Beratung zum Amboss
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Re: Beratung zum Amboss
von lawi-to am 20.06.2015 15:03
Hallo Nager,
ich bin zwar kein Profi aber wenn ich mich mal mit einklinken darf. Ich sage zuschlagen, Klangprobe wird sicher bei der Farbschicht nich so gut ausfallen. Ich habe einen ähnlichen Amboss mit schätzungsweise 250kg Die Kugel springt gerade mal etwas höher als die hälfte der Fallhöhe auch das ist für mich io. Untersuche den Amboss auf Risse die auch bei einer Farbschicht zusehen sein könnten hier könnten auch Riefen zusehen sein die bei der Herstellung auftreten könnten aber keineswegs schaden. Also ich würde bei diesem Angebot nicht zögern. Ich habe leider nur drei Amben und der 75kg hat einen Riss durchweg den ich bei meinen leichten Schmiedearbeiten auch nicht zertrümmern könnte solang ich nicht mit Zuschlägern arbeite.
Mein Rat ..zugreifen ohne zögern.
Re: Beratung zum Amboss
von DerSchlosser am 20.06.2015 15:57OT Modus an:
Ich weise nochmals darauf hin, daß die Mehrzahl von Amboss AMBOSSE ist
Das sagt Tante Wiki: Ein Amboss (Pl. Ambosse, von althochdeutsch anabōʒ: „Woran (worauf) man schlägt")
OT Modus wieder aus.
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Re: Beratung zum Amboss
von WiCon am 20.06.2015 21:47Und Geruchssache. Jedes Mal, wenn du ein Stück Eisen rechtwinklig abkantest und das Eisen an die Flanken des Ambosses kommst. Also: Runter mit der Farbe, Öl drauf.
Just my two cent
Willy
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
Re: Beratung zum Amboss
von LochNagar am 25.06.2015 09:39Hallo Leute,
um euch auf dem Laufenden zu halten:
Ich war gestern da, um mir den Amboss anzusehen. Er macht einen guten Eindruck (für mich als Laien), keine erkennbaren Risse oder größeren Schadstellen. Der Verkäufer hat ihn selbst zum Schmieden genutzt, nach drei Bandscheibenvorfällen aber aufgehört und ihn als Zierobjekt in den Vorgarten gestellt. Dann wurde in der Nachbarschaft eine Schiffsschraube mit 16 ZENTNERN Gewicht geklaut, da soll der Amboss nun verkauft werden, bevor er auch geklaut wird.
Wie man so eine Schraube klaut, ohne dass es jemand merkt ist mir ein Rätsel.
Wir sind uns dann schnell einig geworden, ich nehme den Amboss, bekomme einen Schraubstock, (leider nur ein großer "normaler") for free dazu. Ebenso eine Scheibe für die Flex, um die Farbe wieder runterzuholen.
Ich denke, ich werde die Seiten tatsächlich (zu mindest vorerst) lackiert lassen, nur die Bahn, Oberflächen der Hörner und einen kleinen Bereich der Seiten an der Oberseite werde ich die Farbe runterholen. Da der Amboss draußen stehen wird, ist das ja auch Rostschutz.
Wenn das Ding dann bei mir steht (werde ich wohl mit nem Hänger holen) werde ich mich wieder melden.
Vielen Dank für eure Hilfe!
