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Re: Saufeder aus Damast
von Bullfrog am 11.07.2017 06:13So, ich habe mir einen Rohling eines Eschenstiels bei einer Stielfabrik organisiert und am Wochenende mittels Kreissäge und Handhobel die 8- kantige Außenform hergestellt. Am nächsten Morgen eine Niete geschmiedet (muß man auch am besten vorher mal üben) und die Klinge mit dem Stiel verbunden. Etwas mit dem Brenner geflämmt und mit einer Mischung aus Tung- und Orangenöl geölt:
Jetzt fehlt noch eine Lederwicklung:
dazu habe ich Lederriemen und Kupfernägel bestellt, das ist Arbeit für das nächste Wochenende.
Re: Saufeder aus Damast
von Bullfrog am 28.06.2017 17:17Wie gesagt: am erlegten Stück, wenn es sich zeitnah ergibt vielleicht auch an einem Stück Fallwild.
Das es geeignetere Methoden gibt ein leidendes Stück abzufangen weiß ich, ungefährlichere um einem Stück Schwarzwild für den Braten habhaft zu werden ebenfalls, das alles gehört aber wahrscheinlich auch eher in ein anderes Forum.
Re: Saufeder aus Damast
von Bullfrog am 28.06.2017 10:24Saufedern gibt es reichlich, aus Damast habe ich allerdings bis jetzt noch keine gesehen.
Von einfach bis aufwändig gearbeitet, von traditionell bis modern in der Form, mit verschiedenen Schäften ist alles dabei...rautenförmiger Querschnitt oder mit Blutrinne etc. pp. Ideen gibt es viele, ob der heute eher übersichtlichen Nutzung nur wenig Erfahrungen.
Die original Puma mit fast 2000€ bestimmt am oberen Ende der Preisspirale bis 69€ als "echte Handarbeit" auf einer Verkaufsplattform angepriesen...
Wenn ich mein nächstes Reh erlegt habe werde ich mal mit dieser durch den Brustkorb stechen und gucken wie scharf sie wirklich ist, bzw. mal gezielt auf eine Rippe stechen. Im aufgebrochenen Zustand kann man dann mal sehen wie weit die Klinge eindringt etc. pp. Ansonsten wird sie wahrscheinlich eher als Deko im Jagdzimmer stehen/ hängen.
Re: Saufeder aus Damast
von Bullfrog am 28.06.2017 09:35Der Schaft kann zwischen 35- 40mm im Durchmesser haben, in dem Bereich bewegt sich der Durchmesser der Tülle.
Für die Kaffee- Behandlung einfach billigen Instant- Kaffee nehmen, eine "harte" Mischung machen (ca. ein 1/4 Inhalt der Dose auf 2 Liter Wasser) und das Werkstück einlegen. In diesem Fall war nach einer Stunde nicht genug zu sehen, nach ca. 8 Stunden war alles matt grau- schwarz. Habe dann nachmal mit einem Küchenschwamm alles abgewischt, neu Brühe angesetzt und für etwas über eine Stunde eingelegt, danach war die Färbung wie auf dem Foto. Allerdings muß man dazu sagen, daß ich glaube die Kaffee- "Ätzung" ist gut für einen starken Kontrast, allerdings nicht so haltbar wie eine Ätzung mit Säure. Vielleicht probiere ich nochmal eine Kombi aus beidem.
Beide Schneiden sind scharf, ob die Spitze zu spitz ist kann ich nicht sagen...
Re: Saufeder aus Damast
von Bullfrog am 27.06.2017 05:56Danke!
Gebreitet und gebogen ja, verschweißt nein.
Irgendwie ist man ja doch selbst gespannt auf das Ergebnis und wenn man die groben Fertigungsschritte einmal gemacht hat kann an sich für die kommenden Projekte noch die eine oder andere Feinheit vornehmen. Das könnte z.B. die Parierstange oder eine verschweißte Tülle sein.
Re: Saufeder aus Damast
von Bullfrog am 26.06.2017 22:27Die Tülle ist offen.
