompression im kalten Zustand miserabel ist. Dein Hammer hat mit den alten Lanz Bulldog gemein, dass er erst warm laufen muss. Lass ihn mal ein bis zwei Stunden bevor du schmieden möchtest warm laufen, dann wirst du sehen, wie sich der Bär schön sauber hebt.

Gruß, Jörg Nuffer

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Re: Hessenmüller und Söhne

von Silver11k am 09.01.2015 17:42

Eigentlich hatte ich Fotos eingestellt gehabt... hm neuer Versuch!DSC_0442.jpgIMGP2028.jpg

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Hessenmüller und Söhne

von Silver11k am 08.01.2015 00:09

Hallo alle zusammen.

Ich möchte dieses Thema hier mal den Lufthämmern der Firma Hessenmüller & Söhne Ludwigshafen widmen. Da Bêchê, Hartmann und Co. bereits in so vielen Themen mehr als nur in den Himmel gelobt werden, möchte ich hier mal eine Lanze für diese soliden Lufthämmer brechen. 
Über die Firma selbst ist leider nur sehr schwer etwas in Erfahrung zu bringen. Berichte im Polytechnischem Journal belegen, dass diese Firma um die Jahrhundertwende ( ca.1900) recht stark mit Patenten im Bereich der Luftfederhämmer vertreten war. Einer ebenfalls recht interessanten Hammerbauart. Dies sei aber nur am Rande erwähnt. Diese Firma war also durchaus im Bereich des Hammerbaus kein unbeschriebenes Blatt. Über den Bau der Luftschmiedehämmer ist jedoch nichts zu finden... lediglich eine Schnittzeichnung einer "Herkules", kleineren Bärgewichtes, das ich in einem meiner alten bücher gefunden habe, in dem leider lediglich die vorzüge der neuen Lufthämmer dargelegt werden. Die letzten Nachweise der Existenz dieser Firma finden sich in den Aufstellungen des Marschallplans nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Danach verliert sich jede Spur. Es ist zu vermuten, dass die Firmengebäude und Werkstätten während des Krieges zerstört worden sind und sich ein Neubeginn nicht gerechnet hätte... Das vermag ich aber zur Zeit nicht genau zu sagen und somit bleibt das lediglich eine Vermutung.

Der Hammer selbst zeichnet sich durch eine recht solide Bauart aus, die man von den meisten alten Hämmern aus dieser Zeit gewohnt ist. Der Schlag ist angenehm fein zu steuern und er hat einen Hub, der sich sehen lassen kann, der es ermöglicht, dass man selbst mit regulären Hilfswerkzeugen für das Handschmiede darunter arbeiten kann, fast wie mit einem regulären Zuschläger. Auch die vorgelagerte Bärführung macht seinen Schlag sehr exakt und seine ca.80kg Bärgewicht (aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen hatte Hessenmüller die Eigenheit zu der Zeit keine Typenschilder mit Datensatz auf der Maschine zu hinterlassen. Ein improvisiertes Wiegen des Bärs im eingebauten Zustand ergab ein Gewicht um ca. 80kg.) verleihen ihn mehr als genug Kraft um ernst genommen zu werden.
Obwohl ich während meiner Lehrzeit an einem Bêchê gelernt habe, habe ich meinen "Herkules" mehr als Schätzen gelernt. Lediglich die Gesenke bereiten mir im Moment etwas sorgen, da ich, als ich ihn damals von Markus Balbach erwarb, lediglich zwei Flachsättel dabei hatte. Diese Flachgesenke sind höchst wahrscheinlich nicht mal die orginalen Gesenke. Am ehesten noch das obere Gesenk. Das untere wurde definitiv einmal neu und um längen wuchtiger dimensioniert. Schweißspuren deuten außerdem darauf hin, dass es auch fleißig nach Bedarf modifiziert worden ist.
Neues Ausmessen der maximalen Arbeitshöhe ergaben, dass ich für die Gesenke einen Stahlquerschnitt von min. 120x80mm benötige.

Meine Frage in die Runde, hat jemand eventuell noch einen Herkules, ähnlichen Bärgewichtes, der noch über die originalen Gesenke verfügt und könnte mir etwas über deren Abmessungen sagen? Oder wer will und auch über einen Hessenmüller verfügt, kann diesen hier gerne ebenfalls vorstellen, um diese schönen Hämmer vor dem vergessen werden zu bewahren.


Stück davon,

Jörg Nuffer

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Re: Pläne Einrichtung der neuen Werkstatt

von Silver11k am 23.12.2014 00:27

Glückwunsch zu dem Hessenmüller...das sind grundsolide Maschinen... Ich hab den etwas größeren Bruder zu deinem...geschätzte 80kg Bärgewicht... war irgendwie ne Eigenart von Hessenmüller nie ein Typenschild auf den Maschinen zu befestigen.

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Re: Gruß aus dem schönen Frankenland!

von Silver11k am 17.03.2014 23:20

Servus Sportler,

also wenn du willst, biete ich dir an, dass du mal vorbeischauen kannst und ich dir zeige, wie du dir Zangen, Gesenke, etc. selber machen kannst.

Gruß,

Jörg Nuffer

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Sammelbestellungen

von Silver11k am 19.01.2014 22:36

Servus an alle.

 

Ich weis nicht, ob es euch auch so geht, aber in meiner Region verbannten immer mehr Stahlhändler die typischen Stähle für Schmiedewerkzeuge aus ihren Sortimenten. C60W1, C80W2 und wie sie alle heißen, bekommt man so gut wie gar nicht mehr und wenn, dann bestimmt nicht in Mindermengen.

Ich hab mir nun schon öfter anhören dürfen, wenn man einmal einen Stahlhändler mit passendem Stahl im Sortiment gefunden hat: "Wie viele Längen/Tonnen dürfen es denn sein?"

Es sei hierbei gesagt, dass ich von einigen Stählen zwar gerne etwas mehr auf Lager hätte, aber wie alle hier wissen dürften, sind die Preise für die meisten Werkzeugstähle doch recht hoch und der Versand deutschlandweit auch nicht gerade billig. Daher ist es auch kaum verwunderlich, wenn dann solch eine Länge mit vernünftigem Querschnitt plötzlich mehrere hundert Euro kostet.

Und realistisch betrachtet, benötigt man für die meisten Amboßgesenke, Hilfshämmer, Durchschläge, etc. ohnehin nur recht wenig Material, was dazu führt, dass dem normale Schmied für den eigenen Hausgebrauch ein bis zwei 1000mm-Stücke doch auch recht lange vorhalten dürften... Und somit ist dieser Schmied auch für jeden Stahlhändler als Kunde relativ uninteressant.

Meine Überlegung war daher, ob das Interesse bestünde, dass man sich zur Beschaffung geeigneter Stähle zusammenschließt und somit andere Mengen und evtl. damit verbunden auch andere Preise abnehmen kann. 

Meine Frage in die Runde daher... was haltet ihr von solch einem Zusammenschluss... evtl. sogar im Rahmen einer Bezugsgenossenschaft? Ich für meinen Teil hab auf jeden Fall das Bitten und Betteln um Abschnittreste von Stahlhändlern satt.

 

Stück davon...

Jörg Nuffer  

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