Grüße, LN
Grüße, LN
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere! (Laotse)
Re: Beratung zum Amboss
von LochNagar am 06.07.2015 09:24Soo,
am Wochenende wr es nun soweit. Freitagabend habe ich den Amboss mit meinem Schwiegervater abgeholt. Dabei hat sich herausgestellt, dass ich wohl wirklich ein echtes Schnäppchen gemacht habe. Der Amboss ist noch größer und schwerer als ursprünglich angegeben. Laut Verkäufer seien es wohl eher 5 Zentner(!). also ergibt sich ein Kilopreis von deutlich unter einem Euro!! Wir haben das gute Stück dann zu viert auf den Hänger gehieft bekommen. Zwei und auch drei waren dazu nicht in der Lage. Obwohl wir jetzt nicht wirklich schmächtig sind.. Gott sei Dank kam ein hilfsbereiter Nachbar des Weges. Der gute Mann verstand nicht ein Wort Deutsch, sah aber, was wir vorhatten, und war sofort mir dabei. Wirklich super! So klappte alles bei ersten Mal. Als "kleines" extra habe ich dann noch einen großen Schraubstock von Heuer geschenkt bekommen! Dazu gab es dann auch noch einen kleinen Transportwagen für den Amboss. Manchmal hat man halt einfach Glück. Der Amboss selbst ist ja recht poppig lackiert, den werde ich aber bei nächster Gelegenheit (wohl nächstes WoEn) abbeizen. Flexen ist nicht, da am Standort kein Strom vorhanden. Chemisch scheint mir auch für das Metall am schonensten zu sein. Ich werde auch den kompletten Amboss beizen, da ich die Prägung durch den Lack fast nicht mehr erkennen kann. Ich meine 1977 heraus lesen zu können. Vielleicht finde ich ja auch noch einen Frimenstempel unter der Farbe. Diese ist am Samstag auch schon durch die Sonne weich geworden, Beizen sollte kein Problem sein.
Der Amboss wurde dann am Samstag (bei 37 Grad - ächz) an seinen Bestimmungsort gebracht. Dort soll er einen Untersatz aus kanadischer Eiche bekommen. Über die Höhe bin ich mir noch nicht im klaren. Was ist die optimale Höhe für einen Amboss? Muss der Schlag arm nahezu durchgestreckt sein, wenn der Hammer auf der Bahn liegt, oder eher etwas angewinkelt?
Nun bin ich froh, dass ich zwei der wesentlichsten Teile einer Schmiede schonmal mein Eigen nennen kann.
Ich habe aber auch wieder Fragen: Der Amboss wird draussen stehen, da ich keine Andere Möglichkeit habe. Er wird unter einem Unterstand mit offenen Wänden stehen. Nach dem Beizen werde ich den Amboss gut von der Beize Reinigen und dann mit Öl einreiben. Aber welches Öl nimmt man hier am besten? Salatöl? Maschinenöl? Motoröl? Wenn der Amboss nicht genutzt wird, werde ich ihn Abdecken. Ich dachte an einen schwarzen stabilen Müllsack, die optick ist egal. Habt ihr bessere Vorschläge?
Bilder werden folgen, ich berichte weiter.
Viele Grüße, LN
Grüße, LN
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Re: Beratung zum Amboss
von Micha76 am 06.07.2015 09:59Hallo,
bezüglich Abdeckung würde ich eher zu was diffusionsoffenem raten. Denn wenn ich es richtig verstehe, steht der Amboss ja unter einem Dach. Wenn du den in Plastik einpackst, kann sich darunter Kondenswasser bilden, wenn die Außentemperatur und Luftfeuchte sich ändern. Nimm lieber nen alten Jutesack. Ich habe meinen Amboss auch unter Dach, aber eben auch "draußen" - ich arbeite unter einer offenen Remise. Nach dem Schmieden kommt der Sack über den Amboss und gut ist. So arbeite ich nun schon seit mehreren Jahren ohne Probleme mit Rost zu haben. Selbst im Winter steht der Amboss so da.
Gruß, Michael
Re: Beratung zum Amboss
von LochNagar am 06.07.2015 10:15Hier ein paar Bilder. Die Prägung des Ambosses ist nur schwer zu erkennen: Auf dem Bild mit dem Stauch, kurz über dem Absatz. Links vermutlich 19, rechts vermutlich 76 oder 77.
Zum Plastiksack: Ja, dachte ich mir auch schon. nur, wenn ich einen Jutesack nehme und der dann von den Seiten nassgeregnet wird, ist auch blöd. Naja, ich werd mir halt was überlegen.