An besagter Frevert- Saufeder ist eine Parierstange aus Hirschhorn direkt hinter dem "Speer" am Schaft angebracht. Wäre sie zwischen Klinge und Tülle, wäre die Klinge ggfs bei einem großen Stück nicht lang genug. Idee dafür schwebt mir schon vor, das war mir für das erste Teil aber zu riskant nur um es vielleicht zu ruinieren.
Re: Saufeder aus Damast
von Bullfrog am 26.06.2017 17:03Danke erstmal!
Ja, 75Ni8 bleibt durch den Nickelgehalt silber.
Die Saufeder ist gesamt ca. 30cm lang, vielleicht täuscht das Foto.
Die einzelnen Elemente auf dem Tisch sind zwischen den Nuten ca. 80mm breit, kann man die Größe ungefähr draus ableiten,
da war es aber noch nicht geschliffen.
Klinge wird mittig um die 5mm dick sein.
Saufeder aus Damast
von Bullfrog am 26.06.2017 12:34Ein Bekannter von mir ist schon lange auf der Suche nach einer Original Frevert- Saufeder von Puma. Leider sind die Teile neu sehr teuer und gebraucht so gut wie nie zu bekommen. Ich hatte mir vorgenommen irgendwann mal so etwas ähnliches zu schmieden, allerdings fehlte mir eine entsprechende Anleitung. Auf Nachfrage konnte ich zwar jemanden finden der schon einmal eine Saufeder "geschmiedet" hat, allerdings die Tülle aus Blech an die Klinge angeschweißt und das ganze auch aus nicht härtbarem Material gefertigt, also mehr ein Anschauungsobjekt denn eine brauchbare Jagdwaffe.
Nachdem mein UHF50 in groben Zügen funktioniert habe ich diesen Samstag genutzt und den Hammer ausprobiert. Mit einigem Geschummel (Form letztendlich doch nur sehr grob geschmiedet, den Rest geschliffen) ist das dabei raus gekommen:
Ausgangsmateriall waren Bleche aus 1.2842 und 75Ni8, 30x 100x 3 bzw. 4mm, einfach verschweißt nicht weiter gefaltet/ gestapelt. Ein paar Schmiedemacken und Dellen sind in der Oberfläche zu sehen, da hätte ich genauer arbeiten müssen bzw. mehr Aufmaß zum Schleifen lassen sollen.
In Öl gehärtet, 2x Angelassen, grob bis Korn 240 geschliffen und in starkem Kaffee "geäzt", Schneiden auf Wasserstein geschliffen. Reicht für Papier, ob die Saufeder einem annehmenden Wildschwein stand hält kann man probieren, sollte man aber nicht provozieren...
Ob ich das erste Stück behalte oder an meinen Bekannten weitergebe weiß ich noch nicht, vielleicht tauschen wir gegen die entsprechenden Eschenstiele.
Re: Darf ich vorstellen, .... mein UHF 50
von Bullfrog am 22.06.2017 10:05Ich habe mir den Bewegungsablauf noch einmal angesehen, die scheinen da mal rumgefummelt zu haben. Der Bär stoppt nicht am OT sondern am UT. Wenn ich das richtig gesehen habe kann man das allerdings einstellen, wird morgen versucht.
Re: Darf ich vorstellen, .... mein UHF 50
von Bullfrog am 21.06.2017 06:04Die andere Scheibe und den Bremsklotz am Pedalgestänge habe ich natürlich schon gesehen und die Funktion verstanden, allerdings hapert es hier anscheinend tatsächlich noch an Einstellung und deren Feinheiten. Frisches Fett könnte ebenfalls helfen, aber der muß jetzt erstmal ein Probeteil so herhalten!
Man muß sich allerdings schon wundern was die einfache alte Schmiertechnik alles mitmacht, bzw. wie lange die Maschinen laufen. Wenn ich mir die Lager und Linearführungen an unseren Werkzeugmaschinen angucke (unabhängig von der gestiegenen Leistungserwartung) wird da wohl keine 60 Jahre+...