Ich habe im übrigen am Freitag mit Herrn Krenzer gesprochen und mir Preislisten zukommen lassen. Ich denke, ich werde den Großteil meines Werkzeuges dort kaufen. Evtl. fahre ich dann gleich mal darunter (leider 2 - 2,5 Stunden one-way) und schau mir den Krenzer Hammer mal an und nehme dann das Werkzeug gleich mit. Aber das ist erstmal noch Zukunftsmusik. Erstmal muss mein Wagen in die werkstatt.
Dann werde ich auch mal die Schrottplätze abklappern und mit einem Grillfass als Esse und einem mittlerem Fäustel anfangen meine ersten Schmiedeversuche zu machen. Da kein Strom zu verfügung, werde ich mir bei Conrad einen 12V Lüfter kaufen und dann an eine Starterbatterie anklemmen. Kleines Gehäuse gebaut, Schlauch dran und fertig ist das Gebläse - So zu mindest der Plan.
Erster Schmiedeplan: Einfach anfangen: Ein Schürhaken solls werden. Danach dann evtl. eine Kohlenschaufel und/oder mit Zangen anfangen. Dann aber recht zügig auf Messer umschwenken. Ein Schmiedekurs zu besuchen ist auch geplant. Muss nur einen in meiner Nähe finden. Mit Hotelkosten wird das sonst schnell ein teurer Spass.
So far, LN
Grüße, LN
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Re: Beratung zum Amboss
von goete am 06.07.2015 14:30Hallo
Zu den Preis ist ja reines Glück. Ich wurde Leinenöl verwenden - wie zum Schwartzbrennen verwendet wird. Vorsicht mit eingeölte Lappen. Die können unter Umständen selbstanzünden.
Betreffend Höhe empfehle ich die Methode mit Holzbrett. Man legt ein Holzbrett auf den Amboss. Dicke wie normales Eisen 10-15mm. Wer viel mit dickes Eisen arbeitet, nimmt ein dickeres Brett und umgekehrt. Man stellt sich dann mit Favorithammer in bequemer Arbeitstellung vor dem Amboss und haut hin. Wenn die Delle im Brett auf der Hinterseite tiefer ist, ist der Amboss zu niedrig und umgekehrt. Wenn die Delle überall gleich tief ist, ist die Höhe richtig.
Knochelhöhe wird oft empfohlen und mag OK sein wenn mit Zuschläger viel gearbeitet wird. Ich bekomme mit Knochelhöhe Rückenweh. Ist zu tief.
Viel Glück mit der neue Ausrüstung.
Göte
Re: Beratung zum Amboss
von DerSchlosser am 06.07.2015 19:03Hi,
Glückwunsch zu dem Schnäppchen-Amboss! Bin mal gespannt, ob sich unter der Farbe noch ein Herstellerzeichen findet.
Ebenfalls Glückwunsch zu dem Heuer-Schraubstock. Solch ein Teil ist quasi unkaputtbar, weil im Gesenk geschmiedet. Hersteller ist die Fa. Brockhaus in Plettenberg, der "Stadt der Gesenkschmieden".
Habe selber solch ein Teil in Gebrauch
Viele Schmiedegrüsse,
DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Robert
Gelöschter Benutzer
Re: Beratung zum Amboss
von Robert am 06.07.2015 21:42Hallo,
mein Amboss stand einige Jahre draussen. Michael hat Recht mit der Aussage: atmungsaktiv. Ansonsten wirst du ihm Frühjahr weinen. Durch die Kälte im Winter kann deine Plastikabdeckung Haarrisse bekommen durch die im Frühjahr die Feuchtigkeit eindringt.
Die Flanken meines Ambosses habe ich mit Owatrol angestrichen. Vor der Einmottung habe ich dann auch die Bahn angestrichen. Im Frühjahr habe ich die Bahn wieder gesäubert.
MfG
Robert